Samstag, 1. Juni 2024
31.05.24
Freitag. Kein Brückentag für mich. Ich stehe um 4:40 auf, habe für meine Verhältnisse sehr gut geschlafen. Ich war nur zweimal wach und habe das Gefühl, tiefer als sonst geschlafen zu haben. Viel geträumt auch. Vielleicht das Schmerzgel auf den Schultern, ober das befreite Gefühl durch die Abwesenheit von S und den abgestreiften Drang, viel spielen zu wollen. Die Anspannung ist weg, dieses fast schmerzhafte Stressgefühl im Bauch.

Beim Kaffee logge ich doch kurz ins Spiel ein, wegen der täglichen Belohnung und merke sofort wieder das angespannte Bauchgefühl. Fast wie ein Reflex. Es nimmt mir sofort den Atem, stresst mich. Ich logge wieder aus. So extrem ist mir das noch nie aufgefallen. Wie ein Schalter, der umgelegt wird.

Um 6:00 die erste Terminsache, dann sehr viel zu tun. Zwischendurch Wäsche einwerfen und aufhängen, eine Menge Flusen aus der Türdichtung der Waschmaschine entfernen. Ich habe wieder das Gefühl, nicht fertig zu sein, nicht bereit zu sein. In Rückstand geraten zu sein, auch was die Sauberkeit meiner Wohnung angeht. Kein schlimmer Rückstand: eine Woche nicht staubgewischt, zu spät dran mit Bad putzen und Boden wischen. Ich habe kein reines Gewissen. Aber ich habe das Gefühl, es aufholen zu können.

Der Gedanke ans Spielen lässt mich nicht los. Vielleicht nur das Haus weiter gestalten? Nur die täglichen Sachen? Nur ein bisschen questen? Im Juni kommt ein Event, das ich sehr mag, obwohl es eintönig ist. Kann ich eine Balance finden, Spaß haben und mich nicht stressen?

Nach der Arbeit spiele ich eine halbe Stunde, bis die letzte Maschine fertig ist, hänge die Wäsche auf und fahre dann zum Kieser. Bei einigen Maschinen schaffe ich es, bis an die Grenze zu gehen, bei anderen gebe ich kurz vorher auf, weil es unangenehm ist. Ich bin zufrieden mit mir. Steige zwei Stationen früher aus, wollte eigentlich nicht wegen Regenwolken und Müdigkeit, aber entschliesse mich dann doch spontan dazu. Spüre beim Gehen die Müdigkeit in den Muskeln und in meinem Kopf. S ruft an, kurz nachdem ich ausgestiegen bin, sie ist noch unterwegs zu ihrem Wochenendausflug. Das Gespräch ist angenehm, gut gelaunt.

Zuhause räume ich mein Schuhregal auf. Ich habe nur wenig Schuhe, die ich als bequem empfinde. Keine davon sind für den Sommer geeignet. Sandalen finde ich komisch an den Füßen, aber besitze ein Paar für wenn es nicht anders geht. Ich beschließe, mir eine Fußpflege zu suchen. Etwas spät für den Urlaub aber der Sommer kommt ja noch, leider.

Dann koche ich ein sehr leckeres Gericht, das ich jetzt endlich wieder machen kann, weil es reife Pfirsiche gibt. Es besteht aus gebratenem Lachs, Pfirsichen, Kohlrabi, Rucola, Walnüssen und viel Olivenöl. Ich würze es mit Kumin, Kardamom und Minze, es ist köstlich, ich liebe es.

Nach dem Spülen gehe ich nochmal eine Runde spazieren. Ich gehe die Straßenrunde, nicht durch den Park, der ist mir zu matschig. Frage mich dabei, wieso ich schon wieder vor dieser Beziehung zurückschrecke. Nicht vertraue.
'Menschen sind Abgründe, bodenlose Gefahr. Nur allein bin ich sicher.'
Aber mit S geht es vielleicht. Ich liebe sie.

Mache mich bettfertig und schaue den Anfang von Let's Dance, die Profi Challenge. Die ersten drei Tänze, bei der zweiten Werbung schalte ich aus. Ich finde es gut und sympathisch, aber ich bin zu müde. Scrolle noch im Handy und lege es um 21:50 weg.

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