Freitag, 26. April 2024
25.04.24
Donnerstag. Wieder eine nicht erholsame Nacht. Der Wecker klingelt um 5, heute wegen einer Fortbildung.

Ich stehe mit schlechter Laune auf, rege mich in Gedanken über S auf, über Aussagen, die ich als übergriffig empfinde. Reale Aussagen von gestern und Aussagen, die es nur in meinem Kopf gibt bislang, die aber logische Fortsetzungen sind. Das ist so, wie es früher war und nicht gut. Ihre Aussagen einfach stehen lassen und nicht an mich heran lassen, sie haben ja nichts mit mir zu tun, nur mit ihr. Und nichts voraussagen, auch wenn ich da oft ganz richtig liege. Es bringt nichts und tut mir nicht gut.

Um 5:35 kommt aus der Wohnung nebenan ein aggressives, sehr lautes Klappern. Mit Pausen immer mal wieder ca. 5 Minuten lang. Ich habe schon öfter überlegt, ob meine mechanische Gaming-Tastatur wohl zu laut ist, um morgens viel damit zu schreiben. Könnte sein, dass das die Antwort meines unsympathischen, übergriffigen Nachbarns auf diese Frage ist. Würde auch zu ihm passen, dass er zwei komplette Häuser mit so einer Überreaktion nervt.

Ich muss früh los, meinen alten Arbeitsweg. Versuche vor den Schulkindern in Bahn und Bus zu sein. Das klappt auch. Auf dem alten Gelände werde ich kurz nostalgisch und denke an die schönen Zeiten mit M, die ich hatte, während ich dort gearbeitet habe.

Die Fortbildung ist ganz unterhaltsam und auch informativ, es hat sich gelohnt. Allerdings ist mir die ganze Zeit über kalt und ich trinke zu wenig, dehydriere etwas.
Auf dem Rückweg beschließe ich spontan, heute den Bürotag dran zu hängen, denn ich komme am Büro vorbei. Damit passt dann morgen auch zeitlich alles besser, wenn ich nicht ins Büro muss.

Ich bin um 17:30 wieder zuhause, räume schnell auf, falte die Wäsche und sauge schließlich die Wohnung, nach dem ich mir vorgestellt habe, wie S über die paar Krümel, die herumliegen meckert und ich mich aufrege über das Meckern und wir uns streiten. Dann lieber schnell noch saugen. Sie klingelt währenddessen und es ist schön, dass sie da ist.

Während des Kochens dreht ihre Aufgekratztheit so sehr auf, dass ich kurz überreagiere als sie für ihre Soße den Kochlöffel greift, der am nächsten liegt, der aber in mein Gericht gehört, anstatt den, der schon in der Soße war. Es klingt so albern wie es ist, aber ich höre meine eigene Stimme kurz aufgeregt/weinerlich werden, als ich sie bitte, den richtigen Löffel zu nehmen und den 'falschen' wieder abwische. Ich fange mich sehr schnell wieder ein und es scheint keinen Schaden angerichtet zu haben.

Das sind schwierige Situationen, sie hat mich vorher permanent provoziert und weiß das auch. Meine Nerven sind am Ende, auch mein Tag war lang.
Sie kommt, entspannt sich bei einem Glas Alkohol, dreht dann kurzzeitig komplett auf, um danach sehr müde zu werden, ich kenne das schon. Ich empfinde das als äußerst anstrengend, nicht zuletzt wegen der Ungerechtigkeit, denn während ich meine Grenzen nicht verteidigen darf, würde sie mich im umgekehrten Fall scharf zurechtweisen.
In beiden Fällen bin ich diejenige, die mit Liebesentzug bestraft wird, also sowohl wenn ich meine Grenzen verteidige als auch wenn ich ihre so überschreite, wie sie es mit mir macht.
Sehr schwierig. Wir sprechen später kurz darüber und sie scheint diese Ungleichheit auch zu erkennen, ich weiß nicht, ob es das nicht noch schlimmer macht. Andererseits ist das vielleicht die Chance, mal kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich bei der Aufgedrehtheit nicht mitmache.

Letzlich bleiben wir gut miteinander, bleiben weiter freundlich, nah. Wir reden über meine Arbeit, auch ein schwieriges Thema, weil es ihr schwerfällt, andere Perspektiven wahrzunehmen und meine Perspektive eine andere ist als ihre. Ich versuche nochmal so gut es geht, ihr meine Perspektive zu erklären. Nach dem Essen wird sie müde und geht rauchen während ich spüle.

Wir gehen früh ins Bett, alles ist in Ordnung. Ich ziehe mich nicht zurück. Merke eine körperliche Schwere und bin gleichzeitig innerlich unruhig. Wir machen um 22:30 das Licht aus, ich kann nicht gut einschlafen.

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Donnerstag, 25. April 2024
24.04.24
Mittwoch. Obwohl wir uns nun seit 3 Wochen wieder sehen, ist die Mittwoch-Regel nicht mehr aktiv, was ich gut finde. Die alten Gewohnheiten waren nicht positiv und können verschwinden.

Ich bin um kurz vor 5 wach, die Katze beißt mir demonstrativ in den Finger und ich stehe auf und gebe ihr Futter. Lege mich nochmal hin aber bleibe wach, stehe um 5:30 auf. Das Ende eines Traums bleibt in Erinnerung, ein großes Büro, ein unordentlicher Schreibtisch. Ich fühle mich wohl beim Gedanken, das alles zu sortieren. Das Büro zu meinem zu machen.

Heute muss ich wieder zwischendurch weg, diesmal zum Friseur. Danach aber weiter arbeiten, es ist zu viel zu tun. Die Arbeit ist durcheinander, es ist viel liegengeblieben, ich werde viel gefragt, es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren.

Beim Friseur ist es wie immer angenehm, allerdings denke ich nachher, dass es wirklich günstiger wäre, wenn ich S meine Haare schneiden lassen würde, so wie sie es immer will, denn viel ist da nicht zu tun bei mir. Ich mag aber den Laden und die beiden Friseurinnen.

Danach wieder an den Schreibtisch, es bleiben trotzdem nachmittags ungelöste Probleme liegen, wie immer, denn wir sind zu wenige, um alles zu schaffen, aber heute fühlt es sich besonders uneffektiv an, was wir wegschaffen ist wenig und das sind nicht mal unsere wesentlichen Arbeiten.

Ich gehe noch mal raus, meine Runde drehen. Es hat wieder aufgehört zu schütten, die Sonne ist wieder da, schnell ausnutzen. Der Spaziergang tut gut, auch wenn mein Hirn nicht richtig aus dem Grübelmodus kommt. Bewegung und frische Luft lenken trotzdem ab. Die jungen Kühe sind nah am Zaun, ich füttere eine mit den langen frischen Grashalmen, die auf meiner Seite des Zauns wachsen.

Zuhause wärme ich mein Essen auf und schaue beim Essen die Quizshow, wieder etwas entspannter als in den letzten Tagen. Trotzdem nur 5/12, Masterfrage falsch. Spülen und aufräumen, dann bettfertig machen. Ich probiere das Peeling aus, das ich bei der Kosmetikerin gekauft habe und es riecht genauso wie bei ihr im Behandlungszimmer.

Als ich es mir gerade im Bett gemütlich mache und anfange Fallout zu schauen, ruft S an. Wir plaudern 20 Minuten, ein angenehmes Gespräch. Keine Reibereien.
Danach schaue ich Fallout weiter bis 21:30 und scrolle dann noch im Handy. Um 22:00 mache ich das Licht aus.

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Mittwoch, 24. April 2024
23.04.24
Dienstag. Die Nacht war unerholsam, aber das sind meine Nächte meistens. Diese war besonders unerholsam. Zur Beruhigung habe ich irgendwann 10 Minuten auf der Couch gelegen und mich vom Mond bescheinen lassen. Um 5:30 Wecker, da ich um 6:00 eingeloggt sein muss, um etwas zu erledigen.

Heute muss ich früh weg wegen eines Kiesertermins, bin gespannt wie sich die Störung von gestern entwickelt hat. Aber anscheinend hat die Maßnahme geholfen, es bleibt ruhig. Dann also wieder um andere Probleme kümmern, die auch drücken. Was auch unangenehm ist.

Auf dem Weg zum Kieser versinke ich in einer negativen Gedankenspirale. Was will ich, was will ich nicht. In einem Monat möchte ich einen Markt besuchen, am gleichen Wochenende ist ein Flohmarkt, wo S vielleicht einen Stand machen will. Das letzte Mal Flohmarkt ist sehr blöd verlaufen, ich will keine Wiederholung. Sie hat gefragt, ob wir es nochmal versuchen, ja der andere Markt ist auch am Sonntag aber ich würde gerne Samstag hin. Was ich will zählt nicht, sie behauptet Sonntag ist das Gleiche, ich fühle es aber anders. Und es wäre wieder kein Flohmarkt zusammen, es ginge ja wieder nur um sie und ihr Zeug.
Ich wate durch einen stinkenden Sumpf von Erinnerungen und negativen Gedanken, werde regelrecht aggressiv. Bis ich mich daran erinnere, dass es noch ein Monat ist bis dahin und noch nichts entschieden ist. Ich kann ihr beim Schleppen und Aufbauen helfen aber ich werde nicht mitmachen. Und ich werde nicht den ganzen Tag dort verbringen. Und ich werde selbst entscheiden, ob ich Samstag oder Sonntag zu dem anderen Markt gehe. Alles andere ist Spekulation.

Bei Kieser stellt sich heraus, dass der Termin gar nicht so früh war sondern 50 Minuten später. Der Trainer, den ich anfangs unsympatisch fand, ist dann aber sehr freundlich und schiebt mich dazwischen, so dass ich nicht warten muss. Ich fand ihn anfangs creepy aber das war jetzt definitiv nett. Aber ein Restmisstrauen bleibt, denn auch Psychopathen sollen ja angeblich 'immer so nett' sein.

Die restlichen Maschinen sind anstrengend und ich gehe bei den unangenehmeren wieder nicht wirklich bis an meine Grenzen inklusive dem schlechten Gewissen deswegen. Ja, ich quäl mich halt lieber mental.

Auf dem Rückweg steige ich drei Stationen früher aus und gehe zu Fuß, es hat aber nicht die beruhigende Wirkung, die ich mir erhoffe. Zuhause fällt mir ein, dass ich noch das Geld für die Pflanzen überweisen muss und mache es, dabei fällt auf, dass eine App nicht mehr richtig funktioniert und das macht mich dann richtig wütend. Die Katze schreit mich währenddessen permanent an und ich weiß kaum, wohin mit mir und meiner Wut. Mein Heft und ein Stift sind dann Ventil genug, ich schreibe zitternd und verkrampft einige Sätze auf, der schlimmste Druck ist weg.

Ich fange an zu kochen, ein neues Rezept, beruhige mich dabei etwas. Schaue nebenbei die Quizshow (5/12, Masterfrage richtig), esse (schmeckt ganz ok), spüle. Fühle mich immer noch unwohl. Gefangen. Aggressiv. Mir fällt diese Tonspule ein, die so oft auf Insta etc. verwendet wird mit immer anderen Bildern. When you have a bad day, give up. Go to bed. Das mache ich und schaue noch eine Folge Fallout, ziemlich viel Splatter, aber das Setting ist gut getroffen finde ich. Um 21:00 mache ich das Licht aus.

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Dienstag, 23. April 2024
22.04.24
Montag.

Den Tag über habe ich vergessen, Notizen zu machen, das erste Mal der Trennung bzw. seit ich regelmäßig Tagebuch schreibe.

Ich bin vor dem Wecker aufgestanden und habe mich morgens entgültig entschieden, den Bürotag diese Woche auf Freitag zu verlegen. Gründe waren ein Paket, das per UPS kommt und das ich nicht in den UPS-Shop umleiten konnte und das sehr kalte Wetter. Ich mag es kalt, aber im Büro ist es dann zu kalt.

Geduscht und eingeloggt, dann wurde der Arbeitstag sehr hektisch. Von mittags bis 16:00 in einer Besprechung, Umsetzung einer Notfallmassnahme, Hoffen auf Erfolg, schließlich Vertagen auf Dienstagmorgen. Danach wollte ich nur noch offline und raus aus der Wohnung.

Ich bin erst zum Bioladen, die Sachen kaufen, die es in meinem Vorstadtsupermarkt nicht gibt (Ghee, Mandelmus, Vorratsglas Kokosöl) und dann zum Vorstadtsupermarkt. Zu wenig Schritte, aber immerhin 6900, viel mehr als am Wochenende. Ich lasse in der Hinsicht wieder nach, das macht mir ein bisschen Sorgen. Faul im Auto herumfahren lassen ist zwar auch schön aber nicht gut für die Fitness.

Das Paket kam morgens wie geplant, ein BH und ein Bikini in meiner neu gefundenen Größe und sie passen, yay. Also kann ich Bikini auch von meiner Urlaubszeuganschaffungsliste streichen.

Das Abendessen musste ich nur aufwärmen, dann Spül- und Aufräum-Routine. Die neuen Sachen durchwaschen und aufhängen. Ich war immer noch müde, vielleicht von der Allergietablette, vielleicht vom Tag. Im Bett noch eine Folge Fallout geschaut und um 21:00 das Licht ausgemacht.

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Montag, 22. April 2024
21.04.24
Sonntag. Nach einer unruhigen Nacht stehe ich um 6 Uhr auf. Die Katze kam nicht aufs Bett, hat dafür lautstark protestiert.

Schreibe am Schreibtisch, trinke Kaffee. Schaue, was es für neue Spiele gibt, da ich immer noch oft Lust habe auf eine neue Welt, neue Mechaniken, eine Hütte im Wald mit einem kleinen Feld davor. Aber es kostet zu viel Zeit und die Mechaniken sind zu nervig und die Grafik zu schlecht. Es bleibt ein Zieper, eine kleine Sehnsucht.

Und was keine Sehnsucht mehr ist sondern Realität: S liegt nebenan und schläft noch. Tatsächlich ist es wieder so wie früher aber anders. Nicht selbstverständlich, nicht belastend, es nimmt mir nicht meine Freiheit sondern gibt mir Glück. Ich mache den Rechner aus und lege mich nochmal zu ihr.

Wir frühstücken, dann macht sie Fotos von ein paar Handtaschen, die ich verkaufen möchte und stellt sie für mich ein. Es macht ihr Spaß und sie kann es besser als ich, ich bin froh, dass sie das übernimmt.

Ich möchte raus, mich bewegen und wir gehen eine kleine Runde. Kürzer als ich alleine gegangen wäre aber immerhin raus. Ich habe morgens eine halbe Allergietablette genommen, langsam legt sich Müdigkeit über mich wie eine schwere Decke.

Nach dem Spaziergang fährt sie nach Hause und ich lege mich ins Bett und schaue Let's Dance von Freitag zu Ende, danach den Film von Samstag zu Ende. Stehe wieder auf und koche, esse früh, ich habe Hunger. Überlege, ob ich den Spül stehen lassen soll, spüle aber doch direkt nach dem Essen.

Lege mich wieder hin, fange irgendetwas an, an das ich mich nicht mehr erinnern kann und das ich nach einer Viertelstunde wieder aufhöre. Ach ja, Rebel Moon. Stattdessen fange ich Fallout an, wenigstens komme ich so zu einer Erinnerung ans Zocken. Gefällt mir ganz gut, aber ich bin zu müde, mache um 20:50 das Licht aus.

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Sonntag, 21. April 2024
20.04.24
Samstag. Wie immer wache ich ein paarmal in der Nacht auf, gehe aufs Klo, trinke Wasser, gebe um 4:00 der Katze frisches Futter. Danach träume ich, dass S und ich uns wieder trennen (glaube ich, diesen Teil weiß ich nicht mehr genau) und ich dann auf eine Art Roadtrip gehe mit einer Freundin von ihr, die mich eigentlich nicht mag (glaube ich). Das war schön, diese seltsame Nähe mit fremden Menschen die ich nur aus Träumen kenne, also die Nähe, nicht die Menschen. In Träumen sind meine ganzen Vorbehalte und Ängste dann weg, einfach 'pluff' weg, nicht da und ich bin unbefangen und kann Nähe gut haben. Ich möchte das auch mal richtig erleben irgendwann. Um 6:50 stehe ich auf, ganz benommen vom lange Schlafen.

Schreibtisch, bloggen, Orgakram. Dann eine ausführliche Dusche. Hier und da etwas wegräumen.

Gegen 10 kommt S wie angekündigt zum Frühstück. Sie kommt und wirbelt durch mich und meine Wohnung wie ein Windstoß, der einen Haufen zusammen gefegter Blätter verwirbelt. Ich freue mich, dass sie da ist, geniesse den Wind, greife nur minimal ein, um etwas in Sicherheit zu bringen oder wieder dort hin zu legen, wo es für mich im Alltag praktisch ist.

Dann fahren wir zum großen Supermarkt. Ihr Navi fällt aus, ich lasse mein Handy den Weg suchen und sage ihr an, wo sie abbbiegen muss, was nicht leicht für sie ist, ein kleiner Glaubenssprung für sie. Ich bin aber eine gute Kartenleserin und sage alles sehr rechtzeitig und genau an, es klappt sehr gut.

Im Supermarkt wird gebaut, eine Wand besteht scheinbar nur noch aus Latten und Bauplane und es ist eiskalt. Macht aber nichts, ich gehe durch die Reihen und staune naiv über die Großfamilien-Packungen von Lebensmitteln, Waschpulver, Putzmitteln. Eine Maggi-Flasche, die so riesig ist, dass meine Hände daran aussehen, wie die einer Fünfjährigen. Wie schüttet man damit?
Die Auswahl an Katzenfutter ist sehr gut, es gibt auch eine Sorte, die meine Katze sehr gerne mag und die es bei mir im Supermarkt schon länger nicht mehr gab. Überhaupt ist die schiere Menge an Produkten beeindruckend aber auch etwas überfordernd, eine Reizüberflutung. Es macht Spaß, ist aber auch gut als wir durch sind und alles im Auto verstauen.

Zuhause bepflanzen wir meine Balkonkästen (ja, es gab auch Pflanzen und die bestellten sind ja auch gekommen) und die beiden Jasmin kommen in große Tontöpfe, in denen sie hoffentlich ranken und gedeien und einen Sichtschutz zum neugierigen Nachbarn bilden.

Wäre ich allein, wäre danach die Zeit für einen Spaziergang gewesen. Allerdings ist das Wetter immer noch sehr Aprilmäßig und ein bisschen ausruhen ist auch eine schöne Alternative. Das tun wir, bis es Zeit zum Essen ist. Ich spüle schnell, während S auf dem Balkon eine Zigarette raucht.

Wir schauen den Anfang eines Films, unterbrechen ihn, später schaut S ihn zu Ende während ich schon einschlafe. Ein perfekter Samstag.

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Samstag, 20. April 2024
19.04.24
Freitag. Ich stehe um 5:50 auf und habe kurz die Befürchtung, dass die Katze den heute Morgen anstehenden Tierarzttermin bereits so früh mitbekommt, denn sie marschiert unters Bett. Vielleicht strahle ich schon beim Aufstehen Anspannung aus? Aber sie kommt auch wieder heraus und folgt mir in die Küche, in Erwartung von Leckerchen. Futter hat sie bereits um irgendwas mit 4 bekommen.

Heute wird ein voller Tag, noch einer. Ich merke die leicht grenzwertige Anspannung in mir, aber spüre noch keine Über-/Abwehrreaktion kommen. Es scheint alles machbar zu sein bislang.

Wegen der geschlossenen Schlafzimmertür merkt die Katze dann doch schon um 7:45 was ansteht und hat von da an Angst. Sie schreit ängstlich und 'versteckt' sich dann unter einem kleinen Schränkchen in der Küche. Ich lasse sie dort in Ruhe bis es soweit ist, greife sie mir dann schnell und sie zappelt nicht mal, als ich sie in den Transportkorb stecke. Seit ein paar Terminen zappelt sie nicht mehr, obwohl sie so viel Angst hat und ich frage mich, ob das die Rückenschmerzen sind oder die Resignation. Ich lege ein großes Handtuch, in das ich einen Schlitz für den Griff geschnitten habe als Regenschutz über den Korb und marschiere mit ihr zum Tierarzt. 10 Min hin, 5-10 Min drinnen, 10 Min zurück, dann ist alles vorbei und die Katze legt sich aufs Bett und putzt sich.

Der Dauerregen hebt die Luftfeuchtigkeit, ich schwitze und komme mir vor wie im Regenwald. Ich hasse es, zu schwitzen. Das nimmt mir die Lust auf all die Besorgungen, die ich machen möchte.

S versteht eine Nachricht von mir völlig falsch, alles was mir als Erklärung dafür einfällt, zieht meine Laune noch mehr herunter. Aber wieso soll ich mir das eigentlich erklären? Ist doch ihr Problem, und ich habe es bereits richtig gestellt.

Nach der Arbeit bringe ich ein Paket zur Post, gehe zum Drogeriemarkt und zum Biometzger. Aprilwetter mit Schauern und Sonne, wenigstens kein Dauerregen mehr.
Packe zuhause alles aus und weg und lese dann, dass die Bahn in unregelmäßigen Abständen kommt. Also alles wie immer.

Gehe los zum Kieser, ich möchte vor dem Termin an der Rückenmaschine schon die anderen Übungen machen, damit es nicht so spät wird. Ich habe Hunger, fühle mich unfit und werde heute schnell an meine Grenzen kommen. In der Bahn kommt nach ein paar Stationen eine Durchsage, es geht nur noch zwei Station weiter wegen eines Baums auf den Gleisen. Das ist ungewöhnlich. Der Fahrer war so nett, es durchzusagen, als wir noch Optionen haben, ich steige also sofort aus und bin nach zweimal Umsteigen dann doch am Kieserstudio, nur wenig später als geplant. Komisch, dass ein Baum auf den Gleisen weniger aufhält als die menschengemachten unspezifischen Verspätungen der Bahn, bei denen ich dann manchmal einfach 30 quälende Minuten warten muss. Ich warte nicht gerne.

Kieser ist wie erwartet, ich teile mir meine wenige Energie so ein, dass noch etwas für die Rückenmaschine übrig ist und überstehe alles ganz gut. Die Uhrzeit ist aber eigentlich zu spät für mich, ich habe schon echt Hunger. Fahre direkt nach Hause, hänge meine Sportsachen auf, ziehe mir etwas Bequemes an und fange an zu kochen, eines meiner Lieblingsessen mit Kohlrabi, Rucola, Äpfeln, Oliven- und Kürbiskernöl und viel in Ghee angebratenem Schweinefleisch. Sehr lecker, sehr befriedigend.

Schaue dabei fern und mache dann die üblichen Haushaltsdinge, spülen, aufräumen, wegräumen. S fragt, ob sie morgen zum Frühstück zu mir kommen kann, natürlich, ich freue mich. Sie schlägt vor, morgen mit dem Auto zu einen großen Supermarkt zu fahren, für einen Großeinkauf für die Katze und mich und ich freue mich wie ein Kind darauf.

Ich setze mich ins Wohnzimmer und schaue den Rest der Kochshow, die ich schon lange nicht mehr komplett gesehen habe. Dann kommt Let's Dance, was ich sehr gerne sehe. In den Werbepausen feile ich mir die Fingernägel und mache mich bettfertig. Ziehe schließlich ins Bett um und schaue weiter aber um 22:00 fallen mir die Augen zu. Den Rest dann halt morgen. Ich räume das Notebook weg und mache das Licht aus.

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Freitag, 19. April 2024
18.04.24
Donnerstag. Die Nacht ist unruhig, das Bett ungewohnt und mir schläft einmal der Arm ein. Irgendwann bekomme ich eine leichte allergische Reaktion in der Nase, wie immer bei S. Der Wecker klingelt um 5:30 und ich stehe sofort auf. Ich halte mich nicht lang auf, bekomme knapp die Bahn und sitze um 6:30 an meinem Schreibtisch.

Heute werde ich wieder etwas früher Schluss machen, denn ich habe einen Beratungstermin in einem Wäschegeschäft, worauf ich mich sehr freue!

Die bestellten Pflanzen kommen an und es ist gut, dass ich noch keine Kästen gekauft habe. Sind eher für einen großen Topf geeignet, was ok ist. Sie sehen sehr gesund aus, die Armen wissen noch nicht, was sie bei mir erwartet. Aber ich werde mir Mühe geben, sie nicht verdursten zu lassen und sie ab und an düngen! Schwöre! Kurzzeitig sieht mein Wohnzimmer aus wie ein Stall, denn die Pflanzen sind in Stroh verpackt. Die Katze zieht indigniert ins Schlafzimmer um und an so etwas merke ich, wie alt sie geworden ist. Keine Spur mehr von Neugierde und Spieltrieb.

Nachmittags reise ich quer durch die Stadt zum Wäschegeschäft. Es ist vermutlich nicht das Einzige, das ausführliche Beratung anbietet aber das Einzige, das ich gefunden habe, bei dem ich online einen Termin buchen konnte. Ist aber wirklich weit weg. Ich bin nach ca. 70 Minuten Reisezeit da und werde gut beraten. Ich bin überrascht von der Größe, die mir anscheinend am besten passt aber ganz angenehm überrascht, denn es passt wirklich und drückt und zwickt nicht. Die Auswahl ist nicht ganz was ich mir vorgestellt hatte aber ich finde trotzdem etwas und es wird noch etwas in meiner Größe bestellt, das ich dann in 1-2 Wochen anprobieren kann.

Der Nachhauseweg dauert noch etwas länger, denn die S-Bahn hat Verspätung, kommt schließlich so viel zu spät, dass sie nur noch die Hälfte der Strecke fährt und wir dann aussteigen und auf die nächste Bahn warten müssen, die aber nach ein paar Minuten kommt. In der verspäteten S-Bahn sind Zugbegleiter, die durch die Bahn gehen und mit den Leuten reden, ich denke erst, sie kontrollieren die Fahrkarten, aber nein, sie weisen freundlich auf die Fahrplanänderung hin. Ich bin beeindruckt, fange langsam wirklich an, die S-Bahn zu mögen.

Zuhause mache ich mein Essen warm, das inzwischen nicht mehr schmeckt. Die Bratwurst ist nicht gut und hat Knochenstückchen, die kaufe ich nicht mehr.

Ich bin aufgeregt wegen des BH-Themas. Hätte so gerne meine alten, zerfetzten Teile weggeschmissen aber mit nur einem neuen BH geht das nicht. Komisch, ein so wichtiges Kleidungsstück und ich kenne mich so wenig damit aus. Habe es sehr vernachlässigt und mich in unbequeme, unangenehme Teile gezwängt. Ich hoffe, ich finde noch ein paar mehr für den Alltag, die man gut waschen kann. Das Gute ist, dass ich jetzt weiß, nach welcher Größe ich gucken kann.

Ich spüle, mache mich bettfertig und googele den Rest des Abends Unterwäsche und Bademoden. Klingt seltsam, es so zu schreiben aber so war es. Es gibt jede Menge Ausdrücke die ich nicht kenne, bzw. ich kenne die Vokabeln, hätte aber im Zusammenhang mit einem BH z.B. nicht gewußt, was Plunge bedeuten soll. Finde das Wort hier sehr suggestiv, soll es vielleicht auch sein. Unter Balconette konnte ich mir schon eher etwas vorstellen. Eine neue Welt zu entdecken, sehr spannend.

Ich mache gegen 22:00 das Licht aus und scrolle noch etwas, bin müde, aber nicht entspannt genug zum Einschlafen. Lege um 22:45 das Handy weg und schlafe dann doch ein.

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Donnerstag, 18. April 2024
17.04.24
Mittwoch. Ich stelle mir um 3:50 den Wecker von 6:00 auf 5:00, habe sonst zu wenig Zeit morgens.

Am Schreibtisch wird mir klar, dass ich gerade relativ ausgelastet bin. Das heißt, mehr kann das Fass zum Überlaufen bringen, mich überfordern, ich muss aufpassen. Ich habe Sehnsucht nach dem kleinen Park und dem Bach. Nach dem Vogelgezwitscher und dem Grün der Bäume.

Heute Bürotag, danach kurz in die Stadt und dann zu S. Ein voller Tag aber wenigstens mit viel Fußweg, jetzt muss es nur noch trocken bleiben.

Ich gehe zur Arbeit und vergesse, durch den Park zu gehen. Bin abgelenkt, wovon eigentlich. Vergesse ich mich selbst wieder?

Im Büro ist es ungemütlich, kalt und laut, irgendwo wird gebohrt. Ich habe relativ viel zu tun, die Zeit vergeht schnell bis 14:30. Dann beschließe ich, heute früh Schluß zu machen und dafür morgen und Freitag länger zu arbeiten. So kann ich vielleicht noch das Paket annehmen, das unterwegs ist und die Katze hat eine Stunde länger Gesellschaft, bevor ich wieder rausgehe und über Nacht wegbleibe. Ich gehe um 15:00, diesmal durch den Park aber ich denke erst an 'meinen' Baum als ich schon vorbei bin.

Es kostet Energie, ständig den Terminplan zu prüfen. Sich ständig an Dinge erinnern zu müssen. Zur Arbeit kommen jetzt noch die relativ vielen privaten Termine hinzu. Ich weiß nicht, wie man das gut regeln kann. Es hilft bestimmt, sich auf die Termine zu freuen.
Heute freue ich mich nicht auf den Termin in der Stadt und ich fürchte die Mißbilligung von S, wenn der Termin nicht so läuft, wie sie glaubt, dass er bei ihr gelaufen wäre. Wenn er so läuft, wie sie es sich vorstellt, findet sie das selbstverständlich. Das ist unangenehm und nicht gut. Ich möchte für mich entscheiden, was ein gutes Ergebnis ist und das ist, dass ich nicht weglaufe. Nicht vorab aufgebe sondern es versuche. Und dafür werde ich mich loben, wenn es vorbei ist.

Ich esse heute früh und fahre um 17:30 los. Der Termin verläuft reibungslos, glatter geht es nicht. Die Rückgabe ist überhaupt kein Problem. Was eigentlich auch logisch war, aber durch den Druck nicht mehr deutlich sichtbar. Gelobt habe ich mich nicht hinterher, das fällt mir jetzt beim aufschreiben erst wieder ein. Ich war nur froh, dass mir eine unangenehme Situation mit S erspart blieb. Froh, dass ich ihr melden kann, dass es glatt gegangen ist.

Das ist das Material, aus dem irgendwann wieder ein Streit entstehen wird, fürchte ich. Sie ändert sich nicht. Sie ist offensiv darauf fokussiert, zu bekommen, was sie haben will. Kompromisse, Rücksichtnahme, Teilsiege sind was für Leute, die es nicht drauf haben. Ich ziehe Druck aus ihren konkreten Forderungen, wie Dinge ablaufen sollen und aus den impliziten Forderungen, wie sie mein Verhalten anderen gegenüber erwartet. Dieser Druck ist das Problem und quasi gottseidank kommt das meiste davon aus mir selbst, aus dem Fokus, den ich ihr gebe. Ich kann das auch einfach alles nicht beachten und mich darauf konzentrieren, was ich will. Haha, einfach, ja. Aber eigentlich ist es so, dass ich mir den Druck mache und nicht sie und deshalb kann ich den Druck auch abstellen. MUSS den Druck abstellen, speaking of Druck.

Ich spaziere durch leichten Regen zu S, häßliche Straßen mit malerischen Namen, die Sternengasse mündet in die Hohe Pforte und kitschige Petrusbilder mischen sich in meine Gedanken.

Tatsächlich fragt S als erstes, wie der Termin gelaufen ist. Es wundert mich dann doch, dass dies auch bei ihr so präsent und scheinbar wichtig ist.
Der Abend bei S ist ruhig und harmonisch. Wir reden über dies und das, schauen fern. Es pendelt sich wieder ein Beziehungsverhalten ein, obwohl wir ja offiziell kein Paar sind. Aber es fühlt sich besser an als früher, mit mehr Nähe, weniger Nebeneinander. Ich gehe um 22:00 ins Bett, sie schaut weiter fern, so wie früher.

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Mittwoch, 17. April 2024
16.04.24
Dienstag. Der Wecker klingelt um 2:30, es ist Patchday. Die Katze schläft tief und fest in ihrem Körbchen als ich im Wohnzimmer Licht anmache und den Rechner einschalte.

Um 8:00 bin ich müde wie sonst um 22:00. Ausgerechnet heute ruft der externe Dienstleister aus der Hölle wieder bei mir an. Das macht mich kurzfristig wieder wach aber auf ungute Weise. Ich fühle mich belastet, was aber nachlässt, nachdem ich ein paar Dinge zu dem Thema erledigt habe.

Ich gehe mittags offline und lege mich eine Stunde hin. Sitze danach verschlafen auf der Couch und spiele ein Handyspiel bis es Zeit ist, mich fertig zu machen und zur Kosmetikerin zu gehen.
Die Behandlung ist wieder sehr angenehm, bis auf das Haare zupfen, und ich genieße die Gesichtsmassage.

Danach gehe ich einkaufen und schaffe es vor dem nächsten Regenschauer bis fast zur Packstation, hole dort ein Päckchen ab. Ich entscheide mich, im Discounter einzukaufen, da der Supermarkt 100 Meter weiter weg ist und es jetzt stärker regnet. Ich bekomme nicht alles aber egal, ich werde das Rezept etwas umstellen. Und ich muss sowieso am Freitag nochmal zum Metzger, da hole ich dann den Rest.

Zuhause mache ich mir Abendessen und esse in der Küche, schaue dabei die Quizshow, passe aber nur in den ersten 15 Minuten auf und mache dann nicht mehr mit. Anschließend koche ich für die nächsten zwei Tage vor, denn da ist abends keine Zeit zum Kochen.

Zwischendurch ruft S an, gut gelaunt, ein gutes Telefonat für uns. Wir freuen uns beide auf den gemeinsamen Urlaub, finden es beide verrückt, dass wir das tun. Ich glaube, es wirkt nach außen verrückter als es wirklich ist, aber von außen kann ich es ja nicht wirklich sehen.

Eine altbekannte Mechanik passiert wieder, ich erkenne sie wieder und suche noch nach einem guten Weg, damit umzugehen. Aber werde nicht im Innersten getroffen, es kommt nicht zu verzweifelter Abwehr wie früher.
Ich erzähle, dass ich morgen noch etwas erledigen muss, etwas reklamieren, ich hätte gerne das Geld zurück. Es fällt mir schwer, so eine Forderung zu stellen, so berechtigt sie auch sein mag. Etwas für mich berechtigt einzufordern, ist mir nunmal sehr gründlich ausgetrieben worden und ich lebe seit vielen Jahren damit, es nicht zu tun. Dass ich es also tun werde, ist ein sehr guter Schritt und eine gute Veränderung. So etwas sieht sie nicht und ich versuche auch nicht mehr, es zu erklären. Ich habe den Satz "Ich möchte das Geld zurück" nicht mal zu Ende gesprochen, da fällt sie mir ins Wort, fordert energisches Auftreten, dass ich den Chef herbeizitieren soll wenn die Angestellten nicht spuren und macht völlig klar, dass es ein Versagen meinerseits wäre, wenn ich ohne das Geld aus dem Laden komme und ihr und allen, die sie respektiert, so ein Versagen niemals passieren würde. Ok, der letzte Teil ist zu Darstellungszwecken übertrieben, aber so kommt es in meinem Hirn an. Leistungsdruck. Es gibt kein Versuchen, man muss gewinnen.

Das ist S, ich bin anders. Und ich bin diejenige, die mich neben ihr bestehen lassen muss. Die meiner Art die Daseinsberechtigung geben muss. Nicht sie. Das ist ein Unterschied zu früher, eine sehr gute Erkenntnis.

Das Telefonat endet gut und liebevoll, mein Aufruhr ist mein Aufruhr, um den ich mich selbst kümmere.

Ich mache mich bettfertig. Schaue noch eine Folge Resident Alien, bin noch weniger angetan. Wundere mich über manche Szenen, z.B. wäre es für mich undenkbar, nicht unters Bett zu schauen, wenn mein Kind sagt, dort sei ein Alien. Da guckt man doch nach. Die Serie hat Logik und Humor von Serien, die ich selten gucke, weil ich sie unangenehm finde. Mal sehen, noch werde ich nicht aufgeben.

Früh mache ich das Licht aus, immer noch müde vom frühen Tagesbeginn.

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