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Sonntag, 17. März 2024
16.03.24
garelia, 06:47h
Samstag. Ich stehe um 5:50 auf, nach einer Nacht in der ich ungewöhnlich viel auf dem Rücken gelegen habe und deshalb das Gefühl habe, ich hätte nicht geschlafen, was aber nicht stimmt, ich muss geschlafen haben, da ich mehrfach aufgewacht bin.
Nach Kaffee und Bloggen trommelt der Regen gemütlich an die Fenster und ein Morgenspaziergang ist damit scheinbar gestrichen. Aber es wartet ja sowieso erstmal der samstägliche Orgakram auf mich. Jeden Samstag hoffe ich, dass diese Phase vorbei ist und bin dann ganz erstaunt, wenn ich mich daran erinnere, dass es eine dauerhafte Gewohnheit ist, die nicht vorbei geht.
Vermissensanfall beim Gedanken ans Einkaufen. Komisch wie sehr S in mein tägliches Leben, in den Alltag, eingebunden war, obwohl wir nicht mal zusammen gewohnt haben. Vielleicht weil sie genau das war, der Leuchtturm im Alltag.
Ich mache den Orgakram und bin froh darüber. Ein sehr angenehmes Gefühl, einigermaßen den Überblick zu haben. Ich bestelle mir das Deutschlandticket als Chipkarte, damit ich nicht mehr aufs Handyakku angewiesen bin und bin gespannt, ob ich es rechtzeitig zur Kündigungsfrist beim bisherigen Anbieter erhalte.
Dann gehe ich doch spazieren, denn es hat aufgehört zu regnen. Im Park gibt es allerdings große Pfützen, denen ich über aufgeweichten, matschigen Rasen ausweiche. Das Gehen und die frische Luft tun mir gut. Ich kann gut denken, freue mich über meine neuen Gewohnheiten.
Denke darüber nach, ob ich den Freundinnen von S, so wie ich es gesagt habe, zur Hochzeit gratulieren soll. Das drückt und ich möchte dazu eine Entscheidung treffen. Ich denke "Ach ne, mein Bauchgefühl sagt mir, dass das unpassend und aufdringlich wäre". Dann fällt mir aber auf, dass das vielleicht nicht mein Bauchgefühl ist sondern meine allgemeine Überzeugung, nicht erwünscht zu sein. Nicht gemocht zu werden. Dass mein echtes Bauchgefühl vielleicht die spontane Freude für die beiden war, als ich die Bilder gesehen habe. Dass es vielleicht normal ist, diese Freude auszudrücken. Und ja, dann habe ich wieder eine von S Freundinnen in meinen Kontakten und muss ggfs. deren Status dann ertragen oder ignorieren. Das ist dann so. Ich entscheide mich, zu gratulieren und mache das auch sofort. Und ich fühle mich sehr gut mit der Entscheidung und bin ein bisschen stolz auf mich.
Zum Frühstück mache ich mir einen Erdbeersmoothie und schaue Let's Dance von Freitag weiter. Vermisse S. Es wäre schön, sie im Arm zu halten, etwas mit ihr zu unternehmen, Flohmarkt oder Waldspaziergang. Ich fühle Sehnsucht, möchte sie anfassen. Beim Anblick des Wieder Walzer vermischt sich alter mit neuem Schmerz.
Ich schaue auf den Balkonstuhl, der auf S zu warten scheint. Werde mich aber am Wochenende auf keinen Fall bei ihr melden. Also eh nicht, aber an diesem Wochenende besonders nicht. Ich kann ihr nicht Entspannung wünschen und ihr dann meine Sehnsucht schreiben, so sehr ich sie auch fühle. Ich weiß nicht, welchen Anteil hier das Gefühl hat, immer ungewollt zu sein. Aber ich möchte sie nicht zum Weinen bringen, auch wenn sie sich vielleicht freuen würde, von mir zu hören.
Um 14:00 lege ich mich ins Bett in der Hoffnung auf Entspannung aber stattdessen werde ich traurig. Es ist genau die Zeit und die Stimmung, zu der wir uns früher am Wochenende zusammen ins Bett gelegt hätten. Das letzte Mal, ein paar Tage vor unserer Trennung, war das nicht schön. Ich frage mich, was gewesen wäre, wenn es schön gewesen wäre. Ob wir uns dann auch getrennt hätten. Vielleicht nicht so schnell. Vielleicht wäre ich dann aber auch nicht so 'weit' wie ich es jetzt bin. Vielleicht wäre ich dann immer noch schmerzgeplagt, frustriert und voller Selbsthäme.
Kurz weiß ich etwas, das klar und schmerzhaft wahr ist. Als ich es aufschreiben will, ist es schon wieder unklar. Der Satz, den ich in mein Heft schreibe, stimmt so nicht, das war anders, schmerzhafter. Mich von dem Gedanken zu lösen, dass irgendjemand mir etwas geben kann, das mich legitimiert, ist vielleicht die größte Trennung, die ich durchleben muss. Ich bekomme es nicht mehr zusammen, vielleicht habe ich auch Angst, an genau diesen Punkt zu gehen.
Angst wäre auch eine Erklärung für die hektische Suche nach Trost, die mein Hirn veranstaltet, als ich versuche, den Gedanken wiederzufinden. Ich werde traurig, bekomme Lust, Süßes zu essen, viel davon, mich irgendwie abzuschießen. Mache ich aber nicht. Ich gehe nochmal eine kleine Runde spazieren. Fühle mich verwirrt und einsam. Also so wie immer schon, so wie früher, wie schon als Teenager. S hat mir bei allem Frust und Stress auch extrem viel Halt gegeben.
Ich schaue Gender Agenda auf Netflix, mache mein Abendessen warm, esse und spüle. Schaue dann zwei Folgen Phil. Ich bin müde. Vielleicht noch wegen dem Adrenalinausstoß gestern oder der unbequemen Nacht. Vielleicht weil S weg ist. Vielleicht wegen der permanenten Sehnsucht, der Trauer, S zu verlieren, der ich mich geöffnet hatte, die nun mein Innerstes mitzureißen scheint, während sie geht.
Ich mache weiter. Es geht mir besser als zu der Zeit, in der S da war. Das ist wichtig. Auch wenn ich sie sehr vermisse.
Nach Kaffee und Bloggen trommelt der Regen gemütlich an die Fenster und ein Morgenspaziergang ist damit scheinbar gestrichen. Aber es wartet ja sowieso erstmal der samstägliche Orgakram auf mich. Jeden Samstag hoffe ich, dass diese Phase vorbei ist und bin dann ganz erstaunt, wenn ich mich daran erinnere, dass es eine dauerhafte Gewohnheit ist, die nicht vorbei geht.
Vermissensanfall beim Gedanken ans Einkaufen. Komisch wie sehr S in mein tägliches Leben, in den Alltag, eingebunden war, obwohl wir nicht mal zusammen gewohnt haben. Vielleicht weil sie genau das war, der Leuchtturm im Alltag.
Ich mache den Orgakram und bin froh darüber. Ein sehr angenehmes Gefühl, einigermaßen den Überblick zu haben. Ich bestelle mir das Deutschlandticket als Chipkarte, damit ich nicht mehr aufs Handyakku angewiesen bin und bin gespannt, ob ich es rechtzeitig zur Kündigungsfrist beim bisherigen Anbieter erhalte.
Dann gehe ich doch spazieren, denn es hat aufgehört zu regnen. Im Park gibt es allerdings große Pfützen, denen ich über aufgeweichten, matschigen Rasen ausweiche. Das Gehen und die frische Luft tun mir gut. Ich kann gut denken, freue mich über meine neuen Gewohnheiten.
Denke darüber nach, ob ich den Freundinnen von S, so wie ich es gesagt habe, zur Hochzeit gratulieren soll. Das drückt und ich möchte dazu eine Entscheidung treffen. Ich denke "Ach ne, mein Bauchgefühl sagt mir, dass das unpassend und aufdringlich wäre". Dann fällt mir aber auf, dass das vielleicht nicht mein Bauchgefühl ist sondern meine allgemeine Überzeugung, nicht erwünscht zu sein. Nicht gemocht zu werden. Dass mein echtes Bauchgefühl vielleicht die spontane Freude für die beiden war, als ich die Bilder gesehen habe. Dass es vielleicht normal ist, diese Freude auszudrücken. Und ja, dann habe ich wieder eine von S Freundinnen in meinen Kontakten und muss ggfs. deren Status dann ertragen oder ignorieren. Das ist dann so. Ich entscheide mich, zu gratulieren und mache das auch sofort. Und ich fühle mich sehr gut mit der Entscheidung und bin ein bisschen stolz auf mich.
Zum Frühstück mache ich mir einen Erdbeersmoothie und schaue Let's Dance von Freitag weiter. Vermisse S. Es wäre schön, sie im Arm zu halten, etwas mit ihr zu unternehmen, Flohmarkt oder Waldspaziergang. Ich fühle Sehnsucht, möchte sie anfassen. Beim Anblick des Wieder Walzer vermischt sich alter mit neuem Schmerz.
Ich schaue auf den Balkonstuhl, der auf S zu warten scheint. Werde mich aber am Wochenende auf keinen Fall bei ihr melden. Also eh nicht, aber an diesem Wochenende besonders nicht. Ich kann ihr nicht Entspannung wünschen und ihr dann meine Sehnsucht schreiben, so sehr ich sie auch fühle. Ich weiß nicht, welchen Anteil hier das Gefühl hat, immer ungewollt zu sein. Aber ich möchte sie nicht zum Weinen bringen, auch wenn sie sich vielleicht freuen würde, von mir zu hören.
Um 14:00 lege ich mich ins Bett in der Hoffnung auf Entspannung aber stattdessen werde ich traurig. Es ist genau die Zeit und die Stimmung, zu der wir uns früher am Wochenende zusammen ins Bett gelegt hätten. Das letzte Mal, ein paar Tage vor unserer Trennung, war das nicht schön. Ich frage mich, was gewesen wäre, wenn es schön gewesen wäre. Ob wir uns dann auch getrennt hätten. Vielleicht nicht so schnell. Vielleicht wäre ich dann aber auch nicht so 'weit' wie ich es jetzt bin. Vielleicht wäre ich dann immer noch schmerzgeplagt, frustriert und voller Selbsthäme.
Kurz weiß ich etwas, das klar und schmerzhaft wahr ist. Als ich es aufschreiben will, ist es schon wieder unklar. Der Satz, den ich in mein Heft schreibe, stimmt so nicht, das war anders, schmerzhafter. Mich von dem Gedanken zu lösen, dass irgendjemand mir etwas geben kann, das mich legitimiert, ist vielleicht die größte Trennung, die ich durchleben muss. Ich bekomme es nicht mehr zusammen, vielleicht habe ich auch Angst, an genau diesen Punkt zu gehen.
Angst wäre auch eine Erklärung für die hektische Suche nach Trost, die mein Hirn veranstaltet, als ich versuche, den Gedanken wiederzufinden. Ich werde traurig, bekomme Lust, Süßes zu essen, viel davon, mich irgendwie abzuschießen. Mache ich aber nicht. Ich gehe nochmal eine kleine Runde spazieren. Fühle mich verwirrt und einsam. Also so wie immer schon, so wie früher, wie schon als Teenager. S hat mir bei allem Frust und Stress auch extrem viel Halt gegeben.
Ich schaue Gender Agenda auf Netflix, mache mein Abendessen warm, esse und spüle. Schaue dann zwei Folgen Phil. Ich bin müde. Vielleicht noch wegen dem Adrenalinausstoß gestern oder der unbequemen Nacht. Vielleicht weil S weg ist. Vielleicht wegen der permanenten Sehnsucht, der Trauer, S zu verlieren, der ich mich geöffnet hatte, die nun mein Innerstes mitzureißen scheint, während sie geht.
Ich mache weiter. Es geht mir besser als zu der Zeit, in der S da war. Das ist wichtig. Auch wenn ich sie sehr vermisse.
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