Mittwoch, 24. April 2024
23.04.24
Dienstag. Die Nacht war unerholsam, aber das sind meine Nächte meistens. Diese war besonders unerholsam. Zur Beruhigung habe ich irgendwann 10 Minuten auf der Couch gelegen und mich vom Mond bescheinen lassen. Um 5:30 Wecker, da ich um 6:00 eingeloggt sein muss, um etwas zu erledigen.

Heute muss ich früh weg wegen eines Kiesertermins, bin gespannt wie sich die Störung von gestern entwickelt hat. Aber anscheinend hat die Maßnahme geholfen, es bleibt ruhig. Dann also wieder um andere Probleme kümmern, die auch drücken. Was auch unangenehm ist.

Auf dem Weg zum Kieser versinke ich in einer negativen Gedankenspirale. Was will ich, was will ich nicht. In einem Monat möchte ich einen Markt besuchen, am gleichen Wochenende ist ein Flohmarkt, wo S vielleicht einen Stand machen will. Das letzte Mal Flohmarkt ist sehr blöd verlaufen, ich will keine Wiederholung. Sie hat gefragt, ob wir es nochmal versuchen, ja der andere Markt ist auch am Sonntag aber ich würde gerne Samstag hin. Was ich will zählt nicht, sie behauptet Sonntag ist das Gleiche, ich fühle es aber anders. Und es wäre wieder kein Flohmarkt zusammen, es ginge ja wieder nur um sie und ihr Zeug.
Ich wate durch einen stinkenden Sumpf von Erinnerungen und negativen Gedanken, werde regelrecht aggressiv. Bis ich mich daran erinnere, dass es noch ein Monat ist bis dahin und noch nichts entschieden ist. Ich kann ihr beim Schleppen und Aufbauen helfen aber ich werde nicht mitmachen. Und ich werde nicht den ganzen Tag dort verbringen. Und ich werde selbst entscheiden, ob ich Samstag oder Sonntag zu dem anderen Markt gehe. Alles andere ist Spekulation.

Bei Kieser stellt sich heraus, dass der Termin gar nicht so früh war sondern 50 Minuten später. Der Trainer, den ich anfangs unsympatisch fand, ist dann aber sehr freundlich und schiebt mich dazwischen, so dass ich nicht warten muss. Ich fand ihn anfangs creepy aber das war jetzt definitiv nett. Aber ein Restmisstrauen bleibt, denn auch Psychopathen sollen ja angeblich 'immer so nett' sein.

Die restlichen Maschinen sind anstrengend und ich gehe bei den unangenehmeren wieder nicht wirklich bis an meine Grenzen inklusive dem schlechten Gewissen deswegen. Ja, ich quäl mich halt lieber mental.

Auf dem Rückweg steige ich drei Stationen früher aus und gehe zu Fuß, es hat aber nicht die beruhigende Wirkung, die ich mir erhoffe. Zuhause fällt mir ein, dass ich noch das Geld für die Pflanzen überweisen muss und mache es, dabei fällt auf, dass eine App nicht mehr richtig funktioniert und das macht mich dann richtig wütend. Die Katze schreit mich währenddessen permanent an und ich weiß kaum, wohin mit mir und meiner Wut. Mein Heft und ein Stift sind dann Ventil genug, ich schreibe zitternd und verkrampft einige Sätze auf, der schlimmste Druck ist weg.

Ich fange an zu kochen, ein neues Rezept, beruhige mich dabei etwas. Schaue nebenbei die Quizshow (5/12, Masterfrage richtig), esse (schmeckt ganz ok), spüle. Fühle mich immer noch unwohl. Gefangen. Aggressiv. Mir fällt diese Tonspule ein, die so oft auf Insta etc. verwendet wird mit immer anderen Bildern. When you have a bad day, give up. Go to bed. Das mache ich und schaue noch eine Folge Fallout, ziemlich viel Splatter, aber das Setting ist gut getroffen finde ich. Um 21:00 mache ich das Licht aus.

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