Sonntag, 25. Februar 2024
24.02.24
Samstag. Um 6:50 stehe ich schlecht gelaunt auf, nachdem die Katze mich die letzten 2,5 Stunden dauergenervt hat, auf mir sitzend, quengelnd, drängelnd miauend. Um 4:30 hatte ich ihr schon zwei verschiedene Sorten angeboten, sie mag nichts. Kurz nach 7 mag sie drei weitere Sorten nicht, läuft mir hinterher, hat Hunger, aber frisst nicht.

Ich bin wütend, verzweifelt, genervt.
Mir kommen die Tränen. Warum reagiere ich so stark darauf?

Wieder etwas, wo ich anscheinend alles falsch mache. Wo ich nichts richtig kann, nicht mal die Katze füttern. Wo ich unter Druck bin, jemand will permanent etwas anderes, als ich geben kann. Permanent unter Druck und in Kritik, permanent will jemand etwas von mir und ich kann es anscheinend nicht richtig machen.
Ich fühle mich in die Ecke gedrängt, werde aggressiv. Möchte wutheulen, wie ein kleines Kind. Stoße alle von mir, weil mir niemand gut tut, weil niemand lieb ist, bin ich auch nicht lieb und dann ist erst recht niemand mehr lieb. Dann werde ich abgestraft, stehen lassen, bin erst recht alleine und niemand erklärt mir irgend etwas.
So in der Art ist der Kreislauf an ganz vielen Stellen in meinem Leben also gefühlt an allen Stellen, gefühlt mein ganzes Leben.

Weil ich immer die anderen entscheiden lasse? Und wenn ich selbst entscheide, dabei an andere denke, daran, was sie wollen könnten?

Nach dem Schreiben und dem Orgakram eine knappe Stunde WoW. Dann Frühstück.

Ich messe meinen Balkon aus, möchte hin dieses Frühjahr herrichten und vielleicht etwas an der Seite ranken lassen.

Dann habe ich noch eine Stunde Zeit mit etwas verbracht, an das ich mich nicht erinnern kann, vielleicht einfach herumgeräumt und im Handy gescrollt.

Fahre um 11:30 zum Kieser. Das Training ist schon nicht mehr ganz so locker aber es tut gut. Auf dem Rückweg steige ich wieder zwei Stationen früher aus aber bereue es, ich muss die letzte Viertelstunde doch relativ dringend auf Toilette.

Nur kurz zuhause, dann direkt wieder los zum Baumarkt, Knieschoner kaufen, um die Balkonfliesen dieses Jahr etwas weniger schmerzhaft zu putzen. Dann noch zum Discounter, eine andere Sorte Katzenfutter kaufen. Und hurrah, zuhause frisst die Katze dieses Futter dann wenigstens zu Hälfte auf.

Registriere wieder ein anderes Profilfoto bei S, gleiche Serie, aber nicht so schön wie das erste. Das schreibe ich S natürlich nicht, ich schreibe ihr nichts.

Danach gehe ich in die Badewanne und genieße die Wärme und Leichtigkeit. Den Muskeln tut es gut, mein ganzer Körper seufzt entspannt.

Dann wieder eine Stunde WoW. Ich muss ja üben, zu sozialkompatiblen Zeiten zu spielen. Es reicht aber auch nach der Stunde. Weiß nicht, ob ich das wirklich nochmal länger spielen möchte.

Let's Dance vom Freitag geguckt, Essen aufgewärmt, gespült, weiter Let's Dance. Meine bisherige Favoritin hat meinen Lieblingsprofi bekommen, yay. Es ich komisch, Anna tanzen zu sehen und nicht mehr mit S zusammen zu sein. Die ganze letzte Staffel, der Besuch der Tour, die Weihnachtsssendung, da waren wir ein Paar, jetzt nicht mehr. Let's Dance bleibt mir.

Als ich gerade das Licht ausmachen will, ca 21:30, mache ich den Fehler, nochmal ins Handy zu schauen. Statt entspannender Welpenfilmchen sehe ich einen Link, den S postet, zu The Last Goodbye, gerade in dem Moment. Ein Tanzlied, Herzschmerz, Abschied. Ein Trennungslied. Ich höre es mir an, sehe sie dazu tanzen in ihrer Wohnung, die Musik viel zu laut. Es bricht mir das Herz, nimmt mir den Atem. Das Lied schreit Abschied. Ich schreibe ihr, schicke ihr mein Herz und meine Tränen. Sie antwortet, dass sie gerade zu extrem lauter Musik tanzt, es muss raus. Ich antworte, ich weiß.

Ein Vakuum entsteht in meinem Kopf. Leere. Einsamkeit. Verlassensein. Sie läßt ihre Gefühle raus und verliert sie so, wird sie los. Tanzt ihre Liebe für mich weg. Nichts davon weiß ich, die Angst redet jetzt und der Vollmond scheint in mein Gesicht.

Ein weiteres Ende. The Last Goodbye. Ein sehr, sehr tanzbares Ende. Es tut auf komische Weise weh. Ich verliere mich. Werde klein und orientierungslos. Stumm. Allein im Nebel. Sie ist weg. Fast weg. Geht. Ich kann ihr nicht folgen.

Ich liege noch lange wach, mit klopfendem Herzen. Fühle mich ungenügend. Weit weg von meinen Gefühlen, das einzig spürbare das permanente Einsamkeitsvakuum. Drehe mich hin und her, komme nicht zu Ruhe. Stehe auf, streichele die Katze, trinke Wasser. Ich möchte ja, dass es ihr wieder gut geht. Aber es tut so weh. Ich möchte auch einen Weg finden, für mich, zu mir. Und ich möchte schlafen.
Scrollen hilft schließlich doch wieder, um die Gedanken abzulenken, aber in einer App, die sie nicht hat, wo ich nichts von ihr sehen kann. Gegen 23:45 schlafe ich ein.

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Samstag, 24. Februar 2024
23.02.24
Freitag. Ich freue mich, wieder Homeoffice zu machen, nach dem stinkig kalten Büro gestern.

Heute Abend gehe ich kegeln, seit einem halben Jahr mal wieder das erste Treffen. Die Mitteilung über unserer Trennung in der Whatsappgruppe lief sehr komisch, es gab kaum eine nette Reaktion. Es war enttäuschend, aber ich habe es natürlich als meine eigene Schuld verbucht. Ich bin mit niemand nahe, warum sollte jemand nett zu mir sein, wenn es mir nicht gut geht.
Ich bin gespannt, wie es heute Abend sein wird. Dass S nicht mehr dabei ist, werden sie sehr schade finden, sie ist eine gute Keglerin und natürlich viel lockerer und umgänglicher als ich. Ich stelle mir vor, dass es ihnen lieber gewesen wäre, wenn sie in der Gruppe geblieben wäre, anstatt ich. Mein Kopf macht das routinemäßig, es tut weh.
Ich möchte nicht aufhören, dort hinzugehen, da es der einzige Kontakt ist, den ich zu den Freunden meiner Mutter noch habe.

Versuche es wieder mit WoW, nehme mir vor, die nächsten zwei Wochen zu versuchen, an drei Abenden 1-2 Stunden zu spielen. Das wäre die Voraussetzung, um mit anderen zu spielen. Und mit anderen zu spielen würde es sinnvoll machen. Vielleicht.
Ich glaube nicht wirklich daran, dass ich das abends machen werde. Möchte das Thema endlich irgendwie abschließen.

Ich sehe mein zu früh blühendes Pfirsichbäumchen und den Topf mit Narzissen auf dem Balkon, weiß, dass das hübsch ist aber empfinde bei dem Anblick Einsamkeit und Traurigkeit, denn ich glaube, dass ich den ganzen Frühling und Sommer, das ganze Jahr, alleine in meiner Wohnung sein werde. Etwas wirklich nur für mich zu tun, um mich zu erfreuen, ist mir fern. Die Einsamkeit ist das Gefühl, dass alles andere überragt und überschattet. Etwas schön machen ist nichts wert, wenn nur ich es sehe.

Mein Urteil ist also nichts wert? Das würde vermutlich manche Entscheidungen oder besser Nicht-Entscheidungen in meinem Leben erklären.

Nach der Arbeit lege ich mich eine Stunde ins Bett, um 15:15 klingelt der Wecker. Ich dusche und koche dann schon mal, ich möchte nicht unter Zeitdruck kochen.

Grübele herum, mobbe mich selbst indem ich mir vorstelle, dass die anderen lieber S dabei haben wollen. Nett zu mir sein ist anders. Und in der Gegenwart präsent sein auch.

Ich stresse mich um die Frage, ob ich Kritik bekomme, weil ich vorher zuhause esse. Ich stresse mich um die Frage, ob ich unangenehme Fragen nach S gestellt bekomme. Ich freue mich nicht auf den Abend. Aber zumindest komme ich aus der Wohnung raus.

Das Rezept mache ich nicht nochmal, zu viele Pilze.

Kurz bevor ich los muss, sehe ich ein neues Profilbild von S, ganz ungewöhnlich nachdenklich und sehr schön. Ich schreibe ihr das, sie bedankt sich mit einem Kosewort. Als ob nichts wäre. Als ob wir uns einfach noch lieben. Was wir ja tun.

Den Rest des Abends wünsche ich mir mehr Nachrichten, auch wenn es extrem unwahrscheinlich ist, dass sie schreibt und sie schreibt auch nicht. Und ich auch nicht.

Das Kegeln ist gut, macht sogar Spaß, auch wenn ich wie immer die Kugeln nicht kontrollieren kann sondern eher auf Glückstreffer hoffe. Keiner stellt unangenehme Fragen. Ganz zu Anfang warte ich ein paar Minuten vor der Tür mit einer der Frauen und kann kurz erzählen, wie es mir geht. Das wird sich dann verbreiten, zumindest an einige, was mir sehr recht ist. Eine andere fragt später angenehm, wie es mir geht und die ältesten Freunde meiner Mutter fragen, ob ich sie mal besuchen möchte. Das freut mich sehr und ich sage zu, auch wenn terminlich alles offen bleibt. Keiner sagt etwas dazu, dass S nicht da ist.

Wenn man mit dem Schlimmsten rechnet, wird man meistens angenehm überrascht aber es ist doch kacke, sich vorher die Zeit damit zu verderben, mit dem Schlimmsten zu rechnen. Nur wie läßt man es?
Ich weiß ja theoretisch, dass es nichts bringt, sich den Kopf über die Zukunft zu zerbrechen (oder immer wieder in der Vergangenheit herumzuwühlen und sich vorzuhalten, was da alles schief gegangen ist).
Aber wie bekomme ich mich in die Gegenwart gezogen?

Wir machen relativ früh Schluß, es ist sehr kalt auf der Kegelbahn und einige merken langsam das Alter fürchte ich. Dieses Jahr gibt es zwei 80. Geburtstage zu feiern. Oben in der Kneipe feiern 30jährige einen Geburtstag, es ist laut und sehr voll, deshalb verabschieden wir uns. Wir sehen uns nächste Woche auf einem der 80. Geburtstage alle wieder.

Ich habe Glück mit den Bahnverbindungen und bin um 23:30 wieder zuhause. Ich schaue noch das Ende von Let's Dance und gehe dann ins Bett, mache um 0:15 das Licht aus.

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Freitag, 23. Februar 2024
22.02.24
Donnerstag. Heute Bürotag, da ich ja Dienstag morgens beim Zahnarzt war. Etwas ungünstig, da ich danach ein begleitetes Training habe und deshalb einen relativ schweren Rucksack herumschleppen muss heute und lange weg bin.

Ich wache mit schlechter Laune auf und quäle mich ein bisschen selbst, indem ich als erstes nach ihrem Profilbild schaue. Immer noch Karneval aber ein anderes, ein sehr schönes Foto, auf dem sie sich aber nicht richtig ähnlich sieht.

Die Katze ist heute Morgen besonders wählerisch, aber sie hat auch gestern Abend und heute Morgen Haarballen gekotzt, vielleicht ist ihr einfach flau.

Die Laune bessert sich beim Kaffee trinken und schreiben und sinkt wieder beim Gedanken an das Büro.

Der Gedanke, eventuell vor der Arbeit etwas zu spielen, "so wie früher", hat mich kurz aufgemuntert aber es wird kaum Zeit dafür sein und dann ist da auch wieder dieses "ist doch alles sinnlos alleine".

Auf dem Weg zur Arbeit grübele ich über Kontakt zu S. Oder mehr darüber, wie ich auf sie reagieren würde, oder auf ihr nicht-wollen von Kontakt. Es ist jedenfalls sinnlos, diese Grübelei.

Ich vermisse S wieder sehr stark und fühle mich nur halb da, wenn überhaupt. Als ob ein großer Teil von mir irgendwoanders ist. Ich bin nicht wirklich anwesend.
Nutze ich das Vermissen als Versteck? Als Flucht? Permanentes Grübeln, wie früher die permanenten Gedanken an Spiele? Oder Träumereien? Jedenfalls will ich nicht hier sein und arbeiten. Ich wäre gerne draussen, unterwegs, was tun.

Nein, keine Flucht, mir fehlt wirklich etwas. Orienterung, Halt, Sicherheit. Obwohl gerade Sicherheit ja in der Beziehung fehlte. Aber die Alltagssicherheit von S war beeindruckend. Und es war halt schon eine Sicherheit, rein theoretisch.

Ich schaffe es trotzdem, einiges abzuarbeiten. Fühle mich im Büro körperlich unwohl aber werde den Bürotag weiter durchziehen.

Bin schon wieder nahe dran, S eine Nachricht zu schicken. Aber das nützt nichts. Bringt sie zum Weinen oder mich, oder beide, je nach dem. Braucht niemand.

Dann im Regen zum Kieser, heute auch die Einweisung in die zwei ausgetauschten Geräte für Arme und Rücken. Außerdem Kraftmessung, wie ich dort erfahre. Die Mitarbeiterin ist freundlich und sympathisch, ich bin entspannt aber nicht ganz konzentriert auf meinen Körper.
Die neuen Maschinen kenne ich noch von früher, bin froh über den Austausch, auch wenn die recht anstrengend sind. Bald bin ich eh an dem Punkt, wo Kieser wieder sehr anstrengend wird, wo die Versuchung, die Übungen nicht ganz korrekt durchzuziehen, wieder sehr groß wird. Das möchte ich aber nicht, diesmal möchte ich es richtig machen und ganz bei mir bleiben. Die Voraussetzungen sind gut, denn Ablenkungen durch Privatleben habe ich ja gerade eher weniger.
Wie erwartet bin ich Unterdurchschnitt in meiner Altersgruppe. Entspricht komplett meinem Selbstgefühl, alles andere hätte mich gewundert. Einmal Durchschnitt sein, nicht immer die seltsame Ausnahme, das wär mal was. Naja, wenigstens beim Muskeltraining habe ich ja Chancen, etwas zu ändern.

In den letzten Wochen fühle ich mich alt und finde, ich sehe im Spiegel alt aus. Vielleicht weil ich so müde und traurig bin. Ich mag das nicht.

Auf dem Rückweg nervt mich der sperrige Rucksack mit Sport- und Arbeitszeug, ich verursache einen kleinen Stau in der Bahn, als ich versuche, ihn auszuziehen, während eine Frau an mir vorbeidrängt zu einem Sitzplatz. Ich entschuldige mich bei dem Mann, den ich durch das Drängeln der Frau angestoßen habe, setze mich und finde die Frau unsympathisch. Und im Grunde finde ich mich wohl einfach unsouverain.
Die Vorstellung, mit jemand in eine Auseinandersetzung zu gehen, macht mir geradezu Angst. Ich wüsste auch nicht, wie das ablaufen könnte, ohne dass ich mich dabei furchtbar und aggressiv fühle.

Auf den letzten hundert Metern fängt es nochmal richtig an zu regnen, ich komme aber vor dem ganz großen Wolkenbruch zuhause an. Die Katze freut sich, dass ich endlich wieder da bin, bittet um Futter und merkt dann, dass sie ja noch etwas übrig hat und frisst es auf. Manchmal hätte ich gerne eine Webcam, die mir zeigt, was sie so macht, wenn ich nicht da bin.

In meiner Wohnung ist es warm und angenehm, ich mache mir schnell mein Abendessen warm und bin durch das Training körperlich angenehm müde. Die Katze schläft und sieht dabei sehr süß aus.

S ist weiterhin in meinen Gedanken und der Wunsch nach Kontakt sehr präsent.

Nach dem Spülen und Aufräumen bin ich müde und geschafft und in Versuchung, einfach ins Bett zu gehen, aber mache dann doch noch meine Pflegeroutine.

Schaue noch 1,5 Folgen Constellation und grusele mich, aber bin weiter gespannt auf die nächsten Folgen. Mache gegen 21:30 das Licht aus.

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Donnerstag, 22. Februar 2024
21.02.24
Mittwoch. Die Katze weckt mich um 4:30. Ich stehe auf, gebe ihr Futter und lege mich nochmal hin, denn der Wecker klingelt erst um 5:00. Meine Laune ist genauso mies wie gestern.

Heute vor acht Wochen habe ich bei einen Streit, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnern kann, gesagt "Dann trennen wir uns jetzt. Ende!" Und eine Stunde später war sie weg, mit ihren Sachen, und seitdem sind wir getrennt. Weil diese Trennung seit Monaten der einzige Ausweg aus dem permantent schlechten Gefühl zu sein schien.
Weil es nicht unserer erste Trennung war, weil wir beide zu müde und zu hoffnungslos sind, gehen wir jetzt durch die Trennung, anstatt es weiter miteinander zu versuchen.

Und um 8:30 kann ich es schon wieder nicht fassen, dass ich ihr nicht einfach ein Herz und einen lieben Gruß zum Start in den Arbeitstag schicken kann. Eine Sehnsuchtswelle erfasst mich, ich möchte zu ihr.

Komme an meine Grenzen bei der Arbeit, was die Laune angeht. Ich muss da etwas ändern. Mache einen groben Plan, mal sehen, wie es wird.

Logge in WoW ein, aus schierer Verzweiflung. Ich möchte etwas finden, das mir Spaß macht. Funktioniert aber nicht mehr.

Freue mich darauf, Einkaufen zu gehen, aus der Wohnung rauszukommen. Gehe zweimal, für die Bewegung und weil ich nicht mit dem vollen Rucksack durch den anderen Supermarkt laufen will, um dort noch die Sachen zu kaufen, die es beim Discounter nicht gab.

Mein Abendessen schmeckt kurz aufgewärmt nicht mehr so gut und enthält viele knorpelige Stücke, die lauwarm auch nicht besser werden.

Die Therapeutin meldet sich mit einem neuen Terminvorschlag in 10 Tagen, das ist gut, ich nehme den Termin an.

Abends großes Vermissen, Ich wünsche S herbei und es tut weh, dass es nicht wahr wird. Überlege, ihr zu schreiben, aber das würde nichts bringen. Was soll ich schreiben, es wäre ja nur ein jammern. Ich vermisse dich!

Nein. Nicht schreiben.

Bei der Rateshow habe ich nur 5/12 richtig und auch die Masterfrage falsch.

Dann mal wieder die Kochshow, mehr weil ich dort hängen bleibe, aber auch weil die Gastgeberin nicht unsympathisch ist. Bekomme das Ende aber nicht mit. Ich mache mich bettfertig und schaue dann die erste Folge Constellation. Der Weltraumteil gefällt mir gut, der Mysteryteil nicht so, der macht mir Angst. Bin trotzdem gespannt, wie es weitergeht.

Um 21:15 mache ich das Licht aus, liege im Bett und vermisse S sehr stark. Möchte ihr schreiben, irgendwie Kontakt herstellen. Möchte ihr nah sein.
Ich schreibe ihr nicht und schlafe irgendwann ein.

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Mittwoch, 21. Februar 2024
20.02.24
Dienstag. Ich stehe um 4:30 auf, die Katze streicht mir um die Beine als wäre sie am Verhungern.

Heute hat M Geburtstag, er wird 40. Ich bin immer noch traurig, dass unsere für mich wichtige Freundschaft damals so abrupt geendet hat.

Um 8:00 habe ich einen Termin zur Zahnreinigung, bin beunruhigt weil meine übliche Behandlerin krank ist und das heute eine Vertretung macht, die möglicherweise keine Routine mehr hat, da sie eigentlich die Praxismanagerin ist.

Vor Ort klärt sich auf, dass das ein Missverständnis war. Es gibt eine neue Prophylaxe-Fachkraft und der Termin mit der Praxismanagerin drehte sich um eine vor langer Zeit gestellte Beratungsanfrage, die sich aber zur Zeit erledigt hat.

Die neue Behandlerin war etwas weniger behutsam als die alte, es tat ein paarmal weh und der Kopf von dem Pulverstrahldings war anfangs nicht festgedreht und wurde mir in den Mund geblasen. Insgesamt etwas stressig.

Morgens und auf dem Weg zur Zahnreinigung spüre ich wieder Trauer und Schmerz darüber, dass S nicht mehr da ist, nicht mehr zu mir gehört.
Ich kann diesen Schmerz im Bauch nicht eindeutig zuordnen. Vielleicht ein großer Anteil Schuldgefühl, Selbstvorwürfe, das ewige "Siehst du, letztlich will dich niemand, du bist einfach falsch und selbst schuld, du wirst immer allein und unglücklich sein."
Wie gemein ich zu mir bin, erschüttert mich selbst, wenn ich es merke. Was leider zu einer weiteren Schleife von "Guck was für ein fieser Mensch du bist, kein Wunder, dass dich niemand liebt" führt.

Schreibe M einen Geburtstagsgruss und bin traurig, dass ich ihn nicht mehr zum reden habe. Obwohl wir uns natürlich hauptsächlich gegenseitig abgelenkt haben früher. Gegen Ablenkung hätte ich gerade auch nichts. Aber das Reden wäre schon auch schön.

Ich komme heute nicht ins Arbeiten rein. Irgendwas klemmt grad in mir, in meinem Kopf. Vielleicht die Anspannung beim Zahnarzt, dann der Mangel an überschaubaren Sachen, die ich machen könnte. Die "ganz normaler Alltag" Ausstrahlung meiner Wohnung, obwohl doch NICHTS NORMAL IST. Irgend etwas schreit in mir und alles bleibt still. Ich vermisse S und möchte sie umarmen und kann das vermutlich nie wieder tun. Alles geht weiter und ich bewege mich nicht. Ich verstehe nichts, weiß nicht, was ich tun soll oder wie ich jemals aus dieser Schwärze rauskommen kann.

Ich glaube, der Zahnarzt-Termin war doch sehr anstrengend, ich habe schon als ich dort rauskam gemerkt, wie müde ich war. Etwas angenehmes Lesen und nachher etwas angenehmes Fernsehen und es ansonsten gut sein lassen, ist wohl der beste Plan.

Noch eine Insta-Weisheit: Our thoughts control our feelings. Our feelings control our actions.

Nach der Arbeit kochen und essen. Dann lade ich mir eine App für die Quiz-Show herunter und spiele mit, das macht Spaß.

Aufs Lesen kann ich mich nicht konzentrieren und die neue Brille ist auch weniger hilfreich als ich gehofft hatte. Ich versuche es mir im Bett mit einer Serie gemütlich zu machen aber finde keine, die mich nicht nervt.

Als ich gerade ins Bad gehen will, kommt die Katze aufs Bett. Ich sitze 10 Minuten im Bett und weine, die schlafende, völlig desinteressierte Katze auf meinen Beinen.

Um 20:15 mache ich das Licht aus. Ich kann nicht mehr für heute.

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Dienstag, 20. Februar 2024
19.02.24
Montag. Um 5:00 klingelt der Wecker. Ich wache auf, denke an die Wecker-Episode mit S und bin sofort schlecht gelaunt.
Denke an ihre Verurteilungen, die ihr eigenes Handeln ignorierten, an meine eigene Verurteilung meiner selbst. Möchte ihr verzweifelt aufzählen, wo sie sich mir gegenüber auf eine Weise verhalten hat, die sie bei mir scharf verurteilt hätte.

Füttere die Katze, koche Kaffe, während mein Hirn weiter einen langen Rant produziert.

Halte inne, frage mich laut, was das jetzt soll, den Morgen so beginnen zu wollen.

Ich kann das doch alles nicht mehr ändern, was soll dieses Herumgekaue darauf.
Bin dankbar für dieses Blog, für die Möglichkeit zu schreiben, einen Teil der Laune abfließen lassen zu können.

Wünsche mir eine längere Auszeit, auch wenn das vielleicht nur ein Aufschieben wäre. Mal ein paar Wochen nur mit dem Trauma und den Gefühlen dazu beschäftigen, mit Unterstützung. Und dann langsam ins Leben, mit Unterstützung. Aber sowas gibt es (für mich) nicht und so funktioniert es vielleicht auch nicht. Und ich würde die Katze niemals für ein paar Wochen alleine lassen.

Die Zeit vergeht so schnell. Ich bin froh, dass es auch körperliche Veränderungen gibt, sonst wäre es noch irrealer, dass bald schon März ist.

Ich bin unruhig, kann kaum stillsitzen. Möchte Dinge erledigen, einen langen Spaziergang machen, mich mit etwas beschäftigen, bei dem ich nicht denken muss. Etwas, dass die Sinne beschäftigt, wie Gartenarbeit.

Vielleicht wirklich mal bewusst das ganze Jahr alleine verbringen und mich nicht ablenken und mir dabei gut tun. Aber wie soll das gehen? Also nicht das alleine sein, das ist leicht, ich kenne ja niemand. Aber das nicht ablenken, und vor allem, das mir gut tun?

Nicht spielen, kein virtuelles Leben haben. All die negativen Gefühle wie Neid und Missgunst angucken. All die Einsamkeit ertragen. Die Angst vor dem alleine sein, alleine Schmerzen haben, alleine sterben. Zu den Tränen vordringen.

Vor 6 Jahren ging es letztlich zu viel ums Ablenken. Da habe ich den Schmerz zu schnell stillen wollen, habe nicht verstanden, wo er herkommt. Das Wesentliche bin ich nicht angegangen. Mit S ging es dann vor allem darum, was ich alles nicht kann und ich bin tiefer verzweifelt als je zuvor.

Bei Kieser heute endlich der erste Termin an der Rückenmaschine, es wird alles eingestellt, dann erstmal geringe Gewichte. Danach der dortige Arzttermin, ein Schnellsprecher, er zieht den Termin durch, nicht unsympathisch aber auch nicht übermäßig vertrauenserweckend. Aber er tauscht zwei Maschinen aus wegen meiner rechten Schulter, was ich gut finde.

Danach mache ich das restliche Training, bis auf die zwei ausgetauschten Maschinen, die alten möchte ich nicht mehr machen, die waren unangenehm und in die neuen wurde ich noch nicht offiziell eingewiesen. Das kommt am Donnerstag.

Es ist kalt und sieht nach Regen aus, grau und düster passe ich vermutlich gut ins Landschafts-, naja Stadtbild.

Zuhause mache ich mir mein Abendessen warm und sitze danach müde und körperlich angenehm ausgepowert auf der Couch. Denke wie es wäre, meinen Kopf in ihren Schoß zu legen und kurz einzuschlafen. Gemischte Gefühle. Es gibt kaum eine Erinnerung an S, die keine gemischten Gefühle hervorruft.

Ich ziehe meine Routine durch und räume alles auf. Finde keine Serie, die mich reizt, bleibe schließlich an einer Doku über die Ursprünge von Fantasy hängen. Mache sehr früh das Licht aus und schlafe schnell ein.

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Montag, 19. Februar 2024
18.02.24
Sonntag. 4:50 aufgestanden.

Den Blogeintrag für gestern fertig geschrieben und veröffentlicht. Einen Ausflug für den Kreta Urlaub gebucht.

Danach weiß ich nicht, was ich tun soll. WoW macht keinen Sinn und keinen Spaß mehr alleine. Lesen vielleicht, solange es geht. Ich fühle mich einsam und unglücklich und ich weiß nicht mal, was ich reden könnte, wenn jemand da wäre zum Reden. Vielleicht auch einfach vor die Tür gehen. Auch ohne Hund.

Ich realisiere, ja, ich kann das einfach machen, es ist sogar schön draußen, da die Sonne grad aufgeht, ziehe mich also an und gehe raus. Und es ist schön draußen. Ich mache eine längere Runde, auch mit dem Teil durch den Minipark, bis an die Kuhweide, auf der aber im Moment keine Kühe stehen. Ich mache ein paar Fotos und fühle mich wohl. Merke wieder, wie gerne ich einen Garten hätte und wie gerne ich jetzt zu einem nicht menschenleeren Zuhause zurückgehen würde.

Stattdessen frühstücke ich dann alleine vor dem Fernseher und schaue dabei Fixer Upper, eine Sendung, die ich sehr mag.

Dann fahre ich zur Flora, die Kamelienausstellung besuchen, die ich schon seit Wochen auf der Liste habe. Leider regnet es, zwar nicht in Strömen, aber zu stark, um ohne Schirm zu gehen und es wird wohl auch nicht aufhören in den nächsten Stunden. Der Park der Flora ist schön, aber im Regen ungemütlich. Die Ausstellung ist in einem großen Gewächshaus und sehr schön, alleine der Anblick der vielen roten und rosa Blüten hebt meine Laune.

Danach muss ich dringend auf Toilette und die einzige Toilette, die ich in der Nähe kenne, ist innerhalb des Zoos. Es mag auch an der Flora eine geben aber ich habe Bedenken, ob ich die rechtzeitig finde. Also bezahle ich den sehr teuren Eintritt für den Zoo und sage mir, dass ich dann immerhin nachher auch im Restaurant gemütlich einen Cappuccino trinken kann.

Wo ich schon mal den Eintritt bezahlt habe, mache ich natürlich auch den Rundgang im Zoo. Den Fischottern macht der Regen natürlich gar nichts aus, im Gegenteil, sie scheinen sich sehr wohl zu fühlen. Die Großkatzen sind dagegen allesamt zusammengerollt in ihren Unterständen, ich sehe kleine Rückenfellausschnitte von Geparden, Leoparden und Tigern, die Löwen sind nirgends zu sehen oder einfach gut getarnt.

Ich habe ein ambivalentes Gefühl zum Zoo, fühle mich dort nicht sehr wohl, weil die Tiere Gefangene sind. Für die kleinen mag es ja noch angenehm sein, dass sie dort keine Fressfeinde haben, aber das sehen die vermutlich auch anders. Ich habe mich jahrelang geweigert, in einen Zoo zu gehen, dann aber gelernt, dass Zoos wohl auch zum Erhalt von Arten beitragen. Ich habe das aber noch nie zu Ende gedacht oder mir eine klare Meinung gebildet.

Der krönende Abschluss fiel dann aus, da das Restaurant renoviert wird. Also nochmal auf Toilette, damit sich der Eintritt auch gelohnt hat und dann zurück.

Um 15:00 bin ich wieder zuhause und traurig, dass ich alleine bin. Allerdings wäre ich in der Beziehung mit S um diese Zeit sonntags auch alleine gewesen. Sie wäre um diese Zeit schon wieder zu sich nach Hause gefahren, hätte den Abend mit Freunden verbracht. Rant gegen S, der eigentlich Rant gegen mich selbst ist.

Ich suche ein paar schöne Kamelienfotos aus zum Posten und das Handy möchte mir wie immer Fotogalerien aufdrängen. Ich knicke ein und schaue Fotos von S von den ersten gemeinsamen Jahren an. Wie viel Wärme und Verliebtheit sie ausstrahlt. Auch wenn ich weiß, dass sie immer ein Fotogesicht aufsetzt, wenn sie fotografiert wird, ist da doch ein Unterschied zu sehen im Vergleich zu später. Bei mir sieht man auf Fotos vor allem, wie unwohl ich mich in meiner Haut und mit mir fühle, aber zu Anfang der Beziehung gab es auch ein paar schöne Fotos von mir.

Ich finde mich auf Fotos furchtbar. Überlege, wie ich es schaffen soll, mal ein Foto von mir zu machen, das gut aussieht und auf dem ich trotzdem nicht eindeutig zu erkennen bin, für die Chat-App irgendwann, wenn ich bereit bin, Leute kennen zu lernen. Verschiebe das auf unbestimmte Zeit, ich bin sowas von nicht bereit.

Vermissen und Neid überrollt mich. Neid, dass es S bald besser gehen wird, weil sie etwas hat, zu dem sie zurückfinden kann. Sie weiß, wie es ist, glücklich zu sein.
Sinnlos. Ja, auch low und peinlich aber vor allem sinnlos, diese Gedanken.

Wenigstens haben gute Ernährung und Kieser einen Effekt, ich fühle mich körperlich deutlich wohler als noch vor zwei Monaten.

Später doch wieder Träumereien von S.
Realisieren, dass das niemals wahr sein wird, ist wie ein Schlag in den Magen.
Im Moment ist es unwahrscheinlich, dass wir uns je wieder ohne unangenehmes Gefühl wiedersehen werden.

Es bleibt nur Durchhalten. Weitermachen. Wenigstens körperlich besser fühlen, nicht mehr wie 70.

In mir ein völliges Durcheinander von Gefühlen.

Ich schaue die Serie zu Ende, kann mich aber gerade nicht an die letzten 10 Minuten erinnern. Schalte kurz um zum Dschungel Nachspiel, finde es furchtbar und mache das Licht aus.

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Sonntag, 18. Februar 2024
17.02.24
Samstag. Um 4:00 die Katze gefüttert, dann noch bis 5:30 geschlafen. Aufgewacht aus einem Traum, in dem ich mit einer Mischung meiner Ex-Beziehungen in einer Cocktailbar war. Wir haben uns an einen guten Syrah rosé erinnert (im Wachzustand noch nie getrunken), dann wurde Champagner in einen gläsernern Messbecher abgefüllt und weggetragen, den Rest trank einer der Keller im Lokal aus einem Kochtopf, was mich zum Lachen gebracht hat. Ein anderer Kellner kam mit dem Champagner zurück und bat mich, ihm beim Mischen eines Cocktails zu helfen, die anderen Zutaten waren Kirschsaft und Sahne und sahen eher unappetitlich aus. Er holte zu großen Gesten aus, aber ich konnte nicht stillhalten vor Lachen und er wurde immer unterbrochen, dann bin ich aufgewacht.

Samstagmorgen Orgakram, inzwischen schon fast Routine, trotz immer noch leichtem Widerwillen.

Seit wann bitte ist es denn um 7:30 schon wieder hell!? Quasi gestern war es doch erst um 8:00 hell? Frühling macht mir Bauchweh. Meine Stimmung ist Polarnacht und wird wohl noch eine Weile so bleiben.

Die Reste vom alten Kratzbaum entsorgt. Eine Maschine Wäsche eingeworfen. Staubgesaugt, Böden gewischt, Regale abgestaubt, unklugerweise auch genau in dieser Reihenfolge. Die Putzabläufe haben Optimierungspotential. Aber die Regale fielen mir halt erst hinterher ein.

9:40, die Wohnung ist fertig geputzt für heute. Der Samstag kann beginnen, so fühlt es sich an. Nur, dass er für mich nun quasi vorbei ist oder leer bleibt oder einfach totgeschlagen werden muss. Zwei Sachen stehen noch auf meiner Liste: Katzenstreu holen und Kieser. Sonst nichts, ich werde mit niemandem reden, nichts machen, niemand anfassen, niemandes Stimme hören. Mein Körper vermisst ihre Umarmung.

Nach dem Frühstück gehe ich zum Tierbedarfgeschäft, das zweite Mal seit der Trennung hole ich wieder zu Fuß das Streu. Es fühlt sich ok an.

Dann fahre ich zum Kieser und nehme mir dort Zeit, mache in Ruhe die Übungen. Noch immer fühlt es sich wohltuend an, nicht zu anstrengend. Das Studio zu wechseln war eine gute Entscheidung, sowohl vom Weg her, als auch vom Gefühl des Neuanfangs her. Auf dem Rückweg steige ich wieder zwei Stationen früher aus und gehe durch die ländlich wirkenden kleinen Straßen, der Fußweg ist angenehm.

Zuhause dusche ich lange, ziehe mir bequeme Klamotten an und bin um 14:30 dann wirklich fertig für heute. Ich habe nichts mehr zu tun, mein Körper ist angenehm müde.

Was würde ich jetzt gerne machen, wenn eine Partnerin hier wäre? Keine Ahnung. Anlehnen, Anwesenheit spüren, ist das, was ich mir wünsche.

Etwas mit mir anfangen, Freude empfinden. Wissen, was mir Spaß macht. Das sind meine Defizite. Manchmal fühle ich mich wie ein gebrochenes, hoffnungsloses Käfigtier. Das sich nichts sehnlicher wünscht als einen Menschen, der sich zu ihm setzt, freundlich ist, ihm Vertrauen einflößt. Und das gleichzeitig so viel Angst hat, dass es knurrt und schnappt, sobald sich jemand nähert. Das abgeschrieben wird als unvermittelbar.

Ich lese eine Stunde, dann wird es meinen Augen zu anstrengend. Im Fernsehen läuft Wintersport, die Bobabfahrten schaue ich gerne, danach kommt Biathlon, aber das ist mir zu laut, also nicht der Sport sondern das Gegröhle des Publikums. Bzw. Anfeuern ist das wohl.

Ich fühle mich körperlich unwohl, es hängt was quer. Etwas zu verdauen war noch nie meine Stärke, auch nicht körperlich.

Der Vermissensschmerz scheint, zumindest heute, etwas nachzulassen.

Eine neue Träumerei entsteht, ich taste mich per Phantasie an eine mögliche Wunschvorstellung heran. Dann fällt mir ein, dass das Entscheidene ja wäre, wie ich mit Problemen umgehen würde. Das ist die schwierige Stelle. Sonst wäre es mit S ja auch anders gelaufen. Gute Vorsätze dazu hatte ich bei S auch. Aber es ging immer alles viel zu schnell. Wie ein Spiel, von dem ich die Regeln nicht kannte, es ist mir alles immer sofort um die Ohren geflogen.

Wieder ein schlaues Reel, in dem jemand sagt, dass es aufs Handeln und Hinsehen ankommt, nichts aufs Denken.

Ich schaue die Serie weiter, mache um 21:15 das Licht aus.

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Samstag, 17. Februar 2024
16.02.24
Freitag. In der Nacht bin ich zu den selben Zeiten wie immer aufgewacht und habe mich jeweils an seltsame Träume erinnert, die jetzt untergegangen sind. Nur an den letzten, kurz vor dem Aufstehen, kann ich mich noch nebelhaft erinnern, es ging um Sportgeräte, irgendwas mit Hanteln, die aussahen wie Flugzeugpropeller. Ich hatte getestet, wie schwer sie sind und das einer Person erzählt, die mit mir durch eine große Halle ging.

Ich stehe um 4:30 auf fühle mich müder als sonst.

Ich glaube, die schlechte Laune gestern kommt von den Schuldgefühlen. Es hat sich ein paar Tage wieder alles darum gedreht, was S (nicht mehr) will. Damit komme ich nicht weiter. Ich will die Beziehung ja selbst nicht mehr. Wir kommen nicht zusammen, sind mit unterschiedlichen Voraussetzungen gestartet, hatten unterschiedliche Routen, landen letztlich ganz woanders. Wir hätten diese Beziehung so gerne gehabt und haben dabei so ziemlich alles falsch gemacht.

Trotzdem bleibt das Gefühl, dass ich jetzt da bin, wo ich schon lange mal hin musste. Bei all der Trauer um das, was ich nicht erleben konnte, ist das jetzt der Weg, den ich gehen muss.

Leider geht die Genervtheit weiter. Ich kämpfe mich durch, projiziere, bin gereizt. Vielleicht doch irgendwie Zeit für den Rhein einplanen am Wochenende.

Um 10:30 haben die Katze und ich einen Termin beim Tierarzt für die monatliche Depotspritze, ich muss rechtzeitig die Schlafzimmertür schließen, um die Fluchtmöglichkeiten einzuschränken.

Die Katze nimmt meine Anspannung wahr und versteckt sich in einem Fach der Kommode aber ich kenne das schon. Wir bringen es schnell hinter uns. Sie schreit ein bisschen im Treppenhaus und ist dann ganz still, bis wir wieder zuhause sind.

Morgen hätte ich den nächsten Beratungstermin bei der Therapeutin gehabt, leider ist sie erkrankt und sagt den Termin ab. Schade, ich hatte dort auf Hilfe bei der Orientierung gehofft. Wie es nun weitergehen soll, ob ich doch eine "richtige" Therapie beantrage und was das nützen könnte. Ich hoffe, es geht ihr bald besser.

Das Wochenende gähnt mich nun leer an und fletscht die Zähne.

Wieder ein Wochenende ohne S, ohne überhaupt Gesellschaft, ohne Gespräche, ohne Sinn. Ja, ich muss Dinge erledigen und ja, das kommt mir vor, als ob ich etwas leiste oder "mache" aber eigentlich ist das ja nur das normale Grundgrundrauschen, was man sowieso macht, vor dem, was dann richtig Spaß macht. Also für die anderen, normalen Menschen, wie S. "Was richtig Spaß macht", habe ich nicht, kenne ich nicht.

Das Grundrauschen auf die Reihe zu bekommen, ist meine momentane Leistung. Absolut nicht selbstverständlich bei mir.

Leben, zuhause sein, bedeutet immer noch S. Ihre Abwesenheit prägt meine Gefühle, meinen Blick, mein Sein.

Es ist Freitag und ich mache früh Schluss. Möchte raus aus der Wohnung, mache Besorgungen und werde dabei sehr nass. Egal.

Von irgendwoher habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft. Ich bleibe zurück. Alle anderen sind weit voraus.

Ich möchte mir irgendwem chatten, mich unterhalten, Belanglosigkeiten austauschen, das Gefühl haben, nicht allein zu sein. Aber ich kann das nicht, nicht mal das.
Wo S an Fremde Romane schreibt, fällt mir nichts ein. Ich bin leer. Und immer wieder der Vergleich. Ich kann nur verlieren.

Abends stelle ich fest, dass es doch eine Art Anleitung für Booking Anfragen bei dem Tattoo-Studio gab und dass demnach in meiner Mail Angaben und Fotos fehlen. Das mach mich sehr unruhig. Ich habe sofort das Bedürfnis, meine Mail zu korrigieren, nachzubessern, aber ich glaube, dass ich dafür den Rechner brauche. Denn will ich aber nicht mehr anmachen. Außerdem habe ich Hunger und müsste eigentlich jetzt kochen. Außerdem insgesamt ein nicht so gutes Bauchgefühl dazu, dass es kein persönliches Vorabgespräch geben soll, wie ich vermute.

Ich koche, überlege, komme zu dem Entschluss, dass ich es wenigstens dort versuchen möchte und deshalb die Angaben nachliefern werde, esse, dann schreibe ich am Handy eine weitere, ergänzte Mail. Und bin stolz auf mich, dass ich das am Handy gemacht habe, denn das ist das eigentlich Besondere an der ganzen Episode und es macht mich flexibler.

Danach kann ich beruhigt den Abwasch machen.

Es geht mir nicht gut. Also, haha, sowieso. Aber es geht mir heute noch schlechter, anders schlecht. An S denken schmerzt scharf. Keine Tränen. Es wäre besser, wenn ich weinen könnte aber das Weinen vom Sonntag ist weit weg. Seit Montag spüre ich vor allem Schuldgefühle und Abgelehntsein. Ich krümme mich innerlich weg. Das ist so nah am Trauma, das wird mit Nebel und Sand übersprüht, mit dumpfer Schwärze, ich werde ins Upside Down gezogen, ich resigniere. Das macht mir Angst, ich möchte wach bleiben, ich möchte hingucken.

Den Beratungstermin hätte ich echt gut gebrauchen können. Ich bin müde, gehe ins Bett und schaue Hijack mit Idris Elba. Sehr gut, sehr spannend, aber mein Kopf hat Sperrstunde nach 1,5 Folgen. Ich fühle mich müde und fertig, mein Köper möchte Ruhe. Ich mache um 20:45 das Licht aus.

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Freitag, 16. Februar 2024
15.02.24
Donnerstag. Sieben Wochen nach der Trennung.

Wenn S jetzt vor mir stünde, würde ich alles über Bord werfen, was ich seit der Trennung gedacht habe. So toll weit bin ich schon gekommen.

Ich bin sehr froh und erleichtert, dass Karneval vorbei ist und auch der Valentinstag. Das Profilbil habe ich bereits wieder geändert. Der nächste Brocken wird Ostern. Nicht zu viel drüber nachdenken, nichts ist vorhersehbar.

Alles, was auch nur andeutungsweise mit Familie und Zuhausesein zu tun hat, jede kleine Erinnerung, löst Schmerz aus. Bestimmte Wörter, wie sie ausgesprochen wurden, Haushaltstätigkeiten, der Anblick bestimmter Lebensmittel.

Terminanfrage an ein Tattoostudio gestellt. Ich möchte mir ein Motiv stechen lassen, das mir vor sechs Jahren so große Hoffnung gegeben hat und mich immer noch sehr berührt. S ist nun nicht mehr Teil dieser Hoffnung aber ja, das Motiv wird mich auch an sie erinnern. Immerhin besser, als sich einen Namen tätowieren lassen.

Ich möchte rausgehen, mich bewegen, etwas tun, stattdessen sitze ich am Schreibtisch und die Zeit zieht sich zäh dahin.

Ich bin genervt wie seit Wochen nicht mehr. Gestresst, überfordert. Projiziere meine Selbstvorwürfe und Schuldgefühle auf andere. Die jammernde Katze, um die ich mich gefühlt nicht genug kümmere. Die nervenden Kollegen, weil ich das Gefühl habe, selbst nicht genug zu tun. Ich mag mich so nicht.

Es ist so ein Tag, an dem man am Rhein den Schiffen hinterherschauen und Bier trinken müsste. Aber ich mag kein Bier und ich werde nicht zum Rhein fahren. Schade, dass ich nicht zu Fuß hingehen kann, es ist zu weit. Wieder mal wünsche ich mir, ich würde in einer spannenderen Gegend wohnen.

Der Schmerz tritt zurück hinter der Genervtheit. Da ist mir der Schmerz eigentlich lieber. Ich will ihn nicht auf diese unsympathische Art verdrängen.

Stattdessen mache ich ganz normal weiter, gebe der Katze ein Leckerli und mache einen selbstironischen Scherz mit den Kollegen. Gehe nach der Arbeit zum Optiker, die neue Lesebrille abholen, kaufe Joghurt im Supermarkt.

Spule die Routine ab.

Bin auf eine seltsame, andere Art unglücklich, bin nicht bei mir sondern irgendwie losgelöst, schlecht gelaunt. Ich hoffe, ich werde nicht krank. Mittags ging die Stimme weg, wackelte und brach, ich habe mich angehört wie eine alte Frau. Jetzt geht es wieder.

Ich fühle mich unwohl, schwer, dumpf. Schlecht gelaunt. Benommen im Kopf.
S rutscht etwas weiter weg, aber der Schmerz darüber, dass sie mich nicht mehr haben will, bleibt. Und übertönt meinen ganz eigenen Schmerz über die gescheiterte Beziehung. Den Schmerz über meine eigenen, nicht zugelassenen Gefühle.

Freue mich aufs Bett.

Ich fange eine was-wäre-wenn Serie an, in der russische Astronauten als erste auf dem Mond landen. Mag das Setting optisch aber inhaltlich packt es mich nicht richtig. Mache um 21:20 das Licht aus und scrolle mich noch bis kurz vor zehn durch gute-Laune Reels.

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