Dienstag, 2. Januar 2024
01.01.24
garelia, 06:06h
Montag, Neujahr. Tag 5 nach der Trennung.
5:45 Uhr wach, 6:00 Uhr am Rechner. Langen Blogeintrag geschrieben. Ich bin eine langsame Schreiberin, suche nach den richtigen Formulierungen, sie müssen sich im Bauch richtig anfühlen.
Auf dem Balkon geraucht. Aufhören wird bald zum Thema werden aber nicht heute. Gehört auch nicht zu meinen Neujahrsvorsätzen.
Die Küche von ungesundem Essen befreit, denn das gehört zu meinen Vorsätzen. Katzenklo gesäubert.
Ich habe niemanden zum Reden. Allein schon aus mangelnder Gewohnheit, wüßte ich auch gar nicht, was ich erzählen soll.
S. und ich sind kein Paar mehr. Und du so?
Ohje, wie geht es dir damit?
Meine Stimmung ist zurückgezogen, ich fühle mich abwesend und grau. Das will doch niemand hören.
Eine Liste der noch gemeinsam geplanten Termine erstellt. Dahinter jeweils geschrieben, zu welchen der Termine ich nun alleine gehe, zu welchen S. nun alleine geht. Welche komplett abgesagt werden müssen, wie der Wochenendausflug, den ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Aus welchen WhatsApp-Gruppen ich raus will, weil ich nicht mehr dahin gehöre und weil es sowieso zu sehr schmerzen würde, dort noch mitzulesen.
Müll rausgebracht und am Büdchen Tabak geholt.
Gefrühstückt nach meinem Low Carb Wochenplan. Pastinaken-Pancakes oder so ähnlich. Es ist angenehm, wieder nach Plan zu essen und es schmeckt ganz gut, auch wenn ich eigentlich nicht wirklich Hunger habe.
Dann eine Mail an S. formuliert wegen der Termine und der WhatsApp-Gruppen. Und um ihr zu sagen, dass ich sie zu sehr vermisse, um sie in nächster Zeit zu treffen. Es würde zu weh tun. Die restlichen Sachen möchte ich per Päckchen austauschen, es ist nicht mehr viel. Vor dem Abschicken länger gezögert, denn in der Mail ist soviel Endgültigkeit. Andererseits auch Druck gespürt, die Mail abzuschicken, damit sie mir nicht zuvorkommt. Wenn S. etwas entscheidet, setzt sie es meist gleich um. Ohne große Absprache. Ich möchte mir diese Entscheidungen aber nicht aus der Hand nehmen lassen. Zigarette geraucht auf dem Balkon. Die Mail abgeschickt.
To-dos für die kommende Woche aufgeschrieben, eine Mail an unsere Paartherapeutin angefangen, die aber noch nicht abschickbar ist. Die Therapeutin war gut, sie kann nichts dafür.
Mit dem Handy auf der Couch gesessen und ihre Abwesenheit gefühlt.
Angst bekommen, dass meine Mail an S. zu extrem war. Das ganze Organisatorische. Aber ich kann das nicht auf mich zukommen lassen, ich bin dafür nicht spontan genug. Ich brauche das Gefühl der Kontrolle, des Planens.
14:40 Uhr Netflix mit Notebook auf dem Bett.
Dann kommt die Antwortmail, liebevoll, zustimmend. S. ist spontan, sie braucht nicht lange, um zu formulieren. Ich hatte geschrieben, dass sie sich die Zeit nehmen soll, die sie braucht. Aber auch für sie ist die Trennung endgültig und sie schreibt sofort etwas in die Familiengruppe. Große Geste, kein Zögern. Keine Unsicherheit aber viel Gefühl. Ich kann fast unmittelbar danach aus den WhatsApp-Gruppen austreten. Damit ist unsere Beziehung für den Großteil ihres Familien- und Freundeskreises offiziell beendet.
Ich laufe weinend durch meine Wohnung, gebe komische Laute von mir, bemühe mich, leise zu sein in diesen hellhörigen Wänden.
Ich habe es noch niemandem erzählt. Am Samstag wird es meine Kegelrunde erfahren. Meine Kollegin vielleicht nächste Woche.
S. und ich sind völlig unterschiedlich und wir konnten nichts daraus machen. Die Unterschiedlichkeit war immer Quell von Reibung und Konflikt, es gab kaum Synergien.
18:00 Uhr Abendessen nach Plan, Topinambur Püree mit Rinderhack. Die Topinambur hätte ich wohl länger kochen bzw. in gleichmäßigere Stücke schneiden sollen. Manche Stücke sind noch relativ hart. Dann gespült und Küche aufgeräumt. Beim Kochen und Essen fiel mir auf, wie gestresst ich bin. Total angespannt, fast hektisch. Dabei habe ich doch jetzt so viel Zeit.
Nochmal etwas geschrieben. Lautlose Klage ins Internet. Wörter müssen raus, auch wenn mir niemand zuhört.
Netflix bis 21:00 Uhr, dann Licht ausgemacht.
Mein Herz stolpert unruhig vor sich hin. Ich bin allein.
5:45 Uhr wach, 6:00 Uhr am Rechner. Langen Blogeintrag geschrieben. Ich bin eine langsame Schreiberin, suche nach den richtigen Formulierungen, sie müssen sich im Bauch richtig anfühlen.
Auf dem Balkon geraucht. Aufhören wird bald zum Thema werden aber nicht heute. Gehört auch nicht zu meinen Neujahrsvorsätzen.
Die Küche von ungesundem Essen befreit, denn das gehört zu meinen Vorsätzen. Katzenklo gesäubert.
Ich habe niemanden zum Reden. Allein schon aus mangelnder Gewohnheit, wüßte ich auch gar nicht, was ich erzählen soll.
S. und ich sind kein Paar mehr. Und du so?
Ohje, wie geht es dir damit?
Meine Stimmung ist zurückgezogen, ich fühle mich abwesend und grau. Das will doch niemand hören.
Eine Liste der noch gemeinsam geplanten Termine erstellt. Dahinter jeweils geschrieben, zu welchen der Termine ich nun alleine gehe, zu welchen S. nun alleine geht. Welche komplett abgesagt werden müssen, wie der Wochenendausflug, den ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Aus welchen WhatsApp-Gruppen ich raus will, weil ich nicht mehr dahin gehöre und weil es sowieso zu sehr schmerzen würde, dort noch mitzulesen.
Müll rausgebracht und am Büdchen Tabak geholt.
Gefrühstückt nach meinem Low Carb Wochenplan. Pastinaken-Pancakes oder so ähnlich. Es ist angenehm, wieder nach Plan zu essen und es schmeckt ganz gut, auch wenn ich eigentlich nicht wirklich Hunger habe.
Dann eine Mail an S. formuliert wegen der Termine und der WhatsApp-Gruppen. Und um ihr zu sagen, dass ich sie zu sehr vermisse, um sie in nächster Zeit zu treffen. Es würde zu weh tun. Die restlichen Sachen möchte ich per Päckchen austauschen, es ist nicht mehr viel. Vor dem Abschicken länger gezögert, denn in der Mail ist soviel Endgültigkeit. Andererseits auch Druck gespürt, die Mail abzuschicken, damit sie mir nicht zuvorkommt. Wenn S. etwas entscheidet, setzt sie es meist gleich um. Ohne große Absprache. Ich möchte mir diese Entscheidungen aber nicht aus der Hand nehmen lassen. Zigarette geraucht auf dem Balkon. Die Mail abgeschickt.
To-dos für die kommende Woche aufgeschrieben, eine Mail an unsere Paartherapeutin angefangen, die aber noch nicht abschickbar ist. Die Therapeutin war gut, sie kann nichts dafür.
Mit dem Handy auf der Couch gesessen und ihre Abwesenheit gefühlt.
Angst bekommen, dass meine Mail an S. zu extrem war. Das ganze Organisatorische. Aber ich kann das nicht auf mich zukommen lassen, ich bin dafür nicht spontan genug. Ich brauche das Gefühl der Kontrolle, des Planens.
14:40 Uhr Netflix mit Notebook auf dem Bett.
Dann kommt die Antwortmail, liebevoll, zustimmend. S. ist spontan, sie braucht nicht lange, um zu formulieren. Ich hatte geschrieben, dass sie sich die Zeit nehmen soll, die sie braucht. Aber auch für sie ist die Trennung endgültig und sie schreibt sofort etwas in die Familiengruppe. Große Geste, kein Zögern. Keine Unsicherheit aber viel Gefühl. Ich kann fast unmittelbar danach aus den WhatsApp-Gruppen austreten. Damit ist unsere Beziehung für den Großteil ihres Familien- und Freundeskreises offiziell beendet.
Ich laufe weinend durch meine Wohnung, gebe komische Laute von mir, bemühe mich, leise zu sein in diesen hellhörigen Wänden.
Ich habe es noch niemandem erzählt. Am Samstag wird es meine Kegelrunde erfahren. Meine Kollegin vielleicht nächste Woche.
S. und ich sind völlig unterschiedlich und wir konnten nichts daraus machen. Die Unterschiedlichkeit war immer Quell von Reibung und Konflikt, es gab kaum Synergien.
18:00 Uhr Abendessen nach Plan, Topinambur Püree mit Rinderhack. Die Topinambur hätte ich wohl länger kochen bzw. in gleichmäßigere Stücke schneiden sollen. Manche Stücke sind noch relativ hart. Dann gespült und Küche aufgeräumt. Beim Kochen und Essen fiel mir auf, wie gestresst ich bin. Total angespannt, fast hektisch. Dabei habe ich doch jetzt so viel Zeit.
Nochmal etwas geschrieben. Lautlose Klage ins Internet. Wörter müssen raus, auch wenn mir niemand zuhört.
Netflix bis 21:00 Uhr, dann Licht ausgemacht.
Mein Herz stolpert unruhig vor sich hin. Ich bin allein.
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Montag, 1. Januar 2024
31.12.23
garelia, 07:50h
Sonntag. Sylvester. Tag 4 nach der Trennung.
In der Nacht träume ich unangenehm.
Zunächst muss ich einen Platz für meine Matratze, auf der ich schlafen werde, in einem sehr engen Keller finden. Vom unteren Teil der Wände bröckelt aufgequollener weißer Putz, der Putz hängt auch an den vielen Spinnweben dort. Spinnen sind keine da. Nur ich, die ich meine Matratze durch den engen Keller ziehe, aus der Suche nach einem Schlafplatz. Die Matratze schleift an den Wänden des Gangs durch das Gemisch aus angebröckeltem Putz und alten Spinnweben.
Dann drücke ich eine Taste auf meinem Handy und es geht eine Glücksspielseite auf. Ein buntes Glücksrad dreht sich und mir wird klar, dass ich einen Malware Link angeklickt habe. Das Handy wurde gehackt. Ich drücke weiter Tasten und bei jedem Klick schrumpft das Handy, wird schmaler. Ich weiß nicht, wie ich das Glücksrad wegbekomme. Alle anderen Funktionen sind weg, verschlüsselt, verschwunden. Ich klicke verzweifelt auf dem Handy herum.
Ich werde wach, trinke Wasser. Schlafe wieder ein.
Ich gehe durch einen größeren Gang. Dass es ein Gang ist, erkennt man nur an den Gerippen von Metallgerüsten, die alle paar Meter kommen. Der Gang ist in einer riesigen Fabrikhalle. Alles ist über und über behängt mit kleinen Papierfetzen, es rieselt Papierfetzen, alles ist voll: Fussboden, die Metallgerippe, die Fabrikwände um uns herum, die sich ausweiten zu einer kriegsartigen Landschaft voller Wohnblockgerippe, alles behängt mit Papier. Ich gehe mit mehreren Menschen diesen Gang entlang. In einem Haus sehen wir andere Menschen. Es fängt an zu brennen. Die Menschen müssen da raus. Es brennt jetzt überall, kleine Brandherde überall in den Hausgerippen. Ich habe keine Angst zu verbrennen aber die Stimmung ist dringlich.
4:55 Uhr aufgewacht weil draußen auf der Straße zwei Männer diskutieren. Nicht unfreundlich aber energisch. Ich verstehe nicht genug um zu erkennen, worum es geht. Ich bin froh, dass ich wach bin. Komischerweise fand ich den Handytraum am unangenehmsten. Vielleicht weil ich da selbst schuld war. Hätte ja die Taste nicht drücken müssen.
Kaffee gekocht, Palia gespielt, gebloggt.
Wäsche abgehängt und weggeräumt. Dabei erinnere ich mich an unsere Urlaube. Freudige Erwartung, Reisefieber, Zweisamkeit. Im Urlaub war das Zusammensein immer vollkommen ok. Ich stelle mir vor, alleine in Urlaub zu fahren. Ich kann das auch alleine. Vielleicht ist es dann genauso schön. Ich frage mich, welche Art von Trauerphase das ist. Ich kaufe mir das ja selbst nicht ab. Klar kannst du das, Naivchen. Aber es ist dann was anderes. Du bist dann alleine.
Ich habe Hunger, hole mir einen der Joghurts aus dem Kühlschrank, die S. so gerne mag und deshalb für die Feiertage in Mengen gekauft hatte. Mir wird nach zwei Löffeln leicht schlecht. Ich hätte nicht gedacht, dass man Hunger und Übelkeit gleichzeitig verspüren kann. Aber es geht, wenn der Körper Hunger signalisiert und das Selbstgefühl oder was auch immer auf red alert steht und die Energie von den lebenserhaltenden Systemen auf die Schutzschilde übertragen wurde.
Die Arbeitsplatte links vom Herd geputzt, wo die Flaschen mit Essigen und Ölen stehen und auch die Flasche billiger Rotwein, den S. so gerne trinkt. Ich räume die Flasche weg.
Um 9:30 Uhr schnell zur Packstation. Um diese Zeit wird noch nicht geböllert, da traue ich mich noch raus. Ich bin nicht schussfest.
Meine Gedanken kreisen um die Termine, die wir noch zusammen geplant haben. Wer wo alleine hingeht, was abgesagt werden muss. Wir müssen noch ein paar restliche Sachen austauschen, nichts Wichtiges aber ich habe das Gefühl, dass ich diesen Abschluss brauche. Oder ist das ein Aufschub? Vielleicht schicke ich ihr einfach ein Paket. Ich will sie nicht sehen. Das tut so weh und ich würde ihre Hand halten wollen.
Immer wieder Gefühle wie Paukenschläge. Die Leere, ihre Abwesenheit. Verlust, Lücke, Alleinsein. Einsamkeit. Erkenntnis, dass es wirklich vorbei ist. S. ist vorbei. Der Beginn einer neuen Ära. Der Schock läßt nach und die Zukunft scheint eine graue, einsame Masse zu sein, in der ich mich nicht sehen kann.
Auch heute halte ich das alles nur bis Mittag aus und verkrieche mich dann hinter mein Notebook, lenke mich mit Netflix ab. Rauche auf dem Balkon, zuviel. Schaue ständig auf mein Handy. Weine. Wir wünschen uns keinen guten Rutsch.
21:30 Uhr, ich versuche zu schlafen aber mein Herz böllert im Takt mit den Idioten draußen. Ich habe keine Worte. Mein Gehirn produziert Traumbilder während ich noch wach bin. Ich schlafe kurz ein, werde wieder wach. Es wird schon viel geböllert.
Um 23:59 Uhr werde ich wach, wie erwartet. Das Geböllere hat volle Stärke erreicht, es fehlen nur noch die Kirchenglocken, die um 0:00 einsetzen. Ich setze mich auf die Couch, lasse die Balkontür zu, da die schwerhörige Katze neben der Tür schläft. Nach ein paar Minuten wird sie doch wach und ängstigt sich vor den Lichtern am Nachthimmel. Sie verschwindet unterm Bett. Ich sitze auf der Couch und tue mir leid.
0:10 Uhr kommt eine Nachricht. "Ich wünsche dir ein frohes und gutes neues Jahr! Alles Liebe für dich!" Es macht mich fertig, wie abgeklärt das klingt. Wir sind nicht mehr zusammen. Ich brauche 10 Minuten um zu antworten. Ich habe kein Recht mehr auf Gefühle. Ich werde nie mehr ihre Hand halten. Aber zumindest heute Nacht weiß ich, dass es ihr genauso geht wie mir. "Ja, das wünsche ich dir auch, S."
In der Nacht träume ich unangenehm.
Zunächst muss ich einen Platz für meine Matratze, auf der ich schlafen werde, in einem sehr engen Keller finden. Vom unteren Teil der Wände bröckelt aufgequollener weißer Putz, der Putz hängt auch an den vielen Spinnweben dort. Spinnen sind keine da. Nur ich, die ich meine Matratze durch den engen Keller ziehe, aus der Suche nach einem Schlafplatz. Die Matratze schleift an den Wänden des Gangs durch das Gemisch aus angebröckeltem Putz und alten Spinnweben.
Dann drücke ich eine Taste auf meinem Handy und es geht eine Glücksspielseite auf. Ein buntes Glücksrad dreht sich und mir wird klar, dass ich einen Malware Link angeklickt habe. Das Handy wurde gehackt. Ich drücke weiter Tasten und bei jedem Klick schrumpft das Handy, wird schmaler. Ich weiß nicht, wie ich das Glücksrad wegbekomme. Alle anderen Funktionen sind weg, verschlüsselt, verschwunden. Ich klicke verzweifelt auf dem Handy herum.
Ich werde wach, trinke Wasser. Schlafe wieder ein.
Ich gehe durch einen größeren Gang. Dass es ein Gang ist, erkennt man nur an den Gerippen von Metallgerüsten, die alle paar Meter kommen. Der Gang ist in einer riesigen Fabrikhalle. Alles ist über und über behängt mit kleinen Papierfetzen, es rieselt Papierfetzen, alles ist voll: Fussboden, die Metallgerippe, die Fabrikwände um uns herum, die sich ausweiten zu einer kriegsartigen Landschaft voller Wohnblockgerippe, alles behängt mit Papier. Ich gehe mit mehreren Menschen diesen Gang entlang. In einem Haus sehen wir andere Menschen. Es fängt an zu brennen. Die Menschen müssen da raus. Es brennt jetzt überall, kleine Brandherde überall in den Hausgerippen. Ich habe keine Angst zu verbrennen aber die Stimmung ist dringlich.
4:55 Uhr aufgewacht weil draußen auf der Straße zwei Männer diskutieren. Nicht unfreundlich aber energisch. Ich verstehe nicht genug um zu erkennen, worum es geht. Ich bin froh, dass ich wach bin. Komischerweise fand ich den Handytraum am unangenehmsten. Vielleicht weil ich da selbst schuld war. Hätte ja die Taste nicht drücken müssen.
Kaffee gekocht, Palia gespielt, gebloggt.
Wäsche abgehängt und weggeräumt. Dabei erinnere ich mich an unsere Urlaube. Freudige Erwartung, Reisefieber, Zweisamkeit. Im Urlaub war das Zusammensein immer vollkommen ok. Ich stelle mir vor, alleine in Urlaub zu fahren. Ich kann das auch alleine. Vielleicht ist es dann genauso schön. Ich frage mich, welche Art von Trauerphase das ist. Ich kaufe mir das ja selbst nicht ab. Klar kannst du das, Naivchen. Aber es ist dann was anderes. Du bist dann alleine.
Ich habe Hunger, hole mir einen der Joghurts aus dem Kühlschrank, die S. so gerne mag und deshalb für die Feiertage in Mengen gekauft hatte. Mir wird nach zwei Löffeln leicht schlecht. Ich hätte nicht gedacht, dass man Hunger und Übelkeit gleichzeitig verspüren kann. Aber es geht, wenn der Körper Hunger signalisiert und das Selbstgefühl oder was auch immer auf red alert steht und die Energie von den lebenserhaltenden Systemen auf die Schutzschilde übertragen wurde.
Die Arbeitsplatte links vom Herd geputzt, wo die Flaschen mit Essigen und Ölen stehen und auch die Flasche billiger Rotwein, den S. so gerne trinkt. Ich räume die Flasche weg.
Um 9:30 Uhr schnell zur Packstation. Um diese Zeit wird noch nicht geböllert, da traue ich mich noch raus. Ich bin nicht schussfest.
Meine Gedanken kreisen um die Termine, die wir noch zusammen geplant haben. Wer wo alleine hingeht, was abgesagt werden muss. Wir müssen noch ein paar restliche Sachen austauschen, nichts Wichtiges aber ich habe das Gefühl, dass ich diesen Abschluss brauche. Oder ist das ein Aufschub? Vielleicht schicke ich ihr einfach ein Paket. Ich will sie nicht sehen. Das tut so weh und ich würde ihre Hand halten wollen.
Immer wieder Gefühle wie Paukenschläge. Die Leere, ihre Abwesenheit. Verlust, Lücke, Alleinsein. Einsamkeit. Erkenntnis, dass es wirklich vorbei ist. S. ist vorbei. Der Beginn einer neuen Ära. Der Schock läßt nach und die Zukunft scheint eine graue, einsame Masse zu sein, in der ich mich nicht sehen kann.
Auch heute halte ich das alles nur bis Mittag aus und verkrieche mich dann hinter mein Notebook, lenke mich mit Netflix ab. Rauche auf dem Balkon, zuviel. Schaue ständig auf mein Handy. Weine. Wir wünschen uns keinen guten Rutsch.
21:30 Uhr, ich versuche zu schlafen aber mein Herz böllert im Takt mit den Idioten draußen. Ich habe keine Worte. Mein Gehirn produziert Traumbilder während ich noch wach bin. Ich schlafe kurz ein, werde wieder wach. Es wird schon viel geböllert.
Um 23:59 Uhr werde ich wach, wie erwartet. Das Geböllere hat volle Stärke erreicht, es fehlen nur noch die Kirchenglocken, die um 0:00 einsetzen. Ich setze mich auf die Couch, lasse die Balkontür zu, da die schwerhörige Katze neben der Tür schläft. Nach ein paar Minuten wird sie doch wach und ängstigt sich vor den Lichtern am Nachthimmel. Sie verschwindet unterm Bett. Ich sitze auf der Couch und tue mir leid.
0:10 Uhr kommt eine Nachricht. "Ich wünsche dir ein frohes und gutes neues Jahr! Alles Liebe für dich!" Es macht mich fertig, wie abgeklärt das klingt. Wir sind nicht mehr zusammen. Ich brauche 10 Minuten um zu antworten. Ich habe kein Recht mehr auf Gefühle. Ich werde nie mehr ihre Hand halten. Aber zumindest heute Nacht weiß ich, dass es ihr genauso geht wie mir. "Ja, das wünsche ich dir auch, S."
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Sonntag, 31. Dezember 2023
30.12.23
garelia, 07:25h
Samstag, kein Wecker. Wach um 5:45 Uhr.
Aufgestanden, Katze gefüttert, Kaffee gekocht.
Ich trinke morgens ca. 3 Becher relativ schwachen Kaffee. Meine Kaffeemaschine presst das Wasser sehr schnell durch den Kaffee, der Kaffee schmeckt dadurch sehr mild und mir sehr gut. Für S. habe ich immer die Hälfte des Wassers für die gleiche Menge Kaffee genommen. Sie wollte immer sehr starken Kaffee, da der ihre Verdauung anregen würde. Dann hat sie nach ein paar Jahren angefangen, sich sehr viel Kaffeepulver in einen Becher zu häufen und mit kochendem Wasser zu übergießen, wie French Press ohne Press. Ach ja, der Grund war, das sie keine Milch mehr im Kaffee getrunken hat und ihr der Kaffee so nun besser schmeckte. Ich hatte immer Angst, dass die Pulverreste in der Tasse meinen Ausguss verstopfen, der leider dazu neigt, schnell zu verstopfen. War gekränkt, weil ihr meine Bedenken scheinbar egal waren. Und war auch ein bisschen beleidigt, weil ich ein großer Fan meiner Kaffeemaschine bin. Ein morgendlicher Becher Kaffee, der sowieso nur Samstag und Sonntag stattfand. Einer der vielen kleinen Streitpunkte, die nie für beide Seiten zufriedenstellend oder zumindest abschließend beiseite gelegt werden konnten.
Ende spontaner Kaffee-Exkurs, weiter mit dem Samstag.
Bis ca. 7:00 Uhr Palia gespielt. Glaube nicht, dass mich das Spiel noch lange hält aber im Moment lenkt es noch ausreichend ab.
Dann gebloggt und die erste Zigarette geraucht. Zigarette rauchen während der Himmel langsam heller wird ist auch so ein komisches Aufschiebemanöver von mir. Über dem Morgen schweben und die Zeit kurz anhalten. Ich denke, dass ich mit dem Rauchen wieder aufhören werde aber diese Momente möchte ich mir erhalten. Vielleicht klappt es ja auch mit Kaffee.
Dann nochmal in Palia eingeloggt um das zurückgesetzte Chappa-Nest zu suchen. Dem Sog der Dailies entziehe ich mich noch nicht.
Gespült. Haltbare Lebensmittel in den Keller verfrachtet. Pflanzen gegossen. Müll weggebracht.
Essensplan für Mo-Do erstellt bzw. überarbeitet. Ich möchte netter zu mir sein. Dazu gehört auch, mich besser zu versorgen.
Das gelüftete Plumeau vakuumiert und auf den Kleiderschrank gehievt, von dem Staubflocken schneiten. Unter dem Bett wäre es weniger undekorativ aber dort würde die Katze das Plastik durchlöchern und dann wäre es das mit der Vakuumlagerung. Erfahrungswerte.
Geduscht. Erste Einträge in meinen Jahresplaner für 2024 getätigt, mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst.
Zwischendurch gefühlte 27x aufs Handy geschaut. Die Zahl wird sich bis zum Abend noch weiter steigern.
Gegen 12:30 Uhr wieder Rückzug aufs Bett. The Diplomat geschaut und sehr gemocht. Tolle Hauptdarstellerin, interessante und spannende Geschichte. Impuls, S. davon zu erzählen. Erkenntnis, dass das nicht mehr angebracht ist. Nicht mehr passieren wird. Dass sie nun weg ist.
Mit niemandem geredet außer mit mir selbst und mit meiner Katze.
21:00 Uhr Licht aus gemacht.
Aufgestanden, Katze gefüttert, Kaffee gekocht.
Ich trinke morgens ca. 3 Becher relativ schwachen Kaffee. Meine Kaffeemaschine presst das Wasser sehr schnell durch den Kaffee, der Kaffee schmeckt dadurch sehr mild und mir sehr gut. Für S. habe ich immer die Hälfte des Wassers für die gleiche Menge Kaffee genommen. Sie wollte immer sehr starken Kaffee, da der ihre Verdauung anregen würde. Dann hat sie nach ein paar Jahren angefangen, sich sehr viel Kaffeepulver in einen Becher zu häufen und mit kochendem Wasser zu übergießen, wie French Press ohne Press. Ach ja, der Grund war, das sie keine Milch mehr im Kaffee getrunken hat und ihr der Kaffee so nun besser schmeckte. Ich hatte immer Angst, dass die Pulverreste in der Tasse meinen Ausguss verstopfen, der leider dazu neigt, schnell zu verstopfen. War gekränkt, weil ihr meine Bedenken scheinbar egal waren. Und war auch ein bisschen beleidigt, weil ich ein großer Fan meiner Kaffeemaschine bin. Ein morgendlicher Becher Kaffee, der sowieso nur Samstag und Sonntag stattfand. Einer der vielen kleinen Streitpunkte, die nie für beide Seiten zufriedenstellend oder zumindest abschließend beiseite gelegt werden konnten.
Ende spontaner Kaffee-Exkurs, weiter mit dem Samstag.
Bis ca. 7:00 Uhr Palia gespielt. Glaube nicht, dass mich das Spiel noch lange hält aber im Moment lenkt es noch ausreichend ab.
Dann gebloggt und die erste Zigarette geraucht. Zigarette rauchen während der Himmel langsam heller wird ist auch so ein komisches Aufschiebemanöver von mir. Über dem Morgen schweben und die Zeit kurz anhalten. Ich denke, dass ich mit dem Rauchen wieder aufhören werde aber diese Momente möchte ich mir erhalten. Vielleicht klappt es ja auch mit Kaffee.
Dann nochmal in Palia eingeloggt um das zurückgesetzte Chappa-Nest zu suchen. Dem Sog der Dailies entziehe ich mich noch nicht.
Gespült. Haltbare Lebensmittel in den Keller verfrachtet. Pflanzen gegossen. Müll weggebracht.
Essensplan für Mo-Do erstellt bzw. überarbeitet. Ich möchte netter zu mir sein. Dazu gehört auch, mich besser zu versorgen.
Das gelüftete Plumeau vakuumiert und auf den Kleiderschrank gehievt, von dem Staubflocken schneiten. Unter dem Bett wäre es weniger undekorativ aber dort würde die Katze das Plastik durchlöchern und dann wäre es das mit der Vakuumlagerung. Erfahrungswerte.
Geduscht. Erste Einträge in meinen Jahresplaner für 2024 getätigt, mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst.
Zwischendurch gefühlte 27x aufs Handy geschaut. Die Zahl wird sich bis zum Abend noch weiter steigern.
Gegen 12:30 Uhr wieder Rückzug aufs Bett. The Diplomat geschaut und sehr gemocht. Tolle Hauptdarstellerin, interessante und spannende Geschichte. Impuls, S. davon zu erzählen. Erkenntnis, dass das nicht mehr angebracht ist. Nicht mehr passieren wird. Dass sie nun weg ist.
Mit niemandem geredet außer mit mir selbst und mit meiner Katze.
21:00 Uhr Licht aus gemacht.
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Samstag, 30. Dezember 2023
29.12.23
garelia, 08:13h
Freitag, Tag 2 nach der Trennung.
Um 4:00 Uhr aufgewacht und der Schmerz war sofort präsent. Verlust, Leere. Lücke, die S. hinterläßt.
Wir haben uns "einvernehmlich" getrennt, es gibt keine andere Person, keine Eifersucht. Nur Verlust, das Gefühl des Versagthabens. Sehnsucht. Einsamkeit.
Aufgestanden, Katze versorgt und Kaffee gekocht. Dann ein bisschen Palia gespielt. Halbherzig, so richtig packt es mich nicht aber es lenkt ab.
Ich habe schon am ersten Tag der Trennung gedacht, dass ich mich nächstes Jahr nun wohl endlich mal um mich selbst kümmern muss. Das mit dem Selbsthass ist auf Dauer so absurd sinnlos.
Das Gefühl zu ersticken, weil ich alles falsch mache, weil ich alles schuld bin, weil ich mich über alles aufrege, was passiert, fällt nun weg. Als ob ein Sturm sich legt, es kehrt Ruhe ein und man betrachtet die Verwüstung. Betrauert die Zerstörung.
Ich brauche ein Ventil und ich brauche Regeln. Jeden Tag schreiben. Nett zu mir sein. Mich gut behandeln.
Tagebuchbloggen. Jammern. Die Schwärze um mich herum betrachten. Licht hineinlassen, irgendwann.
Zwei Mon Chéri gefrühstückt weil grad alles egal ist, zwischen den Tagen und zwischen den Alltagen.
Geraucht. Die Weihnachsdeko eingepackt und in den Keller gebracht. Ich hatte sie nur für S. herausgeholt und S. ist weg, der Anblick schmerzt. Das Wegpacken auch.
Das zweite Plumeau abgezogen und gelüftet. Die leere Matratze mit Kissen belegt. Eine Maschine Wäsche gewaschen und aufgehängt.
Halbe Tafel Schokolade um 10:00 Uhr, siehe oben.
Ein Paket entgegen genommen. Einkaufen gewesen.
Um 12:00 Uhr war die Energie alle. Immerhin acht Stunden als halbwegs normaler Mensch durchgegangen. Dann läßt die Kraft nach und die Schwärze schlägt über mir zusammen.
Den Rest des Tages auf dem Bett gesessen unsd Serien auf dem Notebook geguckt. Geweint, ungesund gegessen. Ab und zu auf dem Balkon eine Zigarette geraucht.
Irgendwann habe ich den Ring wieder angelegt, den ich am ersten Abend der Trennung abgelegt hatte. Das Zugehörigkeitsgefühl gespürt. Die Nähe. Aber auch die Selbstvorwürfe. Das Versagen. Ring wieder abgelegt. Die leichte Delle am Ringfinger zeigt das Fehlen an.
Um 21:00 Uhr eingeschlafen.
Um 4:00 Uhr aufgewacht und der Schmerz war sofort präsent. Verlust, Leere. Lücke, die S. hinterläßt.
Wir haben uns "einvernehmlich" getrennt, es gibt keine andere Person, keine Eifersucht. Nur Verlust, das Gefühl des Versagthabens. Sehnsucht. Einsamkeit.
Aufgestanden, Katze versorgt und Kaffee gekocht. Dann ein bisschen Palia gespielt. Halbherzig, so richtig packt es mich nicht aber es lenkt ab.
Ich habe schon am ersten Tag der Trennung gedacht, dass ich mich nächstes Jahr nun wohl endlich mal um mich selbst kümmern muss. Das mit dem Selbsthass ist auf Dauer so absurd sinnlos.
Das Gefühl zu ersticken, weil ich alles falsch mache, weil ich alles schuld bin, weil ich mich über alles aufrege, was passiert, fällt nun weg. Als ob ein Sturm sich legt, es kehrt Ruhe ein und man betrachtet die Verwüstung. Betrauert die Zerstörung.
Ich brauche ein Ventil und ich brauche Regeln. Jeden Tag schreiben. Nett zu mir sein. Mich gut behandeln.
Tagebuchbloggen. Jammern. Die Schwärze um mich herum betrachten. Licht hineinlassen, irgendwann.
Zwei Mon Chéri gefrühstückt weil grad alles egal ist, zwischen den Tagen und zwischen den Alltagen.
Geraucht. Die Weihnachsdeko eingepackt und in den Keller gebracht. Ich hatte sie nur für S. herausgeholt und S. ist weg, der Anblick schmerzt. Das Wegpacken auch.
Das zweite Plumeau abgezogen und gelüftet. Die leere Matratze mit Kissen belegt. Eine Maschine Wäsche gewaschen und aufgehängt.
Halbe Tafel Schokolade um 10:00 Uhr, siehe oben.
Ein Paket entgegen genommen. Einkaufen gewesen.
Um 12:00 Uhr war die Energie alle. Immerhin acht Stunden als halbwegs normaler Mensch durchgegangen. Dann läßt die Kraft nach und die Schwärze schlägt über mir zusammen.
Den Rest des Tages auf dem Bett gesessen unsd Serien auf dem Notebook geguckt. Geweint, ungesund gegessen. Ab und zu auf dem Balkon eine Zigarette geraucht.
Irgendwann habe ich den Ring wieder angelegt, den ich am ersten Abend der Trennung abgelegt hatte. Das Zugehörigkeitsgefühl gespürt. Die Nähe. Aber auch die Selbstvorwürfe. Das Versagen. Ring wieder abgelegt. Die leichte Delle am Ringfinger zeigt das Fehlen an.
Um 21:00 Uhr eingeschlafen.
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Montag, 18. November 2019
Bodenberührung
garelia, 08:09h
Nach einer Phase des Sinkens, Fallens, des Kontrollverlusts, kommt irgendwann die Bodenberührung.
Kein harter Aufprall diesmal, obwohl der Fall so lang gedauert hat.
Ich kann mich umgucken, kann mich etwas bewegen. Schwerfällig, wie ein Tiefseetaucher mit Bleischuhen, der durch die dicke Fensterscheibe seines Helms die unbekannten Wesen sieht, auf die sonst kein Licht fällt.
So lange Zeit fühle ich mich nun wieder hoffnungslos, schwer, sinkend, trudelnd, allein. Nicht bei mir.
Ich hoffe, dieses Gefühl der Bodenberührung stellt sich nicht nur als kleiner Vorsprung heraus, hinter dem es weiter bergab geht. Ich hoffe, ich kann eine Weile bleiben und gucken.
Mich sammeln. Wieder einsammeln.
Wieder auftauchen. Hoffentlich. Irgendwann.
Kein harter Aufprall diesmal, obwohl der Fall so lang gedauert hat.
Ich kann mich umgucken, kann mich etwas bewegen. Schwerfällig, wie ein Tiefseetaucher mit Bleischuhen, der durch die dicke Fensterscheibe seines Helms die unbekannten Wesen sieht, auf die sonst kein Licht fällt.
So lange Zeit fühle ich mich nun wieder hoffnungslos, schwer, sinkend, trudelnd, allein. Nicht bei mir.
Ich hoffe, dieses Gefühl der Bodenberührung stellt sich nicht nur als kleiner Vorsprung heraus, hinter dem es weiter bergab geht. Ich hoffe, ich kann eine Weile bleiben und gucken.
Mich sammeln. Wieder einsammeln.
Wieder auftauchen. Hoffentlich. Irgendwann.
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Freitag, 1. Februar 2019
Freitag, 01.02.2019
garelia, 17:36h
Gestern am späten Abend hat der Erdgeschossmann den Notarzt gerufen. Das macht er ab und zu. Ich glaube, er braucht dann Aufmerksamkeit und vielleicht hat er auch gehofft, auf diese Weise eine externe Rechtfertigung für seine Faulheit zu bekommen. Die Sanitäter haben mit ihm geredet und sind dann wieder gefahren. Er hat danach noch lange telefoniert oder mit sich selbst geredet, so genau weiss ich das nie. Er ist ein Alkoholiker, der aber seit einem Jahr keine dauerbetrunkenen, lauten Phasen mehr hatte.
Über Nacht hat es wieder ein bisschen geschneit. Ich habe heute Morgen schlechte Laune bekommen bei der Vorstellung, wieder schippen zu müssen. Eine Viertelstunde bevor ich los musste, habe ich vorab den Müll weggebracht um zu schauen, wie es aussieht. Es war nur wenig Schnee und es schien schon zu tauen, also habe ich beschlossen, nicht zu schippen.
Als ich dann losging, stand der Erdgeschosssmann fluchend in der Haustür. Beim Vorbeigehen wünschte er mir einen schönen Tag und murmelte, dass er bei der Verwaltung angerufen hat und die ihm gesagt haben, dass ich Recht habe. Daraufhin habe ich gesagt, dass er das bisschen Schnee schon schaffen wird. Er sagte, er hofft es. Ich glaube nicht, dass er sich viel Mühe geben wird.
Vor der Arbeit bin ich zum Amt gefahren und habe einen neuen Reisepass beantragt. Für die Kapverden benötigt man einen gültigen Reisepass und meiner ist seit 2001 abgelaufen. In einem Fotoautomat im Rathaus konnte ich die für den neuen Pass benötigten biometrischen Passbilder machen lassen und in der Meldehalle wurden die Fingerabdrücke meines rechten und linken Zeigefingers eingescannt. Es dauert ca. 4 Wochen, bis der Pass fertig ist. Ich hoffe, er wird früher fertig. Ich werde nervös bei dem Gedanken, ihn erst in der Woche vor dem Abflug abholen zu können.
Meiner Freundin ist eingefallen, dass wir am Tag des Abflugs eigentlich mit einigen ihrer Freunde zu einem Fußballspiel gehen wollten (sie hatte auch schon die Karten dafür gekauft). Sie hatte gestern ein sehr schlechtes Gewissen deswegen, weil sie diesen Ausflug dem Sohn eines Freundes fest versprochen hatte. Ich habe auch nicht mehr an den Termin gedacht aber ich bin auch nicht traurig deswegen. Es wäre mein erster Besuch eines Fußballspiels gewesen aber ich habe mir nicht viel davon versprochen. Ich stelle mir das sehr laut und etwas langweilig vor.
Heute Abend gehen wir mit Freundinnen von ihr essen, die ich bis jetzt noch nicht kenne. Ich bin nervös weil mir mein Niemandsein im Beisein von Fremden immer besonders unangenehm ist. Noch dazu habe ich keine bequeme Hose mehr, die mir passt. Ich freue mich nicht sehr auf den Termin aber ein bisschen schon.
Über Nacht hat es wieder ein bisschen geschneit. Ich habe heute Morgen schlechte Laune bekommen bei der Vorstellung, wieder schippen zu müssen. Eine Viertelstunde bevor ich los musste, habe ich vorab den Müll weggebracht um zu schauen, wie es aussieht. Es war nur wenig Schnee und es schien schon zu tauen, also habe ich beschlossen, nicht zu schippen.
Als ich dann losging, stand der Erdgeschosssmann fluchend in der Haustür. Beim Vorbeigehen wünschte er mir einen schönen Tag und murmelte, dass er bei der Verwaltung angerufen hat und die ihm gesagt haben, dass ich Recht habe. Daraufhin habe ich gesagt, dass er das bisschen Schnee schon schaffen wird. Er sagte, er hofft es. Ich glaube nicht, dass er sich viel Mühe geben wird.
Vor der Arbeit bin ich zum Amt gefahren und habe einen neuen Reisepass beantragt. Für die Kapverden benötigt man einen gültigen Reisepass und meiner ist seit 2001 abgelaufen. In einem Fotoautomat im Rathaus konnte ich die für den neuen Pass benötigten biometrischen Passbilder machen lassen und in der Meldehalle wurden die Fingerabdrücke meines rechten und linken Zeigefingers eingescannt. Es dauert ca. 4 Wochen, bis der Pass fertig ist. Ich hoffe, er wird früher fertig. Ich werde nervös bei dem Gedanken, ihn erst in der Woche vor dem Abflug abholen zu können.
Meiner Freundin ist eingefallen, dass wir am Tag des Abflugs eigentlich mit einigen ihrer Freunde zu einem Fußballspiel gehen wollten (sie hatte auch schon die Karten dafür gekauft). Sie hatte gestern ein sehr schlechtes Gewissen deswegen, weil sie diesen Ausflug dem Sohn eines Freundes fest versprochen hatte. Ich habe auch nicht mehr an den Termin gedacht aber ich bin auch nicht traurig deswegen. Es wäre mein erster Besuch eines Fußballspiels gewesen aber ich habe mir nicht viel davon versprochen. Ich stelle mir das sehr laut und etwas langweilig vor.
Heute Abend gehen wir mit Freundinnen von ihr essen, die ich bis jetzt noch nicht kenne. Ich bin nervös weil mir mein Niemandsein im Beisein von Fremden immer besonders unangenehm ist. Noch dazu habe ich keine bequeme Hose mehr, die mir passt. Ich freue mich nicht sehr auf den Termin aber ein bisschen schon.
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Donnerstag, 31. Januar 2019
Donnerstag, 31.01.2019
garelia, 20:31h
Es hat stark geschneit seit gestern und wegen der kalten Temperatur ist der Schnee sogar liegen geblieben. Das sieht sehr schön aus, bedeutet aber auch Rutschgefahr, was mir Angst macht. Meine Freundin hat heute bei mir übernachtet und ist vor mir aus dem Haus gegangen, sie hat mich netterweise von unten angerufen und gewarnt, dass die Treppe glatt ist. Sie weiß, dass ich Angst vor Glätte habe.
Ich habe dann überlegt, was ich machen soll. Erst ohne Jacke herunter und die Treppe streuen? Und dann gleich Schnee schippen? Laut Mietvertrag ist der Erdgeschossbewohner für die Schneeräumung zuständig, allerdings macht er es meistens nicht. Der alte Mann von oben macht es oft, manchmal mit dem Erdgeschossmann zusammen, manchmal alleine. Als Geräusche aus den Wohnungen über und unter mir zu hören waren, habe ich gehofft, dass jemand anders schippt.
Schließlich habe ich mich dann für das Offensichtliche entschieden und bin herunter gegangen und habe die Treppe bestreut.
Als ich zurück aus dem Keller kam, stand der Erdgeschossmann vor der Kellertür und wollte, dass ich mit ihm zusammen den Schnee schaufele. Ich habe sehr unfreundlich gesagt, dass ich das schon mache weil er es ja sowieso nicht macht. Das war keine gute Reaktion aber der Mann verursacht sehr negative Gefühle bei mir. Ich kann ihn kaum angucken und wende mich auch innerlich ab und drücke dann alles um mich abweisend weg. Ich finde den Mann abstoßend. Ich will nichts mit ihm zusammen machen. Schon gar nicht etwas, dass er sehr gut allein machen kann und sollte. Ich habe ihm dann gesagt, dass er dafür zuständig ist, den Schnee zu schippen. Er sagte, seine Mutter hat gesagt, dass stimmt nicht und es wären alle im Haus dafür zuständig. Das stimmt aber nur halb, denn der Rest des Hauses muss nur übernehmen, wenn das Erdgeschoss verhindert ist und er ist ja offensichtlich nicht verreist und er ist auch nicht gebrechlich.
Da stehe ich also morgens um 7 im Hausflur und ein über 50jähriger grauhaariger Mann sagt zu mir, seine Mutter hat gesagt, er muss nicht Schneeschippen. Mir war aber nicht nach lachen zumute sondern ich wollte weg aus der Situation, weg von dem abstoßenden Mann und ich war verärgert, weil mein Zeitplan durcheinander kommt wegen des Schnees. Ich habe ihm nochmal gesagt, dass ich das mache und er soll mir einfach aus dem Weg gehen. Dann hat er noch gesagt, dass er mit der Schippe nicht zurecht kommt und es mit dem Besen machen will. Das ist so ein kleiner abgewetzter Plastikbesen, völlig nutzlos bei ca. 15 cm Schnee mit festgefrorenen Resten von gestern darunter. Er sagte dann, der Verwalter weiß Bescheid, dass er nicht schippen muss. Ich habe daraufhin gesagt OK, dann kann ich den Verwalter ja mal danach fragen.
Ich bin dann raus gegangen und habe angefangen zu schippen und er kam mir hinterher und fragte, ob ich will, dass er seine Wohnung verliert. Vielleicht hatte er Angst, dass ich wirklich den Verwalter anspreche (was ich gar nicht vorhatte). Aber er wollte dann plötzlich selber schaufeln, sogar mit der schweren Metallschippe. Ich habe noch ein paar Meter geschippt und als er dann noch mal kam und sagte, ich soll ihm die Schaufel geben, habe ich das gemacht und bin wieder in meine Wohnung gegangen, habe meine Jacke angezogen, meinen Rücksack genommen und bin los zur Arbeit ohne noch mal mit ihm zu reden. Er stand in der am weitesten vom Gehweg entfernten Ecke und redete mit sich selbst.
Der Weg zur Arbeit war schön winterlich und fast nirgendwo glatt. Ich war aber noch aufgewühlt und auch nervös.
In der Arbeit habe ich einen Urlaubszettel ausgefüllt und abgegeben. Ich kann es noch nicht ganz glauben, dass ich in 6 Wochen auf die Kapverden fliege. Das klingt so abenteuerlich!
Nachtrag zum Schneeschippen: Als ich von der Arbeit kam, musste ich dann doch noch eine Stunde lang Schnee schaufeln. Der Mann hatte nach einen Meter aufgehört. Inzwischen war alles festgetreten und ich musste den Schnee immer erst mit der Kante zerteilen, damit ich ihn überhaupt weg bekam. Das war sehr anstrengend. Jetzt ist es spät und ich habe Hunger und muss erst noch kochen. Aber das ist alles nicht schlimm.
Ich habe dann überlegt, was ich machen soll. Erst ohne Jacke herunter und die Treppe streuen? Und dann gleich Schnee schippen? Laut Mietvertrag ist der Erdgeschossbewohner für die Schneeräumung zuständig, allerdings macht er es meistens nicht. Der alte Mann von oben macht es oft, manchmal mit dem Erdgeschossmann zusammen, manchmal alleine. Als Geräusche aus den Wohnungen über und unter mir zu hören waren, habe ich gehofft, dass jemand anders schippt.
Schließlich habe ich mich dann für das Offensichtliche entschieden und bin herunter gegangen und habe die Treppe bestreut.
Als ich zurück aus dem Keller kam, stand der Erdgeschossmann vor der Kellertür und wollte, dass ich mit ihm zusammen den Schnee schaufele. Ich habe sehr unfreundlich gesagt, dass ich das schon mache weil er es ja sowieso nicht macht. Das war keine gute Reaktion aber der Mann verursacht sehr negative Gefühle bei mir. Ich kann ihn kaum angucken und wende mich auch innerlich ab und drücke dann alles um mich abweisend weg. Ich finde den Mann abstoßend. Ich will nichts mit ihm zusammen machen. Schon gar nicht etwas, dass er sehr gut allein machen kann und sollte. Ich habe ihm dann gesagt, dass er dafür zuständig ist, den Schnee zu schippen. Er sagte, seine Mutter hat gesagt, dass stimmt nicht und es wären alle im Haus dafür zuständig. Das stimmt aber nur halb, denn der Rest des Hauses muss nur übernehmen, wenn das Erdgeschoss verhindert ist und er ist ja offensichtlich nicht verreist und er ist auch nicht gebrechlich.
Da stehe ich also morgens um 7 im Hausflur und ein über 50jähriger grauhaariger Mann sagt zu mir, seine Mutter hat gesagt, er muss nicht Schneeschippen. Mir war aber nicht nach lachen zumute sondern ich wollte weg aus der Situation, weg von dem abstoßenden Mann und ich war verärgert, weil mein Zeitplan durcheinander kommt wegen des Schnees. Ich habe ihm nochmal gesagt, dass ich das mache und er soll mir einfach aus dem Weg gehen. Dann hat er noch gesagt, dass er mit der Schippe nicht zurecht kommt und es mit dem Besen machen will. Das ist so ein kleiner abgewetzter Plastikbesen, völlig nutzlos bei ca. 15 cm Schnee mit festgefrorenen Resten von gestern darunter. Er sagte dann, der Verwalter weiß Bescheid, dass er nicht schippen muss. Ich habe daraufhin gesagt OK, dann kann ich den Verwalter ja mal danach fragen.
Ich bin dann raus gegangen und habe angefangen zu schippen und er kam mir hinterher und fragte, ob ich will, dass er seine Wohnung verliert. Vielleicht hatte er Angst, dass ich wirklich den Verwalter anspreche (was ich gar nicht vorhatte). Aber er wollte dann plötzlich selber schaufeln, sogar mit der schweren Metallschippe. Ich habe noch ein paar Meter geschippt und als er dann noch mal kam und sagte, ich soll ihm die Schaufel geben, habe ich das gemacht und bin wieder in meine Wohnung gegangen, habe meine Jacke angezogen, meinen Rücksack genommen und bin los zur Arbeit ohne noch mal mit ihm zu reden. Er stand in der am weitesten vom Gehweg entfernten Ecke und redete mit sich selbst.
Der Weg zur Arbeit war schön winterlich und fast nirgendwo glatt. Ich war aber noch aufgewühlt und auch nervös.
In der Arbeit habe ich einen Urlaubszettel ausgefüllt und abgegeben. Ich kann es noch nicht ganz glauben, dass ich in 6 Wochen auf die Kapverden fliege. Das klingt so abenteuerlich!
Nachtrag zum Schneeschippen: Als ich von der Arbeit kam, musste ich dann doch noch eine Stunde lang Schnee schaufeln. Der Mann hatte nach einen Meter aufgehört. Inzwischen war alles festgetreten und ich musste den Schnee immer erst mit der Kante zerteilen, damit ich ihn überhaupt weg bekam. Das war sehr anstrengend. Jetzt ist es spät und ich habe Hunger und muss erst noch kochen. Aber das ist alles nicht schlimm.
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Mittwoch, 30. Januar 2019
Urlaubspläne
garelia, 21:13h
Gestern habe ich tatsächlich noch bis nach 23 Uhr Ablage gemacht. Alles sortiert und abgeheftet, ganz brav wie ich es mir vorgenommen hatte.
Zwischendurch habe ich mit meiner Freundin telefoniert, die den ganzen Abend für uns nach Urlaubsreisen gegoogelt hat. Ich habe kein schlechtes Gewissen, ihr die Suche zu überlassen, da sie diejenige ist, die unbedingt weg möchte und sie auch eindeutig mehr Erfahrung hat, nach Reisen zu suchen. Das letzte Mal, dass ich eine Pauschalreise gebucht habe, war Anfang der Neunziger. Meine damalige Freundin und ich hatten je bereits ca. 1000 DM bezahlt als die Fa. kurz vor Reiseantritt bankrott ging und das Geld weg war. Ich habe also nicht viel Zutrauen zu Pauschalreisen. Aber meine Freundin hat gute Erfahrungen gemacht und ich vertraue ihrem Urteil.
Der Hauptgrund, warum ich Probleme mit spontanen Urlaubsreisen habe, ist aber die Katze. Ich kenne einfach keine Person, die ich mit gutem Gefühl fragen kann, ob sie meine Katze füttert. Und in Pension geben kann ich sie nicht, dafür ist sie zu scheu und ängstlich. Aber in dieser Hinsicht scheint es Hoffnung zu geben. Ich habe im Internet eine Frau gefunden, die im gleichen Stadteil wohnt wie ich und professionell Katzen betreut. Gestern Abend war sie bei mir und die Katze hat an ihrer Hand geschnuppert ohne zu fauchen. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Ich fand die Frau sympatisch, sie wirkte freundlich und kompetent. Wenn ich sie für die Katze engagieren kann, wäre das eine sehr große Erleichterung.
Ich hoffe, dass meine Freundin einen guten Termin findet, an dem die Katzenfrau Zeit hat. Wir waren uns beide einig, dass wir nicht nach Ägypten wollen. Zuerst wollte sie auf die Kanaren aber die sind ihr im Moment doch zu kalt. Auf einen Tip meiner Kollegin hin habe ich dann die Kapverden vorgeschlagen und vermutlich geht es nun dorthin. Ich gebe zu, dass es auch sehr bequem ist, die Hotel- und Flugsuche jemand anderem zu überlassen. Mit der Aussicht, dass die Katze in guten Händen ist, lasse ich mich langsam auf die Vorstellung von nackten Füße im Sand, Meeresrauschen, Wind, Strandbar und Sonne ein. Das ist angenehm und ich empfinde eine leichte Vorfreue auf den Urlaub.
Inzwischen ist es Abend und ich habe einen weiteren Punkt der langen Liste in Angriff genommen und die Daten für Januar in das Excel-Haushaltsbuch eingetragen. Ich habe offensichtlich im Januar mehr Geld ausgegeben als ich verdient habe. Das ist aber nicht so schlimm, da ich noch etwas aus dem letzten Jahr übrig hatte.
Meine Freundin hat heute Nachmittag wirklich unseren Urlaub gebucht. Im März fliegen wir 9 Tage auf die Kapverden. Ich bin mir nicht sicher, ob man das so schreibt. Die Katzenfrau hat im März Zeit und ich werde ihr morgen schreiben, wann wir fliegen und den Vertrag ausfüllen. Ich bin nervös aber auf gute Weise. Ich muss jetzt an einiges denken. Meiner Freundin das Geld für die Reise überweisen. Einen vorläufigen Reisepass beantragen. Meine Garderobe überprüfen. Leider habe ich in den letzten Monaten zugenommen. Ich habe Zweifel, ob ich die Selbstdisziplin aufbringen kann, meine Essgewohnheiten so zu ändern, dass ich vorher wieder etwas abnehmen kann.
Morgen mache ich eine Urlaubsliste.
Zwischendurch habe ich mit meiner Freundin telefoniert, die den ganzen Abend für uns nach Urlaubsreisen gegoogelt hat. Ich habe kein schlechtes Gewissen, ihr die Suche zu überlassen, da sie diejenige ist, die unbedingt weg möchte und sie auch eindeutig mehr Erfahrung hat, nach Reisen zu suchen. Das letzte Mal, dass ich eine Pauschalreise gebucht habe, war Anfang der Neunziger. Meine damalige Freundin und ich hatten je bereits ca. 1000 DM bezahlt als die Fa. kurz vor Reiseantritt bankrott ging und das Geld weg war. Ich habe also nicht viel Zutrauen zu Pauschalreisen. Aber meine Freundin hat gute Erfahrungen gemacht und ich vertraue ihrem Urteil.
Der Hauptgrund, warum ich Probleme mit spontanen Urlaubsreisen habe, ist aber die Katze. Ich kenne einfach keine Person, die ich mit gutem Gefühl fragen kann, ob sie meine Katze füttert. Und in Pension geben kann ich sie nicht, dafür ist sie zu scheu und ängstlich. Aber in dieser Hinsicht scheint es Hoffnung zu geben. Ich habe im Internet eine Frau gefunden, die im gleichen Stadteil wohnt wie ich und professionell Katzen betreut. Gestern Abend war sie bei mir und die Katze hat an ihrer Hand geschnuppert ohne zu fauchen. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Ich fand die Frau sympatisch, sie wirkte freundlich und kompetent. Wenn ich sie für die Katze engagieren kann, wäre das eine sehr große Erleichterung.
Ich hoffe, dass meine Freundin einen guten Termin findet, an dem die Katzenfrau Zeit hat. Wir waren uns beide einig, dass wir nicht nach Ägypten wollen. Zuerst wollte sie auf die Kanaren aber die sind ihr im Moment doch zu kalt. Auf einen Tip meiner Kollegin hin habe ich dann die Kapverden vorgeschlagen und vermutlich geht es nun dorthin. Ich gebe zu, dass es auch sehr bequem ist, die Hotel- und Flugsuche jemand anderem zu überlassen. Mit der Aussicht, dass die Katze in guten Händen ist, lasse ich mich langsam auf die Vorstellung von nackten Füße im Sand, Meeresrauschen, Wind, Strandbar und Sonne ein. Das ist angenehm und ich empfinde eine leichte Vorfreue auf den Urlaub.
Inzwischen ist es Abend und ich habe einen weiteren Punkt der langen Liste in Angriff genommen und die Daten für Januar in das Excel-Haushaltsbuch eingetragen. Ich habe offensichtlich im Januar mehr Geld ausgegeben als ich verdient habe. Das ist aber nicht so schlimm, da ich noch etwas aus dem letzten Jahr übrig hatte.
Meine Freundin hat heute Nachmittag wirklich unseren Urlaub gebucht. Im März fliegen wir 9 Tage auf die Kapverden. Ich bin mir nicht sicher, ob man das so schreibt. Die Katzenfrau hat im März Zeit und ich werde ihr morgen schreiben, wann wir fliegen und den Vertrag ausfüllen. Ich bin nervös aber auf gute Weise. Ich muss jetzt an einiges denken. Meiner Freundin das Geld für die Reise überweisen. Einen vorläufigen Reisepass beantragen. Meine Garderobe überprüfen. Leider habe ich in den letzten Monaten zugenommen. Ich habe Zweifel, ob ich die Selbstdisziplin aufbringen kann, meine Essgewohnheiten so zu ändern, dass ich vorher wieder etwas abnehmen kann.
Morgen mache ich eine Urlaubsliste.
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Dienstag, 29. Januar 2019
Listen und Vorsätze
garelia, 21:20h
Nachdem ich gestern einen wirklich schlimmen Tag hatte, kann es heute nur besser werden. Weiter abwärts geht es nicht. Das ist immer das Gute an diesen Tagen, an denen ich den Boden berühre. Es geht einfach nicht weiter nach unten.
Allein das zu wissen, zu spüren, beruhigt etwas. Wie der Höhepunkt einer Zahnwurzelentzündung, wenn die Wange dick wird und der Schmerz nachläßt und ich nur noch das dumpfe Pochen der Entzündung spüre. Und sehr müde werde, weil mein Körper Ruhe braucht, um gegen die Entzündung zu kämpfen.
An Tagen wie heute, wenn ich nicht mehr falle, wenn ich unten angekommen bin, schmiede ich Pläne. Wie der, von nun an meinen Blog zu einer täglichen Routine zu machen. Einfach zu schreiben, was grad bei mir passiert oder zumindest, was aus meinem Blickwinkel grad zu passieren scheint.
Vielleicht geht es dabei hauptsächlich um meine Gedanken. Ich bin sehr ungeübt darin, Erlebnisse zu erzählen. Und auch etwas unwillig. Verschlossen.
Aber ich mag es, zu schreiben. Und ich finde den Gedanken reizvoll, festzuhalten, was ich mache, was ich denke. Vielleicht eine Entwicklung zu sehen. Zu üben, über mich zu erzählen. Mich zu öffnen.
Ich habe heute auch beschlossen, mal wieder zu versuchen, etwas Struktur in mein Leben zu bringen. Meine Haushaltsorganiation, wie Putzen, Einkaufen, lästige Dinge erledigen, besteht hauptsächlich darin, lange Listen zu machen, die nicht abgearbeitet werden. .
Als erstes mache ich mir also eine lange Liste und wähle Farben für die Überschriften.
Organisation (wie z.B. Dokumente abheften, Steuern machen etc.) -> gelb
Haushalt/Wohnung (Putzen, Wäsche, Einkaufen) -> blau
Freizeit/Menschen (Ausgehen, Verabredungen) -> lila
Hobbies (Gaming, Bloggen) -> grün
Körper (Arztermine, Rezepte besorgen) -> rot
Klamotten (bewußter aus-/suchen, was mir gefällt) -> orange
Essen (Rezepte, Mahlzeiten überlegen) -> pink
Heute Abend gehe ich die Dokumentenablage an. Es hat sich ein Riesenberg angesammelt.
Und ich habe mir eine Excelvorlage für ein Haushaltsbuch heruntergeladen.
Ich habe Lust, diese Dinge zu tun, zu sortieren, mir einen Überblick zu verschaffen aber mir schwirrt auch ein bisschen der Kopf vor lauter guten Vorsätzen und vor lauter Listeneinträgen.
Allein das zu wissen, zu spüren, beruhigt etwas. Wie der Höhepunkt einer Zahnwurzelentzündung, wenn die Wange dick wird und der Schmerz nachläßt und ich nur noch das dumpfe Pochen der Entzündung spüre. Und sehr müde werde, weil mein Körper Ruhe braucht, um gegen die Entzündung zu kämpfen.
An Tagen wie heute, wenn ich nicht mehr falle, wenn ich unten angekommen bin, schmiede ich Pläne. Wie der, von nun an meinen Blog zu einer täglichen Routine zu machen. Einfach zu schreiben, was grad bei mir passiert oder zumindest, was aus meinem Blickwinkel grad zu passieren scheint.
Vielleicht geht es dabei hauptsächlich um meine Gedanken. Ich bin sehr ungeübt darin, Erlebnisse zu erzählen. Und auch etwas unwillig. Verschlossen.
Aber ich mag es, zu schreiben. Und ich finde den Gedanken reizvoll, festzuhalten, was ich mache, was ich denke. Vielleicht eine Entwicklung zu sehen. Zu üben, über mich zu erzählen. Mich zu öffnen.
Ich habe heute auch beschlossen, mal wieder zu versuchen, etwas Struktur in mein Leben zu bringen. Meine Haushaltsorganiation, wie Putzen, Einkaufen, lästige Dinge erledigen, besteht hauptsächlich darin, lange Listen zu machen, die nicht abgearbeitet werden. .
Als erstes mache ich mir also eine lange Liste und wähle Farben für die Überschriften.
Organisation (wie z.B. Dokumente abheften, Steuern machen etc.) -> gelb
Haushalt/Wohnung (Putzen, Wäsche, Einkaufen) -> blau
Freizeit/Menschen (Ausgehen, Verabredungen) -> lila
Hobbies (Gaming, Bloggen) -> grün
Körper (Arztermine, Rezepte besorgen) -> rot
Klamotten (bewußter aus-/suchen, was mir gefällt) -> orange
Essen (Rezepte, Mahlzeiten überlegen) -> pink
Heute Abend gehe ich die Dokumentenablage an. Es hat sich ein Riesenberg angesammelt.
Und ich habe mir eine Excelvorlage für ein Haushaltsbuch heruntergeladen.
Ich habe Lust, diese Dinge zu tun, zu sortieren, mir einen Überblick zu verschaffen aber mir schwirrt auch ein bisschen der Kopf vor lauter guten Vorsätzen und vor lauter Listeneinträgen.
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