Montag, 29. April 2024
28.04.24
Sonntag. Unruhige Nacht. Ein Traum, ich war eine Jugendliche und S meine Betreuerin, ich hatte etwas gemacht, das ich nicht hätte tun sollen und wurde von ihr dafür gerügt. Da waren noch andere Menschen, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnern kann und andere Ereignisse und Gefühle. Der Traum war intensiv und ja eigentlich nicht unähnlich den Gefühlen, die ich oft während unserer Beziehung hatte. Streng und hart bestraft werden für etwas, das eigentlich nicht ungewöhnlich ist.

Ich stehe um 6:10 auf, ich möcht Zeit zum schreiben haben und kann nicht mehr entspannen. Trinke Kaffee, schreibe, falte die Wäsche. Kann ja wieder ins Bett gehen später. Mache ich auch, aber schlafe nicht, wir reden, erzählen uns unsere Träume.

Gehe Brötchen holen für S, ein kleiner Morgenspaziergang an der großen Straße, nicht schön aber egal, raus und bewegen. Frühstück.

Dann fehlt mir ein bisschen Zeit in der Erinnerung, sie scheint lückenhaft zu sein. Wir sitzen auf dem Balkon, S raucht eine Zigarette. Wir fahren mit ihrem Auto zum Wald. Ich wollte einen langen Spaziergang, sie einen kurzen, sie sitzt am Steuer, ich gebe nach. Wir gehen zum Froschteich, der gar keiner mehr ist. Also er ist noch ein Teich aber wir hören kaum noch Frösche. Vielleicht nicht die richtige Zeit. Der Wald am Froschteich ist dicht, ungepflegt, unsicher, es krachen schon mal Äste runter. Viele tote Bäume, zerfressen von Käfern, abgestorben, morsch. Sehr viele fliegende Insekten, was vermutlich gut ist für die Welt aber nicht für mein unmittelbares Wohlbefinden. Schwarze, sumpfige Flecken auf dem Boden, an die wir uns vom letzten Jahr nicht erinnern können. Der Weg verändert sich jedesmal wenn wir da sind, nur ein Trampelpfad durch die jungen Buchen. Wir hören viele Vögel, die Spechte sind die einzigen, die ich erkenne. Wir gehen einen anderen Weg zurück zum Auto als sonst, kommen an Gärten vorbei, die direkt in den Wald münden. Niedrige Zäune, instabile Gartentore, ein bisschen märchenhaft, ein naives Zeichen von Zivilisation.

Zuhause legen wir uns nochmal hin, wir sind müde, suchen die Nähe zueinander. Reden zaghaft über Zusammenziehen. Wenn wir im Lotto gewinnen würden, ja wenn, tun wir aber nicht. Es muss schon in der Realität vorstellbar sein. So weit war ich schon mal, vor 6 Jahren. Es dauert noch, 4 Wochen sind zu kurz. Wenn es länger gut weitergeht, wird es vorstellbar sein, auch in der Realität.

Wir baden, stehen gemeinsam im Bad und trocknen uns ab, wie im Urlaub kommt es mir vor. Oder wie zusammen leben, sich vor dem Spiegel arrangieren, mit dem Fön abwechseln. Das wäre machbar.

Dann fährt S nach Hause und ich schaue Let's Dance von Freitag, froh über die Ruhe und Entspannung. Esse früh, ich habe großen Hunger. Spüle, mache mich bettfertig, erhole mich in meiner stillen Routine von der permanenten Ansprache. Das wäre schon schwieriger beim Zusammenleben mit S. Ruhe zu finden, um mich wieder selbst zu spüren. Mache um 21:00 das Licht aus.

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