Donnerstag, 2. Mai 2024
01.05.24
Mittwoch. Um 4:50 weckt mich die Katze, ich gebe ihr Futter, lege mich wieder hin. Stehe aber dann doch um 5:30 auf, der Schlaf ist zu weit weg.

Kaffee und Schreibtisch und die Angst-und-S-Episode von gestern noch mal verdenken. Danach fühle ich mich erleichtert.

Feiertag. Neuer Monat. Der Kummer, den ich morgens vor genau einem Monat noch so deutlich gespürt habe, ist nur noch Erinnerung. Die alten Probleme mit S sind immer noch da, scheinen aber nicht mehr unüberwindlich zu sein. Die Aussichten sind ganz gut, werden mir aber mehr Energie abverlangen, als das mehr oder weniger passive Ertragen von Kummer es tun würde.

Jemand hat mich über die Chat App angeschrieben. Ich spüre sofort einen leichten Unwillen, das ist mir zu viel. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, was ich da eigentlich will. Aber die Person klingt erstmal freundlich und nett, ich antworte. Ich stelle klar, dass ich keine Beziehung suche, hoffe ein bisschen, dass es sich damit erledigt hat. Aber nein, sie schreibt weiter, Bekanntschaft oder ggfs. Freundschaft sei ok. Ich fühle mich vollkommen unbeholfen und lasse das Schreiben eher mit mir geschehen als dass ich es wirklich will. Spüre aber auch einen Reiz dabei. Jemand kennen lernen ist schon auch interessant. Und sie klingt freundlich.

Ich gehe spazieren, meine übliche Runde. Hoffe, dass ich mir dabei klarer werde, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich antworte auf einer Bank im morgendlich kühlen Park, die Sonne scheint bereits, ist aber noch nicht unangenehm. Die letzte Kommunikation morgens ist ihre Frage, ob ich ihr meine Handynummer geben will, denn Schreiben per WhatsApp sei einfacher. Ich lasse das erstmal offen, hatte schon gesagt, dass ich unterwegs bin. Genieße den Rest des Spaziergangs, mache endlich mal wieder ein paar Fotos. Das hatte ich ganz aus den Augen verloren bei all der Aufregung wegen des Kontakts mit S. Ich komme an einem großen Maibaum vorbei, frisch und bunt, frage mich ob 'Julian' sich wohl freut über das große rote Herz mit seinem Namen.

Zuhause dusche ich und poste die Fotos. Dann kommt S und wir frühstücken zusammen. Ich freue mich sehr, sie zu sehen. Möchte sie anfassen, umarmen, riechen, fühlen. Weiß in solchen Momenten, dass ich sie liebe und bin glücklich.

Wir fahren mit ihrem Auto zur Wipperaue, um dort spazieren zu gehen. Viele andere haben die gleiche Idee, aber wir finden mit Glück noch einen guten Parkplatz. Der Weg ist sehr schön, wir waren dort schon einmal. Diesmal gehen wir anders herum, S meint das wäre günstiger wegen der Sonne. Die Wiesen sind frisch und grün mit hohem Gras, im Wald leuchtet das Moos. Es riecht gut und wir sind gut gelaunt. Daran ändert auch die wiederholte Diskussion um die Anschaffung eines E-Bikes nichts. S will, ich nicht. Sie hat keine Argumente, um mich zu überzeugen und wir überstehen das Thema ohne schlechte Gefühle.
Auf halber Strecke liegt ein schöner Biergarten, in dem wir etwas trinken. Ich erzähle ihr dort von der Person aus der Chat App, ihr Gesicht ist undurchdringlich, ich weiß nicht, was sie denkt. Glaube aber, dass sie weiß, dass ich dort nichts weiter als Sozialkontakte suche.
Auf dem Rückweg fängt es in der Ferne an zu donnern und graue Wolken kommen näher, während wir zum Auto zurückgehen. Kurz bevor wir da sind, fängt es an zu tröpfeln. Nur ein Schauer, wir werden nicht wirklich nass.

Wieder zuhause suchen wir uns nach Zecken ab, dann fährt S nach Hause, wir sind beide hungrig. Ich taue mir ein vorgekochtes Gericht auf und spule dann meine Routine ab. Essen, Spülen, Aufräumen, Badezimmer.

Ich lege mich aufs Bett und antworte in der Chat App, schicke meine Handynummer. Wir schreiben noch etwas hin und her, sie schickt Fotos ihrer Hunde, es ist ungewohnt und fremd und ich fühle mich schüchtern und unsicher. Dann gleich die nächste Frage, ein Treffen. Eigentlich nicht ungewöhnlich, zum Kennenlernen sicher am praktischsten. Aber sie wohnt nicht in meiner Stadt und ich bin ungerne diejenige, die sich auskennt und vorangehen soll. Ich gehe tatsächlich lieber hinterher oder nebeneinander, die Führungsrolle liegt mir nicht. Aber ich werde mich drauf einlassen. Sie muss früh ins Bett oder schreibt das zumindest und das passt ja bei mir auch, wir vertagen das Besprechen der Verabredung.

Zum Runterkommen schaue ich noch eine Folge der Detektivserie, die stellenweise etwas seltsam ist aber ich komme nicht richtig runter. Mache um 21:30 das Licht aus und habe eine unruhige Nacht.

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Mittwoch, 1. Mai 2024
30.04.24
Dienstag. Um 5:00 holt mich der Wecker aus einem Traum, der sofort versinkt. Um 3:50 hatte mich die Katze aus einem Traum gezogen, den ich ebenfalls vergessen habe. Die Nacht kommt mir trotzdem erholsam vor.

Heute gehe ich ins Büro und von dort zum Kieser, im Rucksack sind 1,5 l Wasser, Frühstück, Sportzeug, 2 Handys, 2 Schlüsselbunde, Headset, Kamera und der restliche Kram, den ich so brauche wie Handcreme, Tempos, Portemonnaie usw., er fühlt sich schwer an.

Morgen ist Feiertag, das hebt die Laune. Auf dem Weg zum Büro vergesse ich wieder, durch den Park zu gehen. Ich bin in Gedanken, meine Beine gehen den Weg, den sie jahrelang gegangen sind und es fällt mir erst auf als es zu spät ist, umzudrehen.

K macht heute auch Bürotag, es ist schön, ihr mal wieder gegenüber zu sitzen und die Zeit vergeht etwas schneller so. Ich zeige ihr meine neue Hose, erzähle kurz wie es gerade mit S und mir steht. Die letzte Stunde zieht sich trotzdem, dann fahre ich los zum Kieser. Oder würde gerne fahren, es gibt wieder irgendwelche Störungen, die Bahnen fahren in 'unregelmäßigen' aka für einen Großstadt-Wochentag absurd langen Abständen.

Es ist warm, die Luft fühlt sich sommerlich an. Die Jacke habe ich gar nicht erst angezogen auf dem Weg zu Bahn aber auch der dünne Baumwollpulli ist zu warm. Die Kombination aus hellem Licht und Wärme, dazu die vielen Menschen, die auf die stark verspätete Bahn warten, sind bester Nährboden für Unwohlsein bei mir. Laune und Kreislauf sinken und beim Kieser schaffe ich gerade mal eben die 90 Sekunden an den meisten Maschinen. Die letzte Übung breche ich nach einer Minute ab, weil ich eine Verspannung im Muskel fühle und die nicht verstärken will, außerdem habe ich das starke Bedürfnis, mich irgendwo im Schatten, in kühler Dunkelheit, einzurollen und zu schlafen.

Aber daraus wird erstmal nichts. Die nächste Bahn, die direkt zu mir fährt, kommt in 17 Minuten also fahre ich ein Stück mit einer anderen Bahn, die gerade kommt. Am Umsteigebahnhof stellt sich heraus, dass auch die andere Linie in meine Richtung Probleme hat, die nächste Bahn wird laut Anschlagtafel in 28 Minuten kommen, der Bahnhof ist voll von schlecht gelaunten Menschen, ich möchte mich nicht dazu stellen. Ich gehe ein Stück zu Fuß, im Schatten, eigentlich keine schlechte Idee. Außer dass ich müde bin und einen schweren Rucksack habe, aber besser als Gedränge.
Ich gehe 20 Minuten, bis ich wieder an einer Haltestelle ankomme, an der nun beide Bahnen fahren, zumindest theoretisch. Aber anscheinend fährt gerade keine durch, denn die Bahnen halten, spucken alle Fahrgäste aus und drehen um, keine fährt weiter. Der Bahnsteig ist extrem voll, ich beschließe weiter zu Fuß zu gehen.
Telefoniere mit S, da ich inzwischen so spät dran bin, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, nachher noch zu ihr zu fahren. Und auch zu fertig. Ich gehe bis zur nächsten Station, dort stehen wenig Menschen aber die nächste Bahn soll erst in 15 Minuten kommen. Also gehe ich weiter, will es zumindest, scheitere aber an der Autobahnbrücke, die ich unmittelbar überqueren müsste, um weiterzukommen.

Es geht nicht, die Brücke bewegt sich vor meinen Augen, schließt sich um mich, ich sehe, wie sie bricht und ich in die Tiefe falle. Das alles mit S am Ohr, was, nein, überhaupt nicht hilfreich ist sondern alles noch schlimmer macht. Alleine und mit mehr Ruhe hätte ich es vielleicht geschafft. Ich hätte mir sagen können, dass es doch sehr unwahrscheinlich ist, dass diese Brücke zusammenbricht während ich darüber laufe, aber mit ihr im Ohr, keine Chance. Sie nimmt so viel Raum ein, ist so laut, dass ich mich selbst nicht mehr höre. Das ist vermutlich nicht ihre Schuld sondern meine eigene, ändert aber nichts am Ergebnis.

Ich habe ihr schon oft gesagt, dass ich Höhenangst habe, sie merkt es sich nicht, es ist jedesmal wieder so als ob sie es zum ersten Mal hört, dann ganz erschüttert ist von diesem häßlichen und für sie unbequemen Problem und gar nicht weiß, was sie nun sagen oder machen soll. Das macht mich wütend und einen Moment lang weiß ich wieder, warum ich mich getrennt habe. Ich komme in solchen Situationen alleine viel besser klar.

Ihr hartnäckiges, permantentes Vergessen oder Ignorieren von wichtigen Fakten über mich haut in meine 'ich bin nichts wert' Kerbe. Ich bin es nicht wert, dass sie sich merkt, dass ich Höhenangst habe. Ich bin es nicht wert, dass sie sich das merkt, damit ich nicht jedesmal aufs Neue in einer Angstsituation dann noch erklären muss, dass ich jetzt Angst habe und dass das kein außergewöhnliches Ereignis ist sondern zu erwarten war und was jetzt am besten für mich wäre, nämlich ruhige Anwesenheit anstatt irritierte Verunsicherung oder klischeehafte Vorurteile.

Ich schaffe also die Brücke heute nicht, gehe zurück zur Haltestelle, beende das Telefonat, immerhin kein Streit, warte dort auf die nächste Bahn. Die fährt dann entgegen der Anschlagtafel sogar durch und ist auch nicht überfüllt, hurrah!

Zuhause begrüßt mich die Katze freudig, alles ist gut. Ich hänge meine durchgeschwitzten Klamotten auf, ziehe mir etwas Bequemes an und mache mein Abendessen warm. Texte nochmal mit S, auch mit ihr ist alles gut.

Möchte mich immer noch einrollen, mache aber dann doch noch den Haushalt, es hat einerseits etwas Beruhigendes und andererseits möchte ich es nicht morgen früh machen müssen.
Ich lasse mir Zeit, mache alles nacheinander, hangele mich durch bis ich mich nur noch ins Bett legen muss. Dort fange ich eine neue Serie an, irgendein Privatdetektiv mit Anspielungen auf 40er schwarzweiß Filme, wie sich das gehört für einen Marlowe-Style Typen, gefällt mir ganz gut aber eigentlich hätte ich das gerne in weiblich. Die Kate Delafield Reihe würde ich gerne mal verfilmt sehen. Um 21:30 mache ich das Licht aus, scrolle noch ein bisschen, schlafe dann schnell ein.

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Dienstag, 30. April 2024
29.04.24
Montag. Viel geträumt, ich erinnere mich nur noch an eine vorgestellte Kneipenschlägerei. Die Katze liegt morgens wieder auf meiner Hüfte, die Welt ist in Ordnung. Stehe um 5:30 auf, habe kurz den Impuls, raus zu gehen. Aber der Kaffeedurst ist stärker und die erste Stunde vergeht so schnell, danach muss ich mich einloggen. Trotzdem mal festhalten den Gedanken, einfach morgens direkt eine Runde drehen, den imaginären Hund Gassi führen.

Im Homeoffice endlich das Thema mit dem unangnehmen Externen abgeschlossen. Also hoffentlich abgeschlossen.

Ich erledige viel, es fühlt sich gut an. Trotzdem fühle ich mich unruhig, rastlos. Zuhause sein, es gemütlich haben, da denke ich immer noch eher an gemeinsames Zocken mit M als an die Realität. Was so natürlich auch nicht stimmt, denn es war sehr real, mit der Stimme des geliebten Menschen im Ohr etwas online zu unternehmen. Was Spiele angeht, bin ich immer noch leicht auf Entzug, ich spüre den Pull und wenn es ein Spiel gäbe, das mich wirklich interessieren würde, dann würde ich es vermutlich zumindest antesten.

Ein paar Stunden später lasse ich ESO im Hintergrund updaten. Nur mal so. Es dauert mehr als eine Stunde, war also ganz gut, falls ich irgendwann mal spontan reinschauen möchte. Heute allerdings nicht.

Heute fahre ich nachmittags in die Stadt, zu einer weiteren Verabredung mit dem großen Modegeschäft. Ich frge S ob sie Lust hat, sich mit mir dort zu treffen und sie hat. Nach einem ortstypischen ÖPNV-Umweg (wegen der Störung einer Linie und der daraus resultierenden erheblichen Verspätung fahre ich zu einer anderen Umsteigehaltestelle, von der aber gerade wegen einer Störung gar keine Linie in die richtige Richtung fährt, weshalb ich wieder zurück fahren und auf die erste Linie warten muss) erreiche ich immer noch fast pünktlich den großen Laden. Konservative Angaben zu meiner geschätzten Ankunftszeit bewähren sich doch immer wieder.

Es ist mäßig voll und ich finde eine schöne Umkleidekabine in einer ruhigen Ecke und ich finde auch eine sehr schöne schwarze Leinenhose in einer unerwarteten Größe. Wenn es so weiter geht dürfte mir in einigen Wochen die nächstkleinere Größe besser passen, aber im Moment möchte ich es bequem und schön haben, deshalb kaufe ich die Hose und freue mich sehr. S freut sich ebenfalls. Da ich die Hose gerne noch in einer anderen Farbe hätte, gehen wir in ein weiteres Geschäft, das nur diese Marke führt aber nicht die Farbe, die hätten sie nicht bestellen können. Die großen Geschäfte könnten das, sie nicht. Abgründe tun sich auf, in die ich gar nicht genauer schauen will. Ich kaufe trotzdem noch eine weitere scharze Hose und eine in einer anderen Passform und hellgrau, lasse mich hier von der kleineren Größe überzeugen, die wirklich am Po besser sitzt. Und ich mag die Vorstellung, dass sie im Urlaub gut passen wird.

Wir gehen Hand in Hand zurück zur Bahn, es ist spät und wir sind hungrig. Fahren zwei Stationen zusammen, dann muss S aussteigen und ich würde auch gerne. Auch jetzt noch Fahrplanunregelmäßigkeiten, ich habe aber letztlich Glück, der Anschluß kommt sofort.

1,5 Stunden später als sonst esse ich, schaue dabei eine Doku über Zugreisen in Südkorea. Spüle, bereite meine Tasche für den morgigen Büro- und Kiesertag vor und mache mich bettfertig. Schaue die erste Staffel Fallout zu Ende, finde es weiterhin sehr gut. Mache um 22:30 das Licht aus, habe aber noch Restaufregung in mir vom Tag und scrolle noch ein bisschen im Handy.

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Montag, 29. April 2024
28.04.24
Sonntag. Unruhige Nacht. Ein Traum, ich war eine Jugendliche und S meine Betreuerin, ich hatte etwas gemacht, das ich nicht hätte tun sollen und wurde von ihr dafür gerügt. Da waren noch andere Menschen, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnern kann und andere Ereignisse und Gefühle. Der Traum war intensiv und ja eigentlich nicht unähnlich den Gefühlen, die ich oft während unserer Beziehung hatte. Streng und hart bestraft werden für etwas, das eigentlich nicht ungewöhnlich ist.

Ich stehe um 6:10 auf, ich möcht Zeit zum schreiben haben und kann nicht mehr entspannen. Trinke Kaffee, schreibe, falte die Wäsche. Kann ja wieder ins Bett gehen später. Mache ich auch, aber schlafe nicht, wir reden, erzählen uns unsere Träume.

Gehe Brötchen holen für S, ein kleiner Morgenspaziergang an der großen Straße, nicht schön aber egal, raus und bewegen. Frühstück.

Dann fehlt mir ein bisschen Zeit in der Erinnerung, sie scheint lückenhaft zu sein. Wir sitzen auf dem Balkon, S raucht eine Zigarette. Wir fahren mit ihrem Auto zum Wald. Ich wollte einen langen Spaziergang, sie einen kurzen, sie sitzt am Steuer, ich gebe nach. Wir gehen zum Froschteich, der gar keiner mehr ist. Also er ist noch ein Teich aber wir hören kaum noch Frösche. Vielleicht nicht die richtige Zeit. Der Wald am Froschteich ist dicht, ungepflegt, unsicher, es krachen schon mal Äste runter. Viele tote Bäume, zerfressen von Käfern, abgestorben, morsch. Sehr viele fliegende Insekten, was vermutlich gut ist für die Welt aber nicht für mein unmittelbares Wohlbefinden. Schwarze, sumpfige Flecken auf dem Boden, an die wir uns vom letzten Jahr nicht erinnern können. Der Weg verändert sich jedesmal wenn wir da sind, nur ein Trampelpfad durch die jungen Buchen. Wir hören viele Vögel, die Spechte sind die einzigen, die ich erkenne. Wir gehen einen anderen Weg zurück zum Auto als sonst, kommen an Gärten vorbei, die direkt in den Wald münden. Niedrige Zäune, instabile Gartentore, ein bisschen märchenhaft, ein naives Zeichen von Zivilisation.

Zuhause legen wir uns nochmal hin, wir sind müde, suchen die Nähe zueinander. Reden zaghaft über Zusammenziehen. Wenn wir im Lotto gewinnen würden, ja wenn, tun wir aber nicht. Es muss schon in der Realität vorstellbar sein. So weit war ich schon mal, vor 6 Jahren. Es dauert noch, 4 Wochen sind zu kurz. Wenn es länger gut weitergeht, wird es vorstellbar sein, auch in der Realität.

Wir baden, stehen gemeinsam im Bad und trocknen uns ab, wie im Urlaub kommt es mir vor. Oder wie zusammen leben, sich vor dem Spiegel arrangieren, mit dem Fön abwechseln. Das wäre machbar.

Dann fährt S nach Hause und ich schaue Let's Dance von Freitag, froh über die Ruhe und Entspannung. Esse früh, ich habe großen Hunger. Spüle, mache mich bettfertig, erhole mich in meiner stillen Routine von der permanenten Ansprache. Das wäre schon schwieriger beim Zusammenleben mit S. Ruhe zu finden, um mich wieder selbst zu spüren. Mache um 21:00 das Licht aus.

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Sonntag, 28. April 2024
27.04.24
Samstag. Die Nacht ist unruhig, ich wache oft auf. Träume, an die ich mich morgens nicht mehr erinnern kann. Die Katze bekommt um 4:30 Futter, frisst zu schnell, kotzt es wieder aus ins Wohnzimmer. Quengelt dann nach Nachschub, dringlich und ausdauernd. Ich streichele sie, möchte sie zum Schlafen überreden, sie beißt mir in die Hand, nicht fest aber so dass ich weiß, dass sie Essen und nicht Schlafen möchte.

Ich stehe schließlich auf, gebe ihr neues Fressen. Sie frisst einen Happen und legt sich dann schlafen.

Der Allergieanfall ist verschwunden. Leichte Benommenheit ist noch da, aber die Nase ist frei, kein Niesreiz mehr, keine Kopfschmerzen. Ein bisschen Energie ist auch wieder da, es ist Wochenende und ich habe viel vor.

Als ich das Datum schreibe fällt mir auf, dass es heute 4 Monate sind. Vor 4 Monaten haben wir uns getrennt. Habe ich gesagt, ich kann nicht mehr.
Und seit nun fast 4 Wochen sehen wir uns wieder, weil wir nicht aufgehört haben, uns zu lieben. Weil so viel Gefühl doch irgendwo hinführen muss, zu irgendetwas Gutem führen muss.
Aber die Fallstricke sind noch da und auch wenn ich nun fitter bin, kann ich nicht jedem ausweichen, ich wüßte gar nicht, wie.
Was ich aber weiß ist, dass es nicht meine Schuld ist. Diese Fallstricke sind da, weil wir sind wie wir sind. Und nicht weil ich nicht ausreiche. Und so schlimm insta-banal das auch klingt, der Weg zu mehr wir führt über mehr ich. Das zumindest habe ich in den drei Monaten alleine verstanden.

Ich mache meinen Orgakram und spüle dann das Geschirr von gestern. Wasche zwei Maschinen Wäsche. Gehe Katzenstreu kaufen. Frühstücke.

Fahre zum Kieser, ganz angenehm mal so früh am Tag, das ist viel mehr meine Zeit als am Nachmittag. Es ist trotzdem anstrengend und ich bin hinterher müde. Fahre danach in die Stadt, denn das Wäschegeschäft hat angerufen, meine bestellten BHs sind da. Alle 3 Modelle passen und ich nehme alle. Ich bin mir noch nicht sicher, wie praktikabel Bügel-BHs wirklich für mich sind, stelle aber fest, dass sie nicht so unangenehm sind, wie ich sie in Erinnerung hatte. Das liegt vermutlich daran, dass sie diesmal gut passen. Es ist auch ein Modell ohne Bügel dabei, was mich beruhigt. Und die Suche nach guten Modellen geht ja auch noch weiter, dafür gebe ich gerne noch etwas Energie aus.

Auf dem Rückweg in der Bahn fallen mir die Augen zu, es tut weh, mich wachzuhalten. Zuhause lege ich mich eine halbe Stunde hin, bin mir hinterher nicht sicher, ob ich geschlafen habe. Ich dusche lange.

Danach koche ich, ein neues Rezept, viel zu schnibbeln. Ich bin immer noch müde, es dauert mir zu lang. Schmeckt aber sehr gut, zumindest am ersten Tag. Morgen vermutlich nicht mehr so, aber es ist mir zu viel Arbeit, jeden Tag zu kochen, ich mache es nur alle zwei Tage.

Nach dem Essen spüle ich und mache mich dann fertig, heute ist Kegelabend.

Ich bin etwas zu früh da, die Kneipe ist voll und ich warte draußen. Gehe schließlich rein und bestelle etwas zu trinken, erfahre, dass die anderen schon unten sind, es war ihnen oben zu voll.
Wir sind nur 4 Kegeler*innen heute und es wird mehr erzählt als gekegelt. Sie Stammbesetzung ist um die 80, so wie es meine Mutter wäre, wenn sie noch leben würde. Es sind die Leute meiner Mutter, ihre ehemalige Kegelrunde, ich bin erst seit nach ihrem Tod dabei, kenne aber die meisten seit ich 14 bin.
Es wird vermutlich in dieser Form der letzte Kegelabend gewesen sein, wir beschließen, uns demnächst anders zu treffen. Die Gelenke machen bei vielen nicht mehr mit und die Kneipe hat in den letzten Jahren das Publikum gewechselt, es macht keinen Spaß mehr. Wir sitzen und erzählen bis 22:30 an der Kegelbahn, gehen dann hoch und verabschieden uns. Ich hoffe, ich sehe alle wieder.

Auf dem Weg zur Bahn rufe ich S an, wie verabredet und wir vereinbahren, dass wir uns auf dem Weg zu ihrer Garage treffen und dann zu mir fahren.
Die U-Bahn-Station ist voll und stinkig, ein unheimlich aussehender Obdachloser mit einer Decke über dem Kopf bettelt die Leute an, bekommt von niemandem etwas, die Leute weichen ihm aus, ich auch, er macht mir Angst. Die Innenstadt am Wochenende ist mehr Zombieinvasion als pralles Leben, ich mag es nicht. Glasige Augen, zu laute Stimmen, schlechter Geruch, Rempeln, grölendes Lachen. Ich bin froh, als ich aussteigen und eine Nebenstraße zu S nehmen kann. Parallel zu einer der bekanntesten Kneipenstraßen eine ruhige Gasse mit Bäumen, allerdings erwarte ich jeden Moment dass mir torkelne Zombies aus einer Nebenstraße entgegenkommen und ich um mein Leben rennen muss.

Ich erkenne S schon als ich nur ein Stück ihres Arms sehe und freue mich, wie immer wenn ich sie sehe. Wir fahren zu mir, die Katze begrüßt uns verschlafen. Wir gehen sofort ins Bett und ich kann nicht gut einschlafen. Mein Dilemma: Ich möchte nicht alleine sein, ertrage die Anwesenheit anderer aber nicht gut.

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Samstag, 27. April 2024
26.04.24
Freitag. Ganz schlimme Nacht. Gegen Mitternacht kommt Allergie, im Bereich zwischen linkem Nasenloch und Rachen fängt es an zu jucken und schwillt dann zu, gefühlt schwillt mein ganzer Kopf zu. Allergietablette, Spray, kein Schlaf, irgendwann Kopfschmerzen.

Ich quäle mich um 6:20 aus dem Bett, nicht sicher, ob ich mich krank melden kann, soll, muss. Erstmal Kaffee. Logge mich gegen 7 ein. Fühle mich krank und verquollen aber der Kaffee tat gut.
Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er mit Stroh ausgestopft, vielleicht heißt es deshalb Heuschnupfen? Mein Zähne tun auch weh, wie bei einer Grippe. Bis mittags wird es nicht wesentlich besser, ich nehme noch eine Allergietablette. Werde müde. Ich muss bis 14 Uhr arbeiten, habe vor danach sofort offline zu gehen. Besorgungen, Lebensmittel kaufen, Bett.

In meinem Elend spüre ich starke Trost-Bedürfnisse. Süßigkeiten oder ein Glas Alkohol für heute Abend schweben vor mir, wie die Vögelchen vor einer Cartoon-Figur, wenn sie einen Schlag auf den Kopf bekommen hat. Aber ich will keinen Rückfall in schlechte Essgewohnheiten. Ich möchte jedoch sehr, sehr gerne ausgeknipst werden und 12 Stunden schlafen.

Tatsächlich arbeite ich bis 14:30, bekomme aber von der letzten Besprechung weniger mit als gewünscht wäre. Lege mich danach hin, stelle den Wecker auf 16 Uhr, wache aber um 15:15 wieder auf. Gehe zur Post und zum Supermarkt, schleppe mich und die Einkäufe nach Hause. Ich weiß nicht, ob die Tüten wirklich besonders schwer sind heute oder ob es mir nur so vorkommt.

Auf dem Weg grübele ich, warum dieser Allergieanfall kam, ich bin nicht überzeugt, dass es nur an irgendwelchen Pollen liegt. Der Abend war so anstrengend, wie früher hat es sich angefühlt, nur dass nicht der früher fast unvermeidliche Fruststreit danach kam. Wir haben uns danach gut verstanden aber in mir war trotzdem Frust. S hat meine Grenzen weit überschritten gestern Abend. Im vollen Bewußtsein, dass sie sich das im umgekehrten Fall selber nicht gefallen lassen würde, das ist das was ich nicht verstehe. Das, was mich frustriert. Was mir wie ein Machtspiel vorkommt, vor dem ich mich früher oder später wieder schützen wollen werde.

Zuhause esse ich früh, da ich heute nicht lange aufbleiben werde. Lege mich ins Bett und schaue noch ein paar Folgen Fallout. Mache um 20:15 das Licht aus und schlafe sofort ein.

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Freitag, 26. April 2024
25.04.24
Donnerstag. Wieder eine nicht erholsame Nacht. Der Wecker klingelt um 5, heute wegen einer Fortbildung.

Ich stehe mit schlechter Laune auf, rege mich in Gedanken über S auf, über Aussagen, die ich als übergriffig empfinde. Reale Aussagen von gestern und Aussagen, die es nur in meinem Kopf gibt bislang, die aber logische Fortsetzungen sind. Das ist so, wie es früher war und nicht gut. Ihre Aussagen einfach stehen lassen und nicht an mich heran lassen, sie haben ja nichts mit mir zu tun, nur mit ihr. Und nichts voraussagen, auch wenn ich da oft ganz richtig liege. Es bringt nichts und tut mir nicht gut.

Um 5:35 kommt aus der Wohnung nebenan ein aggressives, sehr lautes Klappern. Mit Pausen immer mal wieder ca. 5 Minuten lang. Ich habe schon öfter überlegt, ob meine mechanische Gaming-Tastatur wohl zu laut ist, um morgens viel damit zu schreiben. Könnte sein, dass das die Antwort meines unsympathischen, übergriffigen Nachbarns auf diese Frage ist. Würde auch zu ihm passen, dass er zwei komplette Häuser mit so einer Überreaktion nervt.

Ich muss früh los, meinen alten Arbeitsweg. Versuche vor den Schulkindern in Bahn und Bus zu sein. Das klappt auch. Auf dem alten Gelände werde ich kurz nostalgisch und denke an die schönen Zeiten mit M, die ich hatte, während ich dort gearbeitet habe.

Die Fortbildung ist ganz unterhaltsam und auch informativ, es hat sich gelohnt. Allerdings ist mir die ganze Zeit über kalt und ich trinke zu wenig, dehydriere etwas.
Auf dem Rückweg beschließe ich spontan, heute den Bürotag dran zu hängen, denn ich komme am Büro vorbei. Damit passt dann morgen auch zeitlich alles besser, wenn ich nicht ins Büro muss.

Ich bin um 17:30 wieder zuhause, räume schnell auf, falte die Wäsche und sauge schließlich die Wohnung, nach dem ich mir vorgestellt habe, wie S über die paar Krümel, die herumliegen meckert und ich mich aufrege über das Meckern und wir uns streiten. Dann lieber schnell noch saugen. Sie klingelt währenddessen und es ist schön, dass sie da ist.

Während des Kochens dreht ihre Aufgekratztheit so sehr auf, dass ich kurz überreagiere als sie für ihre Soße den Kochlöffel greift, der am nächsten liegt, der aber in mein Gericht gehört, anstatt den, der schon in der Soße war. Es klingt so albern wie es ist, aber ich höre meine eigene Stimme kurz aufgeregt/weinerlich werden, als ich sie bitte, den richtigen Löffel zu nehmen und den 'falschen' wieder abwische. Ich fange mich sehr schnell wieder ein und es scheint keinen Schaden angerichtet zu haben.

Das sind schwierige Situationen, sie hat mich vorher permanent provoziert und weiß das auch. Meine Nerven sind am Ende, auch mein Tag war lang.
Sie kommt, entspannt sich bei einem Glas Alkohol, dreht dann kurzzeitig komplett auf, um danach sehr müde zu werden, ich kenne das schon. Ich empfinde das als äußerst anstrengend, nicht zuletzt wegen der Ungerechtigkeit, denn während ich meine Grenzen nicht verteidigen darf, würde sie mich im umgekehrten Fall scharf zurechtweisen.
In beiden Fällen bin ich diejenige, die mit Liebesentzug bestraft wird, also sowohl wenn ich meine Grenzen verteidige als auch wenn ich ihre so überschreite, wie sie es mit mir macht.
Sehr schwierig. Wir sprechen später kurz darüber und sie scheint diese Ungleichheit auch zu erkennen, ich weiß nicht, ob es das nicht noch schlimmer macht. Andererseits ist das vielleicht die Chance, mal kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich bei der Aufgedrehtheit nicht mitmache.

Letzlich bleiben wir gut miteinander, bleiben weiter freundlich, nah. Wir reden über meine Arbeit, auch ein schwieriges Thema, weil es ihr schwerfällt, andere Perspektiven wahrzunehmen und meine Perspektive eine andere ist als ihre. Ich versuche nochmal so gut es geht, ihr meine Perspektive zu erklären. Nach dem Essen wird sie müde und geht rauchen während ich spüle.

Wir gehen früh ins Bett, alles ist in Ordnung. Ich ziehe mich nicht zurück. Merke eine körperliche Schwere und bin gleichzeitig innerlich unruhig. Wir machen um 22:30 das Licht aus, ich kann nicht gut einschlafen.

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Donnerstag, 25. April 2024
24.04.24
Mittwoch. Obwohl wir uns nun seit 3 Wochen wieder sehen, ist die Mittwoch-Regel nicht mehr aktiv, was ich gut finde. Die alten Gewohnheiten waren nicht positiv und können verschwinden.

Ich bin um kurz vor 5 wach, die Katze beißt mir demonstrativ in den Finger und ich stehe auf und gebe ihr Futter. Lege mich nochmal hin aber bleibe wach, stehe um 5:30 auf. Das Ende eines Traums bleibt in Erinnerung, ein großes Büro, ein unordentlicher Schreibtisch. Ich fühle mich wohl beim Gedanken, das alles zu sortieren. Das Büro zu meinem zu machen.

Heute muss ich wieder zwischendurch weg, diesmal zum Friseur. Danach aber weiter arbeiten, es ist zu viel zu tun. Die Arbeit ist durcheinander, es ist viel liegengeblieben, ich werde viel gefragt, es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren.

Beim Friseur ist es wie immer angenehm, allerdings denke ich nachher, dass es wirklich günstiger wäre, wenn ich S meine Haare schneiden lassen würde, so wie sie es immer will, denn viel ist da nicht zu tun bei mir. Ich mag aber den Laden und die beiden Friseurinnen.

Danach wieder an den Schreibtisch, es bleiben trotzdem nachmittags ungelöste Probleme liegen, wie immer, denn wir sind zu wenige, um alles zu schaffen, aber heute fühlt es sich besonders uneffektiv an, was wir wegschaffen ist wenig und das sind nicht mal unsere wesentlichen Arbeiten.

Ich gehe noch mal raus, meine Runde drehen. Es hat wieder aufgehört zu schütten, die Sonne ist wieder da, schnell ausnutzen. Der Spaziergang tut gut, auch wenn mein Hirn nicht richtig aus dem Grübelmodus kommt. Bewegung und frische Luft lenken trotzdem ab. Die jungen Kühe sind nah am Zaun, ich füttere eine mit den langen frischen Grashalmen, die auf meiner Seite des Zauns wachsen.

Zuhause wärme ich mein Essen auf und schaue beim Essen die Quizshow, wieder etwas entspannter als in den letzten Tagen. Trotzdem nur 5/12, Masterfrage falsch. Spülen und aufräumen, dann bettfertig machen. Ich probiere das Peeling aus, das ich bei der Kosmetikerin gekauft habe und es riecht genauso wie bei ihr im Behandlungszimmer.

Als ich es mir gerade im Bett gemütlich mache und anfange Fallout zu schauen, ruft S an. Wir plaudern 20 Minuten, ein angenehmes Gespräch. Keine Reibereien.
Danach schaue ich Fallout weiter bis 21:30 und scrolle dann noch im Handy. Um 22:00 mache ich das Licht aus.

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Mittwoch, 24. April 2024
23.04.24
Dienstag. Die Nacht war unerholsam, aber das sind meine Nächte meistens. Diese war besonders unerholsam. Zur Beruhigung habe ich irgendwann 10 Minuten auf der Couch gelegen und mich vom Mond bescheinen lassen. Um 5:30 Wecker, da ich um 6:00 eingeloggt sein muss, um etwas zu erledigen.

Heute muss ich früh weg wegen eines Kiesertermins, bin gespannt wie sich die Störung von gestern entwickelt hat. Aber anscheinend hat die Maßnahme geholfen, es bleibt ruhig. Dann also wieder um andere Probleme kümmern, die auch drücken. Was auch unangenehm ist.

Auf dem Weg zum Kieser versinke ich in einer negativen Gedankenspirale. Was will ich, was will ich nicht. In einem Monat möchte ich einen Markt besuchen, am gleichen Wochenende ist ein Flohmarkt, wo S vielleicht einen Stand machen will. Das letzte Mal Flohmarkt ist sehr blöd verlaufen, ich will keine Wiederholung. Sie hat gefragt, ob wir es nochmal versuchen, ja der andere Markt ist auch am Sonntag aber ich würde gerne Samstag hin. Was ich will zählt nicht, sie behauptet Sonntag ist das Gleiche, ich fühle es aber anders. Und es wäre wieder kein Flohmarkt zusammen, es ginge ja wieder nur um sie und ihr Zeug.
Ich wate durch einen stinkenden Sumpf von Erinnerungen und negativen Gedanken, werde regelrecht aggressiv. Bis ich mich daran erinnere, dass es noch ein Monat ist bis dahin und noch nichts entschieden ist. Ich kann ihr beim Schleppen und Aufbauen helfen aber ich werde nicht mitmachen. Und ich werde nicht den ganzen Tag dort verbringen. Und ich werde selbst entscheiden, ob ich Samstag oder Sonntag zu dem anderen Markt gehe. Alles andere ist Spekulation.

Bei Kieser stellt sich heraus, dass der Termin gar nicht so früh war sondern 50 Minuten später. Der Trainer, den ich anfangs unsympatisch fand, ist dann aber sehr freundlich und schiebt mich dazwischen, so dass ich nicht warten muss. Ich fand ihn anfangs creepy aber das war jetzt definitiv nett. Aber ein Restmisstrauen bleibt, denn auch Psychopathen sollen ja angeblich 'immer so nett' sein.

Die restlichen Maschinen sind anstrengend und ich gehe bei den unangenehmeren wieder nicht wirklich bis an meine Grenzen inklusive dem schlechten Gewissen deswegen. Ja, ich quäl mich halt lieber mental.

Auf dem Rückweg steige ich drei Stationen früher aus und gehe zu Fuß, es hat aber nicht die beruhigende Wirkung, die ich mir erhoffe. Zuhause fällt mir ein, dass ich noch das Geld für die Pflanzen überweisen muss und mache es, dabei fällt auf, dass eine App nicht mehr richtig funktioniert und das macht mich dann richtig wütend. Die Katze schreit mich währenddessen permanent an und ich weiß kaum, wohin mit mir und meiner Wut. Mein Heft und ein Stift sind dann Ventil genug, ich schreibe zitternd und verkrampft einige Sätze auf, der schlimmste Druck ist weg.

Ich fange an zu kochen, ein neues Rezept, beruhige mich dabei etwas. Schaue nebenbei die Quizshow (5/12, Masterfrage richtig), esse (schmeckt ganz ok), spüle. Fühle mich immer noch unwohl. Gefangen. Aggressiv. Mir fällt diese Tonspule ein, die so oft auf Insta etc. verwendet wird mit immer anderen Bildern. When you have a bad day, give up. Go to bed. Das mache ich und schaue noch eine Folge Fallout, ziemlich viel Splatter, aber das Setting ist gut getroffen finde ich. Um 21:00 mache ich das Licht aus.

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Dienstag, 23. April 2024
22.04.24
Montag.

Den Tag über habe ich vergessen, Notizen zu machen, das erste Mal der Trennung bzw. seit ich regelmäßig Tagebuch schreibe.

Ich bin vor dem Wecker aufgestanden und habe mich morgens entgültig entschieden, den Bürotag diese Woche auf Freitag zu verlegen. Gründe waren ein Paket, das per UPS kommt und das ich nicht in den UPS-Shop umleiten konnte und das sehr kalte Wetter. Ich mag es kalt, aber im Büro ist es dann zu kalt.

Geduscht und eingeloggt, dann wurde der Arbeitstag sehr hektisch. Von mittags bis 16:00 in einer Besprechung, Umsetzung einer Notfallmassnahme, Hoffen auf Erfolg, schließlich Vertagen auf Dienstagmorgen. Danach wollte ich nur noch offline und raus aus der Wohnung.

Ich bin erst zum Bioladen, die Sachen kaufen, die es in meinem Vorstadtsupermarkt nicht gibt (Ghee, Mandelmus, Vorratsglas Kokosöl) und dann zum Vorstadtsupermarkt. Zu wenig Schritte, aber immerhin 6900, viel mehr als am Wochenende. Ich lasse in der Hinsicht wieder nach, das macht mir ein bisschen Sorgen. Faul im Auto herumfahren lassen ist zwar auch schön aber nicht gut für die Fitness.

Das Paket kam morgens wie geplant, ein BH und ein Bikini in meiner neu gefundenen Größe und sie passen, yay. Also kann ich Bikini auch von meiner Urlaubszeuganschaffungsliste streichen.

Das Abendessen musste ich nur aufwärmen, dann Spül- und Aufräum-Routine. Die neuen Sachen durchwaschen und aufhängen. Ich war immer noch müde, vielleicht von der Allergietablette, vielleicht vom Tag. Im Bett noch eine Folge Fallout geschaut und um 21:00 das Licht ausgemacht.

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