Mittwoch, 27. März 2024
26.03.24
Dienstag. Um 4:40 weckt mich die Katze, aus irgendeinem Grund springe ich aus dem Bett, schließe das Fenster und denke dann 'nein', lege mich wieder hin und habe kurz Drehschwindel. Um 4:50 stehe ich auf, denn es ist Woche.

Heute Nachmittag habe ich wieder eine Beratung, ich hoffe, ich werde mir etwas klarer in Bezug auf eine mögliche Therapie. Ich merke immer mehr, dass ich diesmal eine Hilfe in Form von Medikamenten haben möchte.

Bis dahin liegt noch ein Arbeitstag mit unangenehmen Terminen vor mir. Einer der Termine bläst sich auf, aus einer Stunde werden mehrere inklusive einer Reihe Probleme. Ich muss viel telefonieren, Leute um Hilfe bitten, selbst herumprobieren (was der angenehmste Teil ist) und letzlich wird alles gelöst.

Eine relativ neue Kollegin stellt viele Fragen, was in Ordnung ist.

In den Momenten, in denen ich nicht durch Anfragen oder Problemlösen abgelenkt bin, fühle ich mich gedämpft, ernst und traurig.

Meine Hose hat Himbeerflecken von gestern Abend, das fällt mir aber erst um 15:00 auf. Ist egal, Homeoffice, aber eigentlich wollte ich ja auch im Homeoffice 'anständig' aussehen, deshalb kommt die Hose in die Wäsche und ich stelle fest, dass mir eine andere Hose wieder passt, die lange zu eng gewesen war.

Ich esse heute früh zu Abend, vor der Beratung. Denn nachher möchte ich noch spazieren gehen und dann einkaufen, so ist zumindest der Plan.

Fahre etwas zu früh los und bin 10 Minuten zu früh da. Die Sitzung ist wieder sehr angenehm, ich kann mal erzählen was ich so mache und denke. Bekomme positive Rückmeldung, die sehr authentisch wirkt.
In Bezug auf die richtige Therapie werde ich jedoch enttäuscht. Sie hat keine schnell funktionierende Lösung, empfielt niemand und ich traue mich auch nicht, nach einer Empfehlung zu fragen. Ich komme mir so klein dabei vor, möchte mir die Blöße nicht geben, und das, obwohl ich schon soviel von mir erzählt habe. Oder ist da wieder die Stimme im Spiel, die sagt, dass ich keine Empfehlung wert bin? Dass es niemand interessiert, was aus mir wird?
Ich bereue es, nicht gefragt zu haben. Nicht weil ich glaube, dass das eine andere Lösung gebracht hätte sondern für mein Selbstgefühl hätte ich mich das im Nachhinein gerne getraut. Und zumindest hätte ich es dann gewußt, jetzt bleibt es eine unbestimmte, verpasste Möglichkeit, unangenehm.

Es wird also genau das sein, was ich befürchtet habe, ich muss mir jemand suchen, probatorische Sitzungen vereinbaren, auf freie Termine warten. Das fällt mir sehr schwer. Es fällt mir sehr schwer, mir Hilfe zu holen aber das werde ich tun müssen. Und bei mir bleiben. Und keine Wunder erwarten.

Und mir verzeihen, wenn ich was nicht hinkriege, wie zum Beispiel nach einer Empfehlung zu fragen.

Der Rest des Abends verläuft nach Plan. Ich gehe durch die einbrechende Dunkelheit zur zwei Stationen entfernten Haltestelle, fahre bis zum Supermarkt und kaufe ein, was ich bis Samstag brauche. Gehe mit den Einkäufen im Dunklen nachhause.

Spüle zuhause noch und mache mich bettfertig, bin noch zu aufgewühlt um zu schlafen, schaue noch etwas über eine Stunde The Morning Show weiter. Mache um 21:45 das Licht aus.

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