Montag, 3. Juni 2024
02.06.24
Sonntag. Ich stehe um 5:20 auf. Die Katze verweigert das Futter, nachdem ich gestern 18 Dosen davon gekauft habe, da es das Einzige war, das sie am Tag zuvor fressen wollte. Man kennt es ja und ist selber schuld, aber es stresst schon auch. Ich weiß wenigstens sofort, was sie will, nämlich die neuen Leckerlis, die ich ebenfalls gestern gekauft habe und die sie spitze fand. Ich streue welche drüber und sie frisst zufrieden. Und ich habe sie wieder erfolgreich darauf konditioniert, mich zu manipulieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, aber gehe dann doch spazieren. Es ist grau und feucht, es fühlt sich an, als ob jemand mit der Blumenspritze etwas Regen versprüht. Die einzigen Menschen, die ich sehe sind ein paar Jugendliche, die offensichtlich gerade nachhause gehen, gut gelaunt und zumindest nicht merklich betrunken. Nicht mal Hundeleute sind unterwegs. Ich kürze die Runde leicht ab, es ist wirklich ungemütlich.

Zuhause koche ich Kaffee und logge in ESO ein. Ich richte das neue Gelände weiter ein, es macht Spaß und stresst nicht. Dann putze ich das Bad. Richte wieder ein bisschen ein. Frühstücke, koche 3 Mahlzeiten vor, um sie einzufrieren. Backe 3x Frühstück vor, zum Mitnehmen für die Arbeit. Richte weiter ein.

S textet zwischendurch, sie kommt später, als ich gedacht hatte. Es war ihre Idee, heute nach ihrem Wochenendausflug noch bei mir vorbeizukommen. Ich habe zugestimmt, um keinen Ärger zu bekommen, aber eigentlich war da eine Stimme in mir, die fragte "wieso eigentlich, wenn wir doch das Wochenende getrennt vorneinander verbringen wollten". Ich hätte nein sagen sollen, auf diese Stimme hören sollen. Wenn ich eine Pause brauche und will, dann will ich sie nicht abgekürzt bekommen.

Sie kommt um 16:15, ich freue mich, fühle mich aber auch belastet. Weil ich richtig reagieren muss, das richtige Gesicht machen muss, ich fühle mich unter Druck. Ich bin nicht mehr bei mir.

Und ich habe keine Lust auf ihre ständigen Kommentare über meine Gewichtsabnahme, das ständige oberflächliche, blinde Lob, das ich gar nicht hören will, gar nicht brauche. Ich will mich doch nur wohl fühlen, nicht ständig Kommentare über meinen Körper hören. Und ich kenne sie gut genug, um zu wissen, dass das irgendwann kipppt und sie dann negative Sprüche raushaut. Und dieser Punkt kam heute, doch früher als ich dachte und traf mich überraschend und an einer sehr verletzenden Stelle. Ich bin beleidigt, tief verletzt. Ziehe mich sofort komplett zurück, fühle nur noch eine brennende Stelle in meinem Bauch, wo mein Vertrauen zu ihr war.

Bin auch wütend über die Gleichgültigkeit, mit der sie diese beleidigende Formulierung mir gegenüber gebraucht. Weil sie wußte, dass es mir etwas ausmacht, dort ebenfalls abzunehmen, ich habe es ihr letzte Woche gesagt, da hat sie reagiert, als sei ich übermäßig selbstkritisch.

Wieso macht sie überhaupt ständig Bemerkungen über meinen Körper, es fühlt sich an, als ob sie an mir herumzerrt. Ich will nicht ständig bewertet werden. Gleichzeitig beschwert sie sich darüber, dass ich ihr nicht genug Komplimente mache. Was für mich bedeutet, dass sie die ganzen Sprüche nur bringt, weil sie glaubt, das ich das hören will. Was soll das alles?

Sie bleibt knapp 2 Stunden und ja, das hätten wir uns komplett sparen können. Ich fühle mich durchdrungen, unfrei, gefesselt. Bewertet und abgeurteilt. Sie weint, weil ich mich nicht verliebt genug verhalte. Ich kann mich gar nicht mehr verhalten, bin erstarrt. Bin froh, dass sie geht, bin erleichtert. Wir verabschieden uns normal, nicht im Streit. Es wird nicht steif sein zwischen uns die nächsten Tage, aber es ist ein weiterer Riss im Graben zwischen unseren beiden Kontinenten.

Spüle, um etwas zu tun zu haben und esse dann. Ein neues Gericht, gutes Sommergericht mit Hüttenkäse, Mandelmus und Pfirsichen. Spüle dann den Rest. Mache mich bettfertig. Laufe nicht weg, bin einfach froh, allein zu sein. Schaue Designated Survivor. Bestelle spontan ein günstiges Paar weiße Sneaker, die ich bereits in einer anderen Farbe habe. Wenn die ok sind, habe ich alles für den Sommer.

Text S, dass ich sie liebe und meine es auch so. Meine Liebe zu ihr steht nicht in Frage. Mache um 21:50 das Licht aus und schlafe schnell ein.

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Sonntag, 2. Juni 2024
01.06.24
Samstag. Ich wache um 3:30 auf und füttere die Katze, kann danach nicht mehr einschlafen. Stehe um 4:25 auf. Kaffee und Schreibtisch. Schreiben, 10 Minuten spielen.

Orgakram, Buchhaltung, Retoure fertigmachen, Ablage, Altpapier, Altkleidersammlung, Einkaufslisten, Wäsche einwerfen. Bis 8:15 war ich bereits sehr produktiv.

Gehe zum Supermarkt und kaufe bis einschließlich Montag die Zutaten für mein Essen. Wieder zuhause, hänge ich Wäsche auf und werfe die nächste Maschine ein.
Dann gehe ich zur kleinen Geschäftsstraße, erst zur Post und schicke weiße Sneaker zurück, deren Sohle mir zu hart ist. In einem Schuhgeschäft probiere ich ein paar weiße Sneaker an, die mir viel zu groß sind. Ich glaube nicht, dass meine Füße auch geschrumpft sind aber komisch ist es. Dort finde ich aber nichts, was mir gefällt.
Ich kaufe in einem anderen Geschäft Socken und Unterhosen, in einem weiteren Geschäft neue Sporthosen fürs Kieser. Im Drogeriemarkt Nachschub fürs Badezimmer und Sonnenmilch für den Urlaub. Zuhause wieder Wäsche aufhängen und einwerfen, es geht wie am Fließband heute. Aber dann bin ich erstmal fertig. Endlich ein spätes Frühstück.

Mache den Rechner an und schaue, was ESO heute für eine Auswirkung auf mich hat. Die Anspannung ist da aber hält sich in Grenzen. Leider sind die Schmerzen in der Schulter aber wieder schlimmer. Ich spiele trotzdem zwei Stunden, versuche die Schulter zu schonen. Dusche und werde müde. Freue mich auf den Rest von Let's Dance und die zweite Portion vom Lachs mit Pfirsich.

Sauge noch die Wohnung und überlege, das Bad zu putzen aber bin zu müde. Esse früh zu Abend und spüle direkt. Schaue im Bett Let's Dance zu Ende. Bin zu müde, um irgendwas anderes anzufangen und mache das Licht aus, scrolle im Handy und schlafe gut ein.

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Samstag, 1. Juni 2024
31.05.24
Freitag. Kein Brückentag für mich. Ich stehe um 4:40 auf, habe für meine Verhältnisse sehr gut geschlafen. Ich war nur zweimal wach und habe das Gefühl, tiefer als sonst geschlafen zu haben. Viel geträumt auch. Vielleicht das Schmerzgel auf den Schultern, ober das befreite Gefühl durch die Abwesenheit von S und den abgestreiften Drang, viel spielen zu wollen. Die Anspannung ist weg, dieses fast schmerzhafte Stressgefühl im Bauch.

Beim Kaffee logge ich doch kurz ins Spiel ein, wegen der täglichen Belohnung und merke sofort wieder das angespannte Bauchgefühl. Fast wie ein Reflex. Es nimmt mir sofort den Atem, stresst mich. Ich logge wieder aus. So extrem ist mir das noch nie aufgefallen. Wie ein Schalter, der umgelegt wird.

Um 6:00 die erste Terminsache, dann sehr viel zu tun. Zwischendurch Wäsche einwerfen und aufhängen, eine Menge Flusen aus der Türdichtung der Waschmaschine entfernen. Ich habe wieder das Gefühl, nicht fertig zu sein, nicht bereit zu sein. In Rückstand geraten zu sein, auch was die Sauberkeit meiner Wohnung angeht. Kein schlimmer Rückstand: eine Woche nicht staubgewischt, zu spät dran mit Bad putzen und Boden wischen. Ich habe kein reines Gewissen. Aber ich habe das Gefühl, es aufholen zu können.

Der Gedanke ans Spielen lässt mich nicht los. Vielleicht nur das Haus weiter gestalten? Nur die täglichen Sachen? Nur ein bisschen questen? Im Juni kommt ein Event, das ich sehr mag, obwohl es eintönig ist. Kann ich eine Balance finden, Spaß haben und mich nicht stressen?

Nach der Arbeit spiele ich eine halbe Stunde, bis die letzte Maschine fertig ist, hänge die Wäsche auf und fahre dann zum Kieser. Bei einigen Maschinen schaffe ich es, bis an die Grenze zu gehen, bei anderen gebe ich kurz vorher auf, weil es unangenehm ist. Ich bin zufrieden mit mir. Steige zwei Stationen früher aus, wollte eigentlich nicht wegen Regenwolken und Müdigkeit, aber entschliesse mich dann doch spontan dazu. Spüre beim Gehen die Müdigkeit in den Muskeln und in meinem Kopf. S ruft an, kurz nachdem ich ausgestiegen bin, sie ist noch unterwegs zu ihrem Wochenendausflug. Das Gespräch ist angenehm, gut gelaunt.

Zuhause räume ich mein Schuhregal auf. Ich habe nur wenig Schuhe, die ich als bequem empfinde. Keine davon sind für den Sommer geeignet. Sandalen finde ich komisch an den Füßen, aber besitze ein Paar für wenn es nicht anders geht. Ich beschließe, mir eine Fußpflege zu suchen. Etwas spät für den Urlaub aber der Sommer kommt ja noch, leider.

Dann koche ich ein sehr leckeres Gericht, das ich jetzt endlich wieder machen kann, weil es reife Pfirsiche gibt. Es besteht aus gebratenem Lachs, Pfirsichen, Kohlrabi, Rucola, Walnüssen und viel Olivenöl. Ich würze es mit Kumin, Kardamom und Minze, es ist köstlich, ich liebe es.

Nach dem Spülen gehe ich nochmal eine Runde spazieren. Ich gehe die Straßenrunde, nicht durch den Park, der ist mir zu matschig. Frage mich dabei, wieso ich schon wieder vor dieser Beziehung zurückschrecke. Nicht vertraue.
'Menschen sind Abgründe, bodenlose Gefahr. Nur allein bin ich sicher.'
Aber mit S geht es vielleicht. Ich liebe sie.

Mache mich bettfertig und schaue den Anfang von Let's Dance, die Profi Challenge. Die ersten drei Tänze, bei der zweiten Werbung schalte ich aus. Ich finde es gut und sympathisch, aber ich bin zu müde. Scrolle noch im Handy und lege es um 21:50 weg.

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Freitag, 31. Mai 2024
30.05.24
Donnerstag, Feiertag. Der letzte der Maifeiertage. Aber in zwei Wochen habe ich Urlaub. Ich schlafe normal, nicht gut, wache wie immer 4-5 mal auf, aber im Vergleich zu Nächten, in denen S da ist, fühle ich mich ausgeruhter morgens. Ich stehe um 4:50 auf, der Himmel ist dunkelgrau, es regnet gerade nicht stark aber ich möchte nicht spazierengehen.

Kaffee und Schreibtisch. Die Katze frisst immer noch sehr schlecht. Ich finde schließlich eine Dose, die sie mag, aber sie kotzt es wieder aus.

Am 27.05. habe ich auf dem Weg zum Kieser daran gedacht, dass es nun 5 Monate sind. Aber dann vergessen, zu schreiben. Jetzt fällt es mir wieder ein. 5 Monate, seit ich so verzweifelt war, dass ich mich getrennt habe. Und es war eine gute Entscheidung. Jetzt haben wir seit zwei Monaten wieder Kontakt, also richtig Kontakt mit sehen und anfassen, nicht nur traurige Texte. Das ist auch gut, aber ich sehe, fühle die Anstrengung, die mich das kostet. Die Energie, die das verbaucht. Wie ein Sturm, der mich vor sich herschiebt. Manchmal ist der Sturm im Kopf so schlimm, dass ich um mich schlagen möchte. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann dass niemand kommt und mir hilft, wenn ich mich schlecht benehme. Ich muss immer still sein.

Manschen sind anstrengend bis zur Verzweiflung. Ohne Menschen ist es ruhig und sicher aber einsam.
Nach dem was ich so lese, gibt es andere, die Menschen als interessante Bereicherung empfinden. Die Freude aus Kontakten schöpfen, denen das nicht nur Energie abzieht. Das muss sehr angenehm sein. So viel mehr Energie zur Verfügung haben, die man ausgeben kann. Ich gehe lieber allein in einen dunklen Keller als in ein Wohnzimmer voller Leute.

Ich spiele 2 Stunden, gehe dann 50 Minuten spazieren. Es regnet nicht, ist aber sehr feucht. Es tut aber trotzdem gut. Im Kopf schwirren Gedanken und Träumereien.

Spiele weiter, frühstücke. Merke wieder Schwerzen in der linken Schulter, die war bislang eigentlich ok, es hat immer nur die andere geschmerzt. Aber seit zwei Tagen pocht es in der linken.
Sortiere und falte Wäsche. Noch zwei Wochen bis zum Urlaub, ich überlege was noch zu tun ist, aktualisiere meine Listen. Bin müde.
Vielleicht muss ich das Spielen wieder sein lassen. Der Gedanke macht mir wenig aus. Ich bin genervt von den Schmerzen.

Um 14:00 mache ich den Rechner aus und setze mich auf die Couch, scrolle im Handy, trinke Wasser. Fühle mich entspannen. S ist nicht da und der Drang zu spielen lässt nach. Ich werde ruhiger. Komme zu mir. Freue mich wieder auf meine Tätigkeiten, das Schreiben, Aufräumen, Spazierengehen. Wovor laufe ich weg und vor allem wieso laufe ich weg zu etwas, das mich körperlich so stresst?

Ich esse früh, bin müde und werde früh das Licht ausmachen. Lasse den Spül stehen, mache mich bettfertig und schaue Designated Survivor bis ich mich nicht mehr darauf konzentrieren kann. Mache um 20:00 das Licht aus aber scrolle noch eine halbe Stunde. Nachdem ich das Handy weggelegt habe und nochmal auf Toilette war, kommt die Katze und legt sich auf meine Hüfte. Sekunden, nachdem sie ihre bequeme Position gefunden hat, schlafe ich ein.

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Donnerstag, 30. Mai 2024
29.05.24
Mittwoch. Ich wache in der Nacht sehr oft auf, schlafe nur leicht. Die Katze schreit viel, macht mich 3-4 mal wach. S schnarcht und irgendwie macht mich ihre reine Anwesenheit wach. Ich bin froh, als es endlich 4:40 ist und ich das Gefühl habe, aufstehen zu können.

Ich habe heute frei, habe mir Urlaub genommen, da ich um vormittags nochmal eine Beratung wegen der Besenreiser habe. Aber erstmal Kaffee und Schreibtisch. Die Katze schreit immer noch herum, hat aber ihr erstes Frühstück von 3:30 fast aufgegessen. Ich gebe ihr noch etwas, sie mag es nicht, legt sich aber in ihr Körbchen. Vielleicht denkt sie "hat ja keinen Zweck, der Mensch kapiert nichts".

Ich gehe um 9:15 los und bin eine Stunde später in der Klinik, es ist sehr voll und sehr unübersichtlich. Ich fühle mich hier unwohl. Eine andere Frau, die dort auch wartet, erzählt von der Praxis, in der ihr Bruder war, sie soll sehr angenehm sein. Warum ist sie nicht auch dorthin? Als mir einfällt, sie das zu fragen, wird sie aufgerufen. Ich warte 45 Minuten und entscheide mich dann um. Ich fühle mich sehr unwohl, warte am Empfang noch um Bescheid zu geben, dass ich den Termin absage. Vielleicht doch erstmal umhören, wer eine Praxis kennt, in der kein Bahnhofsbetrieb herrscht und trotzdem erfahrene Ärzte hat. Es ist ja rein kosmetisch, ich habe keine Schmerzen, keinen Zeitdruck.

Der Plan war, danach shoppen zu gehen und diesen Teil halte ich ein. Ich klappere 3 Geschäfte ab, probiere viele Teile an und finde, was ich suche: kurze Hosen, leichte dünne Fleecejacken, eine leichte Sommerjacke und neue Jogginghosen. Die alten sind mir viel zu groß geworden. Ich freue mich und es ist ein bisschen unwirklich, die kurzen Hosen sind vier Nummern kleiner als mir sonst gepasst hat.

Dann fahre ich nachhause, texte mit K und mit S. Die Katze mäkelt immer noch am Fressen, es wäre so viel einfacher, wenn sie einfach eine Bestellung aufgeben würde. Ich freue mich sehr darüber, dass morgen Feiertag ist. S verreist ein paar Tage mit Freundinnen, ich fühle mich frei.

Spiele 1,5 Stunden Eso. Der Stress bleibt jedoch fühlbar. Dort ist genauso viel zu tun wie auf der Arbeit. Wieso kann ich da nicht entspannter rangehen?

Dann koche ich, lasse dabei eine Klatschsendung im Hintergrund laufen. Illusion von menschlicher Gesellschaft, die aber nichts von mir erwartet, nichts von mir will. Kein Stress. Ich habe erst keine Lust zu spülen, mache es aber dann doch, es geht fast von alleine.

Mache mich bettfertig und schaue Designated Survivor, werde aber nach einer Folge unaufmerksam. Freue mich über meine neuen Klamotten. Ich habe jetzt alles, was man so braucht, in passender Größe. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, die aber nicht dringend sind.

Texte kurz mit S. Mache um 21:00 das Licht aus, scrolle noch eine halbe Stunde.

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Mittwoch, 29. Mai 2024
28.05.24
Dienstag. Ich muss zum Augenarzt, der Wecker steht auf 5:00 aber ich stehe um 4:35 auf. Die Katze meint es wäre Zeit, mäkelt dann am Frühstück herum. Ich sitze müde am Schreibtisch und habe Bauchweh vor der Untersuchung.

Gehe um 6:20 los, innere Unruhe nimmt mir den Atem. Muss einen langen Umweg fahren wegen der Brückensperrung und gleich auf dem Hinweg über eine Fußgängerbrücke, unter der Autos langfahren, meine Höhenangst kickt aber ich muss da lang, da durch und gehe und atme mich über die Brücke.

Komme pünktlich beim Arzt an, also etwas zu früh, da die Pupillen weit getropft werden müssen. Die Ärztin ist sehr nett, hat sich gemerkt, dass ich Angst habe und keine Lupe aufs Auge aufgesetzt haben möchte. Es ist alles ok, Sehnerv und Netzhaut sehen gut aus, ich atme auf. Mache mich auf den langen Rückweg, sitze mit Sonnebrille in der U-Bahn.

Sitze zuhause und kann immer noch nicht richtig atmen. Anspannung sitzt wie ein harter Knoten in meinem Bauch, meinen Eingeweiden. Ich fühle mich gehetzt. Mache mir noch einen Kaffee in der Hoffnung, dass die Tropfen schneller abgebaut werden. Spüle was gestern Abend liegen geblieben ist. Arbeiten kann ich so nicht, ich sehe unscharf, kann nicht fokussieren, mir ist schlecht. Ich bin krank geschrieben, schlechtes Gewissen habe ich trotzdem.
Später geht es besser, ich mache meinen Essensplan für die nächsten Tage und die Einkaufsliste.

Nachmittags kommt S, wir fahren zusammen einkaufen. Dann isst sie Pizza und ich mein Essen, Huhn mit Zucchini, Tomaten, Pinienkernen und viel Olivenöl. Ich möchte nicht tauschen. Ich spüle, während sie auf dem Balkon raucht.

Wir sind beide müde, sie schaut Fußball, ich möchte im Bett eine Doku auf Arte schauen, schlafe aber dabei ein. Ich bringe das Notebook ins Wohnzimmer und mache das Licht aus, kann dann nicht mehr einschlafen. Irgendwann geht es, aber die Nacht wird sehr unruhig.

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Dienstag, 28. Mai 2024
27.05.24
Montag. Der Wecker klingelt um 5:00 und zieht mich aus einem Traum, an den ich mich sofort fast nicht mehr erinnern kann. Jetzt, wo ich das hier schreibe, ist er komplett weg, nur noch ein Gefühl ist geblieben, das ich nicht beschreiben kann.

Ich schreibe wieder am Rechner, das passt einfach am besten.

Um 6:00 logge ich ins Homeoffice ein, habe sehr viel zu tun heute und kann nachmittags nicht lange machen, da ich zum Kieser muss. Habe richtig Zeitnot, dann noch der Feiertag diese Woche, der Kopf schwirrt und ich kann gegen Mittag nicht mehr denken. Werde müde und kurz handlungsunfähig. Dann raffe ich mich auf und mache Schritt für Schritt weiter, nach Prio.

Dann zum Kieser, kämpfe mich durch. Bin danach komplett fertig, so müde, dass ich an der Bahnhaltestelle das Gefühl habe, ich kann mich nicht mehr bewegen, könnte hier und jetzt einfach abschalten aus Energiemangel. Aber die Bahn kommt und ich fahre nachhause. Dusche, trinke Wasser, es geht schon besser.

Abendessen, aber keine Routine heute. Ich lasse den Spül stehen und gehe gleich ins Bett, schaue noch zwei Folgen Designated Survivor und mache sehr früh das Licht aus, es ist noch nicht mal dunkel. Wie als Kind im Sommer, wenn ich ins Bett musste, obwohl es noch nicht dunkel war. Stört mich nicht, ich schlafe gut ein.

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Montag, 27. Mai 2024
26.05.24
Sonntag. Ich stehe um 3:50 auf, um Zeit zu haben, bis S kommt. Das geht heute gut, ich kann mich nachher nochmal hinlegen und etwas schlafen. Koche Kaffee und logge in ESO ein, fühle mich wie als Kind, wenn ich frühmorgens am Weihnachtsfeiertag direkt nach dem Aufwachen mit neuen Spielsachen gespielt habe.

Aber es fühlt sich anders an. Als Kind war ich einsam und ein bisschen gelangweilt deswegen. Jetzt in ESO fühlt es sich wie Arbeit an. Das liegt leider an der Art, wie ich ins Planen und Listen erstellen falle, wenn ich spiele. Einfach drauf los Spielen gelingt mir nur selten.

Ich fühle eine große innere Unruhe, es drückt mich wie bei monotonen Aufgaben. Ist ja auch eine, ich sitze still und mache etwas, das ich schon x mal gemacht habe. Das Gefühl ist sehr unangenehm. Es ist mir vorher nicht so aufgefallen, dass ich das Gefühl auch beim Spielen habe, kenne es sonst nur vom Arbeiten bei sich wiederholenden Aufgaben. Das Gefühl grenzt an Bauchweh, körperlichen Schmerz, ich möchte mich bewegen, schnell laufen, um es loszuwerden.

Es wird besser, wenn ich mehr an den Augenblick denke und weniger an all das, was ich noch machen muss. Mich weniger hetze. Ich mag die vielen Listen, aber sie sind auch lästig und anstrengend. Planbarkeit. Danach sehne ich mich, bin aber auch überfordert.

Um 9:00 gehe ich duschen und bereite das Frühstück vor. Um 10:10 kommt S und wir frühstücken zusammen.

Heute findet ein Töpfermarkt in Frechen statt, auf den ich mich schon lange gefreut habe. Wir fahren nach dem Frühstück los und ich muss sehr dringend Pipi, als wir ankommen. Ich gehe in ein Hotel und fühle mich wie eine Diebin, als ich hinter dem Rücken der Empfangsdame in Richtung des Toilettenschildes marschiere. Bin froh, dass ich so aussehe, als könnte ich mir ein Hotelzimmer leisten. Es ist tatsächlich sehr dringend, sonst würde ich mich das nicht trauen. Auf dem Rückweg sage ich freundlich Guten Tag und sie schaut mich an als würde sie mich am liebsten bei der Polizei anzeigen, so kommt es mir jedenfalls vor.

Der Töpfermarkt ist sehr schön, ich finde ein paar Teile, die mir gut gefallen. Aus irgendeinem Grund mag ich getöpferte Schüsseln und Teller besonders gerne, meine Augen und mein Hirn erfreuen sich an dem Anblick. Es macht mich quasi glücklich. Warum auch immer.

Auf dem Rückweg kaufen wir ein Eis für S und geraten dabei in einen Platzregen mit starken Windböen, es ist lustig, zumindest solange nichts passiert. Die Stimmung ist harmonisch aber ich empfinde das Zusammensein als anstrengend.

Danach lege ich mich hin und schlafe eine Stunde, eigentlich gar nicht meine Zeit aber die Müdigkeit ist so groß, dass ich mich schon ganz unwirklich fühle. Um 18:00 klingelt der Wecker, durchschlafen ist keine Option. Abendessen, spülen, bettfertig machen. Ein Ministreit mit S bei dem ich mich einen Satz sagen höre, der mir zu Denken gibt. Die Formulierung ist sehr ungut, da sehe ich schon wieder meine steigende Hilflosigkeit und Verzweiflung durchscheinen. Das möchte ich eigentlich anders haben, ohne mich aus Übeerforderung ins Unrecht zu setzen und wie eine Narzistin zu klingen. Es ist nur ein Moment, ich kriege mich sofort wieder ein, S etwas später.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, S kommt kurze Zeit später auch ins Bett. Es ist alles wieder gut zwischen uns.

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Samstag, 25. Mai 2024
25.05.24
Samstag. Die Katze liegt morgens auf meiner Hüfte, ich freue mich darüber. Der Wecker klingelt um 4:30, ich will um 7:00 bei S sein, um ihr beim Schleppen und Aufbauen ihrer Flohmarktsachen zu helfen.

Aber erstmal Kaffee und Schreibtisch. Dafür stehe ich früher auf, das ist mir wichtig.

Schreiben, auch wenn das in letzter Zeit eher ein Pflichtprogramm ist. Ich mache weiter, auch wenn ich immer dasselbe schreibe, auch wenn ich gerade nicht richtig zu meinen Gedanken komme. Ich spüre, dass ich lieber verdrängen möchte, lieber wegtauchen möchte. Lieber direkt nach Tamriel, direkt in meine Listen, meine Planungen. Alleine vor mich hinspielen, introvertiert, still, traurig. So war meine Kindheit, so ist es noch.
Ich schreibe weiter, damit so etwas nebenbei auch abfließen kann. Teile es mit all dem, wovor ich Angst habe.

Starte dann ESO für eine halbe Stunde. Auch dort geben mir tägliche Routineaufgaben ein Gefühl der Sicherheit, Vertrautheit.

Um 6:15 gehe ich los und bin um 7:00 bei S. Das Wetter ist grau und feucht, es fiselt etwas aber es regnet nicht richtig. Wir schaffen zu dritt alles zum Park, in dem der Flohmarkt stattfindet, es ist weniger Kram als ich gefürchtet hatte. Die Stimmung ist gut und ich fühle mich relativ wohl. Gehe Brötchen holen, Kaffee holen, bin froh, mich bewegen zu können. Möchte nicht mit dem Stand alleine bleiben, denn S hat genaue Vorstellungen von den Preisen, die sie verlangt und ich möchte da nichts falsch machen. S ist beim Verkaufen in ihrem Element, mir ist es unangenehm mit den Leuten zu verhandeln.
Es läuft ganz gut, sie verkauft einiges. Am frühen Nachmittag bauen wir den Stand ab und fahren die Reste zu mir, sie können in meinem Keller stehen bis zum nächsten Flohmarkt.

S fährt dann wieder nachhause, ich atme durch nach dem langen Menschenkontakt und baue einen Charakter in ESO um. Dann kochen und Abendroutine.

Ich probiere nochmal etwas anders mit dem Blogtext, schreibe den morgens angefangenen Text abends im Bett am Notebook weiter. Das ist auch etwas unbequem aber nicht so schlimm wie am Handy. Trotzdem fühlt es sich auch nicht richtig an. Richtig ist es nur am Schreibtisch.

Egal, heute mache ich es mal so. Und veröffentliche, bevor ich weiß, wann ich heute das Licht ausmache. Abenteuerlich.

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24.05.24
Freitag. Die Nacht ist ok, die Kissen sind unbequemer als bei mir. Ich fühle mich fremd, das ist aber immer so bei S. Ich stehe um 5:30 auf, mache mich fertig und fahre dann nachhause.

Gestern Abend habe ich vergessen, den Blogtext auf dem Handy weiterzuschreiben. Zuhause ziehe ich es durch, schreibe ihn auf dem Handy fertig und veröffentliche ihn auch dort. Aber es ist sehr nervig und macht keinen Spaß. Den kompletten Text in den Notizen zu markieren war umständlich, vielleicht gibt es da aber eine Abkürzung, die ich nicht kenne. Der Blog an sich scheint überhaupt nicht fürs Handy geeignet bzw. angepasst zu sein. Und ich hasse es einfach grundsätzlich, auf dem Handy etwas Längeres zu schreiben. Die Tastatur ist fummelig und ich sehe es nicht gut. Das bleibt also eher eine Notlösung für den Urlaub.

Homeoffice ist für einen Freitag fast schon hektisch, als ob alle den Montag noch mit abarbeiten würden. Trotzdem mache ich relativ früh Schluss, ich möchte nicht so spät beim Kieser sein.

Für eine Woche Pause klappen die Übungen ganz gut, ich habe anscheinend noch nicht wieder abgebaut. Ich fahre danach direkt nachhause, möchte mir noch 2 Stunden ESO gönnen zum Wochenendauftakt. Freue mich sehr darüber. Dusche dann noch schnell und esse im Wohnzimmer vor dem Fernseher, schaue eine Doku über Zimtbauern.

Dann gemütlich Routine, ich lasse mir Zeit. Bereite meinen Rucksack und die Kaffeemaschine für morgen früh vor, ich muss früh raus, helfe S bei ihrem Flohmarktstand.

Schaue dann im Bett das Finale von Let's Dance und texte dabei mit S über die Show. Das Texten macht Spaß, aber auch da schreibe ich deutlich weniger als sie. Mir ein Rätsel, wie man am Handy so viel und schnell schreiben kann.
Es sind mir etwas zu viele Zeitfüller in der Show. Klar, auch mit nur noch 3 Paaren muss die Zeit bis Mitternacht gefüllt werden. Aber dazu dann noch die ganze Werbung, das macht es anstrengend für mich.

Um 21:30 mache ich aus, werde den Rest irgendwann am Wochenende schauen. Mein Körper ist müde und mein Kopf auch, ich schlafe schnell ein.

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