Sonntag, 12. Mai 2024
11.05.24
Samstag. Ich habe schlecht geschlafen, die Unruhe wegen der Entscheidungsprobleme im Spiel hat mich wach gehalten. Um 5:30 stehe ich auf, ziehe mich an und gehe spazieren. Mal einen anderen Weg, an noch ruhigen Straßen entlang. Ich wollte nicht so früh durch den Park, fand es gestern unheimlich, da dort Leute schlafen und noch fast keine Hundegassimenschen unterwegs waren.

Wieder zuhause endlich Kaffee. Das Handy fiept, die Frau aus der Chat App meldet sich. die hatte ich schon fast vergessen, verdrängt. Seit letzten Freitag habe ich ihr nicht mehr geschrieben, auf das letzte, das sie geschrieben hatte, habe ich nicht geantwortet. Ich wußte nicht, was ich schreiben soll, hatte auch kein gutes Gefühl dabei. Hatte gehofft, das sich das einfach von selbst erledigt. Nun muss ich formulieren und etwas, das ich selbst nicht richtig erfassen kann, freundlich aber bestimmt rüberbringen. Denn für mich ist die Kommunikation vorbei, ich möchte das nicht mehr.

Ich schreibe was ich denke, hoffentlich nicht unfreundlich, auf jeden Fall unmissverständlich und 5 Minuten später ist es vorbei, sie wünscht mir alles Gute und löscht meinen Kontakt aus Ihrem Handy. Das mache ich auch und bin erleichtert.

Ich mache Orgakram, logge dann eine Stunde in ESO ein und fange meine Listen an. Gehe zur Post und zum Supermarkt. Das Wetter ist sehr angenehm, es ist so wie die Sommer waren als ich klein war. Warm aber nicht heiß, mit ein paar Wolken und Windböen.

Wieder zuhause kan ich mich nicht dazu aufraffen, den Hausflur zu putzen, obwohl ich es mir für heute vorgenommen hatte. Ich mache einen Kompromiss mit mir und fege ihn nur. Dann sauge ich meine Wohnung.

Dann habe ich zwei Stunden Zeit und logge wieder ein. Erstelle einen neuen Char, die gleiche Klasse aber ein anderes Volk. Möchte nun doch erstmal nur leveln. Die Unschlüssigkeit kostet zu viel Energie. Aber auf das zukünftige Listenpotential freue ich mich.

Um 15:00 dusche ich und putze danach das Bad. Fange dann langsam an zu kochen, ein neues Rezept mit Hühnchen, Zucchini, Gurke, Erdbeeren, Apfel, Minze, Limette und Frühlingszwiebeln. Klingt sehr lecker und ist es auch. Nach dem Essen spülen und aufräumen. Dann mache ich mich fertig und fahre zu S.

Wir schauen zusammen den ESC, bzw. ich schaue bis 22:30 und S schaut bis zum Schluss. Es macht Spaß, aber ich kann nicht länger schauen, bekomme Kopfschmerzen von der Lautstärke und der Müdigkeit. Ich lege mich ins Bett während S mit Kopfhöhrern weiterschaut und schlafe gut ein.

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Samstag, 11. Mai 2024
10.05.24
Freitag. Ich spüre morgens die Katze auf mir herumlaufen, sie legt sich auf meine Hüfte und die Welt ist in Ordnung. Sie macht das inzwischen seltener, vielleicht liegt es am Alter.

Um 5:30 stehe ich auf, füttere die Katze und ziehe mich an. Gehe eine Runde spazieren, schwächele auf dem Rückweg etwas. Ich glaube, ich bin dehydriert, habe Durst. Kürze den Weg etwas ab und trinke zuhause ein großes Glas Wasser.

Ich muss arbeiten, bin heute eine der wenigen aus der Gruppe, die keinen Brückentag genommen hat. Egal, ich muss sowieso früh Schluß machen, da ich einen Kieser-Termin habe.

Es ist warm, ich ziehe mich luftig an. Fahre zum Kieser, auf halber Strecke gibt es ein Problem, vor uns steht ein defekter Zug. Ich steige aus und gehe eine Station zu Fuß, die ist allerdings weit, ich muss ca 15 Minuten gehen. Dann steige ich wieder in die Bahn, ich schwitze, es war eventuell keine gute Idee. Beim Kieser habe ich keine Energie, ich weiß nicht, ob es am Wetter, am Hunger oder an meinem Problem, mich anzustrengen, liegt.

Auf dem Rückweg ruft S an, das ist schön. Wir haben früher selten telefoniert, jetzt klappt es besser. Ich gehe die letzten drei Stationen zu Fuß, das Wetter ist angenehm, es ist jetzt etwas bewölkter. Es kommt mir vor als ob ich 'zügig' gehe aber mein Bauchfett lacht wahrscheinlich nur darüber und kuschelt sich an meine Organe.

Zuhause will ich eigentlich noch zum Supermarkt und stehe schon mit Rucksack vor der Tür, entscheide mich dann aber um. Es reicht für heute, ich habe Durst, möchte jetzt Ruhe. Ich kann morgen früh einkaufen gehen.

Ich setze mich eine Stunde an den Rechner und starte ESO, schaue mir meine Charaktere an, bin unschlüssig, wie ich weitermachen soll. Es zeigt sich, dass die Beschäftigung mit ESO auch schnell wieder die Schattenseiten hervorbringt. Ich kann mich nicht richtig für einen Charakter entscheiden, will zu viel zu schnell, finde dabei das normale Questen eigentlich langweilig und schalte die Antworten der NPCs weiter ohne sie mir anzuhören. Merke mir nicht, was die Skills machen und drücke oft daneben oder die falsche Taste. Das Spiel regt meine Fantasie an, aber ich habe totale Probleme, das Spiel wirklich mitzumachen. Wirklich mitzuspielen. Zu Üben. Beschäftige mich lieber mit dem Mikromanagement und erstelle Listen.

Und das ist dann auch der einzige Entschluß zu dem ich mich heute noch bei ESO durchringen kann: Ich mache erstmal eine Liste. Oder mehrere.

Mache mein Essen warm, leckeres Butterhühnchen mit viel Ingwer. Spüle und räume auf. Mache eine Liste, was ich am Samstag alles machen möchte. Schaue dann Let's Dance bzw. den Anfang davon, mache bei der zweiten Werbung aus.

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Freitag, 10. Mai 2024
09.05.24
Donnerstag. Die Katze weckt mich um 5:00, ich gebe ihr Futter, lege mich wieder hin, aber schlafe nicht mehr ein. Stehe um 5:30 auf. Sie bleibt unruhig, miaut, schläft irgendwann wieder ein während ich schreibe.

Dann endlich mal in ESO einloggen mit der neuen Abenteurerin. Erinnern, wie es ging. Feststellen, dass ich immer noch nicht die nötige Hand-Auge-Koordination habe, um gut auszuweichen. Etwas weigert sich in mir, die richtigen Tasten schnell genug zu drücken, ich spüre das körperlich. Etwas weigert sich, richtig mitzumachen. Wie im echten Leben.

Nach ca. einer Stunde werde ich seekrank und höre auf. Das wird nachlassen, seefest bzw. spielefest werde ich schnell wieder sein. Raidbereit wohl nie, aber das brauche ich auch nicht. Mit wenig Stress in Tamriel überleben ist alles, was ich möchte. Naja ok, ein Spielgefährte wie M wäre schön, aber damit rechne ich nicht mehr.

Ich mache den Rechner aus und gehe spazieren. Es ist neblig zwischen den Bäumen und auf den Wiesen. Kaufe Brötchen für S und gehe auf dem Rückweg durch die Siedlung, in der ich aufgewachsen bin. Werfe einen Blick in die kleine Straße, in der das Haus steht, das mein Zuhause war. Wo ich zuhause war. Es tut immer noch weh. Die Straße ist so klein, viel kleiner als ich sie in Erinnerung habe, schmaler. Ich habe sie seit 25 Jahren nicht mehr gesehen, obwohl ich immer noch in der Nähe wohne, habe sie gemieden, weil es weh tut.

Ich decke den Frühstückstisch, lege S eine Karte auf dem Teller. Heute ist unser Jahrestag. 6 Jahre, mit Unterbrechungen. Sie hat ihn vergessen, das dachte ich mir fast und das macht nichts. Sie freut sich über die Karte und das was ich geschrieben habe.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Romaney und gehen dort spazieren, es ist sehr schön dort und man hat eine tolle Aussicht auf die Stadt. Wie auf einem Romantik-Bild, man steht auf einem Hügel und schaut in die Ferne. Ganz weit weg im Dunst die Domspitzen. Ich sage S, dass ich unseren Ring wieder tragen möchte. Renne anscheinend eine offene Tür ein. Ich freue mich sehr darüber. Es ist ein schöner Spaziergang, das Wetter ist wunderbar und wir reden gut miteinander.

Zuhause holen wir den Ring zusammen aus der Schublade und sie steckt ihn mir an. Später am Abend schickt sie mir ein Foto, sie trägt ihren nun auch wieder. Das fühlt sich gut und richtig an.

Dann fährt sie nachhause, sie ist noch verabredet. Ich mache den Rechner an und spiele noch zwei Stunden ESO, werde nicht seekrank. Dachte mir, dass das schnell geht.

Dann koche ich, räume Wäsche weg, esse, spüle. Mache mich bettfertig, suche nach einer neuen Serie. Fange Designated Survivor an und finde es bislang vorhersagbar. Mache gegen 21 Uhr das Licht aus.

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Donnerstag, 9. Mai 2024
08.05.24
Mittwoch. Ich stehe um 4:49 auf, eine Minute bevor der Wecker anspringt. Um 6 muss ich einloggen. Vorher Kaffee und schreiben.

Der Tag fühlt sich an wie ein Freitag, aber ich muss länger arbeiten. Viel zu tun, auch viel in der Wohnung zu tun. Waschen, saugen, wegräumen. Mein Kopf ist voll und die Beschäftigung mit ESO verstopft ihn zusätzlich. Ja, Zeitfresser ist das Spielen vor allem, und dabei spiele ich ja gar nicht. Ich denke nur daran. Der Name steht fest, der Charakter erstellt, zum Spielen keine Zeit.

Nach der Arbeit erstelle ich das Charakterblatt und habe dann das Bedürfnis, spazieren zu gehen. Eigentlich kommt ein Paket aber das kommt vielleicht auch später. Noch immer nicht gespielt. Die Beschäftigung damit ist letzlich unterhaltsamer.

Der Spaziergang ist schön, ich brauche keine Jacke. Es ist wolkig und sonnig und ein bisschen windig aber nicht kalt. Unterwegs treffe ich die Catsitterin der Katze, sie ist nicht gesprächig, das ist sie nie. Sie möchte die Begegnung mit Menschen schnell hinter sich bringen.

Zuhause bereite ich mein Essen zu und will eigentlich auf S warten, fange dann aber schon an, da sie später kommt. Es passt dann aber doch noch und wir essen zusammen. Ich spüle während sie auf dem Balkon raucht. In der Tagesschau werden die Feierlichkeiten zum Tag der Befreiung in anderen Ländern gezeigt. Wie viele Nachbarn wohl mit dem Finger auf mich, auf uns zeigen würden, wenn wieder Nazis an die Macht kämen?

Dann schauen wir eine Sendung mit 'Realitystars', die sie gerne schaut. Ich kann das wenn überhaupt nur in Gesellschaft schauen, es ist mir sonst zu langweilig. Aber es ist schön, mit ihr zusammen auf der Couch zu sitzen. Ich gehe um 21:30 ins Bett, sie schaut weiter fern, obwohl sie schon gähnt. Sie kann so wenig früh ins Bett gehen wie ich lange schlafen kann.

Eigentlich möchte ich vor dem Einschlafen noch etwas an der Geschichte des neuen Chars herumdenken aber ich schlafe sofort ein.

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Mittwoch, 8. Mai 2024
07.05.24
Dienstag. Ich habe geträumt, es war nicht unangenehm aber ich erinnere mich nicht mehr an den Inhalt. Nur an das Gefühl des Träumens. An eine Frau, die für irgendwas zuständig war und kompetent wirkte.

Um 5 klingelt der Wecker, Bürotag. Ich nehme mir vor, einen kleinen Umweg zu gehen, nicht weit, aber mal eine andere Strecke und etwas mehr Bewegung.

Ich wälze Charakternamen im Kopf herum. The-Naming-Of-The-Character ist immer sehr besonders. Ich habe gelesen, dass es eine neue Klasse in ESO gibt, da bietet es sich an, einen neuen Char zu erstellen. Der Name ist wichtig, der Klang und vor allem das Bauchgefühl dabei.

Es regnet nicht mehr, als ich zum Büro gehe. Ich denke an den Umweg, es ist nicht viel, aber ich komme mal von der anderen Seite der Straße, mal eine andere Perspektive, das ist angenehm.

Auf unserer Etage bin ich mehr oder weniger alleine. Ich höre noch 2 andere Kollegen, bei einem weiß ich, dass er da ist, auch wenn ich ihn nicht höre. Mir bringt das so nicht viel, außer der Bewegung sehe ich keinen Vorteil darin, im Büro zu sitzen wenn ich dort mit niemandem rede. Der Arbeitstag ist zäh, ich texte mit K, finde es schade, dass sie mir nicht gegenübersitzt.

Nachmittags gehe ich den kleinen Umweg zurück, wieder eine andere Perpektive. Dann zur Post und zum Supermarkt. Auf dem Weg kaufe ich eine Postkarte für S für Donnerstag. Das wäre unser Jahrestag, wenn wir noch zusammen wären. Da wir im Moment so etwas ähnliches wie zusammen sind, ist es nicht unangebracht, aufgeschriebene Gedanken zu verschenken.

Heute mache ich mir wieder Salat, aber einen anderen als gestern. Diesmal mit Mozarella, Apfel, Tomate, Pinienkernen und Rucola. Ich salze nur wenig und es schmeckt gut, ich esse alles auf.

Danach einen ersten Versuch der Charaktererstellung, Einloggen, schauen, was daran noch nicht stimmig ist. Spiel wieder schließen. Keine Zeit und keine Lust, zu müde.
Telefoniere mit S, ihre Stimmung ist gut. Der Wahl-O-Mat für die Europawahl ist draußen, wie immer laufen unsere Ergebnisse auseinander, wir lachen darüber.

Mache mich bettfertig und schaue zwei Folgen der Detektivserie, mehr gibt es noch nicht, die nächste kommt am Freitag. Es wird dann doch brutal, die Rechtfertigung dafür eine Frau und nicht der Hund, dann später Selbstverteidigung aber der Grund für die Situation ist das Retten einer Frau. Irgendjemand hat das mal sehr schön formuliert, war das Bechdel? Den Bechdel-Test würde die Serie nicht bestehen, zumindest erinnere ich mich nicht an entsprechende Szenen.
Etwas verwirrendes Ende der Folge 6, ist das Symbolismus oder 'echt'? Ich fürchte, es soll echt sein, was ich irgendwie schade fände.

Mache um 22 Uhr das Licht aus und es dauert einen Moment bis ich einschlafe.

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Dienstag, 7. Mai 2024
06.05.24
Montag. In der Nacht die üblichen Male aufgewacht, die Katze ist nicht gekommen, hat mich nur zum Fressnapf zitiert. Um 5 aufgestanden und auf die Waage gestellt. Eine Zahl vorne, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Ich freue mich. Gleichzeitig weiß ich nicht nur beim Blick in den Spiegel, dass da immer noch massiv zu viel viszerales Fett ist.

Die Gewichtsreduktion lief seit Anfang des Jahres nebenher, im Windschatten des Kummers. Ohne groß überdacht oder beschrieben werden zu müssen. Jetzt komme ich an einen Punkt, ab dem es kein Selbstläufer mehr ist.
Der Kummer ist, nicht weg, aber deutlich weniger. Es gibt einen Weg nach vorne für S und mich, einen Wunsch nach Zukunft, wenn auch noch in mittlerer Ferne.
Mich besser bewegen können, weniger Schmerzen haben, das bleibt wichtig. Ich habe beim Umdrehen nachts im Bett immer noch das Gefühl, dass meine Körpermitte zu viel Gewicht hat für meine Muskulatur, dass sie mich nach unten zieht, unbeweglich macht.

Irgendwie, irgendwo mehr Bewegung einplanen. Das 'zügige' Gehen muss mehr werden. Dran bleiben, Muskeln und Beweglichkeit aufbauen. Es dauert doch länger als erhofft, nicht überraschend aber ernüchternd.

Als ob ich das Mehr an Bewegung gleich selbst sabotieren möchte, erneuere ich mein Abo für ESO.
Ich möchte die Möglichkeit haben, dort sein zu können, wenn mir danach ist. Meine Fantasie schweifen zu lassen, in der Hoffnung, dass mich die Spielemechaniken, die ich seit zwei Jahren nicht mehr kenne, nicht überwältigen. In der Hoffnung, mir keinen Leistungsdruck aufzuerlegen sondern einfach nur ab und an die Welt zu besuchen, dort Häuser zu gestalten und Quests zu erledigen. Mal schauen, ob ich mir da gerade selbst etwas vormache. Die Spielwelt beschäftigt meinen Kopf bereits auf angenehme Weise während einer Besprechung, zu der ich aktiv nur wenig beitragen kann.

Nach der Arbeit gehe ich zum Kieser, es regnet in Strömen. Meine guten Vorsätze hinsichtlich des Gehens schwinden wie Zuckerwatte im Regen. Kieser ist anstrengend, wird auch nicht mehr leichter werden. Sich anstrengen ist ja Sinn der Übung. Trotzdem wieder schwierig, ich fühle mich flau.
Auf dem Rückweg regnet es immer noch, ich fahre durch. Bin um 18 Uhr wieder zuhause und mache mir einen Thunfisch-Salat zum Abendessen, der leider nicht so gut schmeckt. Ich glaube, er ist versalzen. Ich schaue dabei die Quizshow, rate aber nicht auf dem Handy mit. Ein paar Fragen hätte ich gewußt, bei der Masterfrage richig geraten.

Im Bett schaue ich noch zwei Folgen der Detektivserie, die ich weiterhin sehr entspannend finde obwohl sehr viele Fragen offen bleiben. Aber das kann ich gut aushalten. Vielleicht hat sie deshalb so etwas entspannend Traumhaftes, im Traum bleiben auch immer viele Fragen offen bzw. ungestellt. Man nimmt Dinge einfach hin, auch wenn sie nicht verständlich sind oder keinen Sinn zu machen scheinen. Man nimmt Personen einfach ihn, ohne Unterstellungen zu den Motiven. Ich hoffe, die Serie bleibt so entspannend und die Metahandlung nimmt nicht irgendwann zu viel Raum ein. Ich will keine überraschenden Wendungen, Enthüllungen, keinen Aha-Effekt. Und wenn sie schon einen Hund einführen, dann soll ihm verdammt nochmal nichts passieren. Bitte keine billigen 'und dann sah er rot' Mechaniken. Das mit der Schwester ist schon hart an der Grenze.

Um 21 Uhr mache ich das Licht aus, auch körperlich angenehm müde, und schlafe schnell ein.

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Montag, 6. Mai 2024
05.05.24
Sonntag. Beschissene Nacht, nicht nur wegen des Kummers. 4x wach wegen Schnarchen von S, 2x weil sie laut geredet hat, 3x wegen lautem Miauen der Katze, 2x weil ich aufs Klo musste. Um 5:45 Kissen nach der Katze geworfen, verzweifelt aufgestanden, angezogen und Spazieren gegangen.

Kaffee gekocht. Der Spaziergang hat nicht geholfen gegen das Chaos im Kopf, das Schreiben hilft ein bisschen. Es wird besser. Meine Laune bessert sich. Ein Halleluja für das Schreiben.

Nun noch irgendwie aus dem Rückzug wieder heraus. Freundlich sein. Weitermachen.

Das klappt erstmal nicht so gut. Ich bin weiter 'bockig', wie meine Oma gesagt hätte, was aber nur der Ausdruck meines Rückzugs in die Einsamkeit ist. Dann steht S auf und ich gehe Brötchen holen. Ab da geht es besser. Keine Ahnung, ob es die erneute Bewegung ist oder die Freude auf mein Frühstück, jedenfalls geht es besser und ich fühle mich etwas wohler, kann Nähe wieder zulassen und mich dabei ok fühlen. Ok bis gut. Komme langsam wieder aus dem Schneckenhaus.

Nachmittags fahren wir zum Friedhof und gehen in der Sonne spazieren, fotografieren die Rhododendronblüten, unterhalten uns über Grabsteine, die uns auffallen. Ich fühle mich zuhause, nicht auf dem Friedhof sondern bei S, möchte den Rest meines Lebens mit ihr verbringen. Traue dem Gefühl nicht, behalte es für mich.

Dann fährt sie nach Hause, ich setze mich auf die Couch, poste meine Fotos. Esse früh, denn ich bin hungrig und habe nicht vor, lange auf zu bleiben nach der schlechten Nacht. Ich bin müde, war den ganzen Tag über müde.

Spüle, mache mich bettfertig und schaue den Rest von Let's Dance vom Freitag. Mache um 20:30 das Licht aus.

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Sonntag, 5. Mai 2024
04.05.24
Samstag. Ich wache um 5:30 auf, bin müde, die Nacht war unruhig. Bleibe noch bis kurz nach 6 liegen, dann stehe ich auf, ziehe mich an und verabschiede mich leise von S, die das mit einem Brummen quittiert und sich später nicht daran erinnern wird.

Der Blick aus dem Dachfenster ist ein Postkartenmotiv, das Wetter ist kühl und klar, Kranhäuser im Sonnenaufgang, sehr schön. Für ein Foto müsste ich das Fenster aber öffnen und S würde aufwachen, also mache ich keins.

Gehe über die leere Geschäftsstrasse zur Haltestelle und bin die Einzige, die dort auf die Bahn wartet. Als ich bei mir aussteige, ist es kurz nach 7 und der Supermarkt hat schon auf, ich gehe kurz rein, habe Lust auf frische Erdbeeren, aber die wurden noch nicht ausgepackt.

Die Katze freut sich, mich zu sehen und ich freue mich auch. Ich hebe sie kurz hoch, sie läßt es sich gefallen, schnurrt und macht sich weich. Katze füttern, Katzenklo säubern, Kaffee und Schreibtisch. Tagebuchbloggen, Orgakram, dann Frühstücken.

Ich habe vor ein paar Wochen eine Karte für eine Tattoo Convention gekauft, die heute stattfindet. Eigentlich wollte ich alleine hin, dann frage ich doch spontan S ob sie mitkommen möchte und sie möchte. Wir treffen uns dort, schauen uns die Wannados an und die Leute, die sich vor Ort tätowieren lassen, trinken einen Kaffee.

Dann fährt S zu sich nach Hause und ich fahre weiter in die Stadt, nach einer Sommerjacke schauen und vielleicht ein paar Blusen, finde aber nichts. Fühle mich unwohl in meinen Klamotten und sehe auch so aus. Probiere aber tapfer Sachen an. Kaufe schließlich ein Halstuch und ein langärmeliges Shirt, kann ich auch brauchen aber die Jacke wäre dringender. Andererseits auch bald egal, denn demnächst beginnt wieder die jackenfreie Zeit. Dann gehe ich zu Fuß zu S und wir fahren von dort mit ihrem Auto zu mir.

Wir kochen zusammen bzw. nebeneinander, es klappt relativ gut, für meinen Geschmack zu chaotisch aber immerhin keine schlechte Stimmung. Wir essen, alles ist ok, bis sie etwas erwähnt und ich mir Sorgen um ihre Gesundheit mache. Dann geht ein Abwärtsstrudel los, in dem ich mich jetzt, 12 Stunden später, immer noch befinde und den ich nicht richtig erfassen kann. Ich weiß, dass ich zu massiv, zu streng und vermutlich übergriffig war, zu eindringlich gesagt habe, dass sie kürzertreten soll, auf sich aufpassen soll. Das war nicht gut. Sie war sauer. Darauf hatte mein Hirn anscheinend nur gewartet und sofort die Ich-mache-alles-falsch-Fanfare geblasen und mich in den Ich-bin-nicht-richtig-Kerker geschmissen. Woraufhin ich den nächste Fehler gemacht habe und darüber reden wollte, also erzählen wollte, was da gerade bei mir passiert. Das funktioniert aber nicht mit S oder vielleicht nur mit großem Abstand, jedenfalls nicht in der Situation selbst. Also nächste Stufe der Spirale gezündet: Ich-werde-abgelehnt. Rückzug. Verzweiflung. Nebel schlägt über mir zusammen. Weinend eingeschlafen.

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Samstag, 4. Mai 2024
03.05.24
Freitag. Die Katze weckt mich um 5 und bekommt ihr Frühstück, danach lege ich mich wieder hin. Es regnet, kein Morgenspaziergang heute. Um 6 werde ich vom Wecker wieder wach und stehe auf.

Ich freue mich darauf, heute Abend S zu sehen. Ich fahre nachher zu ihr, aber davor liegt noch ein ganzer Tag und erstmal Arbeit, auf die ich nur mäßig Lust habe. Aber zu allererst Kaffee.

Wieder mal wünsche ich mir eine kleine Flucht in ein schönes Spiel, wieder mal scheitert es an der Realität. Besser als umgekehrt vermutlich.

Ich arbeite und mache früh Feierabend. Warte auf ein Paket, scrolle im Handy. Das Texten mit der Frau aus der Chat App versickert langsam, ihr Enthusiamus lässt deutlich nach, meine Zurückhaltung nimmt eher zu. Ich hoffe, es verläuft sich im Sand ohne unangenehme Nachfrage, was denn nun ist mit Bekanntschaft oder Freundschaft. Ich fühle mich klein, ängstlich, misstrauisch. Ziehe mich zurück.

Am frühen Nachmittag fahre ich zum Kieser, steige erst eine Haltestelle weiter ein als Mini-Spaziergang. Die Übungen sind anstrengend. Es frustriert mich, dass ich an manchen Maschinen keine Verbesserung spüre. Besonders die B1 ärgert mich. Ich frage mich, ob das was Psychologisches ist, ob ich mein Gewicht nicht tragen will oder was ist da los.

Ich fahre danach erstmal zurück nach Hause und dusche. Füttere die Katze und lege ihr noch extra Knabberzeug hin. Dann packe ich ein paar Sachen ein, die S mir im Januar zugeschickt hat. Sachen, die sie mal für mich gekauft hat, damit ich sie in ihrer Wohnung benutzen kann. Es hat mich damals getroffen, das Zeug gehört mir nicht und sie schickt es mir, ich dachte, sie will durch nichts mehr an mich erinnert werden. Jetzt nehme ich es wieder mit, werde es wieder dort benutzen und möchte es nie wieder zugeschickt bekommen, auch wenn wir uns nochmal trennen sollten. Das sage ich ihr, als ich die Sachen bei ihr auspacke. Es fühlt sich gut an, wie ein kleines Happy End.

S ist den Abend über sehr unruhig. Also noch unruhiger als sonst. Sie wiederholt dreimal, dass sie den Fisch nicht essen kann, springt auf und räumt ihren Teller ab, während ich noch esse. Ich höre mich sagen "Ist ja gut, niemand zwingt dich, den Fisch zu essen" und finde das klingt blöd, aber diese extreme Unruhe und Wiederholung irritiert mich.
Sie verreißt sich später den Nacken bei einer Bewegung und wird geradezu hektisch. Ich versuche den Muskel zu massieren, sie gibt mir Anweisungen und ich höre mich zweimal sagen, sie soll nicht so herumzappeln, das wäre kontraproduktiv und fühle mich wieder blöd dabei. Zappel nicht so herum, wie albern muttihaft klingt das. Ich versuche sie wegen der Schmerzen zu trösten aber habe nicht das Gefühl, dass das ankommt. Vielleicht bin ich da auch nicht intensiv genug.
Aber die Stimmung zwischen uns bleibt gut, ich scheine nicht allzuviel falsch zu machen und bin selbst gut unterhalten durch Let's Dance, so dass ich ihre Unruhe nur wahrnehme aber mich ihr nicht komplett ausgesetzt fühle.

Ich gehe um 22:00 ins Bett, sie möchte, dass ich länger aufbleibe aber ich bin so müde, dass meine Beinmuskeln zucken und ich muss ja früh aufstehen, ich kann die Katze nicht so lange alleine lassen. Schlafe schlecht ein, fremdes Bett, fremde Gerüche, nicht mein Kopfkissen.

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Freitag, 3. Mai 2024
02.05.24
Donnerstag. Leichtes Montagsgefühl wegen des Feiertags. Ich stehe um 5:30 auf, gebe der Katze ihr Frühstück und setze meinen guten Vorsatz um, ziehe mich an und gehe raus, meine Runde drehen. Es ist bereits hell und bereits warm, nur wenig Leute unterwegs. Die drei Kühe sind damit beschäftigt, Gras von der Wiese zu rupfen und kommen nicht zum Zaun.

Wieder zuhause dann endlich Kaffee. Und das starke Bedürfnis nach Urlaub, freien Tagen, Aufräumen, Sortieren, meinen Kopf und meine Klamotten. Klar definierte Aufgaben ohne viel Spielraum. Struktur. Und viel Grün. Stattdessen Homeoffice.

Ich texte weiter mit der Frau aus der Chat App. Fühle mich weiter unbehaglich, weil es mir zu schnell geht und weil es ungewohnt ist, nicht weil sie irgendwas Blödes schreiben würde. Mir fällt auf, wie tief drin in meiner Höhle ich bin und wie ungewohnt es wirklich für mich ist, Menschen kennenzulernen. Ich kann mich nicht abgrenzen, weiß nicht, was ich will und was mir gut tut. Habe Angst, etwas aufgedrängt zu bekommen, etwas falsch zu machen. Und vielleicht auch gar kein Interesse? Keine Energie?

Menschen sind Faktoren, die man im Blick behalten muss, man muss immer aufpassen. Kann sich nicht entspannen. Von Menschen kommt nichts Gutes. Bei Kontakt mit anderen Menschen immer Gelber Alarm im Kopf, das ist anstrengend auf Dauer, kein Wunder, dass ich immer Pausen brauche. Kein Wunder, dass ich mich alleine wohler fühle.
Aber dann ist da ja auch noch die Einsamkeit. Die tut weh und bringt mich dazu, doch die Nähe von Menschen zu suchen. Schwierig alles.

Es ist schwierig, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Ich würde lieber was anderes machen, etwas draussen, natürlich im Schatten, aber draussen, das wäre schön.

Es sind nur noch 6 Wochen bis zum Urlaub. Ich freue mich darauf, auf den Urlaub an sich und darauf, diese Zeit mit S zu verbringen.

Die Frau fragt, ob ich telefonieren möchte, das kann ich verstehen, reagiere aber trotzdem ablehnend. Ich habe das komische Gefühl, fremdzugehen, obwohl es das nicht ist. Ich schreibe, dass ich tagsüber nicht telefonieren kann, da ich arbeiten muss, das stimmt ja auch irgendwie, sie versteht es als Ablehnung und das stimmt ja auch irgendwie. Schwierig und hauptsächlich mein Problem. Die Frau ist ok, schreibt nichts Unangenehmes. Ich traue mir selbst nicht zu, einen Kontakt zu knüpfen ohne mich zu sehr zu öffnen. Ich kann keine Grenzen setzen und setze sie deshalb lieber zu früh, zu weit und zu massiv.

Nachmittags gehe ich einkaufen, erst zum Bioladen, da ist es noch sonnig, aber als ich danach zum normalen Supermarkt losgehe, donnert es und wird düster. Ich gehe trotzdem, habe nichts vorgekocht und möchte nicht improvisieren. Habe Glück und werde nicht nass, es fängt erst später an zu regnen und zumindest bei uns kommt gar kein Gewitter runter obwohl Nina und Katwarn ständig Warnungen ausspucken.

Ich koche, verpasse die ersten beiden Fragen der Quizshow und habe dann keine Lust mehr, lasse stattdessen eine Klatschsendung laufen, bei der ich aber nicht zuhöre. Verkoche mein Gemüse, das nun zu matschig ist aber trotzdem schmeckt, vor allem wegen der Butter und dem Salz, die Konsistenz ist hinüber. Der Räucherlachs dazu reißt es aber raus.

Schaue zwei Folgen Sugar, die Detektivserie, ich fange an sie zu mögen. Wußte nicht, dass Colin Farrell so eine angenehme Stimme hat. Ich mag die Art wie er erzählt und diese "Stimme aus dem Off" Erzählweise hat auch immer etwas Gemütliches. Ich finde die Serie entspannend und anscheinend hat Sugar eine Fähigkeit, die ich gerne hätte, er spricht sehr viele Sprachen. Das ist toll.

Ich mache um 21:00 das Licht aus und schlafe schnell ein.

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