Dienstag, 14. Mai 2024
13.05.24
Montag. Ich stehe um 5:20 auf nach einer Nacht voller leichtem Schlaf, Traumfetzen, wach liegen, herumdrehen, aufstehen und Pipi machen oder Wasser trinken. Ich bin froh, dass die Nacht um ist und möchte mich am liebsten krank melden, tue es aber nicht. Ich gehe nachmittags zum Kieser.

Die Waage sagt, mein viszerales Fett sei weniger geworden. Das freut mich, auch wenn ich weiß, dass diese Art Waagen nicht unbedingt aussagekräftig sind. aber der Wert war monatelang stabil, jetzt hat er sich nach unten verändert. Ich nehme, was ich kriege.

Katze füttern, anziehen und eine Runde spazierengehen. Wieder den Weg über die Straßen, weil es mir noch zu früh ist für den Park. Dann Kaffee kochen und einloggen, arbeiten.

Der Tag zieht sich, ich quäle mich durch die Arbeit. Hangele mich von Termin zu Termin. Dazwischen Lustlosigkeit.

Um 15:00 mache ich Schluß und fahre zum Kieser. Die Bahnen fahren in unregelmäßigen Abständen, wie immer in den letzten Wochen. 17 Minuten warten, dann eine volle Bahn.
Kieser ist anstregend, aber ich habe leichte Fortschritte an zwei Maschinen. Ich dachte, ich stagniere jetzt nur noch, solange ich weiter versuche mein Körperfett zu reduzieren.
Dann wieder 16 Minuten warten, die Bahn ist natürlich voll und ich muss stehen. Ich stehe nicht gerne, lieber gehe ich. Steige 3 Stationen früher aus und gehe zu Fuß. Die Sporttasche ist unbequem zu tragen, davon nicht behindern lassen.

Kurz hinter dem Park überlege ich, die Straßenseite zu wechseln, lasse es aber. Ein paar Sekunden später entleert sich eine Taube über mir, der Inhalt ihrer Kloake landet genau in meinem Nacken. Ich kann sie fast begeistert "Treffer!" kreischen hören. Ich wische mir den weiß-gelb-schwarzen Dreck mit einem Taschentuch ab. Sie hat wirklich genau die nackte Haut zwischen Haaransatz und T-Shirt getroffen, die Kleidung hat nichts abbekommen. Respekt.

Also zuhause erstmal duschen. Dann kochen, ich bin hungrig und probiere ein neues Rezept mit grünen Bohnen, Paprika, Rucola, Knoblauch und Hühnchen. Es wird lecker. Dazu trinke ich einen Pastis, nicht zuletzt in der Hoffnung, heute endlich besser schlafen zu können. Und natürlich spiele ich Lotto, ich glaube, das gehört so wenn man von einem Vogel angeschissen wurde.

Ich mache die Küche fertig und gehe ins Bett, schaue Let's Dance von Freitag aber schaffe es nicht ganz. Ein halbe Stunde bleibt übrig für morgen oder übermorgen. Mache gegen 21:30 das Licht aus und schlafe schnell ein.

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Montag, 13. Mai 2024
12.05.24
Sonntag. Ich wache vor 6 auf, auch ohne Katze kann ich nicht länger schlafen. Scrolle in meinem Handy während S weiterschläft. Um 7 wird sie wach und wir stehen auf, für sie sehr früh und für mich eher spät. Wir fahren zusammen zu mir, die Katze freut sich.

Wir trinken Kaffee, S scrollt in ihrem Handy, ich bin am Schreibtisch, es ist harmonisch und schön. Ich spiele eine Stunde ESO, merke meine Schulter. Sie hat ein paar Handtaschen von mir erfolgreich auf Ebay verkauft, wir packen sie zusammen ein.

Dann machen wir Frühstück. Ich koche ihr Ei nicht lang genug, habe die Zeit nur geschätzt. Das ist mir tatsächlich vorher noch nie passiert. Es ist natürlich nicht schlimm aber es ist irgendwie symbolisch dafür, wie normal und fast schon kitschig harmonisch wir zur Zeit mit einander umgehen. Etwas klappt nicht, egal, wir machen normal weiter. Das ist gut. Kein unnötiges Ärgern mehr, keine Domino-Effekte, kein Aufschaukeln.

Mittags fahren wir zu einem Flohmarkt in der Stadt, den sie noch nicht kannte. Das Wetter ist gut, die Stände sind im Schatten unter den Bäumen einer kleinen Allee. Sie findet ein paar Dinge, die sie gebrauchen kann und ich kaufe eine pinkfarbene Badematte für 2 Euro. Insgesamt ein erfolgreicher Ausflug.

Sie bringt mich noch nach Hause und fährt dann zu sich. Der Abschied am Sonntagnachmittag ist immer irgendwie schwer, vielleicht weil ich früher auch immer sonntags zurückgelassen wurde.

Ich spiele eine Stunde ESO und dusche dann. Meine Schulter tut weh, ich scheine mich beim Spielen ganz anders zu bewegen oder zu verkrampfen als beim normalen Arbeiten, ich merke den Unterschied sofort. Selbst wenn ich aktiv versuche, entspannt zu sitzen und meine Schulter zu entspannen, schmerzt sie nach einer Stunde spielen mehr als nach einem ganzen Tag Arbeit. Das macht mir Sorgen und ärgert mich.

Mein Abendessen läßt sich wegen der Erdbeeren schlecht aufwärmen also habe ich es nur herausgestellt, damit es Zimmertemperatur bekommt und esse es dann so. Spülen und Aufräumen und den Tag beenden.

Im Bett schaue ich die neue Folge der Detektivserie, offensichtlich war der Cliffhanger der letzten Folge nicht symbolisch gemeint. Naja. Ich mag die Serie trotzdem, ich mag die Art wie die Leute miteinander reden: offen, intensiv, ruhig.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, kann aber nicht einschlafen. Scrolle im Handy, schreibe mit S. Kann weiter nicht einschlafen, mein Körper ist wach obwohl mein Kopf müde ist. Wünsche mir Urlaub, habe keine Lust auf die Arbeitswoche. Schlafe irgendwann ein, die Nacht fühlt sich nicht erholsam an.

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Sonntag, 12. Mai 2024
11.05.24
Samstag. Ich habe schlecht geschlafen, die Unruhe wegen der Entscheidungsprobleme im Spiel hat mich wach gehalten. Um 5:30 stehe ich auf, ziehe mich an und gehe spazieren. Mal einen anderen Weg, an noch ruhigen Straßen entlang. Ich wollte nicht so früh durch den Park, fand es gestern unheimlich, da dort Leute schlafen und noch fast keine Hundegassimenschen unterwegs waren.

Wieder zuhause endlich Kaffee. Das Handy fiept, die Frau aus der Chat App meldet sich. die hatte ich schon fast vergessen, verdrängt. Seit letzten Freitag habe ich ihr nicht mehr geschrieben, auf das letzte, das sie geschrieben hatte, habe ich nicht geantwortet. Ich wußte nicht, was ich schreiben soll, hatte auch kein gutes Gefühl dabei. Hatte gehofft, das sich das einfach von selbst erledigt. Nun muss ich formulieren und etwas, das ich selbst nicht richtig erfassen kann, freundlich aber bestimmt rüberbringen. Denn für mich ist die Kommunikation vorbei, ich möchte das nicht mehr.

Ich schreibe was ich denke, hoffentlich nicht unfreundlich, auf jeden Fall unmissverständlich und 5 Minuten später ist es vorbei, sie wünscht mir alles Gute und löscht meinen Kontakt aus Ihrem Handy. Das mache ich auch und bin erleichtert.

Ich mache Orgakram, logge dann eine Stunde in ESO ein und fange meine Listen an. Gehe zur Post und zum Supermarkt. Das Wetter ist sehr angenehm, es ist so wie die Sommer waren als ich klein war. Warm aber nicht heiß, mit ein paar Wolken und Windböen.

Wieder zuhause kan ich mich nicht dazu aufraffen, den Hausflur zu putzen, obwohl ich es mir für heute vorgenommen hatte. Ich mache einen Kompromiss mit mir und fege ihn nur. Dann sauge ich meine Wohnung.

Dann habe ich zwei Stunden Zeit und logge wieder ein. Erstelle einen neuen Char, die gleiche Klasse aber ein anderes Volk. Möchte nun doch erstmal nur leveln. Die Unschlüssigkeit kostet zu viel Energie. Aber auf das zukünftige Listenpotential freue ich mich.

Um 15:00 dusche ich und putze danach das Bad. Fange dann langsam an zu kochen, ein neues Rezept mit Hühnchen, Zucchini, Gurke, Erdbeeren, Apfel, Minze, Limette und Frühlingszwiebeln. Klingt sehr lecker und ist es auch. Nach dem Essen spülen und aufräumen. Dann mache ich mich fertig und fahre zu S.

Wir schauen zusammen den ESC, bzw. ich schaue bis 22:30 und S schaut bis zum Schluss. Es macht Spaß, aber ich kann nicht länger schauen, bekomme Kopfschmerzen von der Lautstärke und der Müdigkeit. Ich lege mich ins Bett während S mit Kopfhöhrern weiterschaut und schlafe gut ein.

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Samstag, 11. Mai 2024
10.05.24
Freitag. Ich spüre morgens die Katze auf mir herumlaufen, sie legt sich auf meine Hüfte und die Welt ist in Ordnung. Sie macht das inzwischen seltener, vielleicht liegt es am Alter.

Um 5:30 stehe ich auf, füttere die Katze und ziehe mich an. Gehe eine Runde spazieren, schwächele auf dem Rückweg etwas. Ich glaube, ich bin dehydriert, habe Durst. Kürze den Weg etwas ab und trinke zuhause ein großes Glas Wasser.

Ich muss arbeiten, bin heute eine der wenigen aus der Gruppe, die keinen Brückentag genommen hat. Egal, ich muss sowieso früh Schluß machen, da ich einen Kieser-Termin habe.

Es ist warm, ich ziehe mich luftig an. Fahre zum Kieser, auf halber Strecke gibt es ein Problem, vor uns steht ein defekter Zug. Ich steige aus und gehe eine Station zu Fuß, die ist allerdings weit, ich muss ca 15 Minuten gehen. Dann steige ich wieder in die Bahn, ich schwitze, es war eventuell keine gute Idee. Beim Kieser habe ich keine Energie, ich weiß nicht, ob es am Wetter, am Hunger oder an meinem Problem, mich anzustrengen, liegt.

Auf dem Rückweg ruft S an, das ist schön. Wir haben früher selten telefoniert, jetzt klappt es besser. Ich gehe die letzten drei Stationen zu Fuß, das Wetter ist angenehm, es ist jetzt etwas bewölkter. Es kommt mir vor als ob ich 'zügig' gehe aber mein Bauchfett lacht wahrscheinlich nur darüber und kuschelt sich an meine Organe.

Zuhause will ich eigentlich noch zum Supermarkt und stehe schon mit Rucksack vor der Tür, entscheide mich dann aber um. Es reicht für heute, ich habe Durst, möchte jetzt Ruhe. Ich kann morgen früh einkaufen gehen.

Ich setze mich eine Stunde an den Rechner und starte ESO, schaue mir meine Charaktere an, bin unschlüssig, wie ich weitermachen soll. Es zeigt sich, dass die Beschäftigung mit ESO auch schnell wieder die Schattenseiten hervorbringt. Ich kann mich nicht richtig für einen Charakter entscheiden, will zu viel zu schnell, finde dabei das normale Questen eigentlich langweilig und schalte die Antworten der NPCs weiter ohne sie mir anzuhören. Merke mir nicht, was die Skills machen und drücke oft daneben oder die falsche Taste. Das Spiel regt meine Fantasie an, aber ich habe totale Probleme, das Spiel wirklich mitzumachen. Wirklich mitzuspielen. Zu Üben. Beschäftige mich lieber mit dem Mikromanagement und erstelle Listen.

Und das ist dann auch der einzige Entschluß zu dem ich mich heute noch bei ESO durchringen kann: Ich mache erstmal eine Liste. Oder mehrere.

Mache mein Essen warm, leckeres Butterhühnchen mit viel Ingwer. Spüle und räume auf. Mache eine Liste, was ich am Samstag alles machen möchte. Schaue dann Let's Dance bzw. den Anfang davon, mache bei der zweiten Werbung aus.

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Freitag, 10. Mai 2024
09.05.24
Donnerstag. Die Katze weckt mich um 5:00, ich gebe ihr Futter, lege mich wieder hin, aber schlafe nicht mehr ein. Stehe um 5:30 auf. Sie bleibt unruhig, miaut, schläft irgendwann wieder ein während ich schreibe.

Dann endlich mal in ESO einloggen mit der neuen Abenteurerin. Erinnern, wie es ging. Feststellen, dass ich immer noch nicht die nötige Hand-Auge-Koordination habe, um gut auszuweichen. Etwas weigert sich in mir, die richtigen Tasten schnell genug zu drücken, ich spüre das körperlich. Etwas weigert sich, richtig mitzumachen. Wie im echten Leben.

Nach ca. einer Stunde werde ich seekrank und höre auf. Das wird nachlassen, seefest bzw. spielefest werde ich schnell wieder sein. Raidbereit wohl nie, aber das brauche ich auch nicht. Mit wenig Stress in Tamriel überleben ist alles, was ich möchte. Naja ok, ein Spielgefährte wie M wäre schön, aber damit rechne ich nicht mehr.

Ich mache den Rechner aus und gehe spazieren. Es ist neblig zwischen den Bäumen und auf den Wiesen. Kaufe Brötchen für S und gehe auf dem Rückweg durch die Siedlung, in der ich aufgewachsen bin. Werfe einen Blick in die kleine Straße, in der das Haus steht, das mein Zuhause war. Wo ich zuhause war. Es tut immer noch weh. Die Straße ist so klein, viel kleiner als ich sie in Erinnerung habe, schmaler. Ich habe sie seit 25 Jahren nicht mehr gesehen, obwohl ich immer noch in der Nähe wohne, habe sie gemieden, weil es weh tut.

Ich decke den Frühstückstisch, lege S eine Karte auf dem Teller. Heute ist unser Jahrestag. 6 Jahre, mit Unterbrechungen. Sie hat ihn vergessen, das dachte ich mir fast und das macht nichts. Sie freut sich über die Karte und das was ich geschrieben habe.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Romaney und gehen dort spazieren, es ist sehr schön dort und man hat eine tolle Aussicht auf die Stadt. Wie auf einem Romantik-Bild, man steht auf einem Hügel und schaut in die Ferne. Ganz weit weg im Dunst die Domspitzen. Ich sage S, dass ich unseren Ring wieder tragen möchte. Renne anscheinend eine offene Tür ein. Ich freue mich sehr darüber. Es ist ein schöner Spaziergang, das Wetter ist wunderbar und wir reden gut miteinander.

Zuhause holen wir den Ring zusammen aus der Schublade und sie steckt ihn mir an. Später am Abend schickt sie mir ein Foto, sie trägt ihren nun auch wieder. Das fühlt sich gut und richtig an.

Dann fährt sie nachhause, sie ist noch verabredet. Ich mache den Rechner an und spiele noch zwei Stunden ESO, werde nicht seekrank. Dachte mir, dass das schnell geht.

Dann koche ich, räume Wäsche weg, esse, spüle. Mache mich bettfertig, suche nach einer neuen Serie. Fange Designated Survivor an und finde es bislang vorhersagbar. Mache gegen 21 Uhr das Licht aus.

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Donnerstag, 9. Mai 2024
08.05.24
Mittwoch. Ich stehe um 4:49 auf, eine Minute bevor der Wecker anspringt. Um 6 muss ich einloggen. Vorher Kaffee und schreiben.

Der Tag fühlt sich an wie ein Freitag, aber ich muss länger arbeiten. Viel zu tun, auch viel in der Wohnung zu tun. Waschen, saugen, wegräumen. Mein Kopf ist voll und die Beschäftigung mit ESO verstopft ihn zusätzlich. Ja, Zeitfresser ist das Spielen vor allem, und dabei spiele ich ja gar nicht. Ich denke nur daran. Der Name steht fest, der Charakter erstellt, zum Spielen keine Zeit.

Nach der Arbeit erstelle ich das Charakterblatt und habe dann das Bedürfnis, spazieren zu gehen. Eigentlich kommt ein Paket aber das kommt vielleicht auch später. Noch immer nicht gespielt. Die Beschäftigung damit ist letzlich unterhaltsamer.

Der Spaziergang ist schön, ich brauche keine Jacke. Es ist wolkig und sonnig und ein bisschen windig aber nicht kalt. Unterwegs treffe ich die Catsitterin der Katze, sie ist nicht gesprächig, das ist sie nie. Sie möchte die Begegnung mit Menschen schnell hinter sich bringen.

Zuhause bereite ich mein Essen zu und will eigentlich auf S warten, fange dann aber schon an, da sie später kommt. Es passt dann aber doch noch und wir essen zusammen. Ich spüle während sie auf dem Balkon raucht. In der Tagesschau werden die Feierlichkeiten zum Tag der Befreiung in anderen Ländern gezeigt. Wie viele Nachbarn wohl mit dem Finger auf mich, auf uns zeigen würden, wenn wieder Nazis an die Macht kämen?

Dann schauen wir eine Sendung mit 'Realitystars', die sie gerne schaut. Ich kann das wenn überhaupt nur in Gesellschaft schauen, es ist mir sonst zu langweilig. Aber es ist schön, mit ihr zusammen auf der Couch zu sitzen. Ich gehe um 21:30 ins Bett, sie schaut weiter fern, obwohl sie schon gähnt. Sie kann so wenig früh ins Bett gehen wie ich lange schlafen kann.

Eigentlich möchte ich vor dem Einschlafen noch etwas an der Geschichte des neuen Chars herumdenken aber ich schlafe sofort ein.

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Mittwoch, 8. Mai 2024
07.05.24
Dienstag. Ich habe geträumt, es war nicht unangenehm aber ich erinnere mich nicht mehr an den Inhalt. Nur an das Gefühl des Träumens. An eine Frau, die für irgendwas zuständig war und kompetent wirkte.

Um 5 klingelt der Wecker, Bürotag. Ich nehme mir vor, einen kleinen Umweg zu gehen, nicht weit, aber mal eine andere Strecke und etwas mehr Bewegung.

Ich wälze Charakternamen im Kopf herum. The-Naming-Of-The-Character ist immer sehr besonders. Ich habe gelesen, dass es eine neue Klasse in ESO gibt, da bietet es sich an, einen neuen Char zu erstellen. Der Name ist wichtig, der Klang und vor allem das Bauchgefühl dabei.

Es regnet nicht mehr, als ich zum Büro gehe. Ich denke an den Umweg, es ist nicht viel, aber ich komme mal von der anderen Seite der Straße, mal eine andere Perspektive, das ist angenehm.

Auf unserer Etage bin ich mehr oder weniger alleine. Ich höre noch 2 andere Kollegen, bei einem weiß ich, dass er da ist, auch wenn ich ihn nicht höre. Mir bringt das so nicht viel, außer der Bewegung sehe ich keinen Vorteil darin, im Büro zu sitzen wenn ich dort mit niemandem rede. Der Arbeitstag ist zäh, ich texte mit K, finde es schade, dass sie mir nicht gegenübersitzt.

Nachmittags gehe ich den kleinen Umweg zurück, wieder eine andere Perpektive. Dann zur Post und zum Supermarkt. Auf dem Weg kaufe ich eine Postkarte für S für Donnerstag. Das wäre unser Jahrestag, wenn wir noch zusammen wären. Da wir im Moment so etwas ähnliches wie zusammen sind, ist es nicht unangebracht, aufgeschriebene Gedanken zu verschenken.

Heute mache ich mir wieder Salat, aber einen anderen als gestern. Diesmal mit Mozarella, Apfel, Tomate, Pinienkernen und Rucola. Ich salze nur wenig und es schmeckt gut, ich esse alles auf.

Danach einen ersten Versuch der Charaktererstellung, Einloggen, schauen, was daran noch nicht stimmig ist. Spiel wieder schließen. Keine Zeit und keine Lust, zu müde.
Telefoniere mit S, ihre Stimmung ist gut. Der Wahl-O-Mat für die Europawahl ist draußen, wie immer laufen unsere Ergebnisse auseinander, wir lachen darüber.

Mache mich bettfertig und schaue zwei Folgen der Detektivserie, mehr gibt es noch nicht, die nächste kommt am Freitag. Es wird dann doch brutal, die Rechtfertigung dafür eine Frau und nicht der Hund, dann später Selbstverteidigung aber der Grund für die Situation ist das Retten einer Frau. Irgendjemand hat das mal sehr schön formuliert, war das Bechdel? Den Bechdel-Test würde die Serie nicht bestehen, zumindest erinnere ich mich nicht an entsprechende Szenen.
Etwas verwirrendes Ende der Folge 6, ist das Symbolismus oder 'echt'? Ich fürchte, es soll echt sein, was ich irgendwie schade fände.

Mache um 22 Uhr das Licht aus und es dauert einen Moment bis ich einschlafe.

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Dienstag, 7. Mai 2024
06.05.24
Montag. In der Nacht die üblichen Male aufgewacht, die Katze ist nicht gekommen, hat mich nur zum Fressnapf zitiert. Um 5 aufgestanden und auf die Waage gestellt. Eine Zahl vorne, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Ich freue mich. Gleichzeitig weiß ich nicht nur beim Blick in den Spiegel, dass da immer noch massiv zu viel viszerales Fett ist.

Die Gewichtsreduktion lief seit Anfang des Jahres nebenher, im Windschatten des Kummers. Ohne groß überdacht oder beschrieben werden zu müssen. Jetzt komme ich an einen Punkt, ab dem es kein Selbstläufer mehr ist.
Der Kummer ist, nicht weg, aber deutlich weniger. Es gibt einen Weg nach vorne für S und mich, einen Wunsch nach Zukunft, wenn auch noch in mittlerer Ferne.
Mich besser bewegen können, weniger Schmerzen haben, das bleibt wichtig. Ich habe beim Umdrehen nachts im Bett immer noch das Gefühl, dass meine Körpermitte zu viel Gewicht hat für meine Muskulatur, dass sie mich nach unten zieht, unbeweglich macht.

Irgendwie, irgendwo mehr Bewegung einplanen. Das 'zügige' Gehen muss mehr werden. Dran bleiben, Muskeln und Beweglichkeit aufbauen. Es dauert doch länger als erhofft, nicht überraschend aber ernüchternd.

Als ob ich das Mehr an Bewegung gleich selbst sabotieren möchte, erneuere ich mein Abo für ESO.
Ich möchte die Möglichkeit haben, dort sein zu können, wenn mir danach ist. Meine Fantasie schweifen zu lassen, in der Hoffnung, dass mich die Spielemechaniken, die ich seit zwei Jahren nicht mehr kenne, nicht überwältigen. In der Hoffnung, mir keinen Leistungsdruck aufzuerlegen sondern einfach nur ab und an die Welt zu besuchen, dort Häuser zu gestalten und Quests zu erledigen. Mal schauen, ob ich mir da gerade selbst etwas vormache. Die Spielwelt beschäftigt meinen Kopf bereits auf angenehme Weise während einer Besprechung, zu der ich aktiv nur wenig beitragen kann.

Nach der Arbeit gehe ich zum Kieser, es regnet in Strömen. Meine guten Vorsätze hinsichtlich des Gehens schwinden wie Zuckerwatte im Regen. Kieser ist anstrengend, wird auch nicht mehr leichter werden. Sich anstrengen ist ja Sinn der Übung. Trotzdem wieder schwierig, ich fühle mich flau.
Auf dem Rückweg regnet es immer noch, ich fahre durch. Bin um 18 Uhr wieder zuhause und mache mir einen Thunfisch-Salat zum Abendessen, der leider nicht so gut schmeckt. Ich glaube, er ist versalzen. Ich schaue dabei die Quizshow, rate aber nicht auf dem Handy mit. Ein paar Fragen hätte ich gewußt, bei der Masterfrage richig geraten.

Im Bett schaue ich noch zwei Folgen der Detektivserie, die ich weiterhin sehr entspannend finde obwohl sehr viele Fragen offen bleiben. Aber das kann ich gut aushalten. Vielleicht hat sie deshalb so etwas entspannend Traumhaftes, im Traum bleiben auch immer viele Fragen offen bzw. ungestellt. Man nimmt Dinge einfach hin, auch wenn sie nicht verständlich sind oder keinen Sinn zu machen scheinen. Man nimmt Personen einfach ihn, ohne Unterstellungen zu den Motiven. Ich hoffe, die Serie bleibt so entspannend und die Metahandlung nimmt nicht irgendwann zu viel Raum ein. Ich will keine überraschenden Wendungen, Enthüllungen, keinen Aha-Effekt. Und wenn sie schon einen Hund einführen, dann soll ihm verdammt nochmal nichts passieren. Bitte keine billigen 'und dann sah er rot' Mechaniken. Das mit der Schwester ist schon hart an der Grenze.

Um 21 Uhr mache ich das Licht aus, auch körperlich angenehm müde, und schlafe schnell ein.

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Montag, 6. Mai 2024
05.05.24
Sonntag. Beschissene Nacht, nicht nur wegen des Kummers. 4x wach wegen Schnarchen von S, 2x weil sie laut geredet hat, 3x wegen lautem Miauen der Katze, 2x weil ich aufs Klo musste. Um 5:45 Kissen nach der Katze geworfen, verzweifelt aufgestanden, angezogen und Spazieren gegangen.

Kaffee gekocht. Der Spaziergang hat nicht geholfen gegen das Chaos im Kopf, das Schreiben hilft ein bisschen. Es wird besser. Meine Laune bessert sich. Ein Halleluja für das Schreiben.

Nun noch irgendwie aus dem Rückzug wieder heraus. Freundlich sein. Weitermachen.

Das klappt erstmal nicht so gut. Ich bin weiter 'bockig', wie meine Oma gesagt hätte, was aber nur der Ausdruck meines Rückzugs in die Einsamkeit ist. Dann steht S auf und ich gehe Brötchen holen. Ab da geht es besser. Keine Ahnung, ob es die erneute Bewegung ist oder die Freude auf mein Frühstück, jedenfalls geht es besser und ich fühle mich etwas wohler, kann Nähe wieder zulassen und mich dabei ok fühlen. Ok bis gut. Komme langsam wieder aus dem Schneckenhaus.

Nachmittags fahren wir zum Friedhof und gehen in der Sonne spazieren, fotografieren die Rhododendronblüten, unterhalten uns über Grabsteine, die uns auffallen. Ich fühle mich zuhause, nicht auf dem Friedhof sondern bei S, möchte den Rest meines Lebens mit ihr verbringen. Traue dem Gefühl nicht, behalte es für mich.

Dann fährt sie nach Hause, ich setze mich auf die Couch, poste meine Fotos. Esse früh, denn ich bin hungrig und habe nicht vor, lange auf zu bleiben nach der schlechten Nacht. Ich bin müde, war den ganzen Tag über müde.

Spüle, mache mich bettfertig und schaue den Rest von Let's Dance vom Freitag. Mache um 20:30 das Licht aus.

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Sonntag, 5. Mai 2024
04.05.24
Samstag. Ich wache um 5:30 auf, bin müde, die Nacht war unruhig. Bleibe noch bis kurz nach 6 liegen, dann stehe ich auf, ziehe mich an und verabschiede mich leise von S, die das mit einem Brummen quittiert und sich später nicht daran erinnern wird.

Der Blick aus dem Dachfenster ist ein Postkartenmotiv, das Wetter ist kühl und klar, Kranhäuser im Sonnenaufgang, sehr schön. Für ein Foto müsste ich das Fenster aber öffnen und S würde aufwachen, also mache ich keins.

Gehe über die leere Geschäftsstrasse zur Haltestelle und bin die Einzige, die dort auf die Bahn wartet. Als ich bei mir aussteige, ist es kurz nach 7 und der Supermarkt hat schon auf, ich gehe kurz rein, habe Lust auf frische Erdbeeren, aber die wurden noch nicht ausgepackt.

Die Katze freut sich, mich zu sehen und ich freue mich auch. Ich hebe sie kurz hoch, sie läßt es sich gefallen, schnurrt und macht sich weich. Katze füttern, Katzenklo säubern, Kaffee und Schreibtisch. Tagebuchbloggen, Orgakram, dann Frühstücken.

Ich habe vor ein paar Wochen eine Karte für eine Tattoo Convention gekauft, die heute stattfindet. Eigentlich wollte ich alleine hin, dann frage ich doch spontan S ob sie mitkommen möchte und sie möchte. Wir treffen uns dort, schauen uns die Wannados an und die Leute, die sich vor Ort tätowieren lassen, trinken einen Kaffee.

Dann fährt S zu sich nach Hause und ich fahre weiter in die Stadt, nach einer Sommerjacke schauen und vielleicht ein paar Blusen, finde aber nichts. Fühle mich unwohl in meinen Klamotten und sehe auch so aus. Probiere aber tapfer Sachen an. Kaufe schließlich ein Halstuch und ein langärmeliges Shirt, kann ich auch brauchen aber die Jacke wäre dringender. Andererseits auch bald egal, denn demnächst beginnt wieder die jackenfreie Zeit. Dann gehe ich zu Fuß zu S und wir fahren von dort mit ihrem Auto zu mir.

Wir kochen zusammen bzw. nebeneinander, es klappt relativ gut, für meinen Geschmack zu chaotisch aber immerhin keine schlechte Stimmung. Wir essen, alles ist ok, bis sie etwas erwähnt und ich mir Sorgen um ihre Gesundheit mache. Dann geht ein Abwärtsstrudel los, in dem ich mich jetzt, 12 Stunden später, immer noch befinde und den ich nicht richtig erfassen kann. Ich weiß, dass ich zu massiv, zu streng und vermutlich übergriffig war, zu eindringlich gesagt habe, dass sie kürzertreten soll, auf sich aufpassen soll. Das war nicht gut. Sie war sauer. Darauf hatte mein Hirn anscheinend nur gewartet und sofort die Ich-mache-alles-falsch-Fanfare geblasen und mich in den Ich-bin-nicht-richtig-Kerker geschmissen. Woraufhin ich den nächste Fehler gemacht habe und darüber reden wollte, also erzählen wollte, was da gerade bei mir passiert. Das funktioniert aber nicht mit S oder vielleicht nur mit großem Abstand, jedenfalls nicht in der Situation selbst. Also nächste Stufe der Spirale gezündet: Ich-werde-abgelehnt. Rückzug. Verzweiflung. Nebel schlägt über mir zusammen. Weinend eingeschlafen.

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