Mittwoch, 7. Februar 2024
06.02.24
garelia, 06:22h
Dienstag. Bürotag.
Und nachher Großeinkaufstag, ich habe bis Aschermittwoch durchgeplant, was ich kochen will und möchte über Karneval möglichst nichts mehr einkaufen müssen.
Aber erstmal Büro, ich freue mich auf den Weg dahin. Vogelgezwitscher und heller werdender Himmel, allein für den Weg lohnt es sich.
Um 7:30 sitze ich im Büro am am Schreibtisch, für den Sonnenaufgang war ich zu früh dran aber die Vögel waren verlässlich.
Die Arbeit läuft so vor sich hin, ein paar Routinesachen, eine Besprechung und eine Sache, die ich gerne noch länger vor mir herschieben würde, die aber in einer Woche fertig sein muss. Ich bin immer noch nicht wirklich bei der Sache, zu abgelenkt von der Trennung und dem, was sie mit mir macht. Zwischendurch schreibe ich meine Gedanken in ein Notizbuch, ich möchte sie nicht vergessen.
Für meine Verhältnisse habe ich viele Termine gerade, also außerhalb der Arbeit. Es fühlt sich jedenfalls so an und ich fühle mich davon belastet. Zum Kieser kann ich noch nicht gehen, wann ich will sondern habe dafür Termine. Dann die Party am Sonntag. Zwei kommende Arzttermine. Beratung, Kegeln, zwei Geburtstage. Eigentlich ist es nicht viel. Und ich möchte ja belastbarer werden. Ich möchte, dass mir solche Termine nicht mehr die letzte Energie rauben, die ich habe. Also ruhig bleiben und weitermachen.
Ein Bild, eine prägende Erinnerung, fühle ich gerade wieder sehr. Ich bin wieder ein kleines Kind, liege im Bett, weine und schreie und niemand kommt. Ich weiß, dass meine Mutter mit meinen Großeltern unten im Wohnzimmer sitzt, ich weiß, dass sie mich schreien hören aber es kommt niemand. Ich weiß, dass meine Mutter bald wieder nach Hause fährt aber sie kommt nicht. Sie lassen mich schreien oder kommen, um zu schimpfen aber niemand nimmt mich in den Arm. Niemand tröstet mich oder gibt mir das Vertrauen, nicht allein zu sein.
Niemand kommt und das damit abfinden und alleine sein und mich trotzdem trauen, zu gehen und vielleicht woanders Nähe suchen, ist das, wovor ich zurückschrecke.
Ich habe kein Vertrauen in Menschen. Als Teen ein zaghafter Versuch, der schlimm geendet hat. Dann ganz lange nichts mehr.
Bei S. dann plötzlich wieder ein grüner Trieb, wo scheinbar alles verdorrt war. Ich habe Vertrauen gespürt, vielleicht wegen ihrer verbindlichen, Sicherheit verströmenden Freundlichkeit. 1-2 Glaubenssprünge, erzählen, was ich noch nie erzählt hatte.
Und dann habe ich nicht auf mich aufgepasst. Ich hätte gar nicht gewußt, wie. Die Beziehung entstand unter falschen Voraussetzungen. Hatte die falsche Dynamik. Sie hat mir Sicherheit geboten und mich gleichzeitig tief in meinem Innersten verletzt, dort wo es richtig weh tut. Aber das hat mich auch hier an diesen Punkt geführt.
Die Starre, ich die ich manchmal verfalle, ist wie die emotionale Taubheit nach sehr langem Weinen. Resignation, Abschalten. Es kommt niemand, es ist alles egal. Nur noch dumpfe graue Existenz.
Ich hänge an diesem Zustand des Es-kommt-niemand wie an einem Marterpfahl. Ich bin wütend. Enttäuscht. Unfassbar traurig und einsam. Ängstlich. Orientierungslos. Unselbständig.
Ich kannte nie eine Alternative, kann mich an keine "normale" Zeit erinnern.
Und jetzt mal weitergehen. Weggehen von da wo es wehtut, etwas neues finden. Narben mitnehmen. Das alles bin ich, es gibt nichts anderes.
Nach der Arbeit dann der Großeinkauf für 8 Tage. 10801 Schritte später bin ich fertig und muss nicht mehr raus für heute. Auf dem Weg hin und zurück zu den Geschäften träumt mein Kopf sich Geschichten zusammen, wenigstens sind sie ganz gut. Aber ich habe Angst, dass mir das nicht gut tut, dass ich diese Droge, meine Phantasie, die am leichtesten zugänglich ist, irgendwann doch wieder zu viel nutze.
Nach dem aufgewärmten Essen bin ich müde aber nicht entspannt genug, um auf der Couch einzuschlafen. Ich schaue im Bett noch den ersten Teil der sehr guten Disco Doku auf Arte und mache dann das Licht aus.
Und nachher Großeinkaufstag, ich habe bis Aschermittwoch durchgeplant, was ich kochen will und möchte über Karneval möglichst nichts mehr einkaufen müssen.
Aber erstmal Büro, ich freue mich auf den Weg dahin. Vogelgezwitscher und heller werdender Himmel, allein für den Weg lohnt es sich.
Um 7:30 sitze ich im Büro am am Schreibtisch, für den Sonnenaufgang war ich zu früh dran aber die Vögel waren verlässlich.
Die Arbeit läuft so vor sich hin, ein paar Routinesachen, eine Besprechung und eine Sache, die ich gerne noch länger vor mir herschieben würde, die aber in einer Woche fertig sein muss. Ich bin immer noch nicht wirklich bei der Sache, zu abgelenkt von der Trennung und dem, was sie mit mir macht. Zwischendurch schreibe ich meine Gedanken in ein Notizbuch, ich möchte sie nicht vergessen.
Für meine Verhältnisse habe ich viele Termine gerade, also außerhalb der Arbeit. Es fühlt sich jedenfalls so an und ich fühle mich davon belastet. Zum Kieser kann ich noch nicht gehen, wann ich will sondern habe dafür Termine. Dann die Party am Sonntag. Zwei kommende Arzttermine. Beratung, Kegeln, zwei Geburtstage. Eigentlich ist es nicht viel. Und ich möchte ja belastbarer werden. Ich möchte, dass mir solche Termine nicht mehr die letzte Energie rauben, die ich habe. Also ruhig bleiben und weitermachen.
Ein Bild, eine prägende Erinnerung, fühle ich gerade wieder sehr. Ich bin wieder ein kleines Kind, liege im Bett, weine und schreie und niemand kommt. Ich weiß, dass meine Mutter mit meinen Großeltern unten im Wohnzimmer sitzt, ich weiß, dass sie mich schreien hören aber es kommt niemand. Ich weiß, dass meine Mutter bald wieder nach Hause fährt aber sie kommt nicht. Sie lassen mich schreien oder kommen, um zu schimpfen aber niemand nimmt mich in den Arm. Niemand tröstet mich oder gibt mir das Vertrauen, nicht allein zu sein.
Niemand kommt und das damit abfinden und alleine sein und mich trotzdem trauen, zu gehen und vielleicht woanders Nähe suchen, ist das, wovor ich zurückschrecke.
Ich habe kein Vertrauen in Menschen. Als Teen ein zaghafter Versuch, der schlimm geendet hat. Dann ganz lange nichts mehr.
Bei S. dann plötzlich wieder ein grüner Trieb, wo scheinbar alles verdorrt war. Ich habe Vertrauen gespürt, vielleicht wegen ihrer verbindlichen, Sicherheit verströmenden Freundlichkeit. 1-2 Glaubenssprünge, erzählen, was ich noch nie erzählt hatte.
Und dann habe ich nicht auf mich aufgepasst. Ich hätte gar nicht gewußt, wie. Die Beziehung entstand unter falschen Voraussetzungen. Hatte die falsche Dynamik. Sie hat mir Sicherheit geboten und mich gleichzeitig tief in meinem Innersten verletzt, dort wo es richtig weh tut. Aber das hat mich auch hier an diesen Punkt geführt.
Die Starre, ich die ich manchmal verfalle, ist wie die emotionale Taubheit nach sehr langem Weinen. Resignation, Abschalten. Es kommt niemand, es ist alles egal. Nur noch dumpfe graue Existenz.
Ich hänge an diesem Zustand des Es-kommt-niemand wie an einem Marterpfahl. Ich bin wütend. Enttäuscht. Unfassbar traurig und einsam. Ängstlich. Orientierungslos. Unselbständig.
Ich kannte nie eine Alternative, kann mich an keine "normale" Zeit erinnern.
Und jetzt mal weitergehen. Weggehen von da wo es wehtut, etwas neues finden. Narben mitnehmen. Das alles bin ich, es gibt nichts anderes.
Nach der Arbeit dann der Großeinkauf für 8 Tage. 10801 Schritte später bin ich fertig und muss nicht mehr raus für heute. Auf dem Weg hin und zurück zu den Geschäften träumt mein Kopf sich Geschichten zusammen, wenigstens sind sie ganz gut. Aber ich habe Angst, dass mir das nicht gut tut, dass ich diese Droge, meine Phantasie, die am leichtesten zugänglich ist, irgendwann doch wieder zu viel nutze.
Nach dem aufgewärmten Essen bin ich müde aber nicht entspannt genug, um auf der Couch einzuschlafen. Ich schaue im Bett noch den ersten Teil der sehr guten Disco Doku auf Arte und mache dann das Licht aus.
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Dienstag, 6. Februar 2024
05.02.24
garelia, 06:24h
Montag. Ich bin ab 4:30 wach, trotz spätem Einschlafen. Schaue nach, wer Dschungelkönigin geworden ist und bin zufrieden mit dem Ergebnis.
Stimmung des Tages: Die Zeit vergeht zu schnell. Ich fühle mich allein.
Heute Nachmittag habe ich einen Kontrolltermin beim Kiefernchirurgen und es nimmt mir den Atem, dass ich genau bei S. Arbeitsplatz umsteigen muss. Wieviele fucking Erinnerungen kann man denn in 5,5 Jahren ansammeln? Das ist doch meine Stadt, ich bin hier geboren. Ich war an so vielen Orten schon lange bevor ich sie kannte. Und jetzt ist alles eingefärbt, überall schreit mich Verlust an.
Ich frage mich, wieviele Bahnen zu früh ich planen muss, um pünktlich in der Praxis zu sein, die am anderen Ende der Stadt ist. Ich entscheide mich für drei.
Mir wird so schlecht, wenn ich an Karneval denke. An das Alleinsein und das scheiß Gedankenkarussell.
Im Moment wäre ich wirklich gerne ein paar Wochen raus aus der Arbeit, raus aus dem Alltag. Mich nur um mich und meine Wunden kümmern. Jemand haben, der sich um alles kümmert, bemuttert werden, weinen. Irgendwas verordnet bekommen, das alles wieder richtet. Gesund werden.
Aber dann hätte ich immer noch niemand in meinem Leben, wenn das vorbei wäre. Es wäre das gleiche wie vorher. Ich habe kein gutes Leben, zu dem ich zurückfinden kann.
Mit Menschen zu tun haben, wird niemals leicht für mich sein. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. Ich fühle mich mutlos.
Aber ich mache weiter.
In der Mittagspause koche ich für heute und morgen Abend vor. Ich bin wohl grad etwas pingelig mit meinen Essenszeiten aber an irgendwas muss man sich ja festhalten. Und wenigstens esse ich gesund und nicht zu wenig oder zu viel.
Eigentlich war ich auch vor der Trennung schon reif für eine Auszeit. Ich war voller negativer Gedanken, voller Rücken-an-der-Wand-Aggressionen, im totalen Energiedefizit.
Was ist denn heute los? Der Arzttermin? Ja, das stresst aber eigentlich passiert nichts Schlimmes, nur Röntgen. Die Frage, die ich dort stellen möchte? Ja, auf jeden Fall, die stresst sehr bzw. die mögliche Antwort, die wiederum vom Ergebnis des Röntgenbilds abhängt. Also doch, was da heute passiert. Und keinen Menschen zu haben, der das Ergebnis mit mir trägt.
Und das Gefühl das Abgehängtseins. Dass die Zeit zu schnell vergeht, dass ich nicht mitkomme. Dass sie mich überrunden wird mit ihrem neuem Glück, mich abhängen wird.
Dass ich nicht weiß, wohin und im Grunde gar keine Hoffnung habe, weil ich nichts Besseres kenne. Ich kenne nur das Gefühl nicht zu verstehen, nicht mitzukommen, nur zuzugucken. Auch wenn jemand da ist, im Grunde allein zu sein.
Und wie um alles noch schlimmer zu machen, scheint grelle Wintersonne auf mein verkümmertes Ich.
Als sie da war, war sie der Pol, nach dem sich alles ausrichtet und jetzt wo sie weg ist, ist sie das immer noch. Loslassen. Wir driften sowieso schon auseinander. Lass los.
Das ist heute so ein Tag, an dem ich weglaufen möchte, mich verstecken, ablenken. Ein Tag ohne Hoffnung. Ich warte darauf, endlich losgehen zu können, die Bewegung befreit mich vielleicht etwas aus der Starre.
Die Bahnfahrt ist erwartungsgemäß sehr lang aber eine Strecke, die ich eigentlich gerne, weil seltener, fahre. An der Haltestelle vor ihrem Büro muss ich umsteigen und denke daran, dass ich vor 7 Wochen noch dort war. Komme an dem Café vorbei, in dem wir zusammen gesessen haben, denke an diesen Sonntag, an dem ich es so schade fand, dass wir nicht zusammen nach Hause, zu einem gemeinsamen Zuhause, fahren konnten. Was jetzt natürlich gut ist, also dass wir kein gemeinsames Zuhause hatten. Trotzdem ist die Sehnsucht sehr groß und der Gedanke, dass sie vielleicht so nah gerade am Schreibtisch sitzt und nicht mehr zu mir gehört, ist sehr schmerzhaft.
Ich komme 20 Minuten zu früh beim Kiefernchirurgen an und lese im Wartezimmer eine Nachricht von T., sie hat Karten für eine Party am Sonntag und fragt, ob ich mitkomme. Ich bin sicher, dass S. nicht dort sein wird und sage sofort zu. Ein bisschen mulmig ist mir dabei aber besser als zu Hause alleine sage ich mir und fühle das auch. Dann lieber fake it till you make it ohne Alkohol unter 1 Million Jecken.
Die Kontrolle fällt semi aus, ich muss in einem halben Jahr nochmal hin. Vielleicht verliere ich den Zahn doch. Abwarten und Zahnseide nutzen.
Auf dem Rückweg zur Bahnhaltestelle durch die Vorstadt auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt fühle ich mich klein und schwach und finde den Tag schwer. Immerhin muss ich nur einmal 7 Minuten und einmal 4 Minuten auf die Bahnen warten, das ist ein top Anschluss und brauche nur etwas mehr als eine Stunde bis zu meiner Vorstadt, nach Hause. Die letzten 15 Minuten in der Bahn ziehen sich und ich gähne gefühlt jede Minute. Vielleicht einfach Müdigkeit, weshalb sich der Tag so schwer anfühlt. Ich bin erschöpft und möchte in den Arm genommen werden.
Mein Abendessen schmeckt auch nur semi obwohl ich großen Hunger habe. Ich schaue die letzte Dschungelfolge, in der alle nochmal irgendwas behaupten dürfen und wieder bunt angezogen und geschminkt sind aber finde es nicht mehr interessant. Der Dschungel ist vorbei, bis nächstes Jahr.
Um 21:00 gehe ich ins Bett und schaue noch ein paar Hunde- und Katzenfilmchen auf dem Handy vor dem Einschlafen.
Stimmung des Tages: Die Zeit vergeht zu schnell. Ich fühle mich allein.
Heute Nachmittag habe ich einen Kontrolltermin beim Kiefernchirurgen und es nimmt mir den Atem, dass ich genau bei S. Arbeitsplatz umsteigen muss. Wieviele fucking Erinnerungen kann man denn in 5,5 Jahren ansammeln? Das ist doch meine Stadt, ich bin hier geboren. Ich war an so vielen Orten schon lange bevor ich sie kannte. Und jetzt ist alles eingefärbt, überall schreit mich Verlust an.
Ich frage mich, wieviele Bahnen zu früh ich planen muss, um pünktlich in der Praxis zu sein, die am anderen Ende der Stadt ist. Ich entscheide mich für drei.
Mir wird so schlecht, wenn ich an Karneval denke. An das Alleinsein und das scheiß Gedankenkarussell.
Im Moment wäre ich wirklich gerne ein paar Wochen raus aus der Arbeit, raus aus dem Alltag. Mich nur um mich und meine Wunden kümmern. Jemand haben, der sich um alles kümmert, bemuttert werden, weinen. Irgendwas verordnet bekommen, das alles wieder richtet. Gesund werden.
Aber dann hätte ich immer noch niemand in meinem Leben, wenn das vorbei wäre. Es wäre das gleiche wie vorher. Ich habe kein gutes Leben, zu dem ich zurückfinden kann.
Mit Menschen zu tun haben, wird niemals leicht für mich sein. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. Ich fühle mich mutlos.
Aber ich mache weiter.
In der Mittagspause koche ich für heute und morgen Abend vor. Ich bin wohl grad etwas pingelig mit meinen Essenszeiten aber an irgendwas muss man sich ja festhalten. Und wenigstens esse ich gesund und nicht zu wenig oder zu viel.
Eigentlich war ich auch vor der Trennung schon reif für eine Auszeit. Ich war voller negativer Gedanken, voller Rücken-an-der-Wand-Aggressionen, im totalen Energiedefizit.
Was ist denn heute los? Der Arzttermin? Ja, das stresst aber eigentlich passiert nichts Schlimmes, nur Röntgen. Die Frage, die ich dort stellen möchte? Ja, auf jeden Fall, die stresst sehr bzw. die mögliche Antwort, die wiederum vom Ergebnis des Röntgenbilds abhängt. Also doch, was da heute passiert. Und keinen Menschen zu haben, der das Ergebnis mit mir trägt.
Und das Gefühl das Abgehängtseins. Dass die Zeit zu schnell vergeht, dass ich nicht mitkomme. Dass sie mich überrunden wird mit ihrem neuem Glück, mich abhängen wird.
Dass ich nicht weiß, wohin und im Grunde gar keine Hoffnung habe, weil ich nichts Besseres kenne. Ich kenne nur das Gefühl nicht zu verstehen, nicht mitzukommen, nur zuzugucken. Auch wenn jemand da ist, im Grunde allein zu sein.
Und wie um alles noch schlimmer zu machen, scheint grelle Wintersonne auf mein verkümmertes Ich.
Als sie da war, war sie der Pol, nach dem sich alles ausrichtet und jetzt wo sie weg ist, ist sie das immer noch. Loslassen. Wir driften sowieso schon auseinander. Lass los.
Das ist heute so ein Tag, an dem ich weglaufen möchte, mich verstecken, ablenken. Ein Tag ohne Hoffnung. Ich warte darauf, endlich losgehen zu können, die Bewegung befreit mich vielleicht etwas aus der Starre.
Die Bahnfahrt ist erwartungsgemäß sehr lang aber eine Strecke, die ich eigentlich gerne, weil seltener, fahre. An der Haltestelle vor ihrem Büro muss ich umsteigen und denke daran, dass ich vor 7 Wochen noch dort war. Komme an dem Café vorbei, in dem wir zusammen gesessen haben, denke an diesen Sonntag, an dem ich es so schade fand, dass wir nicht zusammen nach Hause, zu einem gemeinsamen Zuhause, fahren konnten. Was jetzt natürlich gut ist, also dass wir kein gemeinsames Zuhause hatten. Trotzdem ist die Sehnsucht sehr groß und der Gedanke, dass sie vielleicht so nah gerade am Schreibtisch sitzt und nicht mehr zu mir gehört, ist sehr schmerzhaft.
Ich komme 20 Minuten zu früh beim Kiefernchirurgen an und lese im Wartezimmer eine Nachricht von T., sie hat Karten für eine Party am Sonntag und fragt, ob ich mitkomme. Ich bin sicher, dass S. nicht dort sein wird und sage sofort zu. Ein bisschen mulmig ist mir dabei aber besser als zu Hause alleine sage ich mir und fühle das auch. Dann lieber fake it till you make it ohne Alkohol unter 1 Million Jecken.
Die Kontrolle fällt semi aus, ich muss in einem halben Jahr nochmal hin. Vielleicht verliere ich den Zahn doch. Abwarten und Zahnseide nutzen.
Auf dem Rückweg zur Bahnhaltestelle durch die Vorstadt auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt fühle ich mich klein und schwach und finde den Tag schwer. Immerhin muss ich nur einmal 7 Minuten und einmal 4 Minuten auf die Bahnen warten, das ist ein top Anschluss und brauche nur etwas mehr als eine Stunde bis zu meiner Vorstadt, nach Hause. Die letzten 15 Minuten in der Bahn ziehen sich und ich gähne gefühlt jede Minute. Vielleicht einfach Müdigkeit, weshalb sich der Tag so schwer anfühlt. Ich bin erschöpft und möchte in den Arm genommen werden.
Mein Abendessen schmeckt auch nur semi obwohl ich großen Hunger habe. Ich schaue die letzte Dschungelfolge, in der alle nochmal irgendwas behaupten dürfen und wieder bunt angezogen und geschminkt sind aber finde es nicht mehr interessant. Der Dschungel ist vorbei, bis nächstes Jahr.
Um 21:00 gehe ich ins Bett und schaue noch ein paar Hunde- und Katzenfilmchen auf dem Handy vor dem Einschlafen.
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Montag, 5. Februar 2024
04.02.24
garelia, 06:30h
Sonntag. Die Katze weiß auch ohne Wecker, wie spät es ist und weckt mich um kurz vor fünf. Ich bleibe noch ein bisschen liegen und stehe dann auf.
Der tägliche selbstquälerische Check ihres Profilbilds zeigt, dass es wieder meine Katze ist. Sie ist also auch noch nicht fertig mit dem Vermissen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der nächste Wechsel wird mich wieder im Innersten treffen.
Die Morgenroutine tut mir gut, gibt mir Halt. Katze füttern, Kaffee kochen, den Beitrag über den vorherigen Tag zu Ende schreiben und veröffentlichen.
Tapfer noch weiter Orgakram machen, dann Frühstück.
Nein danke, Handy, ich brauche keinen neuen Fotorückblick mit Portraits, um genau zu sein, ist es das Letzte, das ich jetzt sehen möchte. Und übrigens schafft mein Kopf das auch ohne deine Hilfe.
Schaue die Dschungelfolge von gestern auf der Couch. Draußen ist es grau und nieselig.
Den Statusmeldungen von anderen nach, war der Termin der Sitzung wohl wirklich gestern. Schmerz zieht durch meinen Bauch. Ich räume irgendwas auf, um was zu tun zu haben. Räume Taschen, die ich nicht mehr benutze, in den Keller. Verstaue Häkelzeug, für das ich keine Ruhe habe, im Schrank. Lüfte durch. Wenn es so weitergeht, nimmt meine Wohnung ungeahnte Ausmaße an Sauberkeit und Ordentlichkeit an. Wie ironisch, dass S. das nicht mehr mitbekommt, wo sie darauf doch so viel Wert gelegt hat.
Mir kommen die Tränen, ich möchte mit ihr zusammen sein. Warum hatten wir nur so ein mieses Timing.
Ich möchte raus aus der Wohnung, mich bewegen und gehe eine halbe Stunde durch den Nieselregen spazieren. Denke darüber nach, ob ich mich nochmal auf eine Therapie einlassen kann. Also nicht nur Beratung sondern sich das Trauma genauer angucken. Ich denke, ich möchte es versuchen. Ich weiß nicht, wie ich sonst auf Dauer weitermachen soll. Wie ich jemals erwachsen werden soll.
Wieder zu Hause lege ich mich ins Bett und versuche zu schlafen aber mehr als ein paar Minuten wegdösen ist nicht drin. Um 14:00 stehe ich wieder auf und schaue die Stunde danach von gestern. Nur noch ein Tag, dann ist der Dschungel vorbei und ich habe mal wieder Zeit, was anderes zu schauen. Die Stunde danach wird mir ein bisschen fehlen.
Ich bin müde und traurig, es ist auch draußen alles grau in grau, eigentlich ein klassicher Tag, um im Bett zu bleiben. Aber ich habe um 16:30 mein erstes Kieser-Training. Ich gehe früh los, um mich in Ruhe vorher umziehen zu können und komme dank der üblichen Verspätungen der Straßenbahn um 16:29 im Studio an.
Das Training ist ok, die Gewichte natürlich sehr niedrig, trotzdem merke ich die ungewohnte Anstengung, die ungewohnten Bewegungen. Wie wenig dehnbar meine Muskeln sind und wie wenig Kraft ich habe. Das wird ein langer Weg zum Besserfühlen. Einer der Mitarbeiter sagt, dass er mein T-Shirt gut findet und wir tauschen zwei Sätze darüber aus. Ich bin verdattert und sage irgendwas Nichtssagendes, ganz die introvertierte Nerd. Soziale Interaktion ist fast immer ein Blindflug für mich.
Auf dem Rückweg ist die Bahn sehr voll, hätte ich nicht gedacht am Sonntag. Mir kommt der Gedanke "das ist jetzt mein Leben". Es gibt grad nichts anderes. Das Bahnfahren ist nicht nur unangenehmer Stress, aus dem ich raus will und denke, dass das eigentliche Leben nur mit S. stattfindet. Sondern es ist mein Leben, Teil meines Lebens. Ich bin ruhig, bin nicht gestresst. Niemand wartet auf mich. Ich muss nirgendwo anders sein. Der "Pull", den andere Menschen und besonders Beziehungen und ganz besonders S. auf mich ausüben, ist weg.
Trotzdem träume ich sie herbei und hoffe gegen jede Wahrscheinlichkeit, dass ihr Auto vor meiner Haustür steht, als ich von der Bahnstation heimgehe.
Immerhin wartet die Katze auf mich und läßt meine Liebesbedürftigkeit leicht genervt über sich ergehen. Was tut man nicht alles für eine frische Tüte Futter.
Essen, Spülen, bettfertig machen. Dschungel Countdown zum Finale schauen. Mein Körper fühlt sich angenehm müde an, selbst die geringen Gewichte zeigen Wirkung. Die Countdown Sendung ist unterhaltsam. Ich glaube so gründlich wie dieses Jahr habe ich noch keine Staffel verfolgt. Aber um 22:30 bin ich sehr müde, mache die Augen zu und höre noch eine Weile weiter zu, wache um 23:00 auf und mache dann alles aus. So habe ich morgen doch noch eine letzte Nachschau-Session.
Der tägliche selbstquälerische Check ihres Profilbilds zeigt, dass es wieder meine Katze ist. Sie ist also auch noch nicht fertig mit dem Vermissen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der nächste Wechsel wird mich wieder im Innersten treffen.
Die Morgenroutine tut mir gut, gibt mir Halt. Katze füttern, Kaffee kochen, den Beitrag über den vorherigen Tag zu Ende schreiben und veröffentlichen.
Tapfer noch weiter Orgakram machen, dann Frühstück.
Nein danke, Handy, ich brauche keinen neuen Fotorückblick mit Portraits, um genau zu sein, ist es das Letzte, das ich jetzt sehen möchte. Und übrigens schafft mein Kopf das auch ohne deine Hilfe.
Schaue die Dschungelfolge von gestern auf der Couch. Draußen ist es grau und nieselig.
Den Statusmeldungen von anderen nach, war der Termin der Sitzung wohl wirklich gestern. Schmerz zieht durch meinen Bauch. Ich räume irgendwas auf, um was zu tun zu haben. Räume Taschen, die ich nicht mehr benutze, in den Keller. Verstaue Häkelzeug, für das ich keine Ruhe habe, im Schrank. Lüfte durch. Wenn es so weitergeht, nimmt meine Wohnung ungeahnte Ausmaße an Sauberkeit und Ordentlichkeit an. Wie ironisch, dass S. das nicht mehr mitbekommt, wo sie darauf doch so viel Wert gelegt hat.
Mir kommen die Tränen, ich möchte mit ihr zusammen sein. Warum hatten wir nur so ein mieses Timing.
Ich möchte raus aus der Wohnung, mich bewegen und gehe eine halbe Stunde durch den Nieselregen spazieren. Denke darüber nach, ob ich mich nochmal auf eine Therapie einlassen kann. Also nicht nur Beratung sondern sich das Trauma genauer angucken. Ich denke, ich möchte es versuchen. Ich weiß nicht, wie ich sonst auf Dauer weitermachen soll. Wie ich jemals erwachsen werden soll.
Wieder zu Hause lege ich mich ins Bett und versuche zu schlafen aber mehr als ein paar Minuten wegdösen ist nicht drin. Um 14:00 stehe ich wieder auf und schaue die Stunde danach von gestern. Nur noch ein Tag, dann ist der Dschungel vorbei und ich habe mal wieder Zeit, was anderes zu schauen. Die Stunde danach wird mir ein bisschen fehlen.
Ich bin müde und traurig, es ist auch draußen alles grau in grau, eigentlich ein klassicher Tag, um im Bett zu bleiben. Aber ich habe um 16:30 mein erstes Kieser-Training. Ich gehe früh los, um mich in Ruhe vorher umziehen zu können und komme dank der üblichen Verspätungen der Straßenbahn um 16:29 im Studio an.
Das Training ist ok, die Gewichte natürlich sehr niedrig, trotzdem merke ich die ungewohnte Anstengung, die ungewohnten Bewegungen. Wie wenig dehnbar meine Muskeln sind und wie wenig Kraft ich habe. Das wird ein langer Weg zum Besserfühlen. Einer der Mitarbeiter sagt, dass er mein T-Shirt gut findet und wir tauschen zwei Sätze darüber aus. Ich bin verdattert und sage irgendwas Nichtssagendes, ganz die introvertierte Nerd. Soziale Interaktion ist fast immer ein Blindflug für mich.
Auf dem Rückweg ist die Bahn sehr voll, hätte ich nicht gedacht am Sonntag. Mir kommt der Gedanke "das ist jetzt mein Leben". Es gibt grad nichts anderes. Das Bahnfahren ist nicht nur unangenehmer Stress, aus dem ich raus will und denke, dass das eigentliche Leben nur mit S. stattfindet. Sondern es ist mein Leben, Teil meines Lebens. Ich bin ruhig, bin nicht gestresst. Niemand wartet auf mich. Ich muss nirgendwo anders sein. Der "Pull", den andere Menschen und besonders Beziehungen und ganz besonders S. auf mich ausüben, ist weg.
Trotzdem träume ich sie herbei und hoffe gegen jede Wahrscheinlichkeit, dass ihr Auto vor meiner Haustür steht, als ich von der Bahnstation heimgehe.
Immerhin wartet die Katze auf mich und läßt meine Liebesbedürftigkeit leicht genervt über sich ergehen. Was tut man nicht alles für eine frische Tüte Futter.
Essen, Spülen, bettfertig machen. Dschungel Countdown zum Finale schauen. Mein Körper fühlt sich angenehm müde an, selbst die geringen Gewichte zeigen Wirkung. Die Countdown Sendung ist unterhaltsam. Ich glaube so gründlich wie dieses Jahr habe ich noch keine Staffel verfolgt. Aber um 22:30 bin ich sehr müde, mache die Augen zu und höre noch eine Weile weiter zu, wache um 23:00 auf und mache dann alles aus. So habe ich morgen doch noch eine letzte Nachschau-Session.
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Sonntag, 4. Februar 2024
03.02.24
garelia, 07:10h
Samstag. Es ist bereits selbstverständlich, das Wochenende ohne S. zu verbringen. Was nicht heißt, dass es nicht mehr weh tut, mir vorzustellen, dass sie ohne mich Dinge unternimmt. Was nicht heißt, dass ich sie nicht vermisse.
Ich stehe um 5:15 Uhr auf und schreibe, danach kommt die samstägliche Orgarunde. Ich stelle mit Schrecken fest, dass ich auch beim Orgakram an einen neuen Monat komme und mir da eine bessere Sortierung ausdenken muss. Verschiebe das auf nächsten Samstag, da ich heute schon einen anderen Spezialfall bearbeite. Dieses häppchenweise an die richtig unangenehmen Sachen gehen klappt bis jetzt ganz gut. Irgendwann in ein paar Monaten bin ich dann (hoffentlich) gut organisiert.
Gegen 9:00 merke ich, dass ich müde bin. Das ist nicht ungewöhnlich, am Wochenende fällt mir oft mehr als sonst auf, dass ich starken Schlaf- und Erholungsmangel habe. Aber seit der Trennung wurde das anscheinend bislang von Schmerzschüben oder Erinnerungen überlagert. Heute fühle ich die Müdigkeit und den darauf folgenden Impuls aus der Beziehungszeit. Nach dem Frühstück nochmal hinlegen und Haut spüren, das haben wir oft gemacht und war schön. Das wird aber nie wieder so sein. Nicht mit S. jedenfalls.
Trauer legt sich über mich wie eine graue Decke, nimmt mir den Atem.
Weitermachen.
Ich werfe eine Maschine Wäsche ein und gehe raus, wo es ebenfalls grau ist, so dass der Unterschied kaum auffällt. Eine Hose an der Packstation abholen und ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt kaufen. Für Kleinigkeiten rausgehen ist mir sonst schwer gefallen, jetzt ist es eine willkommene Beschäftigung.
Ich schraube den alten Kratzbaum auseinander, der immer im Schlafzimmer stand. Seit der Rücken der Katze so schlimm geworden ist, will sie da nicht mehr hoch, selbst mit der Depotspritze. Zum Krallenschärfen hat sie noch den im Wohnzimmer, auch dort klettert sie nicht mehr hoch aber nutzt ihn täglich für die Pediküre. Das Sisalseil ist stellenweise noch brauchbar, ich wickele es ab und verstärke damit die abgenutze Stelle des anderen Kratzbaums, in der Hoffnung, dass sie das annimmt, denn sie ist sehr eigen, was neue Dinge angeht.
Dann wische ich gründlich Staub, entferne ein paar Dinge aus dem Regal, lasse andere stehen, nehme alles in die Hand, erinnere mich. Putzen an sich mag ja ablenken können, alte Erinnerungen abstauben eher nicht.
Der Hausflur bekommt danach etwas Aufmerksamkeit, ich putze den Schmutz von gefühlt Jahren vom Flurfenster und wische zum zweiten Mal in diesem Jahr den Flur. Spätestens jetzt merken die Nachbarn, dass etwas nicht stimmt bei mir.
Mein Badezimmer wird ebenfalls gründlich geputzt, nur für die deckenhohen Kacheln reicht die Energie nicht mehr. Die verschiebe ich auf nächstes Wochenende, wo ich eh viel Ablenkung brauche wegen Karneval.
Zum Schluss bekomme ich selbst eine gründliche Reinigung inklusive Haarkur.
Um 15:00 bin ich fertig mit dem Haushalt und schaue Dschungel von gestern. Was dort passiert ist allerdings nicht spannend genug um mich abzulenken.
Ich frage mich, ob heute der Termin für die Karnevalssitzung war, für die wir Karten hatten, auf die sie nun ohne mich mit ihren Freunden geht. Ich weiß es nicht mehr, habe mir das Datum nicht gemerkt. Es sticht trotzdem. Ich fühle mich ausgeschlossen und allein, ein Gefühl, dass ich seit meiner Kindheit sehr gut kenne. Dabei hätte ich ja nicht mal Lust gehabt, mit ihr dahin zu gehen. Jetzt, mit anderen Leuten, vielleicht schon. Aber nicht mit ihr, nicht in dieser Beziehung. Und während ich das schreibe sehe ich, wie nicht-gut wir uns getan haben. Und wie wenig ich immer noch verstehe, wieso wir da nicht drüber sprechen, da nichts dran ändern konnten.
Dann plötzlich doch wieder tiefes Vermissen. Sie gehört zu mir, ich möchte bei ihr sein, ihre Hand halten. Sie war ein fester Teil meines Lebens. Wir waren ein Wir.
Allein bin ich nicht mal ein richtiges Ich. Was natürlich eins meiner und damit unserer Probleme war. Jetzt ist es nur noch mein Problem.
Der Schmerz schlägt nochmal richtig zu, mein Hirn liefert die Bilder dazu. Ich sehe unsere Annäherung damals, fühle meine Hingezogenheit zu ihr und sehe sie bei der Annäherung an eine andere, nächste Frau, fühle wie das Band zwischen uns auf Spannung geht während sie sich entfernt und mein Innerstes herauszieht, mitzieht.
Alles auf mich zukommen lassen. Weitermachen. Schmerz aushalten.
Die Rückenschmerzen zusätzlich aber nicht. Ich nehme eine Ibu und hoffe auf Entspannung wenigstens an dieser Front. Frage mich, wieso die jetzt gerade in dieser Woche wieder so schlimm geworden sind. Braucht doch niemand.
Ich koche mir ein leckeres Abendessen und esse vor dem Fernseher, spüle, mache die Küche fertig und mich bettfertig, ziehe dann wegen der Schmerzen ins Bett um. Wir haben die Samstagabende oft so unspektakulär verbracht mit Kochen, Essen, Fernsehen. In der Beziehung war es heimelig, alleine kommt es mir armselig vor.
Ich werde müde, merke wie der Rücken sich entspannt. Mache um kurz nach 21:00 das Licht aus.
Ich stehe um 5:15 Uhr auf und schreibe, danach kommt die samstägliche Orgarunde. Ich stelle mit Schrecken fest, dass ich auch beim Orgakram an einen neuen Monat komme und mir da eine bessere Sortierung ausdenken muss. Verschiebe das auf nächsten Samstag, da ich heute schon einen anderen Spezialfall bearbeite. Dieses häppchenweise an die richtig unangenehmen Sachen gehen klappt bis jetzt ganz gut. Irgendwann in ein paar Monaten bin ich dann (hoffentlich) gut organisiert.
Gegen 9:00 merke ich, dass ich müde bin. Das ist nicht ungewöhnlich, am Wochenende fällt mir oft mehr als sonst auf, dass ich starken Schlaf- und Erholungsmangel habe. Aber seit der Trennung wurde das anscheinend bislang von Schmerzschüben oder Erinnerungen überlagert. Heute fühle ich die Müdigkeit und den darauf folgenden Impuls aus der Beziehungszeit. Nach dem Frühstück nochmal hinlegen und Haut spüren, das haben wir oft gemacht und war schön. Das wird aber nie wieder so sein. Nicht mit S. jedenfalls.
Trauer legt sich über mich wie eine graue Decke, nimmt mir den Atem.
Weitermachen.
Ich werfe eine Maschine Wäsche ein und gehe raus, wo es ebenfalls grau ist, so dass der Unterschied kaum auffällt. Eine Hose an der Packstation abholen und ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt kaufen. Für Kleinigkeiten rausgehen ist mir sonst schwer gefallen, jetzt ist es eine willkommene Beschäftigung.
Ich schraube den alten Kratzbaum auseinander, der immer im Schlafzimmer stand. Seit der Rücken der Katze so schlimm geworden ist, will sie da nicht mehr hoch, selbst mit der Depotspritze. Zum Krallenschärfen hat sie noch den im Wohnzimmer, auch dort klettert sie nicht mehr hoch aber nutzt ihn täglich für die Pediküre. Das Sisalseil ist stellenweise noch brauchbar, ich wickele es ab und verstärke damit die abgenutze Stelle des anderen Kratzbaums, in der Hoffnung, dass sie das annimmt, denn sie ist sehr eigen, was neue Dinge angeht.
Dann wische ich gründlich Staub, entferne ein paar Dinge aus dem Regal, lasse andere stehen, nehme alles in die Hand, erinnere mich. Putzen an sich mag ja ablenken können, alte Erinnerungen abstauben eher nicht.
Der Hausflur bekommt danach etwas Aufmerksamkeit, ich putze den Schmutz von gefühlt Jahren vom Flurfenster und wische zum zweiten Mal in diesem Jahr den Flur. Spätestens jetzt merken die Nachbarn, dass etwas nicht stimmt bei mir.
Mein Badezimmer wird ebenfalls gründlich geputzt, nur für die deckenhohen Kacheln reicht die Energie nicht mehr. Die verschiebe ich auf nächstes Wochenende, wo ich eh viel Ablenkung brauche wegen Karneval.
Zum Schluss bekomme ich selbst eine gründliche Reinigung inklusive Haarkur.
Um 15:00 bin ich fertig mit dem Haushalt und schaue Dschungel von gestern. Was dort passiert ist allerdings nicht spannend genug um mich abzulenken.
Ich frage mich, ob heute der Termin für die Karnevalssitzung war, für die wir Karten hatten, auf die sie nun ohne mich mit ihren Freunden geht. Ich weiß es nicht mehr, habe mir das Datum nicht gemerkt. Es sticht trotzdem. Ich fühle mich ausgeschlossen und allein, ein Gefühl, dass ich seit meiner Kindheit sehr gut kenne. Dabei hätte ich ja nicht mal Lust gehabt, mit ihr dahin zu gehen. Jetzt, mit anderen Leuten, vielleicht schon. Aber nicht mit ihr, nicht in dieser Beziehung. Und während ich das schreibe sehe ich, wie nicht-gut wir uns getan haben. Und wie wenig ich immer noch verstehe, wieso wir da nicht drüber sprechen, da nichts dran ändern konnten.
Dann plötzlich doch wieder tiefes Vermissen. Sie gehört zu mir, ich möchte bei ihr sein, ihre Hand halten. Sie war ein fester Teil meines Lebens. Wir waren ein Wir.
Allein bin ich nicht mal ein richtiges Ich. Was natürlich eins meiner und damit unserer Probleme war. Jetzt ist es nur noch mein Problem.
Der Schmerz schlägt nochmal richtig zu, mein Hirn liefert die Bilder dazu. Ich sehe unsere Annäherung damals, fühle meine Hingezogenheit zu ihr und sehe sie bei der Annäherung an eine andere, nächste Frau, fühle wie das Band zwischen uns auf Spannung geht während sie sich entfernt und mein Innerstes herauszieht, mitzieht.
Alles auf mich zukommen lassen. Weitermachen. Schmerz aushalten.
Die Rückenschmerzen zusätzlich aber nicht. Ich nehme eine Ibu und hoffe auf Entspannung wenigstens an dieser Front. Frage mich, wieso die jetzt gerade in dieser Woche wieder so schlimm geworden sind. Braucht doch niemand.
Ich koche mir ein leckeres Abendessen und esse vor dem Fernseher, spüle, mache die Küche fertig und mich bettfertig, ziehe dann wegen der Schmerzen ins Bett um. Wir haben die Samstagabende oft so unspektakulär verbracht mit Kochen, Essen, Fernsehen. In der Beziehung war es heimelig, alleine kommt es mir armselig vor.
Ich werde müde, merke wie der Rücken sich entspannt. Mache um kurz nach 21:00 das Licht aus.
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Samstag, 3. Februar 2024
02.02.24
garelia, 07:14h
Freitag. Komisch geschlafen, komisch geträumt. Kann mich an nichts erinnern, außer dass es um Klamotten ging.
Um 5:00 Uhr aufgestanden, wieder mit Rückenschmerzen, die aber besser werden, sobald ich länger auf meinem Schreibtischstuhl sitze. Wenigstens war der eine gute Anschaffung. Abends werden sie dann wieder schlimmer. Sonntag das erste Kieser-Training, ich freue mich drauf, auch wenn meine Schweinehündin schon aufmerksam die Ohren spitzt.
Homeoffice beginnt stürmisch. Etwas funktioniert nicht richtig und viele Kollegen, die es eigentlich besser wissen müssten, werfen Dinge durcheinander. Meine Gruppe ist zuständig, wir wischen nachher den Boden auf und wundern uns. Der Arbeitsfreitag endet dann aber harmonisch nach einer zweistündigen Besprechung und ich beginne das Wochenende gut gelaunt.
Seit 1-2 Wochen möchte ich an meinem Bett etwas verändern, heute ist der Tag dazu. Es erinnert mich zu sehr an S., nur sie hat bislang darin neben und mit mir geschlafen, da ich es in der Beziehung gekauft habe. Es steht an einer Seite an der Wand, der Deal bei der Anschaffung war: Ich kaufe ein großes Bett mit guten Matzratzen und sie krabbelt dafür übers Fußende ins Bett, denn mein Schlafzimmer ist nicht sehr groß. Das war ok, solange wir zusammen waren. Jetzt nicht mehr.
Ich nehme die Matratzen vom Bett, sauge die Lattenroste ab und mache unter dem Bett gründlich sauber, entdecke dabei ein paar trockene, ausgekotzte Brekkies hinter einer der Unterbettkisten. Da sollte ich also auch mal öfter putzen. Das Bett rücke ich so weit von der Wand ab, dass nun auf meiner Seite gerade mein Nachschränkchen hinpasst und auf der anderen Seite eine selbstgebaute Kiste dazwischen passt. Der Gang zwischen Wand und Bett ist eng aber besser als nichts.
Es sieht gleich ganz anders aus. Weniger Erinnerung, viel besser. Offener für Neues. Ich bin sehr zufrieden.
Bei der Gelegenheit entschlacke ich auch meine vielen Kissen auf dem Bett, ich brauche nicht alle. Auch auf der Couch sind zu viele Kissen.
Und ich räume ein paar der Stofftiere zusammen, die mein Bücherregal bevölkern. Da sind einige, die nur dort stehen, weil ich sie geschenkt bekommen habe und nicht, weil ich sie toll finde. Aber ich sammele sie erst unten auf einem Regalbrett und sie werden in eine Kiste umziehen und nicht gleich aus der Wohnung verschwinden. Ich möchte das später nicht bereuen.
Um 14:00 habe ich einen Termin beim Optiker, probiere sehr viele Gestelle an und bestelle eine normale Lesebrille und eine Sonnen-Lesebrille. Da ich stark kurzsichtig bin, ist das eine größere Anschaffung wegen der teuren Gläser. Ich hoffe, die Kosten bereue ich nicht, so viel lese ich ja gar nicht mehr. Aber das liegt eben auch daran, dass ich keine vernüftige Brille dafür habe und vielleicht ändert sich das ja nun und ich lese endlich mal die Bücher, die ich schon lange lesen wollte.
Dann gehe ich zum Bioladen und danach zum Baumarkt, wo ich eine Mehrfachsteckdose für das umgeräumte Bett und einen Bad-Putzschwamm mit Teleskopstange kaufe. Von dem erhoffe ich mir mehr Motivation beim Kacheln-Putzen im Bad.
Das Wetter ist schön, die Umgebung nicht und ich verfalle beim Gehen in Tagträumereien über eine wundersam schöne Zukunft. Irgendwann reicht es mir selbst. Ich will das nicht und ich will auch nicht, dass S. oder sonst wer in meinem Hirn herumspukt und mich bewertet. Wieso dreht sich immer alles darum, ob ich was wert bin oder doch eher minderwertige Versagerin.
Genau wie die Muskeln im rechten Fuß, der sich immer nach innen biegen möchte ist auch mein Hirn gewohnt, Träumereien zu produzieren. Ich kann versuchen, den Fuß gerade aufzusetzen und das klappt mittel bis geht so. Aber wie kann ich mein Hirn umlenken? Wo ist da der "Muskel", den ich trainieren muss?
Ich möchte mich gut finden. Ich möchte mich nicht abhängig fühlen vom Urteil anderer.
Der Trennungsschmerz ist heute nicht so spürbar, ich bin gut gelaunt. Deswegen muss mein Hirn doch nicht gleich die Unreal Engine anwerfen? Oder kann es "gut gelaunt" nicht von "Phantasieexplosion" unterscheiden? Weil die Realität oder was ich dafür halte, so oft nur negative Gefühle auslöst?
Zuhause mache ich im Schlafzimmer weiter, hänge ein Bild um, hole eine Lampe aus dem Keller für den zweiten Nachttisch und arrangiere die Mehrfachsteckdose so, dass sie optisch nicht zu sehr stört und ich bequem dran komme.
Dann mach ich mein Abendessen warm und esse vor dem Fernseher. Die Rückenschmerzen sind wieder sehr schlimm, deshalb beschließe ich, den Abend im Bett zu verbringen. Ich schaue die Dschungelfolge von gestern und bekomme beim Zusehen Bauchschmerzen vom Fremdschämen für die arme Nervensäge. Meine Güte. Aber sie wird dann endlich rausgewählt. Die Geduld der Betroffenen kann ich nur bewundern, keiner wurde laut, jedenfalls nicht ausgestrahlt und ich denke, das wäre gezeigt worden.
Da ich teilweise weghören muss vor Genervtheit, drängt sich mein Hirn mit irgendwelchen Vorstellungen vom potentiellen Wiedersehen beim Konzert in Juni in den Vordergrund, als wollte es sagen, hey obsession kann ich auch, schau mal. Davon bin ich dann auch genervt.
Worum geht es da? Ums Nicht-Loslassen-Wollen. Darum, nicht zu wissen, wie ich loslassen soll. Wie ich loslassen, mich entfernen und trotzdem überleben soll.
S. hat mir das Gefühl gegeben, Familie zu sein. Das habe ich noch nie vorher so gehabt. Sie hat mir wie selbstverständlich einen Familienplatz gegeben - und den verliere ich nun. Sie war meine Familie, alles was ich an Halt hatte, so schlecht das auch funktioniert hat. Und das nun zu verlieren, ist eine brüllende, drohende, angsteinflößende Leere. Ein bodenloser Abgrund. Es fühlt sich an, als würde mir das Leben entzogen.
Uralte Wunde, die immer noch blutet.
Um 21:30 Uhr mache ich das Licht aus, kann aber nicht schlafen. Es dauert lange, bis ich genug Ruhe zum Einschlafen finde.
Um 5:00 Uhr aufgestanden, wieder mit Rückenschmerzen, die aber besser werden, sobald ich länger auf meinem Schreibtischstuhl sitze. Wenigstens war der eine gute Anschaffung. Abends werden sie dann wieder schlimmer. Sonntag das erste Kieser-Training, ich freue mich drauf, auch wenn meine Schweinehündin schon aufmerksam die Ohren spitzt.
Homeoffice beginnt stürmisch. Etwas funktioniert nicht richtig und viele Kollegen, die es eigentlich besser wissen müssten, werfen Dinge durcheinander. Meine Gruppe ist zuständig, wir wischen nachher den Boden auf und wundern uns. Der Arbeitsfreitag endet dann aber harmonisch nach einer zweistündigen Besprechung und ich beginne das Wochenende gut gelaunt.
Seit 1-2 Wochen möchte ich an meinem Bett etwas verändern, heute ist der Tag dazu. Es erinnert mich zu sehr an S., nur sie hat bislang darin neben und mit mir geschlafen, da ich es in der Beziehung gekauft habe. Es steht an einer Seite an der Wand, der Deal bei der Anschaffung war: Ich kaufe ein großes Bett mit guten Matzratzen und sie krabbelt dafür übers Fußende ins Bett, denn mein Schlafzimmer ist nicht sehr groß. Das war ok, solange wir zusammen waren. Jetzt nicht mehr.
Ich nehme die Matratzen vom Bett, sauge die Lattenroste ab und mache unter dem Bett gründlich sauber, entdecke dabei ein paar trockene, ausgekotzte Brekkies hinter einer der Unterbettkisten. Da sollte ich also auch mal öfter putzen. Das Bett rücke ich so weit von der Wand ab, dass nun auf meiner Seite gerade mein Nachschränkchen hinpasst und auf der anderen Seite eine selbstgebaute Kiste dazwischen passt. Der Gang zwischen Wand und Bett ist eng aber besser als nichts.
Es sieht gleich ganz anders aus. Weniger Erinnerung, viel besser. Offener für Neues. Ich bin sehr zufrieden.
Bei der Gelegenheit entschlacke ich auch meine vielen Kissen auf dem Bett, ich brauche nicht alle. Auch auf der Couch sind zu viele Kissen.
Und ich räume ein paar der Stofftiere zusammen, die mein Bücherregal bevölkern. Da sind einige, die nur dort stehen, weil ich sie geschenkt bekommen habe und nicht, weil ich sie toll finde. Aber ich sammele sie erst unten auf einem Regalbrett und sie werden in eine Kiste umziehen und nicht gleich aus der Wohnung verschwinden. Ich möchte das später nicht bereuen.
Um 14:00 habe ich einen Termin beim Optiker, probiere sehr viele Gestelle an und bestelle eine normale Lesebrille und eine Sonnen-Lesebrille. Da ich stark kurzsichtig bin, ist das eine größere Anschaffung wegen der teuren Gläser. Ich hoffe, die Kosten bereue ich nicht, so viel lese ich ja gar nicht mehr. Aber das liegt eben auch daran, dass ich keine vernüftige Brille dafür habe und vielleicht ändert sich das ja nun und ich lese endlich mal die Bücher, die ich schon lange lesen wollte.
Dann gehe ich zum Bioladen und danach zum Baumarkt, wo ich eine Mehrfachsteckdose für das umgeräumte Bett und einen Bad-Putzschwamm mit Teleskopstange kaufe. Von dem erhoffe ich mir mehr Motivation beim Kacheln-Putzen im Bad.
Das Wetter ist schön, die Umgebung nicht und ich verfalle beim Gehen in Tagträumereien über eine wundersam schöne Zukunft. Irgendwann reicht es mir selbst. Ich will das nicht und ich will auch nicht, dass S. oder sonst wer in meinem Hirn herumspukt und mich bewertet. Wieso dreht sich immer alles darum, ob ich was wert bin oder doch eher minderwertige Versagerin.
Genau wie die Muskeln im rechten Fuß, der sich immer nach innen biegen möchte ist auch mein Hirn gewohnt, Träumereien zu produzieren. Ich kann versuchen, den Fuß gerade aufzusetzen und das klappt mittel bis geht so. Aber wie kann ich mein Hirn umlenken? Wo ist da der "Muskel", den ich trainieren muss?
Ich möchte mich gut finden. Ich möchte mich nicht abhängig fühlen vom Urteil anderer.
Der Trennungsschmerz ist heute nicht so spürbar, ich bin gut gelaunt. Deswegen muss mein Hirn doch nicht gleich die Unreal Engine anwerfen? Oder kann es "gut gelaunt" nicht von "Phantasieexplosion" unterscheiden? Weil die Realität oder was ich dafür halte, so oft nur negative Gefühle auslöst?
Zuhause mache ich im Schlafzimmer weiter, hänge ein Bild um, hole eine Lampe aus dem Keller für den zweiten Nachttisch und arrangiere die Mehrfachsteckdose so, dass sie optisch nicht zu sehr stört und ich bequem dran komme.
Dann mach ich mein Abendessen warm und esse vor dem Fernseher. Die Rückenschmerzen sind wieder sehr schlimm, deshalb beschließe ich, den Abend im Bett zu verbringen. Ich schaue die Dschungelfolge von gestern und bekomme beim Zusehen Bauchschmerzen vom Fremdschämen für die arme Nervensäge. Meine Güte. Aber sie wird dann endlich rausgewählt. Die Geduld der Betroffenen kann ich nur bewundern, keiner wurde laut, jedenfalls nicht ausgestrahlt und ich denke, das wäre gezeigt worden.
Da ich teilweise weghören muss vor Genervtheit, drängt sich mein Hirn mit irgendwelchen Vorstellungen vom potentiellen Wiedersehen beim Konzert in Juni in den Vordergrund, als wollte es sagen, hey obsession kann ich auch, schau mal. Davon bin ich dann auch genervt.
Worum geht es da? Ums Nicht-Loslassen-Wollen. Darum, nicht zu wissen, wie ich loslassen soll. Wie ich loslassen, mich entfernen und trotzdem überleben soll.
S. hat mir das Gefühl gegeben, Familie zu sein. Das habe ich noch nie vorher so gehabt. Sie hat mir wie selbstverständlich einen Familienplatz gegeben - und den verliere ich nun. Sie war meine Familie, alles was ich an Halt hatte, so schlecht das auch funktioniert hat. Und das nun zu verlieren, ist eine brüllende, drohende, angsteinflößende Leere. Ein bodenloser Abgrund. Es fühlt sich an, als würde mir das Leben entzogen.
Uralte Wunde, die immer noch blutet.
Um 21:30 Uhr mache ich das Licht aus, kann aber nicht schlafen. Es dauert lange, bis ich genug Ruhe zum Einschlafen finde.
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Freitag, 2. Februar 2024
01.02.24
garelia, 06:57h
Donnerstag. Schon Februar. Jetzt wird die Zeit seit der Trennung bald in Monaten gerechnet. Nicht mehr Tage oder Wochen. Es war Ende letzten Jahres, es ist über einen Monat her, bald sind es zwei. Aber für mich ist die Trennung noch im Nahbereich. Es sind fünf Wochen und so fühlt es sich auch an. Fünf Wochen, in denen ihre Abwesenheit mir bereits weh tut.
Beim Aufstehen schmerzt der Rücken wieder sehr stark, von wegen Besserung. Die Schmerzen lassen im Verlauf des Morgens aber wieder nach.
Ich stehe am Schlafzimmerfenster, sehe draußen blauen Himmel und helle Frühlingsverheißung und greife unwillkürlich nach ihrer Hand, ins Leere.
Es kotzt mich so an, ohne S. weitermachen zu müssen. Ich vermisse sie. Ich möchte keine andere Frau im Arm halten.
Es gibt so bestimmte Stellen in meiner Wohnung, da ploppen unvermittelt Erinnerungen auf und die Abwesenheit von S. fällt sehr schmerzlich auf. Gar nicht mal die offensichtlichen Stellen wie mein Bett, eher so unauffällige, die ich nicht auf dem Schirm habe und die mich dann von der Seite anspringen. Wie die Tür zum Wohnzimmer, an der meine dickste Fleecejacke als Dauerleihgabe an sie hing, wenn sie nicht da war. Und dahinter hängen meine Handtaschen und erinnern mich an unsere Ausflüge.
Und die Ablage im Bad, auf der 1001 Haarprodukte von ihr standen. Ich überlege ernsthaft, mir das Silbershampoo zu kaufen, gegen das ich mich immer gesträubt habe, nur damit es wieder da steht (und vielleicht auch meine Haarfarbe aufpeppt).
Ich denke an unsere Autofahrten, die Fahrten von mir zu ihr oder ungekehrt am Wochenende und es tut weh, denn da haben wir zusammengehört und das ist nun vorbei. Es ist vorbei aber ich fühle es noch.
Es tut nicht mehr permanent weh, aber solche Spitzen schmerzen noch sehr.
Ich stehe hier und verstehe nicht, wo sie hin ist und die Welt, die Zeit, fließen weiter, um mich herum. Ich werde überholt weil ich so langsam bin, so unsicher gehe, mich nicht traue weiterzugehen.
Ich frage mich, ob ich jemals mittanzen kann, mitrennen, mich im Strom fortziehen lassen. Ich glaube nicht daran.
Manchmal fühlt es sich an, als wäre wieder 2018 und ich könnte mich heute Abend fertigmachen und mit S. zur Ladies Night fahren. Als wäre alles neu und frisch und als gäbe es plötzlich Hoffnung. Das liegt am Himmel und der Jahreszeit und vor allem am Alleinesein in meiner Wohnung. Als wäre sie nicht gerade weg sondern noch nicht da. Als könnte ich zu ihr fahren und mit ihr die Möwen füttern. Spazierengehen, mich öffnen. Sonne hineinlassen.
In einem Film käme jetzt das Geräusch eines bremsenden Autos und dann das Geräusch des Crashs, wenn die Wunschträumerei vor die Realitätswand fährt.
Ich kämpfe mich durch Routineaufgaben, an denen meine Aufmerksamkeit abgleitet. Oder vielleicht ist die auch so flüchtig und rückwärtsgerichtet, dass die Aufgaben gar keine Chance haben. Nächste Woche gibt es eine Deadline einzuhalten, die holt sich dann die Aufmerksamkeit, die sie benötigt.
Um 14:00 Uhr mache ich Schluss und gehe zum Friseur. Dort ist es wie immer familiär und lustig, den Laden zu entdecken war ein totaler Glücksgriff. Der Friseurin erzähle ich, dass ich seit Dezember getrennt bin. Sie ist die 3. Person, der ich es persönlich erzähle. Ihre Reaktion ist angemessen betroffen und tut mir gut.
Sie fragt, ob wir verheiratet waren. Nein und wir haben auch nicht zusammen gewohnt. Das erspart natürlich sehr viel zusätzlichen Ärger. Allerdings macht das die Trennung auch abrupter. Man kann sich von jetzt auf gleich trennen: Schlüssel austauschen, Sachen mitnehmen, ein paar Reste mit der Post schicken, fertig. Getrennt. Die Psyche oder was auch immer kommt da gar nicht mit, so schnell geht es, dass kein Kontakt mehr benötigt wird.
Die gute Stimmung im Laden lenkt mich ab und ich komme mit einem breiten Grinsen heraus. Die Haare frisch haben ist auch immer schön. Ich gehe noch zum Drogeriemarkt und dann erstmal nach Hause, Zeug abladen. Dann nochmal los zum großen Supermarkt, Lebenmittel und Katzenfutter kaufen und bin geschockt über die Preise. Es scheint von Woche zu Woche teurer zu werden.
Wieder zu Hause beginnt der derzeitige Standardpart des Abends. Kochen, Essen, Spülen und dabei Dschungel von gestern nachholen. Ich koche eine große Portion Spitzkohl, Petersilienwurzel und Bratwurst, die für vier Mahlzeiten berechnet ist. Eine heute, eine morgen und zwei für die Tiefkühltruhe als Vorrat. Das Essen schmeckt besser als ich beim Kochen erwartet hätte, das Rezept muss ich mir merken.
Meine Stimmung ist weiter gedämpft und traurig. Ihre Abwesenheit und die überall verteilten Erinnerungen drücken und tun weh. Aber so, wie die Beziehung war, möchte ich sie nicht weiterführen. Und anders würden wir beide nicht schaffen. Also geht es nicht und war die richtige Entscheidung.
Im Dschungel auch alles wie immer, meine drei Favoriten sind noch dabei. Die arme Nervensäge auch. Ich gebe mir heute die volle Dröhnung, schaue dann noch die Stunde danach und fange die Sendung mit den ehemaligen Dschungelköniginnen an.
Aber um 21:00 Uhr ist Bettzeit, ich bin müde. Nicht müde genug, um direkt einzuschlafen und so drehe und wende und vermisse ich noch, bis ich dann endlich einschlafe.
Beim Aufstehen schmerzt der Rücken wieder sehr stark, von wegen Besserung. Die Schmerzen lassen im Verlauf des Morgens aber wieder nach.
Ich stehe am Schlafzimmerfenster, sehe draußen blauen Himmel und helle Frühlingsverheißung und greife unwillkürlich nach ihrer Hand, ins Leere.
Es kotzt mich so an, ohne S. weitermachen zu müssen. Ich vermisse sie. Ich möchte keine andere Frau im Arm halten.
Es gibt so bestimmte Stellen in meiner Wohnung, da ploppen unvermittelt Erinnerungen auf und die Abwesenheit von S. fällt sehr schmerzlich auf. Gar nicht mal die offensichtlichen Stellen wie mein Bett, eher so unauffällige, die ich nicht auf dem Schirm habe und die mich dann von der Seite anspringen. Wie die Tür zum Wohnzimmer, an der meine dickste Fleecejacke als Dauerleihgabe an sie hing, wenn sie nicht da war. Und dahinter hängen meine Handtaschen und erinnern mich an unsere Ausflüge.
Und die Ablage im Bad, auf der 1001 Haarprodukte von ihr standen. Ich überlege ernsthaft, mir das Silbershampoo zu kaufen, gegen das ich mich immer gesträubt habe, nur damit es wieder da steht (und vielleicht auch meine Haarfarbe aufpeppt).
Ich denke an unsere Autofahrten, die Fahrten von mir zu ihr oder ungekehrt am Wochenende und es tut weh, denn da haben wir zusammengehört und das ist nun vorbei. Es ist vorbei aber ich fühle es noch.
Es tut nicht mehr permanent weh, aber solche Spitzen schmerzen noch sehr.
Ich stehe hier und verstehe nicht, wo sie hin ist und die Welt, die Zeit, fließen weiter, um mich herum. Ich werde überholt weil ich so langsam bin, so unsicher gehe, mich nicht traue weiterzugehen.
Ich frage mich, ob ich jemals mittanzen kann, mitrennen, mich im Strom fortziehen lassen. Ich glaube nicht daran.
Manchmal fühlt es sich an, als wäre wieder 2018 und ich könnte mich heute Abend fertigmachen und mit S. zur Ladies Night fahren. Als wäre alles neu und frisch und als gäbe es plötzlich Hoffnung. Das liegt am Himmel und der Jahreszeit und vor allem am Alleinesein in meiner Wohnung. Als wäre sie nicht gerade weg sondern noch nicht da. Als könnte ich zu ihr fahren und mit ihr die Möwen füttern. Spazierengehen, mich öffnen. Sonne hineinlassen.
In einem Film käme jetzt das Geräusch eines bremsenden Autos und dann das Geräusch des Crashs, wenn die Wunschträumerei vor die Realitätswand fährt.
Ich kämpfe mich durch Routineaufgaben, an denen meine Aufmerksamkeit abgleitet. Oder vielleicht ist die auch so flüchtig und rückwärtsgerichtet, dass die Aufgaben gar keine Chance haben. Nächste Woche gibt es eine Deadline einzuhalten, die holt sich dann die Aufmerksamkeit, die sie benötigt.
Um 14:00 Uhr mache ich Schluss und gehe zum Friseur. Dort ist es wie immer familiär und lustig, den Laden zu entdecken war ein totaler Glücksgriff. Der Friseurin erzähle ich, dass ich seit Dezember getrennt bin. Sie ist die 3. Person, der ich es persönlich erzähle. Ihre Reaktion ist angemessen betroffen und tut mir gut.
Sie fragt, ob wir verheiratet waren. Nein und wir haben auch nicht zusammen gewohnt. Das erspart natürlich sehr viel zusätzlichen Ärger. Allerdings macht das die Trennung auch abrupter. Man kann sich von jetzt auf gleich trennen: Schlüssel austauschen, Sachen mitnehmen, ein paar Reste mit der Post schicken, fertig. Getrennt. Die Psyche oder was auch immer kommt da gar nicht mit, so schnell geht es, dass kein Kontakt mehr benötigt wird.
Die gute Stimmung im Laden lenkt mich ab und ich komme mit einem breiten Grinsen heraus. Die Haare frisch haben ist auch immer schön. Ich gehe noch zum Drogeriemarkt und dann erstmal nach Hause, Zeug abladen. Dann nochmal los zum großen Supermarkt, Lebenmittel und Katzenfutter kaufen und bin geschockt über die Preise. Es scheint von Woche zu Woche teurer zu werden.
Wieder zu Hause beginnt der derzeitige Standardpart des Abends. Kochen, Essen, Spülen und dabei Dschungel von gestern nachholen. Ich koche eine große Portion Spitzkohl, Petersilienwurzel und Bratwurst, die für vier Mahlzeiten berechnet ist. Eine heute, eine morgen und zwei für die Tiefkühltruhe als Vorrat. Das Essen schmeckt besser als ich beim Kochen erwartet hätte, das Rezept muss ich mir merken.
Meine Stimmung ist weiter gedämpft und traurig. Ihre Abwesenheit und die überall verteilten Erinnerungen drücken und tun weh. Aber so, wie die Beziehung war, möchte ich sie nicht weiterführen. Und anders würden wir beide nicht schaffen. Also geht es nicht und war die richtige Entscheidung.
Im Dschungel auch alles wie immer, meine drei Favoriten sind noch dabei. Die arme Nervensäge auch. Ich gebe mir heute die volle Dröhnung, schaue dann noch die Stunde danach und fange die Sendung mit den ehemaligen Dschungelköniginnen an.
Aber um 21:00 Uhr ist Bettzeit, ich bin müde. Nicht müde genug, um direkt einzuschlafen und so drehe und wende und vermisse ich noch, bis ich dann endlich einschlafe.
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Donnerstag, 1. Februar 2024
31.01.24
garelia, 06:50h
Mittwoch.
Um 3:30 reißt mich die Katze mit lautem Gebrüll aus einem Traum, in dem es um die Arbeit ging, ich war dabei, in einem fahrenden Zug etwas mit meinem Gruppenleiter zu bearbeiten. Ich stolpere ins Wohnzimmer und als die Katze mich sieht, ändert sich das Gebrüll in ein leiseres, freudiges Miauen. Ich stolpere wieder ins Bett und sie kommt mit, legt sich auf meine Hüfte.
Um 5:00 zwitschern die Weckervögel. Ich bleibe einen Moment liegen und stelle fest, das S. noch mein erster Gedanke morgens ist. Wird vermutlich auch noch eine Weile so bleiben.
Beim Aufstehen fällt mir eine Antwort zu dem Verdrängen von gestern ein. Ich glaube, das ich einen ersten Schritt in eine neue Richtung gemacht habe. Ein allererster Schritt, bei dem ich mich nicht am Geländer oder einer Person festgehalten habe. Ein Schritt alleine. Und das ist neu, macht Angst, macht schwindlig. Das macht mir solche Angst, dass ich es lieber verdränge. Mein Kopf spuckt beruhigende Szanarien aus, so wie er es immer gemacht hat. Weil die Realität oder was ich dafür halte, so unfassbare Angst macht.
Es ist immer noch unvorstellbar schrecklich für mich, dass S. nicht mehr meine Partnerin ist, nicht mehr zu mir gehört, dass sie mich (bald) nicht mehr liebt, dass sie nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Dass ich den Rest meines Lebens ohne sie weitermachen muss.
Ein Schritt in die Akzeptanz ist für mich gleichzeitig ein Schritt in einen potentiell bodenlosen Abgrund.
Kein Wunder, dass mein Hirn Bilder von glücklicher Wiedervereinigung produziert. Phantasie war immer meine Zuflucht, meine Droge. Das, was mich oberflächlich am Funktionieren gehalten hat. Was mir ermöglicht hat, als Mensch durchzugehen. Was mich vor dem Abgrund bewahrt hat. Mein Kopf versucht mich zu schützen.
Aber ich möchte weitergehen.
Das Hirn produziert trotzdem munter weiter rosafarbene Versöhnungsszenarien. Aber ich weiß jetzt, warum es das macht. Und ich werde die Realität oder was ich dafür halte, überleben.
Ich entschließe mich, auf den Diavortrag in 3,5 Wochen, für den S. und ich Karten hatten, alleine zu gehen. Sie hatte mir beide Karten geschickt und gesagt, ich sollte doch mit meiner Kollegin oder einer Bekannten gehen, die wären doch beide sehr lieb.
"Lieb". Die Bekannte hat sie einmal gesehen, meine Kollegin noch nie.
Aber ich möchte keine dabei haben, auf die ich warten muss oder nach der ich mich ausrichten muss oder mit der ich reden muss obwohl ich schweigen möchte. Ich mache das alleine. Es hängen zu viele Erinnerungen an dem Termin.
Nur noch ein Ticket kaufen statt zwei ist auch neues Gebiet.
Mir wird klar, dass S. vermutlich meine Wohnung nie wieder betreten wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Freundschaft aufbauen werden, aufgrund der sie zu Besuch kommen würde, ist extrem gering. Der Gedanke tut sehr weh.
Die Katze springt auf den Schreibtisch und legt sich vor die Tastatur, kuschelt sich an meinen Bauch. Ich frage mich, ob sie S. vermisst. Sie hat nie Gefühsregungen gezeigt, wenn S. kam, also vermutlich nicht. Aber vielleicht merkt sie, dass sich etwas verändert hat. Dass die Wohnung nur noch nach ihr und mir riecht. Dass ich weniger gestresst aber dafür trauriger bin.
Die Rückenschmerzen sind deutlich besser geworden, sind jetzt wieder auf normalem Schmerzniveau. Ich bin gespannt, was das Kieser-Training bewirken wird.
Im Homeoffice arbeitet es sich deutlich angenehmer und ich bekomme heute gefühlt mehr geschafft als im Büro gestern.
Nachmittags buche ich im Reisebüro eine Woche Kreta im Juni. Die Reise ist etwas teurer als ich eigentlich geplant hatte aber ich glaube und hoffe, dass es das wert ist. Ich möchte es schön haben bei meiner erste Reise alleine. Ich wollte ein Hotel mit fünf Sternen und ich wollte Griechenland und eine Insel, auf der ich noch nicht mit S. war. Und einen schönen Sandstrand. Das alles scheint vorhanden zu sein, also hoffe ich, dass es so schön ist, wie ich es mir wünsche. Und ich nehme mir vor, auf jeden Fall das Beste daraus zu machen und den schönstmöglichen Urlaub mit mir selbst zu verbringen. Mir eine gute Reisegefährtin zu sein.
Ein bisschen schlechtes Gewissen mischt sich auch unter, weil ich mir mit der Suche und dem Preisvergleich keine große Mühe gegeben habe. Ich höre im Geiste die Missbilligung von S., die sicher überzeugt gewesen wäre, für den Preis etwas noch besseres finden zu können oder das gleiche etwas günstiger. Den Luxus an sich hätte sie allerdings gebilligt, da steht sie auch drauf.
Krass, wie ich verinnerlicht habe, von ihr be- und verurteilt zu werden. Mein Urlaub geht sie nichts mehr an, trotzdem erzähle ich es ihr in meinem Kopf und höre auch ihre erste Frage, "was hast du bezahlt", unmittelbar gefolgt von der Überzeugung "das hättest du günstiger haben können".
Jedenfalls freue ich mich auf die Reise und das ist schon mal ein schönes Gefühl.
Nach dem Reisebüro gehe ich noch schnell in den Supermarkt und zum Biometzger, dann nach Hause zum Kochen und Dschungelgucken. Ich esse in der Küche, räume dort alles auf und ziehe dann ins Wohnzimmer um und gucke weiter. Der alberne Beef, den eine der Kandidatinnen immer wieder mit einer anderen Kandidatin aufwärmt, ist nur noch schwer zu ertragen. Ich würde ihr am liebsten raten, mal in Therapie zu gehen. Aber ich verstehe auch nicht, wie die Influencerinnenwelt funktioniert und das ist vielleicht alles ganz normal dort.
Meine eigene Stimmung sinkt auch wieder ab und ich wärme meinen eigenen Beef mit mir selbst ein bisschen auf. In meinem Kopf eine Mischung aus Rant und Träumereien. Ich denke viel an das Konzert im Sommer, weil wir noch beide die Karten haben und ich sie da möglicherweise wiedersehe. Noch habe ich im Grunde Angst davor, auch wenn ich tagträume, dass es mir dann vielleicht ja schon viel besser geht.
Sinnlos, sich etwas auszumalen. Nichts davon wird genau so passieren, es gibt unendlich viele mögliche Szenarien.
Ich denke viel an mein Gefühl der Minderwerigkeit ihr gegenüber und steigere mich da etwas rein. Das wird ein eigener Text, wenn überhaupt. Ich brauche da auch noch einen anderen Blickwinkel, bis jetzt ist es nur Suhlen in der Schwärze.
Heute Abend fühlt sich alles nicht so gut an.
Als Übersprungshandlung zu der ganzen Schwere mache ich ein paar Handysticker von meiner Katze und gehe dann ins Bett.
Um 3:30 reißt mich die Katze mit lautem Gebrüll aus einem Traum, in dem es um die Arbeit ging, ich war dabei, in einem fahrenden Zug etwas mit meinem Gruppenleiter zu bearbeiten. Ich stolpere ins Wohnzimmer und als die Katze mich sieht, ändert sich das Gebrüll in ein leiseres, freudiges Miauen. Ich stolpere wieder ins Bett und sie kommt mit, legt sich auf meine Hüfte.
Um 5:00 zwitschern die Weckervögel. Ich bleibe einen Moment liegen und stelle fest, das S. noch mein erster Gedanke morgens ist. Wird vermutlich auch noch eine Weile so bleiben.
Beim Aufstehen fällt mir eine Antwort zu dem Verdrängen von gestern ein. Ich glaube, das ich einen ersten Schritt in eine neue Richtung gemacht habe. Ein allererster Schritt, bei dem ich mich nicht am Geländer oder einer Person festgehalten habe. Ein Schritt alleine. Und das ist neu, macht Angst, macht schwindlig. Das macht mir solche Angst, dass ich es lieber verdränge. Mein Kopf spuckt beruhigende Szanarien aus, so wie er es immer gemacht hat. Weil die Realität oder was ich dafür halte, so unfassbare Angst macht.
Es ist immer noch unvorstellbar schrecklich für mich, dass S. nicht mehr meine Partnerin ist, nicht mehr zu mir gehört, dass sie mich (bald) nicht mehr liebt, dass sie nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Dass ich den Rest meines Lebens ohne sie weitermachen muss.
Ein Schritt in die Akzeptanz ist für mich gleichzeitig ein Schritt in einen potentiell bodenlosen Abgrund.
Kein Wunder, dass mein Hirn Bilder von glücklicher Wiedervereinigung produziert. Phantasie war immer meine Zuflucht, meine Droge. Das, was mich oberflächlich am Funktionieren gehalten hat. Was mir ermöglicht hat, als Mensch durchzugehen. Was mich vor dem Abgrund bewahrt hat. Mein Kopf versucht mich zu schützen.
Aber ich möchte weitergehen.
Das Hirn produziert trotzdem munter weiter rosafarbene Versöhnungsszenarien. Aber ich weiß jetzt, warum es das macht. Und ich werde die Realität oder was ich dafür halte, überleben.
Ich entschließe mich, auf den Diavortrag in 3,5 Wochen, für den S. und ich Karten hatten, alleine zu gehen. Sie hatte mir beide Karten geschickt und gesagt, ich sollte doch mit meiner Kollegin oder einer Bekannten gehen, die wären doch beide sehr lieb.
"Lieb". Die Bekannte hat sie einmal gesehen, meine Kollegin noch nie.
Aber ich möchte keine dabei haben, auf die ich warten muss oder nach der ich mich ausrichten muss oder mit der ich reden muss obwohl ich schweigen möchte. Ich mache das alleine. Es hängen zu viele Erinnerungen an dem Termin.
Nur noch ein Ticket kaufen statt zwei ist auch neues Gebiet.
Mir wird klar, dass S. vermutlich meine Wohnung nie wieder betreten wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Freundschaft aufbauen werden, aufgrund der sie zu Besuch kommen würde, ist extrem gering. Der Gedanke tut sehr weh.
Die Katze springt auf den Schreibtisch und legt sich vor die Tastatur, kuschelt sich an meinen Bauch. Ich frage mich, ob sie S. vermisst. Sie hat nie Gefühsregungen gezeigt, wenn S. kam, also vermutlich nicht. Aber vielleicht merkt sie, dass sich etwas verändert hat. Dass die Wohnung nur noch nach ihr und mir riecht. Dass ich weniger gestresst aber dafür trauriger bin.
Die Rückenschmerzen sind deutlich besser geworden, sind jetzt wieder auf normalem Schmerzniveau. Ich bin gespannt, was das Kieser-Training bewirken wird.
Im Homeoffice arbeitet es sich deutlich angenehmer und ich bekomme heute gefühlt mehr geschafft als im Büro gestern.
Nachmittags buche ich im Reisebüro eine Woche Kreta im Juni. Die Reise ist etwas teurer als ich eigentlich geplant hatte aber ich glaube und hoffe, dass es das wert ist. Ich möchte es schön haben bei meiner erste Reise alleine. Ich wollte ein Hotel mit fünf Sternen und ich wollte Griechenland und eine Insel, auf der ich noch nicht mit S. war. Und einen schönen Sandstrand. Das alles scheint vorhanden zu sein, also hoffe ich, dass es so schön ist, wie ich es mir wünsche. Und ich nehme mir vor, auf jeden Fall das Beste daraus zu machen und den schönstmöglichen Urlaub mit mir selbst zu verbringen. Mir eine gute Reisegefährtin zu sein.
Ein bisschen schlechtes Gewissen mischt sich auch unter, weil ich mir mit der Suche und dem Preisvergleich keine große Mühe gegeben habe. Ich höre im Geiste die Missbilligung von S., die sicher überzeugt gewesen wäre, für den Preis etwas noch besseres finden zu können oder das gleiche etwas günstiger. Den Luxus an sich hätte sie allerdings gebilligt, da steht sie auch drauf.
Krass, wie ich verinnerlicht habe, von ihr be- und verurteilt zu werden. Mein Urlaub geht sie nichts mehr an, trotzdem erzähle ich es ihr in meinem Kopf und höre auch ihre erste Frage, "was hast du bezahlt", unmittelbar gefolgt von der Überzeugung "das hättest du günstiger haben können".
Jedenfalls freue ich mich auf die Reise und das ist schon mal ein schönes Gefühl.
Nach dem Reisebüro gehe ich noch schnell in den Supermarkt und zum Biometzger, dann nach Hause zum Kochen und Dschungelgucken. Ich esse in der Küche, räume dort alles auf und ziehe dann ins Wohnzimmer um und gucke weiter. Der alberne Beef, den eine der Kandidatinnen immer wieder mit einer anderen Kandidatin aufwärmt, ist nur noch schwer zu ertragen. Ich würde ihr am liebsten raten, mal in Therapie zu gehen. Aber ich verstehe auch nicht, wie die Influencerinnenwelt funktioniert und das ist vielleicht alles ganz normal dort.
Meine eigene Stimmung sinkt auch wieder ab und ich wärme meinen eigenen Beef mit mir selbst ein bisschen auf. In meinem Kopf eine Mischung aus Rant und Träumereien. Ich denke viel an das Konzert im Sommer, weil wir noch beide die Karten haben und ich sie da möglicherweise wiedersehe. Noch habe ich im Grunde Angst davor, auch wenn ich tagträume, dass es mir dann vielleicht ja schon viel besser geht.
Sinnlos, sich etwas auszumalen. Nichts davon wird genau so passieren, es gibt unendlich viele mögliche Szenarien.
Ich denke viel an mein Gefühl der Minderwerigkeit ihr gegenüber und steigere mich da etwas rein. Das wird ein eigener Text, wenn überhaupt. Ich brauche da auch noch einen anderen Blickwinkel, bis jetzt ist es nur Suhlen in der Schwärze.
Heute Abend fühlt sich alles nicht so gut an.
Als Übersprungshandlung zu der ganzen Schwere mache ich ein paar Handysticker von meiner Katze und gehe dann ins Bett.
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Mittwoch, 31. Januar 2024
30.01.24
garelia, 06:46h
Dienstag. Beim Katze füttern und Kaffee kochen ein innerlicher Rant gegen S., gegen das Gefühl, dass alles immer an mir hing. Alles immer mein Problem war und sie "nicht wußte" was sie anders machen sollte und dabei alles ignoriert hat, was ich an Wünschen zum Andersmachen je geäußert habe.
Die Katze kotzt ihr Frühstück wieder aus, was den Morgen ganz gut symbolisiert.
Vielleicht jetzt die Wut-Trauerphase, da habe ich eigentlich keine Lust drauf. Hinterher wirkt man so lächerlich und ich hoffe, ich komme nicht in Versuchung, irgendwas davon an S. zu schreiben.
Etwas ist jedenfalls anders seit gestern. Ich hänge die Fotos und Karten vom Kühlschrank ab. Ich möchte sie nicht mehr sehen, diese schweigenden Vorwürfe, dass alles meine Schuld war.
Heute Bürotag, ich bin vorbereitet. Freue mich nicht auf das muffelige Büro aber auf den Weg dorthin. Ansonsten muss ich heute nur irgendwie das Reisebüro erreichen, gestern ging dort niemand ans Telefon.
Im Büro mache ich ein Foto vom hübschen rosa-dramatischen Sonnenaufgang, das Bild ist nicht bemerkenswert aber ich poste es als Erinnerung an das Bilderabhängen.
Die nette Mitarbeiterin des Reisebüros ruft mich an, ich fühle mich wohl behütet, alles ist gut. Ich bekomme einen Termin für morgen, um noch alle offenen Fragen zu besprechen. Spüre Vorfreude auf den Urlaub und male mir aus, wie es dort sein wird. Letztlich wird es natürlich dann ganz anders sein. Aber ich habe Lust auf die Erkundung, das Abenteuer. Ich habe tatsächlich Lust, alleine zu verreisen.
Wenn jemand anderes dabei ist, werde ich zu einem Schatten, laufe nur noch hinterher. Mache wenig selbständig denn ich habe furchbare Angst vor der Bewertung. Angst, etwas falsch zu machen. Und Angst, dass die andere nachher weg ist, wenn ich voran gehe. Alleine habe ich weniger Angst vor Bewertung. Angst macht der Blick der Anderen, ganz klassisch.
Gestern Abend und heute Vormittag habe ich wieder kurz gedacht "Jetzt würde ich sonst eine rauchen". In beiden Fällen stattdessen Worte fast unleserlich in ein Heft geschrieben, schnell raus mit den Gedanken. Und als kurzer Perspektivwechsel aufstehen, in anderes Zimmer gehen, einen Schluck Wasser trinken. Das ging sehr gut aber der Drang zu rauchen war auch nie richtig stark.
In den Bäumen vor dem Bürofenster zwitschert ein Vogel sehr laut und besonders, ich habe keine Ahnung, was für einer. Aber ich bin dankbar für die schöne Geräuschkulisse. Stelle mir kurz vor, auf dem Land zu leben, mit Hund und Frau. Schöner Gedanke.
Es fühlt sich heute anders an hier im Büro. S. ist auch hier abwesender. In meinem Büro war sie sowieso nur einmal aber sie ist gedanklich während des Arbeitens, zwar nicht weg aber auch nicht mehr so drückend präsent wie während der Beziehung. Es fühlt sich ein bisschen wie die Vor-S-Zeit an. Ich denke an M., meinen ehemaligen besten Freund, der nun auch nur noch Erinnerung ist, der weit weg ein Leben führt, von dem ich nichts mehr mitbekomme.
Aber unweigerlich kommt auch wieder eine stechende Erinnerung an etwas, dessen Verlust nun sehr schmerzt. Wie die Selbstverständlichkeit, mit der S. beim Klamotten anprobieren für mich andere Modelle und Größen gesucht hat. Ich hasse Anprobieren in Geschäften, fühle mich dabei maximal unwohl. Sie hat dort sehr gut für mich gesorgt, das habe ich vorher noch nie so erlebt.
Das ist nun weg bzw., sagt die fiese kleine Stimme in meinem Kopf, das macht sie bald mit einer anderen Frau.
Ich fange an, Informationen für ein neues Projekt zusammenzustellen bis ich festelle, dass ich das im Mai 23 schon gemacht habe. Das Projekt war damals zurückgestellt worden. Umso besser, ich stelle erfreut fest, dass ich kaum etwas ergänzen muss und die Aufgabe damit für heute abhaken kann.
Bis auf einen Kollegen sehe ich niemanden, die meisten sind im Homeoffice. Aber egal, ich ziehe das mit dem Präsenztag nun erstmal durch. Mein Arbeitsplatz ist bereits so gut wie entpersonalisiert, da er "demnächst" in einen floating Arbeitsplatz umgewandelt werden soll. Ich packe die letzten Gegenstände ein, die mir gehören: ein Kleiderbügel, vier Bleistifte mit Snoopy Motiven und zwei alte Notizbücher.
Nachmittags packe ich alles zusammen, der Rucksack ist voll wie bei einem Tagesausflug. Große Wasserflasche, leere Essensbehälter, das aktuell genutze Notizbuch, kleiner Kopfhörer fürs Handy, Headset und Kamera für den PC, Ladekabel, zwei Handys, Handcreme, Asthmaspray und das alte Zeug.
Zuhause schaue ich die Dschungelfolge von gestern, putze dabei den Kühlschrank von außen und sortiere die übrig gebliebenen Fotos und Karten neu. Es sind nur wenige, außer S. gab und gibt es nicht viel. Die vielen freigewordenen Magneten verteile ich so, dass es einigermaßen gefüllt aussieht. Der Anblick fühlt sich fremd an aber nicht falsch.
Allerdings fällt mir auf, dass ich dabei ganz viel herumspinne. Träumereien vom Wiederzusammenfinden spuken durch meinen Kopf. Diese Verdrängung ist doch scheiße, ich will das nicht. Dann lieber schmerzhaftes Vermissen, ich will nicht verdrängen!
Ist das eine Reaktion auf gestern? War es zu früh, alles abzuhängen? Will ich es nicht wahrhaben, kann es nicht akzeptieren? War das Gefühl heute morgen wahr?
Abendessen in der Küche und nachdem wieder alles sauber und aufgeräumt ist, ziehe ich um ins Wohnzimmer. Ein neues Gefühl macht sich bemerkbar in meiner Wohnung. Es ist meine Wohnung, ich bin alleine und ich kann aufbleiben, solange ich will. Bis zum Dschungel schaffe ich es nicht. Aber ich könnte, wenn ich wollte. Ich schaue bis 21:30 die Steel Buddies und gehe dann schlafen.
Die Katze kotzt ihr Frühstück wieder aus, was den Morgen ganz gut symbolisiert.
Vielleicht jetzt die Wut-Trauerphase, da habe ich eigentlich keine Lust drauf. Hinterher wirkt man so lächerlich und ich hoffe, ich komme nicht in Versuchung, irgendwas davon an S. zu schreiben.
Etwas ist jedenfalls anders seit gestern. Ich hänge die Fotos und Karten vom Kühlschrank ab. Ich möchte sie nicht mehr sehen, diese schweigenden Vorwürfe, dass alles meine Schuld war.
Heute Bürotag, ich bin vorbereitet. Freue mich nicht auf das muffelige Büro aber auf den Weg dorthin. Ansonsten muss ich heute nur irgendwie das Reisebüro erreichen, gestern ging dort niemand ans Telefon.
Im Büro mache ich ein Foto vom hübschen rosa-dramatischen Sonnenaufgang, das Bild ist nicht bemerkenswert aber ich poste es als Erinnerung an das Bilderabhängen.
Die nette Mitarbeiterin des Reisebüros ruft mich an, ich fühle mich wohl behütet, alles ist gut. Ich bekomme einen Termin für morgen, um noch alle offenen Fragen zu besprechen. Spüre Vorfreude auf den Urlaub und male mir aus, wie es dort sein wird. Letztlich wird es natürlich dann ganz anders sein. Aber ich habe Lust auf die Erkundung, das Abenteuer. Ich habe tatsächlich Lust, alleine zu verreisen.
Wenn jemand anderes dabei ist, werde ich zu einem Schatten, laufe nur noch hinterher. Mache wenig selbständig denn ich habe furchbare Angst vor der Bewertung. Angst, etwas falsch zu machen. Und Angst, dass die andere nachher weg ist, wenn ich voran gehe. Alleine habe ich weniger Angst vor Bewertung. Angst macht der Blick der Anderen, ganz klassisch.
Gestern Abend und heute Vormittag habe ich wieder kurz gedacht "Jetzt würde ich sonst eine rauchen". In beiden Fällen stattdessen Worte fast unleserlich in ein Heft geschrieben, schnell raus mit den Gedanken. Und als kurzer Perspektivwechsel aufstehen, in anderes Zimmer gehen, einen Schluck Wasser trinken. Das ging sehr gut aber der Drang zu rauchen war auch nie richtig stark.
In den Bäumen vor dem Bürofenster zwitschert ein Vogel sehr laut und besonders, ich habe keine Ahnung, was für einer. Aber ich bin dankbar für die schöne Geräuschkulisse. Stelle mir kurz vor, auf dem Land zu leben, mit Hund und Frau. Schöner Gedanke.
Es fühlt sich heute anders an hier im Büro. S. ist auch hier abwesender. In meinem Büro war sie sowieso nur einmal aber sie ist gedanklich während des Arbeitens, zwar nicht weg aber auch nicht mehr so drückend präsent wie während der Beziehung. Es fühlt sich ein bisschen wie die Vor-S-Zeit an. Ich denke an M., meinen ehemaligen besten Freund, der nun auch nur noch Erinnerung ist, der weit weg ein Leben führt, von dem ich nichts mehr mitbekomme.
Aber unweigerlich kommt auch wieder eine stechende Erinnerung an etwas, dessen Verlust nun sehr schmerzt. Wie die Selbstverständlichkeit, mit der S. beim Klamotten anprobieren für mich andere Modelle und Größen gesucht hat. Ich hasse Anprobieren in Geschäften, fühle mich dabei maximal unwohl. Sie hat dort sehr gut für mich gesorgt, das habe ich vorher noch nie so erlebt.
Das ist nun weg bzw., sagt die fiese kleine Stimme in meinem Kopf, das macht sie bald mit einer anderen Frau.
Ich fange an, Informationen für ein neues Projekt zusammenzustellen bis ich festelle, dass ich das im Mai 23 schon gemacht habe. Das Projekt war damals zurückgestellt worden. Umso besser, ich stelle erfreut fest, dass ich kaum etwas ergänzen muss und die Aufgabe damit für heute abhaken kann.
Bis auf einen Kollegen sehe ich niemanden, die meisten sind im Homeoffice. Aber egal, ich ziehe das mit dem Präsenztag nun erstmal durch. Mein Arbeitsplatz ist bereits so gut wie entpersonalisiert, da er "demnächst" in einen floating Arbeitsplatz umgewandelt werden soll. Ich packe die letzten Gegenstände ein, die mir gehören: ein Kleiderbügel, vier Bleistifte mit Snoopy Motiven und zwei alte Notizbücher.
Nachmittags packe ich alles zusammen, der Rucksack ist voll wie bei einem Tagesausflug. Große Wasserflasche, leere Essensbehälter, das aktuell genutze Notizbuch, kleiner Kopfhörer fürs Handy, Headset und Kamera für den PC, Ladekabel, zwei Handys, Handcreme, Asthmaspray und das alte Zeug.
Zuhause schaue ich die Dschungelfolge von gestern, putze dabei den Kühlschrank von außen und sortiere die übrig gebliebenen Fotos und Karten neu. Es sind nur wenige, außer S. gab und gibt es nicht viel. Die vielen freigewordenen Magneten verteile ich so, dass es einigermaßen gefüllt aussieht. Der Anblick fühlt sich fremd an aber nicht falsch.
Allerdings fällt mir auf, dass ich dabei ganz viel herumspinne. Träumereien vom Wiederzusammenfinden spuken durch meinen Kopf. Diese Verdrängung ist doch scheiße, ich will das nicht. Dann lieber schmerzhaftes Vermissen, ich will nicht verdrängen!
Ist das eine Reaktion auf gestern? War es zu früh, alles abzuhängen? Will ich es nicht wahrhaben, kann es nicht akzeptieren? War das Gefühl heute morgen wahr?
Abendessen in der Küche und nachdem wieder alles sauber und aufgeräumt ist, ziehe ich um ins Wohnzimmer. Ein neues Gefühl macht sich bemerkbar in meiner Wohnung. Es ist meine Wohnung, ich bin alleine und ich kann aufbleiben, solange ich will. Bis zum Dschungel schaffe ich es nicht. Aber ich könnte, wenn ich wollte. Ich schaue bis 21:30 die Steel Buddies und gehe dann schlafen.
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Dienstag, 30. Januar 2024
29.01.24
garelia, 05:57h
Montag. Um 4:00 hat mich die Katze geweckt, bin aber nochmal eingeschlafen und um 5:00 vom Wecker geweckt worden, der eigentlich hätte auf 6:00 stehen können aber egal.
Heute erstens Montag, zweitens Zahnarzt, wenn auch nur Zahnreinigung. Außerdem noch Orgazeug, also eher graue Aussichten aber grau ist sowieso normal zur Zeit. Also spüre ich auch keine besonderen Ängste vor heute, was ja auch wieder gut ist.
Trotzdem wieder großes Konzentrationsproblem. Termine als Zeitanker, dazwischen kann ich grad nur wenig machen.
Rückenschmerzen sind heute besonders stark und lenken ab. Mache Termin bei einem neuen Arzt wegen eines kosmetischen Themas. Fühle mich leicht überfordert von der Terminjongliererei, den Schmerzen, dem Zahnarzttermin. Mache eine Liste zur Beruhigung. Das mit dem Reisebüro stresst mich, da ich weiß, dass die Beraterin heute nicht im Büro ist aber ich bis morgen meine Fragen gerne geklärt hätte. Dabei ist ja nichts schlimmes, wenn das Angebot verfällt gibt es ein neues. Bin trotzdem sehr unruhig. Versuche mir klar zu machen, dass die ja was von mir wollen (meine Buchung - mein Geld) und nicht nur ich was von denen (Antworten). Schreiben hilft etwas.
Ich hätte gern etwas Körperliches zu tun, würde mich gerne bewegen. Stattdessen muss ich vor dem Rechner sitzen, habe ein schlechtes Gewissen wegen der Konzentrationsprobleme und hänge auch gedanklich fest.
Mache ein Wärmepflaster auf den Rücken und hoffe, es hilft und ziept nicht nur.
Es hilft nicht wirklich, ich nehme eine Schmerztablette.
Schwarze Gedankenfäden schlingen sich um mein Befinden.
~.~.~
Ich bin ganz allein. Niemand holt mich ab, wenn ich nochmal einen Dämmerschlaf bekommen muss, deshalb wird das nicht gemacht werden können. Niemand versorgt die Katze, wenn mir etwas passiert. Ich werde den Rest meines Lebens allein bleiben. Ich kann zu niemandem gut sein, nie normal sein, ich tue niemandem gut, niemand möchte etwas mit mir zu tun haben.
Mein Körper ist zu schwer für meinen Rücken, meine Gedanken sind zu schwer für mein Befinden, mein Lachen ist eine Fratze. Ich werde unter Wasser gedrückt.
Mein Körper ist nicht akzeptabel. Meine Performance ist nicht akzeptabel.
~.~.~
Ich spüre die Abwärtsneigung des Bodens unter meinen Füßen, spüre, wie ich rutsche. Ein bisschen ist es egal, weil mit S. sowieso alles zu spät ist. Wenigstens diese Scham bleibt mir heute erspart. Nicht gut gelaunt genug, nicht fröhlich und liebevoll genug, nicht was auch immer genug.
Ist egal, es sieht niemand, interessiert niemand.
Ich gebe das proaktive Arbeiten für heute auf, reagiere nur noch auf das was reinkommt. Muss sowieso heute früher Schluss machen wegen Zahnarzt.
Ich kann es kaum erwarten, loszugehen, um mich endlich zu bewegen. Vielleicht hilft es ja.
Nicht mal der Trennungsschmerz dringt mehr durch das dichter werdende Gewirr der schwarzen Fäden. Luft und Licht werden grau.
Endlich losgehen. Die letzte Station zum Zahnarzt gehe ich zu Fuß. Dort angekommen erfahre ich, dass die Mitarbeiterin krank ist. Sie SMS dazu kam, als ich unterwegs war. Egal, das läßt mich heute kalt, ich bin nicht mal erleichtert. Ich mache einen neuen Termin in drei Wochen, nehme den nächsten freien Termin.
Auf dem Rückweg kaufe ich ein paar Sachen ein, vor allem brauche ich eine Flasche Wasser für den Bürotag morgen. Ich schaue ins Schaufenster eines Optikers, bei dem mir eine Brille gefallen hat, finde sie aber nicht mehr oder sie gefällt mir nicht mehr, jedenfalls sehe ich da nichts besonderes. Also mache ich einen Termin beim anderen Optiker, bei dem ich auch die letzten Brillen gekauft habe. Noch einen Termin, ja warum denn nicht, zieht mich ja nur voll runter, die ganzen Termine. Schon als Zehnjährige habe ich Termine gehasst, da müsste man auch mal näher hingucken aber nicht jetzt.
Aber ich habe ja eh nichts besseres zu tun. Ich habe Zeit. Ich kann vollkommen alleine entscheiden, was ich mache. Ich habe nicht mehr das Gefühl, keine Zeit für mich zu haben, weil es keine Zeit mit S. mehr gibt, die nie Zeit für mich war sondern immer Zeit für sie. Also warum nicht viele Termine machen, dann komme ich raus, muss mit Menschen kommunizieren (aha!?) und bekomme Dinge erledigt, tue etwas für mich. Aber vor allem: weitermachen. Weitermachen, es wird besser werden.
Meine Gedanken laufen wild im Hamsterrad und machen ab und zu Zoomies durch den Käfig. Ausgedachte hätte, könnte, sollte Geschichten wechseln sich ab mit mantraförmig wiederholten Unfreundlichkeiten mir selbst gegenüber.
Die Routine von Kochen und Fernsehen (Die Stunde danach von gestern, dann Rateshow) beruhigt. Ich fühle mich dösig im Kopf, vielleicht von der Ibu. Rückenschmerzen habe ich immer noch. Dumpfer Verlustschmerz pocht in mir, nachdem der Haushalt erledigt ist und ich auf der Couch sitze.
Zur Ablenkung schaue ich mir auf Netflix einen Katastrophenfilm an, San Andreas. Meine innere Welt liegt in Schutt und Asche und es hat fast etwas Kathartisches zu sehen, wie dort die Erde aufreißt und die Hochäuser umkippen. Ich fühle es. Die Handlung ist platt aber nicht zu aufdringlich, nur an manchen Stellen muss ich vorspulen, Todesangst sehe ich nicht gerne.
Zwischendurch schaue ich aufs Handy und da ist einer der Momente, die ich gefürchtet habe. Eine winzige Kleinigkeit mit für mich hohem Symbolwert. Ihr Profilfoto hat sich geändert, es ist nicht mehr meine Katze. Sie geht, löst sich von mir. Ich bleibe allein zurück. Es ist wie das Wiedererleben des Zurückbleibens als Baby und Kleinkind, ich habe keine Worte für das Gefühl, es war die Zeit vor den Worten. Schwindel. Orientierungslosigkeit. Grauer Nebel. Angst. Weinen. Todesangst. Ich sterbe, wenn niemand kommt.
Weitermachen. Ich schaue den Film zu Ende und weine mich in den Schlaf.
Heute erstens Montag, zweitens Zahnarzt, wenn auch nur Zahnreinigung. Außerdem noch Orgazeug, also eher graue Aussichten aber grau ist sowieso normal zur Zeit. Also spüre ich auch keine besonderen Ängste vor heute, was ja auch wieder gut ist.
Trotzdem wieder großes Konzentrationsproblem. Termine als Zeitanker, dazwischen kann ich grad nur wenig machen.
Rückenschmerzen sind heute besonders stark und lenken ab. Mache Termin bei einem neuen Arzt wegen eines kosmetischen Themas. Fühle mich leicht überfordert von der Terminjongliererei, den Schmerzen, dem Zahnarzttermin. Mache eine Liste zur Beruhigung. Das mit dem Reisebüro stresst mich, da ich weiß, dass die Beraterin heute nicht im Büro ist aber ich bis morgen meine Fragen gerne geklärt hätte. Dabei ist ja nichts schlimmes, wenn das Angebot verfällt gibt es ein neues. Bin trotzdem sehr unruhig. Versuche mir klar zu machen, dass die ja was von mir wollen (meine Buchung - mein Geld) und nicht nur ich was von denen (Antworten). Schreiben hilft etwas.
Ich hätte gern etwas Körperliches zu tun, würde mich gerne bewegen. Stattdessen muss ich vor dem Rechner sitzen, habe ein schlechtes Gewissen wegen der Konzentrationsprobleme und hänge auch gedanklich fest.
Mache ein Wärmepflaster auf den Rücken und hoffe, es hilft und ziept nicht nur.
Es hilft nicht wirklich, ich nehme eine Schmerztablette.
Schwarze Gedankenfäden schlingen sich um mein Befinden.
~.~.~
Ich bin ganz allein. Niemand holt mich ab, wenn ich nochmal einen Dämmerschlaf bekommen muss, deshalb wird das nicht gemacht werden können. Niemand versorgt die Katze, wenn mir etwas passiert. Ich werde den Rest meines Lebens allein bleiben. Ich kann zu niemandem gut sein, nie normal sein, ich tue niemandem gut, niemand möchte etwas mit mir zu tun haben.
Mein Körper ist zu schwer für meinen Rücken, meine Gedanken sind zu schwer für mein Befinden, mein Lachen ist eine Fratze. Ich werde unter Wasser gedrückt.
Mein Körper ist nicht akzeptabel. Meine Performance ist nicht akzeptabel.
~.~.~
Ich spüre die Abwärtsneigung des Bodens unter meinen Füßen, spüre, wie ich rutsche. Ein bisschen ist es egal, weil mit S. sowieso alles zu spät ist. Wenigstens diese Scham bleibt mir heute erspart. Nicht gut gelaunt genug, nicht fröhlich und liebevoll genug, nicht was auch immer genug.
Ist egal, es sieht niemand, interessiert niemand.
Ich gebe das proaktive Arbeiten für heute auf, reagiere nur noch auf das was reinkommt. Muss sowieso heute früher Schluss machen wegen Zahnarzt.
Ich kann es kaum erwarten, loszugehen, um mich endlich zu bewegen. Vielleicht hilft es ja.
Nicht mal der Trennungsschmerz dringt mehr durch das dichter werdende Gewirr der schwarzen Fäden. Luft und Licht werden grau.
Endlich losgehen. Die letzte Station zum Zahnarzt gehe ich zu Fuß. Dort angekommen erfahre ich, dass die Mitarbeiterin krank ist. Sie SMS dazu kam, als ich unterwegs war. Egal, das läßt mich heute kalt, ich bin nicht mal erleichtert. Ich mache einen neuen Termin in drei Wochen, nehme den nächsten freien Termin.
Auf dem Rückweg kaufe ich ein paar Sachen ein, vor allem brauche ich eine Flasche Wasser für den Bürotag morgen. Ich schaue ins Schaufenster eines Optikers, bei dem mir eine Brille gefallen hat, finde sie aber nicht mehr oder sie gefällt mir nicht mehr, jedenfalls sehe ich da nichts besonderes. Also mache ich einen Termin beim anderen Optiker, bei dem ich auch die letzten Brillen gekauft habe. Noch einen Termin, ja warum denn nicht, zieht mich ja nur voll runter, die ganzen Termine. Schon als Zehnjährige habe ich Termine gehasst, da müsste man auch mal näher hingucken aber nicht jetzt.
Aber ich habe ja eh nichts besseres zu tun. Ich habe Zeit. Ich kann vollkommen alleine entscheiden, was ich mache. Ich habe nicht mehr das Gefühl, keine Zeit für mich zu haben, weil es keine Zeit mit S. mehr gibt, die nie Zeit für mich war sondern immer Zeit für sie. Also warum nicht viele Termine machen, dann komme ich raus, muss mit Menschen kommunizieren (aha!?) und bekomme Dinge erledigt, tue etwas für mich. Aber vor allem: weitermachen. Weitermachen, es wird besser werden.
Meine Gedanken laufen wild im Hamsterrad und machen ab und zu Zoomies durch den Käfig. Ausgedachte hätte, könnte, sollte Geschichten wechseln sich ab mit mantraförmig wiederholten Unfreundlichkeiten mir selbst gegenüber.
Die Routine von Kochen und Fernsehen (Die Stunde danach von gestern, dann Rateshow) beruhigt. Ich fühle mich dösig im Kopf, vielleicht von der Ibu. Rückenschmerzen habe ich immer noch. Dumpfer Verlustschmerz pocht in mir, nachdem der Haushalt erledigt ist und ich auf der Couch sitze.
Zur Ablenkung schaue ich mir auf Netflix einen Katastrophenfilm an, San Andreas. Meine innere Welt liegt in Schutt und Asche und es hat fast etwas Kathartisches zu sehen, wie dort die Erde aufreißt und die Hochäuser umkippen. Ich fühle es. Die Handlung ist platt aber nicht zu aufdringlich, nur an manchen Stellen muss ich vorspulen, Todesangst sehe ich nicht gerne.
Zwischendurch schaue ich aufs Handy und da ist einer der Momente, die ich gefürchtet habe. Eine winzige Kleinigkeit mit für mich hohem Symbolwert. Ihr Profilfoto hat sich geändert, es ist nicht mehr meine Katze. Sie geht, löst sich von mir. Ich bleibe allein zurück. Es ist wie das Wiedererleben des Zurückbleibens als Baby und Kleinkind, ich habe keine Worte für das Gefühl, es war die Zeit vor den Worten. Schwindel. Orientierungslosigkeit. Grauer Nebel. Angst. Weinen. Todesangst. Ich sterbe, wenn niemand kommt.
Weitermachen. Ich schaue den Film zu Ende und weine mich in den Schlaf.
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Montag, 29. Januar 2024
28.01.24
garelia, 06:36h
Sonntag. Wieder um kurz nach 4:00 wach. Ich bleibe noch liegen aber bin schon zu weit vom Schlaf entfernt, das Denken fängt wieder an zu kreisen, ich kann es selbst nicht mehr hören.
Also mit Kaffee an den Schreibtisch, schreiben damit das Grübeln ein Ventil hat.
Heute Mittag Probetraining bei Kieser. Ich bin jetzt schon sicher, dass ich wieder einen Vertrag abschließen werde. Bin unsicher, ob es eine gute Idee ist, das andere Studio zu nehmen. Beim alten könnte ich eher mal nach dem Training in einem Café etwas trinken, was ich aber natürlich in all den Jahren, die ich dort einen Vertrag hatte, nie gemacht habe. Zum neuen komme ich ohne umzusteigen, was der größere Vorteil ist. Stelle fest, dass ich sonntags aber doch umsteigen muss, dank der Versuche der Verkehrsbetriebe, ihre Effizienz zu steigern. Der Sonntag ist aber auch eine Ausnahme, ich möchte zukünftig Mittwoch und Samstag trainieren.
Mail an Reisebüro geschrieben mit offenen Fragen zum Urlaub. Ich habe mich aufgrund des Strands für Kreta entschieden. Dort ist breiter Sandstrand, in Spanien nur ein schmaler Streifen, auf dem man quasi nicht liegen kann. Und ich möchte Inselfeeling, auch wenn Kreta nicht gerade klein ist.
Dann spiele ich 10 Min. WoW, es packt mich nicht.
Setze mich auf die Couch und schaue die Dschungelfolge von gestern. Draussen ist es hell, klar und sonnig, mein gute Laune Wetter.
Dieses Wetter, der hellblaue Himmel erinnert mich an die Anfangszeit mit S., an unsere Spaziergänge am Rhein. An das Vertrauen, so schön und ungewohnt, das ich ihr gegenüber gefühlt habe. Die Hoffnung, die ich gespürt habe. Hoffnung darauf, dass mein Leben doch noch nicht zu Ende ist, dass es weiter geht und sogar besser werden kann.
Aber immer wenn ich jetzt diesen hellen blauen Himmel sehe, die Hoffung auf Zukunft wieder spüre oder zumindest stark an sie erinnert werde, tut es gleichzeitig furchtbar weh. Vor fast genau 6 Jahren hat S. diese Hoffnung für mich bedeutet. Hoffnung auf Leben, Freundschaft, Beistand. Etwas erleben, fühlen. Hoffnung, mich verändern zu können. Die Hoffnung hat sich nicht bewahrheitet, ist zu Schmerz geworden und hat in Verlust geendet. Der hellblaue Himmel ist gleichzeitig freudige Hoffnung und schmerzhafter Verlust. Ich kann anscheinend grad nur kitschig formulieren, fehlt nur noch ein Meme-Spruch wie "Das ist das Leben, Baby".
Ich habe etwas Angst vor dem Frühling.
Aber ich kann die Hoffnung nicht völlig aufgeben. Ich muss sie wieder zulassen. Diesmal nur ohne mich zu sehr auf andere zu stützen. Meine Geschichte ist noch nicht vorbei;
Das Semikolon als Symbol für Hoffnung kannte ich bis vor ein paar Tagen gar nicht, finde aber, dass es sehr gut passt. Ich möchte mir das tätowieren lassen.
Zum Frühstück schaue ich die Stunde danach. Heute Abend kann ich live schauen, da es früh anfängt.
Echt eine zeitaufwändige Angelegenheit, hier auf Stand zu bleiben.
Beim Kieser war alles wie erwartet, das Prinzip ist mir ja bekannt. Die nächsten Sachen gehe alle nur mit Termin und ich beneide wiedermal die Leute, die ein Studio in der Nähe haben. Die Termine sind unregelmäßig und zu nicht optimalen Uhrzeiten, das finde ich ein bisschen anstrengend. Aber ich werde das durchziehen. Ich möchte aus diesem schlimmen Körpergefühl raus, mich nicht mehr so schwach fühlen.
Auf dem Rückweg steige ich zwei Haltestellen früher aus, um das schöne Wetter noch zu genießen. Ich mag die Gegend, durch die ich gehe und kann gut dabei nachdenken. Diesmal über den Kontakt, den sie weiterhin wollte, weil es "ohne gar nicht geht". Der Rythmus des Gehens tut mir gut, ich lande bei relativer Ruhe. Sie meldet sich nicht, dann ist das eben so. Es würde mir auch nicht gut tun. Ich mache meine Sachen. Es wird dauern aber ich werde mich irgendwann besser fühlen.
Zuhause backe ich Frühstückskekse auf Vorrat und bereite Abendessen vor. Ich bekomme eine Unzustellbarkeitsmeldung für die Mail an das Reisebüro und stelle fest, dass ich einen Anfänger-Tippfehler gemacht habe. Also schicke ich sie nochmal ab, diesmal an die korrekte Adresse. Werde aber morgen wohl sicherheitshalber nochmal dort anrufen. Einer der Kieser-Termine kollidiert mit einem Arzttermin, den ich nicht im Kopf hatte, also dort morgen auch anrufen.
Der Salat zum Abendessen schmeckt viel besser als gestern, da ich Karotte durch Physalis ersetzt habe. Eigentlich nur, weil ich beim Gewicht verschätzt und zu wenig Karotte gekauft habe aber gut zu wissen, dass der Salat mit Obst für mich besser funktioniert. Ich mag einfach keine rohen Karotten, da hat sich anscheinend nichts dran geändert.
Beim RTL kommen jede Menge Hundesendungen, genau die richtige Hintergrundberieselung für Haushaltskram. Ich merke, dass ich viel Zeit mit Hin- und Herräumen verbringe, wenn ich alleine bin. Ich räume hinter mir auf, wenn ich ein Zimmer verlasse. Spüle seit vier Wochen jeden Abend, die Küche ist morgens immer aufgeräumt. Das finde ich schön und fühle mich wohl damit. Wieso hatte ich so oft das Gefühl, keine Zeit und/oder Lust dafür zu haben, wenn S. da war?
Im Bett schaue ich die Kurzfolge Dschungel und bin sehr einverstanden mit dem heutigen Rauswurf. Nach einer halben "Stunde danach" mache ich gegen 21:30 Uhr das Licht aus.
Also mit Kaffee an den Schreibtisch, schreiben damit das Grübeln ein Ventil hat.
Heute Mittag Probetraining bei Kieser. Ich bin jetzt schon sicher, dass ich wieder einen Vertrag abschließen werde. Bin unsicher, ob es eine gute Idee ist, das andere Studio zu nehmen. Beim alten könnte ich eher mal nach dem Training in einem Café etwas trinken, was ich aber natürlich in all den Jahren, die ich dort einen Vertrag hatte, nie gemacht habe. Zum neuen komme ich ohne umzusteigen, was der größere Vorteil ist. Stelle fest, dass ich sonntags aber doch umsteigen muss, dank der Versuche der Verkehrsbetriebe, ihre Effizienz zu steigern. Der Sonntag ist aber auch eine Ausnahme, ich möchte zukünftig Mittwoch und Samstag trainieren.
Mail an Reisebüro geschrieben mit offenen Fragen zum Urlaub. Ich habe mich aufgrund des Strands für Kreta entschieden. Dort ist breiter Sandstrand, in Spanien nur ein schmaler Streifen, auf dem man quasi nicht liegen kann. Und ich möchte Inselfeeling, auch wenn Kreta nicht gerade klein ist.
Dann spiele ich 10 Min. WoW, es packt mich nicht.
Setze mich auf die Couch und schaue die Dschungelfolge von gestern. Draussen ist es hell, klar und sonnig, mein gute Laune Wetter.
Dieses Wetter, der hellblaue Himmel erinnert mich an die Anfangszeit mit S., an unsere Spaziergänge am Rhein. An das Vertrauen, so schön und ungewohnt, das ich ihr gegenüber gefühlt habe. Die Hoffnung, die ich gespürt habe. Hoffnung darauf, dass mein Leben doch noch nicht zu Ende ist, dass es weiter geht und sogar besser werden kann.
Aber immer wenn ich jetzt diesen hellen blauen Himmel sehe, die Hoffung auf Zukunft wieder spüre oder zumindest stark an sie erinnert werde, tut es gleichzeitig furchtbar weh. Vor fast genau 6 Jahren hat S. diese Hoffnung für mich bedeutet. Hoffnung auf Leben, Freundschaft, Beistand. Etwas erleben, fühlen. Hoffnung, mich verändern zu können. Die Hoffnung hat sich nicht bewahrheitet, ist zu Schmerz geworden und hat in Verlust geendet. Der hellblaue Himmel ist gleichzeitig freudige Hoffnung und schmerzhafter Verlust. Ich kann anscheinend grad nur kitschig formulieren, fehlt nur noch ein Meme-Spruch wie "Das ist das Leben, Baby".
Ich habe etwas Angst vor dem Frühling.
Aber ich kann die Hoffnung nicht völlig aufgeben. Ich muss sie wieder zulassen. Diesmal nur ohne mich zu sehr auf andere zu stützen. Meine Geschichte ist noch nicht vorbei;
Das Semikolon als Symbol für Hoffnung kannte ich bis vor ein paar Tagen gar nicht, finde aber, dass es sehr gut passt. Ich möchte mir das tätowieren lassen.
Zum Frühstück schaue ich die Stunde danach. Heute Abend kann ich live schauen, da es früh anfängt.
Echt eine zeitaufwändige Angelegenheit, hier auf Stand zu bleiben.
Beim Kieser war alles wie erwartet, das Prinzip ist mir ja bekannt. Die nächsten Sachen gehe alle nur mit Termin und ich beneide wiedermal die Leute, die ein Studio in der Nähe haben. Die Termine sind unregelmäßig und zu nicht optimalen Uhrzeiten, das finde ich ein bisschen anstrengend. Aber ich werde das durchziehen. Ich möchte aus diesem schlimmen Körpergefühl raus, mich nicht mehr so schwach fühlen.
Auf dem Rückweg steige ich zwei Haltestellen früher aus, um das schöne Wetter noch zu genießen. Ich mag die Gegend, durch die ich gehe und kann gut dabei nachdenken. Diesmal über den Kontakt, den sie weiterhin wollte, weil es "ohne gar nicht geht". Der Rythmus des Gehens tut mir gut, ich lande bei relativer Ruhe. Sie meldet sich nicht, dann ist das eben so. Es würde mir auch nicht gut tun. Ich mache meine Sachen. Es wird dauern aber ich werde mich irgendwann besser fühlen.
Zuhause backe ich Frühstückskekse auf Vorrat und bereite Abendessen vor. Ich bekomme eine Unzustellbarkeitsmeldung für die Mail an das Reisebüro und stelle fest, dass ich einen Anfänger-Tippfehler gemacht habe. Also schicke ich sie nochmal ab, diesmal an die korrekte Adresse. Werde aber morgen wohl sicherheitshalber nochmal dort anrufen. Einer der Kieser-Termine kollidiert mit einem Arzttermin, den ich nicht im Kopf hatte, also dort morgen auch anrufen.
Der Salat zum Abendessen schmeckt viel besser als gestern, da ich Karotte durch Physalis ersetzt habe. Eigentlich nur, weil ich beim Gewicht verschätzt und zu wenig Karotte gekauft habe aber gut zu wissen, dass der Salat mit Obst für mich besser funktioniert. Ich mag einfach keine rohen Karotten, da hat sich anscheinend nichts dran geändert.
Beim RTL kommen jede Menge Hundesendungen, genau die richtige Hintergrundberieselung für Haushaltskram. Ich merke, dass ich viel Zeit mit Hin- und Herräumen verbringe, wenn ich alleine bin. Ich räume hinter mir auf, wenn ich ein Zimmer verlasse. Spüle seit vier Wochen jeden Abend, die Küche ist morgens immer aufgeräumt. Das finde ich schön und fühle mich wohl damit. Wieso hatte ich so oft das Gefühl, keine Zeit und/oder Lust dafür zu haben, wenn S. da war?
Im Bett schaue ich die Kurzfolge Dschungel und bin sehr einverstanden mit dem heutigen Rauswurf. Nach einer halben "Stunde danach" mache ich gegen 21:30 Uhr das Licht aus.
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