Samstag, 2. März 2024
01.03.24
Freitag. Schon März. Die Zeit wartet nicht auf mich. Wartet nicht, bis ich fertig getrauert habe. 4:15 Katze gefüttert, dann noch bis 5:50 geschlafen. Fühle mich ausgepowert. Vielleicht hilft Kaffee.

Und ein bisschen freue ich mich natürlich auch auf den Frühling. Auf Wärme und Leichtigkeit und mehr Licht.

Aber ich habe auch Angst vor dem Gefühl des Überrundetwerdens. Sehr grinchiges Gefühl. Verliebtheit und gute Laune nicht um sich herum haben wollen, lieber weiter grauer Winter, weil ich scheinbar nichts anderes kann. Tsts. Ich habe große Angst davor, im Frühling alleine zu sein. Aber genau das wird vermutlich der Fall sein, also Augen auf und durch. Nett zu mir selbst sein.

Wegen des Streiks muss ich heute Abend mit der S-Bahn zum 80. Geburtstag fahren und ich hasse die S-Bahn. Ich mag auch normale Straßenbahnen nicht besonders aber die S-Bahn ist wie eine ausgewachsene Monsterversion der Straßenbahn. Also ein Abenteuer. Yay.

Ein Rant nach dem anderen. Ich finde es ganz gut, dass mir auffällt, dass vieles nicht gut war, das vieles an S Verhalten mir nicht gut getan hat. Aber ich hätte schon auch Verantwortung für mich selbst, für mein Wohlbefinden, übernehmen müssen und das klar äußern und ich habe mich auch selbst sehr negativ verhalten. Also Rant, ok, aber nicht reinsteigern bitte. Was übrig bleiben soll ist, dass es so (ohne gute Kommunikation) nicht funktioniert.

März, das bedeutet sich strecken, etwas keimen lassen. Energie ausgeben in Veränderung.

Das habe ich das letzte Mal 2018 erlebt, als ich S kennenlernte. Und in den Jahren davor oft nur leicht wehmütig die in mir hochkommende Frühlingsleichtigkeit bemerkt, die nicht wußte, wohin. Weil niemand da war. Also schon, aber nicht körperlich, zum Anfassen. Nur als Gesprächspartner, als Freund, der weit weg wohnte.

Ich weiß nicht, wo ich Kraft und Energie zum Keimen hernehmen soll. Vielleicht kommt sie von alleine, wenn das Wetter sich ändert. Ich glaube nicht daran. Im Moment verstärkt der Gedanke an Frühlingsgefühle meine Einsamkeit und ist mir deshalb unangenehm. Oder nicht verstärkt, er wirft Licht darauf, macht sie deutlicher. Sich dagegen wehren hilft aber nicht. Ich möchte ja, dass es Frühling wird. Ich möchte mehr Licht, weniger Kleidung, mehr Bewegung, mehr Grün, mehr Blüten, besser riechende Luft. Und die Traurigkeit, alleine zu sein, gehört trotzdem zu mir.

Also diese Rant-Phase ist irgendwie anstrengend. Ich rege mich auf über Dinge, die Vergangenheit sind, ich nicht ändern kann und von denen ich nicht mal wirklich weiß, ob sie überhaupt so waren und vergesse noch dazu meinen eigenen Anteil daran. Das kann gerne wieder aufhören.

Ich habe Lust, den Balkon schön zu machen. Ich hoffe, die Lust hält an, bis ich Zeit dafür habe, übernächste Woche habe ich Urlaub.

Nach der Arbeit gehe ich zum Supermarkt und kaufe das, was ich gestern nicht bekommen habe.

Es ist so krass, was alles schief gelaufen ist. Wie schlecht die Kommunikation von Anfang an war. Und S trotzdem so zu vermissen.

Ich habe mich von ihr an die Wand gedrückt gefühlt. Sie hat so viel heller gestrahlt als ich und alles, was ich mühsam und unsicher versucht habe, an Sozialkontakten aufzubauen war im Vergleich zu ihrer Art, auf Menschen zuzugehen, völlig minderwertig. Ich hatte das Gefühl, sie nimmt mir das weg. Habe mich komplett zurückgezogen.

Vom Selbstgefühl her geht es mir jetzt besser, ohne diese Beziehung. Trotzdem sehnt sich etwas in mir nach ihr. Nach der Sicherheit, die sie gibt, die sie ausstrahlt. Der Leichtigkeit. Dem nicht alleine sein.

Um 17:30 habe ich bereits gekocht und gegessen, es war sehr lecker. Nun eine Stunde Zeit bis ich zur S-Bahn muss. Sitze still auf der Couch und fühle, ja, was? Müdigkeit. Vermissen. Stille. Alleinsein. Unruhe.

Vor einem Jahr waren wir auch ein paar Tage getrennt, dann doch wieder zusammen. Das Jahr hat für die Beziehung nichts gebracht. Vielleicht waren es aber die letzten notwendigen Schritte bis zu diesem Punkt.
Vielleicht sind alle besser als ich aber niemand ist ich. Das habe ich vor einem Jahr erkannt aber nichts draus machen können. Jetzt bin ich an einem Punkt, an dem es keine Alternative mehr zum Alleinsein gibt.

Ich gehe zu früh los aus Nervosität. Um zu meinem Gleis zu gelangen muss ich durch eine Unterführung des Grauens, die eine direkte Verbindung ins Upside Down zu sein scheint. Ich atme tief ein und gehe schnell durch, fühle wie die Wände enger werden und nach mir greifen und etwas auf meine Ohren drückt. Das Gute ist, dass ich später nicht mehr da durch muss, da der Zug aus der Stadt ja auf dem anderen Gleis hält.

Die S-Bahn kommt 5 Minuten zu spät, ich bin aber immer noch zu früh in der Stadt und setze mich noch 10 Minuten an einem kleinen Platz auf eine Bank. Ich finde den Weg gut, habe den Kartenausschnitt ausgedruckt (ja, schon gut, aber orientierungslos zu sein ist mein Alptraum) und es gibt ja auch noch das Handy.

Auf der Feier kenne ich nur wenige Menschen und setze mich zu denen. Dann sitze ich 3 Stunden sehr verkrampft auf dem Stuhl, was ich aber erst später merke, also wie verkrampft ich da offensichtlich war. Es gibt werden Fotos von früher in Dauerschleife an die Wand geworfen, auch meine Mutter ist zu sehen. Komisches Gefühl, vertraut aber nicht angenehm. Die Party ist so wie sie auch beim 50. hätte sein können und so ist sie auch gedacht. Dass es der 80. Geburtstag ist, merkt man nur an den grauen gewordenen Haaren der Kinder.

Ich trinke nur Wasser, verzichte auf das Buffet. Um 22:30 merke ich, dass es nun reicht, keine Energie mehr. Ich verabschiede mich schnell und ohne große Umarmungen. Dann gehe ich zurück zur S-Bahn und merke, wie steif und verkrampft mein Rücken ist. Mein Knie ziept, mein Rücken schmerzt, mein Kreislauf sackt ab und mir wird übel. Ich gehe weiter, schwanke etwas, wie immer wenn ich nicht gut gehen kann. Wie immer ist es mir peinlich so zu wirken, als wäre ich angetrunken. Ich gehe weiter, bleibt nur 2-3 mal ganz kurz stehen und versuche den Rücken zurechtzudrücken. An der Station muss ich 20 Minuten auf die S-Bahn warten, im Stehen und im Durchzug, ich setze die Kapuze auf und lenke mich mit dem Handy ab. Das erste Tattoostudio hat nun doch geantwortet. Vielleicht war ich einfach zu ungeduldig. Aber ich bleibe bei meiner Entscheidung, fühle mich mit dem zweiten besser. In der Bahn sage ich dem ersten ab. Die Fahrt in der S-Bahn ist bequem, leider ist mir weiterhin etwas übel.

Dann 15 Minuten Fußweg bis nach Hause und endlich Entspannung. Ich ziehe mich um und setze mich noch 20 Minuten auf die Couch, gucke das Ende von Let's Dance. Wünsche mir S herbei.
Taue nicht wirklich auf und gehe mit kalten Füßen um 0:20 ins Bett. Es dauert, bis ich einschlafen kann, auch weil mir immer noch leicht übel ist.

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Freitag, 1. März 2024
29.02.24
Donnerstag. 9 Wochen nach der Trennung.

An zwei Träume von heute Nacht kann ich mich erinnern.

Ich sollte in dem Steampunk Karnevalskleid, das ich neulich weggeschmissen habe, auftreten und ein Lied singen. Der Typ aus die Stunde danach sollte mich ansagen. S und ich habe ihn hinter der Bühne gesucht, es war eine Mischung aus Schul-Aula und riesigem Theater. Wir hatten das Kleid aber in unserer Unterkunft vergessen und mussten es nun holen, die Zeit wurde knapp. Das Gelände war weitläufig, S hatte keine Lust, den ganzen Weg zur Unterkunft zu gehen also habe ich sie gebeten, Bescheid zu geben, dass es etwas später wird. Irgendetwas, an das ich mich nicht mehr erinnern kann, war unangenehm an ihrem Verhalten.
Als ich aufgewacht bin, habe ich dunkel so etwas gedacht wie "siehst du, ist gut dass es vorbei ist". Vielleicht die Nachwirkung der gestrigen Rants gegen die Art, wie sie sich in der Beziehung verhalten hat. Katze gefüttert und wieder ins Bett.

Dann war ich mit K und ihrer Tocher in einer Kaufhaus-Toilette. K stand da wie die Freiheitsstatue und hatte einen sehr flachen Bauch. Die Tocher hatte in einer der Kabinen ein kleines Haushaltsgerät gefunden zum Umtauschen, K war stolz auf sie. Der Traum hat mich gewundert, da ich normalerweise nur von Toiletten träume wenn ich Harndrang habe, aber das war nicht der Fall. Deshalb war es dort vermutlich auch so relativ gemütlich. Dann bin ich aufgewacht und es war schon 5:40. Ich habe den Wecker seit zwei Tagen auf 6 gestellt, anstatt auf 5, es bewährt sich als gut. Demnächst ist 6 ja eh wieder 5.

Ich weiß nicht mehr, ob ich vor oder nach dem zweiten Traum über viszerales Bauchfett nachgedacht habe, aber ich habe mir nachts vorgenommen darüber zu googlen. Das mache ich jetzt, naja ich rufe die ersten 7-8 Suchergebnisse auf und vergleiche, es ist ja kein kompliziertes Thema.
Keine neuen Erkenntnisse für mich, vieles setze ich bereits um: Intervallfasten, Zucker reduzieren, kein Alkohol, mehr Bewegung.
Anderes wusste ich schon, ist aber schwierig für mich, es umzusetzen: Weniger Stress, gut und ausreichend Schlaf.
Was ich noch machen sollte: Ausdauer"training", für mich würde das mehrmals die Woche eine Stunde zügiges Gehen bedeuten, da ich kein Rad habe und nicht Schwimmen gehe. Das passt mir schon, ich gehe gerne. Allerdings meist nicht sehr zügig. Ich weiß auch nicht, was zügig heißt, wie hoch der Puls da sein soll. Aber das kann man ja auch noch googlen. Hm, anscheinend relativ zum Maximalpuls. Und der hängt auch wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Also vielleicht einfach "schnell" gehen für den Anfang.

Arbeit läuft ok, auch wenn meine Konzentration wie so oft zu wünschen übrig lässt. Nach der Arbeit muss ich einkaufen gehen, vielleicht teste ich das mal mit dem schneller gehen.

Die Katze ist heute besonders laut oder vielleicht wird sie auch einfach nur immer schwerhöriger. Sie verliert viele Haare, auch ein Zeichen, dass es wärmer wird. Sie läßt sich ein bisschen bürsten, während sie mich auf dem Schreibtisch besucht. Ich kraule ihren Kopf und bürste sie ganz leicht, so ist sie abgelenkt und läßt es sich gefallen.

Ich könnte immer noch kotzen wenn ich an Frühling denke, aber ich habe mir ja vorgenommen, ihn trotzdem zu genießen. Und Ostern macht mir auch Angst. S wird bestimmt mit dem Auto irgendwo hinfahren, vielleicht zur Familie. Ich werde viel spazieren gehen. Andererseits weiß niemand, was bis dahin ist, also nicht reinsteigern. Ich weiß nicht, was S macht und möchte es eigentlich auch nicht wissen.

Nach der Arbeit gehe ich einkaufen, erst zum Metzger und nochmal in den Blumenladen. Gestern hatte ich mir schon Hornveilchen gekauft, heute noch mehr, weil sie hübsch sind. Weil ich nämlich auch Lust auf Blüten und Sonne habe. Angst am Frühling macht mir das alleine sein.

Danach Lebensmittel kaufen, ich gehe zu dem Discounter, der das derzeitige Lieblingsfutter der Katze hat. Dort gibt es aber nicht alles, was ich brauche, also morgen nochmal zum anderen Supermarkt, heute wird es mir zu spät. Was es aber dort gibt sind Kamelien, mit denen ich seit der Ausstellung ja per Du bin und deshalb kaufe ich mir eine kleine, nicht sehr gesund aussehende Staude, ich rette sie quasi. Auf meinem Balkon wird es langsam bunt, obwohl er noch völlig ungeputzt und seit mehr als einem Jahr vernachlässigt ist. Aber dieses Frühjahr mache ich ihn schön.

Beim Einkaufen laufen wieder Träumereien durch meinen Kopf, wie ein Bildschirmschoner geht das los wenn ich mich in Bewegung setze. S ist noch ständig in meinen Gedanken und in meinen Wünschen. Natürlich auch zum Teil mangels sonstiger Abwechslung. Ich kenne ja kaum andere Menschen, bin mit niemand wirklich befreundet. Das mit dem schneller gehen klappt nicht so richtig, vielleicht ohne Einkaufsgepäck üben.

Nach dem Essen werde ich sehr müde. Meine Energie reicht vielleicht einfach grundsätzlich nur für 12 Stunden. Vielleicht weil ich einfach für alles Energie benötige, weil nichts selbstverständlich ist und weil ich nirgendwo Energie bekomme, nichts, was mir Kraft gibt. Außer schlafen, und das ist auch nicht richtig erholsam.

Ich überlege, noch eine Runde spazieren zu gehen aber es ist schon dunkel und ich habe ein ungutes Gefühl dabei im Dunkeln durch den Park zu gehen. Ich könnte woanders lang gehen, an Straßen, aber ich bin so müde. Ich entscheide mich gegen das Spazieren, behalte aber im Hinterkopf, dass das eine gute Option ist, sobald es etwas länger hell bleibt.

Ich leihe mir einen Film aus, der witzig klang aber eigentlich leider ein Ballerfilm ist. Eine halbe Stunde vor Schluß ist der Akku vom Notebook leer und ich sehe das als Zeichen, das Licht auszumachen.

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Donnerstag, 29. Februar 2024
28.02.24
Mittwoch. Hatte den Wecker auf 6 gestellt, bin wie immer um 4:30 wach, die Katze ist nicht schuld, die liegt friedlich auf meiner Hüfte.

Bin mit Trauer aufgewacht, sitze mit Trauer am Schreibtisch. Der Sonnenaufgang ist noch nicht zu sehen aber die Vögel zwitschern sehr schön.

Ich habe heute viel zu tun für die Arbeit, mir ist etwas unwohl dabei. Weil ich immer an alles auf einmal denke. Ich werde eins nach dem anderen machen, das geht schon.

Wegen Anblick der Butter im Kühlschrank kommt die Erinnerung an unsere Frühstücke hoch. Vermissen überrollt mich und bringt mich zum Weinen.

Der Arbeitskram läuft, hatte zwar anfangs die falsche Reihenfolge aber das fiel mir dann schnell auf. Eine Sache muss ich wohl auf morgen schieben, das ist nicht schlimm.

Mir ist immer noch unwohl, das Licht ist zu hell und zu schräg, hellgrauer Himmel ist unangenehm. Ich bin auch müde. Würde trotzdem gerne rausgehen.

Der Balkonputz steht an und ich mache mir Gedanken zur Bepflanzung. Dieses Jahr möchte ich es schön haben, soweit es geht bei dem ungeschützten Balkon. Ich würde Pflanzen und Tischchen gerne in einem Geschäft vor mir sehen, finde es schwer online. Aber das gibt es alles nicht in "zu Fuß schlepp" Reichweite hier.

Freue mich auf Kieser, darauf aus dem Haus zu kommen und den Rechner auszumachen.

Ich mache wieder früh Schluss und gehe los, das Wetter ist sonnig mit grau. Es ist genauso wie zu der Zeit als S und ich uns kennengelernt haben.

Kieser wird nun langsam mühsam an einigen Maschinen, ich merke wieder, dass ich eine Stoppuhr brauche. Ich verzähle mich im Kopf, dort wo ich die Uhr nicht sehe, oder vertue mich mit dem Sekundenzeiger.

Auf dem Rückweg fahre ich eine Station weiter und hole etwas Bargeld für die Spendenbox beim 80. Geburtstag am Freitag und für das Tattoo.

Abends denke ich endlich daran, eine Stoppuhr zu bestellen.

Ich bin müde und auch mein Körper ist müde vom Kieser.

Abendessen, bei der Rateshow mitspielen (mittel), spülen, bettfertig machen. Dort dann die neue Folge Constellation geschaut, diesmal weniger Grusel.

Vermissen, Rant gegen die Beziehung, Weitermachen.

Trotzdem glücklich sein, das ist möglich. Das möchte ich.

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Mittwoch, 28. Februar 2024
27.02.24
Dienstag. 2 Monate getrennt. Die Katze weckt mich pünktlich um 4:29. Anscheinend ist die Lecker-Phase des neuen Futters vorbei, sie wird wieder wählerisch. Kotzt dann erstmal das bisschen, das sie gefressen hat, wieder aus.

Ich koche Kaffee, schreibe. Schreiben, das sich anfühlt wie Wundreinigung.

Heute Bürotag, danach zum Beratungsgespräch im Tattoo-Studio. Fühlt sich vom Datum her richtig an. Ich hoffe, ich bereue es nicht, ist ja doch eine sehr exponierte Stelle.

Keine Zeit zum Spielen, ist aber nicht schlimm. Ich logge trotzdem mal kurz ein, sage quasi kurz guten Morgen zu meiner Magierin.

Dann Duschen und Tasche packen. Fertigmachen und los.

Im Büro ist nicht genug los um mich vom Grübeln abzuhalten.
Bei mir ist alleine alles nichts wert. Besser wäre, alles trotzdem erleben, schön finden, auch wenn der Schmerz da ist. Dinge schön finden, genießen, mir gut tun lassen. Frühling trotzdem genießen. Aber dafür müsste ich erstmal überhaupt genießen.

Es gibt natürlich eine Störung bei der Bahn, die zwar seit 4 Stunden behoben ist aber trotzdem warte ich eine halbe Stunde. Komme aber noch pünktlich, da ich viel Puffer eingeplant habe. Ich bin beim Gehen irgendwie verkrampft, vielleicht weil mir den ganzen Tag kalt war. Fühle mich unwohl, bewertet.

Die Tätowiererin ist sehr nett, ich habe ein gutes Gefühl. Wir besprechen das Tattoo, machen einen Termin, ich mache die Anzahlung.

Auf dem Rückweg gehe ich weiter komisch, muss mich konzentrieren auf die Schritte.

Zuhause wärme ich mein Abendessen auf, mache es mir bequem. Fühle mich weiter komisch. Verstopft, tatsächlich und übertragen.

Gucke die Kochshow, spiele dann WoW. Aber nicht lang. Ich breche den Test ab, es macht keinen Spaß.

Ich werde hier keine Freunde mehr finden, nicht so. Es müsste zumindest so viel Spaß machen, dass ich mich richtig damit beschäftigen möchte. Nicht nur halbherzig.

Auch hier geht es um das Thema "alleine ist alles nichts wert". Aber es geht auch um "starke Schulterschmerzen" und "abends nicht mehr zwei weitere Stunden auf dem Schreibtischstuhl hocken".

Ich bin traurig und schlecht gelaunt und fühle mich unwohl, habe den Bürogeruch noch an mir. Bin müde.

Vielleicht noch ein paar Seiten lesen. Ich gehe ins Bett, mag nicht lesen, gucke das Video von dem Mann, der fast autark auf einer Insel wohnt, zu Ende und dann noch ein halbes über eine Frau, die in einem Bauwagen wohnt.

Mache um 21:30 das Licht aus. Einrollen und schlafen.

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Dienstag, 27. Februar 2024
26.02.24
Montag. Die Katze weckt mich um 4:35, ich bleibe kurz liegen und spüre die Trauer und das Vermissen in meiner Brust. Dann stehe ich auf, füttere die Katze und koche Kaffee.

Vor 5:00 sitze ich am Rechner. Da ich gestern Abend noch geschrieben habe, gibt es nicht mehr viel zu ergänzen und ich bin schnell fertig mit dem Eintrag für gestern. Ich spiele eine Stunde WoW.

Beim Duschen schreie ich lautlos, während mir das Wasser über den Kopf läuft. Ich möchte ihre Hand halten, meinen Kopf an ihren nackten Schoß legen. Ich fühle Liebe und Schmerz und Trauer.

Schmerzen im Daumengelenk erinnern mich an einen weiteren Grund, das Spielen einfach sein zu lassen. Aber im Moment macht es Spaß und davon habe ich ja nicht gerade im Überfluss also geht der 2-Wochen-Test weiter.

Nach Zweifeln nun fester Entschluss zum Tattoo der Möwe. Es ist eine Erinnerung daran, das es Hoffnung gibt und dass ich bei mir bleiben muss, um sie zu bewahren.

Ich schreibe ein anderes Studio an, bei dem ich schon mal war, denn das erste meldet sich nicht, sind entweder nicht interessiert oder nicht gut organisiert. Leicht ungutes Gefühl wegen der Fotos, die ich mitgeschickt habe aber da kann ich nichts machen, die Mail lässt sich nicht zurückrufen. Falls es beim anderen Studio klappt, werde ich darum bitten, dass die Mails und Fotos gelöscht werden, aber da wird dann vermutlich auch keine Antwort kommen.

Das andere Studio meldet sich fast umgehend und bietet einen Beratungstermin für morgen an. Ich sortiere einen anderen Termin dafür um und sage zu. Bin aufgeregt, freudig aber auch etwas mulmig, denn es wird ja weh tun, wenn es soweit ist. Aber erst mal besprechen morgen.

Für zwei weitere Vortragstermine Karten bestellt, bei einem kommt K mit (falls sie rechtzeitig aus dem Urlaub zurück ist). Ich werde ihr die Karte vorher mailen, damit ich nicht wieder warten muss.

Dann vergessen, dass ich nicht gucken wollte und wieder einen Musik-Post von S gesehen, wieder wie ein Schlag in den Bauch. Ich darf echt nicht gucken.

Ich würde gerne sehr laut schreien. Ich will sie nicht verlieren, habe sie schon verloren, sie reisst mein Innerstes mit sich. Wären die Schmerzen körperlich, wäre ich kurz vor einer Ohnmacht.

Heute wieder ein Termin für die Rückenmaschine bei Kieser, danach normales Training. Werde an der Bauchmaschine korrigiert und muss prompt das Gewicht reduzieren. Dafür weiß ich jetzt, wie es richtig geht.

Dann nach Hause, es nieselt und ist spät, ich steige an meiner Station aus ohne zusätzlichen Spaziergang. Wärme den Rest Essen von gestern auf, schaue die Quizshow und rate mit, aber schlecht, nur 4 Fragen richtig von 12.

Ich mache den Rechner nochmal an und spiele WoW, wollte ja testen, ob das klappt abends. Schaffe es bis 20:30, dann bin ich zu müde und dümpele nur noch etwas herum während ich mich bettfertig mache. Das reicht nicht wirklich. Ich merke wieder, dass ich abends nicht gut am Schreibtisch sitzen kann und möchte, die Beine sind schwer, wenn ich so müde bin. Es ist angenehmer, sie hochzulegen.

Im Bett schaue ich ein Video über einen aussteiger in Portugal, der auf einer winzigen Insel lebt, mache es nach der Hälfte aus und gegen 21:30 das Licht aus.

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Montag, 26. Februar 2024
25.02.24
Sonntag. Ich stehe um 5:50 auf, die Katze hat relativ wenig gequengelt. Vielleicht war sie auch froh, endlich schlafen zu können, nachdem ich sie gestern Abend ein paarmal geweckt habe.

Das neue Futter schmeckt ihr anscheinend sehr gut, der Napf ist morgens leer und die neue Potion wird fast weggeputzt. Ich bin erleichtert.

Mein erster Gedanke morgens ist S, immer noch. Aber das Schreiben mit ihr tut mir nicht gut. Das Social Media Gucken tut mir nicht gut. Sie hat sich in Gang gesetzt, ich kann sie nicht aufhalten. Ich muss für mich sorgen. Der nächste Kontakt muss von ihr kommen.

Heute Nachmittag findet der Diavortrag über die Eselreise statt. Ich bin froh, dass ich doch K gefragt habe, ob sie mitkommt. Das ist schöner, als alleine zu gehen. Und wenn mir eine Träne kommt, wird sie es verstehen.

Eine Stunde WoW, dann eine Runde Spazierengehen. Ich bin die einzige ohne Hund in dem kleinen Park. Gedanke über Entscheidungen. Vergleich mit S, sie trifft Entscheidungen, die wirklich welche sind. Nach denen sie weitergeht. Ich treffe Überlegungen, die komplett über den Haufen geworfen werden, wenn jemand etwas anderes sagt und bewege mich nicht. Versuche mich zu orientieren, scheitere, meist, und gehe nicht weiter.

Der vielleicht etwas durchsichtige und lahme Versuch, Entscheidung zu üben anhand von WoW. Zwei Wochen wirklich versuchen und nur das, was mir Spaß macht. Keine "Arbeit". Dann entweder endlich wirklich aufhören oder es nochmal richtig mit Leuten versuchen. Entscheiden, dafür oder dagegen. Und zunächst dafür entscheiden, nur eine zu spielen, auf unbestimmte Zeit ohne potentielle Selbstversorgung.

Und andere Gedanken: Wie kann es weitergehen, wenn ich mich selbst nicht mag. Wie soll sich jemals etwas ändern, wenn ich mich selbst nicht mag. Was genau mag ich nicht und wie kann ich mich mit mir anfreunden?

Wieder zuhause gibt es Frühstück und noch etwas WoW.

Für die nächsten Bürotage Frühstückskekse zum mitnehmen gebacken und Abendessen vorbereitet, damit es heute Abend schneller geht.

Stimmung unverändert: S überall in meinen Gedanken, ein Leuchtturm, ohne den alles grau ist. Und es ist alles grau.

Um 13:30 gehe ich zum Vortrag. Ich bin zu früh, obwohl ich damit rechne, das K zu spät kommt, was auch so ist. Es stresst mich, ich möchte nicht den Platz suchen, wenn es schon dunkel ist und der Vortrag angefangen hat. S ist immer überpünktlich, so wie ich, ich liebe das sehr an ihr.
K kommt 5 Minuten vor Beginn und muss noch aufs Klo, wir sind dann fast als letzte auf unseren Plätzen. Vor lauter Eile begrüße ich sie fast nicht richtig.

Der Vortrag ist unterhaltsam und in der Pause kaufe ich uns Postkarten als Andenken.

Ich merke, dass ich dazu tendiere, sie oft anzugucken zur Orientierung und Abschätzung der Reaktion. Ich reagiere nicht eigenständig sondern gucke erstmal, was die Begleitung macht. Das war bei S weniger offensichtlich, da ich ihre Reaktionen besser kannte und nicht hingucken musste. Wie anstrengend im Grunde! Und das hält mich auch aus der Gegenwart und aus dem Erleben raus. Immer erstmal abchecken, totale Unsicherheit. Ich bemühe mich, nicht zu K hinzugucken, es ist mir peinlich.

Ich stolpere zweimal über meinen linken Fuß. Vielleicht auch die Unsicherheit.

Auf dem Rückweg ist mir kalt, ich habe zu wenig Wasser getrunken heute. Ich koche und esse eine Stunde später als sonst, eine Art Züricher Geschnetzeltes, es schmeckt gut. Aber ich werde das Rezept nicht öfter machen, es ist teuer wegens des Kalbfleisches und dafür schmeckt es nicht gut genug. Ok, vielleicht auch wegen der Pilze, die ich nicht so mag.

Nach dem Spülen mache ich den Rechner nochmal an, schreibe und spiele dann kurz WoW, bin aber zu müde dafür, mache den Rechner wieder aus. Ich lege mich ins Bett und lese eine halbe Stunde, dann verschwimmen die Buchstaben.

Ich vermisse S. Wie konnten wir uns nur so gehen lassen und so unvorsichtig und verantwortungslos mit der kleinen Beziehungspflanze, die da gekeimt war, umgehen!?

Noch ein kurzes Scrollen, dann mache ich um 21:30 das Licht aus.

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Sonntag, 25. Februar 2024
24.02.24
Samstag. Um 6:50 stehe ich schlecht gelaunt auf, nachdem die Katze mich die letzten 2,5 Stunden dauergenervt hat, auf mir sitzend, quengelnd, drängelnd miauend. Um 4:30 hatte ich ihr schon zwei verschiedene Sorten angeboten, sie mag nichts. Kurz nach 7 mag sie drei weitere Sorten nicht, läuft mir hinterher, hat Hunger, aber frisst nicht.

Ich bin wütend, verzweifelt, genervt.
Mir kommen die Tränen. Warum reagiere ich so stark darauf?

Wieder etwas, wo ich anscheinend alles falsch mache. Wo ich nichts richtig kann, nicht mal die Katze füttern. Wo ich unter Druck bin, jemand will permanent etwas anderes, als ich geben kann. Permanent unter Druck und in Kritik, permanent will jemand etwas von mir und ich kann es anscheinend nicht richtig machen.
Ich fühle mich in die Ecke gedrängt, werde aggressiv. Möchte wutheulen, wie ein kleines Kind. Stoße alle von mir, weil mir niemand gut tut, weil niemand lieb ist, bin ich auch nicht lieb und dann ist erst recht niemand mehr lieb. Dann werde ich abgestraft, stehen lassen, bin erst recht alleine und niemand erklärt mir irgend etwas.
So in der Art ist der Kreislauf an ganz vielen Stellen in meinem Leben also gefühlt an allen Stellen, gefühlt mein ganzes Leben.

Weil ich immer die anderen entscheiden lasse? Und wenn ich selbst entscheide, dabei an andere denke, daran, was sie wollen könnten?

Nach dem Schreiben und dem Orgakram eine knappe Stunde WoW. Dann Frühstück.

Ich messe meinen Balkon aus, möchte hin dieses Frühjahr herrichten und vielleicht etwas an der Seite ranken lassen.

Dann habe ich noch eine Stunde Zeit mit etwas verbracht, an das ich mich nicht erinnern kann, vielleicht einfach herumgeräumt und im Handy gescrollt.

Fahre um 11:30 zum Kieser. Das Training ist schon nicht mehr ganz so locker aber es tut gut. Auf dem Rückweg steige ich wieder zwei Stationen früher aus aber bereue es, ich muss die letzte Viertelstunde doch relativ dringend auf Toilette.

Nur kurz zuhause, dann direkt wieder los zum Baumarkt, Knieschoner kaufen, um die Balkonfliesen dieses Jahr etwas weniger schmerzhaft zu putzen. Dann noch zum Discounter, eine andere Sorte Katzenfutter kaufen. Und hurrah, zuhause frisst die Katze dieses Futter dann wenigstens zu Hälfte auf.

Registriere wieder ein anderes Profilfoto bei S, gleiche Serie, aber nicht so schön wie das erste. Das schreibe ich S natürlich nicht, ich schreibe ihr nichts.

Danach gehe ich in die Badewanne und genieße die Wärme und Leichtigkeit. Den Muskeln tut es gut, mein ganzer Körper seufzt entspannt.

Dann wieder eine Stunde WoW. Ich muss ja üben, zu sozialkompatiblen Zeiten zu spielen. Es reicht aber auch nach der Stunde. Weiß nicht, ob ich das wirklich nochmal länger spielen möchte.

Let's Dance vom Freitag geguckt, Essen aufgewärmt, gespült, weiter Let's Dance. Meine bisherige Favoritin hat meinen Lieblingsprofi bekommen, yay. Es ich komisch, Anna tanzen zu sehen und nicht mehr mit S zusammen zu sein. Die ganze letzte Staffel, der Besuch der Tour, die Weihnachtsssendung, da waren wir ein Paar, jetzt nicht mehr. Let's Dance bleibt mir.

Als ich gerade das Licht ausmachen will, ca 21:30, mache ich den Fehler, nochmal ins Handy zu schauen. Statt entspannender Welpenfilmchen sehe ich einen Link, den S postet, zu The Last Goodbye, gerade in dem Moment. Ein Tanzlied, Herzschmerz, Abschied. Ein Trennungslied. Ich höre es mir an, sehe sie dazu tanzen in ihrer Wohnung, die Musik viel zu laut. Es bricht mir das Herz, nimmt mir den Atem. Das Lied schreit Abschied. Ich schreibe ihr, schicke ihr mein Herz und meine Tränen. Sie antwortet, dass sie gerade zu extrem lauter Musik tanzt, es muss raus. Ich antworte, ich weiß.

Ein Vakuum entsteht in meinem Kopf. Leere. Einsamkeit. Verlassensein. Sie läßt ihre Gefühle raus und verliert sie so, wird sie los. Tanzt ihre Liebe für mich weg. Nichts davon weiß ich, die Angst redet jetzt und der Vollmond scheint in mein Gesicht.

Ein weiteres Ende. The Last Goodbye. Ein sehr, sehr tanzbares Ende. Es tut auf komische Weise weh. Ich verliere mich. Werde klein und orientierungslos. Stumm. Allein im Nebel. Sie ist weg. Fast weg. Geht. Ich kann ihr nicht folgen.

Ich liege noch lange wach, mit klopfendem Herzen. Fühle mich ungenügend. Weit weg von meinen Gefühlen, das einzig spürbare das permanente Einsamkeitsvakuum. Drehe mich hin und her, komme nicht zu Ruhe. Stehe auf, streichele die Katze, trinke Wasser. Ich möchte ja, dass es ihr wieder gut geht. Aber es tut so weh. Ich möchte auch einen Weg finden, für mich, zu mir. Und ich möchte schlafen.
Scrollen hilft schließlich doch wieder, um die Gedanken abzulenken, aber in einer App, die sie nicht hat, wo ich nichts von ihr sehen kann. Gegen 23:45 schlafe ich ein.

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Samstag, 24. Februar 2024
23.02.24
Freitag. Ich freue mich, wieder Homeoffice zu machen, nach dem stinkig kalten Büro gestern.

Heute Abend gehe ich kegeln, seit einem halben Jahr mal wieder das erste Treffen. Die Mitteilung über unserer Trennung in der Whatsappgruppe lief sehr komisch, es gab kaum eine nette Reaktion. Es war enttäuschend, aber ich habe es natürlich als meine eigene Schuld verbucht. Ich bin mit niemand nahe, warum sollte jemand nett zu mir sein, wenn es mir nicht gut geht.
Ich bin gespannt, wie es heute Abend sein wird. Dass S nicht mehr dabei ist, werden sie sehr schade finden, sie ist eine gute Keglerin und natürlich viel lockerer und umgänglicher als ich. Ich stelle mir vor, dass es ihnen lieber gewesen wäre, wenn sie in der Gruppe geblieben wäre, anstatt ich. Mein Kopf macht das routinemäßig, es tut weh.
Ich möchte nicht aufhören, dort hinzugehen, da es der einzige Kontakt ist, den ich zu den Freunden meiner Mutter noch habe.

Versuche es wieder mit WoW, nehme mir vor, die nächsten zwei Wochen zu versuchen, an drei Abenden 1-2 Stunden zu spielen. Das wäre die Voraussetzung, um mit anderen zu spielen. Und mit anderen zu spielen würde es sinnvoll machen. Vielleicht.
Ich glaube nicht wirklich daran, dass ich das abends machen werde. Möchte das Thema endlich irgendwie abschließen.

Ich sehe mein zu früh blühendes Pfirsichbäumchen und den Topf mit Narzissen auf dem Balkon, weiß, dass das hübsch ist aber empfinde bei dem Anblick Einsamkeit und Traurigkeit, denn ich glaube, dass ich den ganzen Frühling und Sommer, das ganze Jahr, alleine in meiner Wohnung sein werde. Etwas wirklich nur für mich zu tun, um mich zu erfreuen, ist mir fern. Die Einsamkeit ist das Gefühl, dass alles andere überragt und überschattet. Etwas schön machen ist nichts wert, wenn nur ich es sehe.

Mein Urteil ist also nichts wert? Das würde vermutlich manche Entscheidungen oder besser Nicht-Entscheidungen in meinem Leben erklären.

Nach der Arbeit lege ich mich eine Stunde ins Bett, um 15:15 klingelt der Wecker. Ich dusche und koche dann schon mal, ich möchte nicht unter Zeitdruck kochen.

Grübele herum, mobbe mich selbst indem ich mir vorstelle, dass die anderen lieber S dabei haben wollen. Nett zu mir sein ist anders. Und in der Gegenwart präsent sein auch.

Ich stresse mich um die Frage, ob ich Kritik bekomme, weil ich vorher zuhause esse. Ich stresse mich um die Frage, ob ich unangenehme Fragen nach S gestellt bekomme. Ich freue mich nicht auf den Abend. Aber zumindest komme ich aus der Wohnung raus.

Das Rezept mache ich nicht nochmal, zu viele Pilze.

Kurz bevor ich los muss, sehe ich ein neues Profilbild von S, ganz ungewöhnlich nachdenklich und sehr schön. Ich schreibe ihr das, sie bedankt sich mit einem Kosewort. Als ob nichts wäre. Als ob wir uns einfach noch lieben. Was wir ja tun.

Den Rest des Abends wünsche ich mir mehr Nachrichten, auch wenn es extrem unwahrscheinlich ist, dass sie schreibt und sie schreibt auch nicht. Und ich auch nicht.

Das Kegeln ist gut, macht sogar Spaß, auch wenn ich wie immer die Kugeln nicht kontrollieren kann sondern eher auf Glückstreffer hoffe. Keiner stellt unangenehme Fragen. Ganz zu Anfang warte ich ein paar Minuten vor der Tür mit einer der Frauen und kann kurz erzählen, wie es mir geht. Das wird sich dann verbreiten, zumindest an einige, was mir sehr recht ist. Eine andere fragt später angenehm, wie es mir geht und die ältesten Freunde meiner Mutter fragen, ob ich sie mal besuchen möchte. Das freut mich sehr und ich sage zu, auch wenn terminlich alles offen bleibt. Keiner sagt etwas dazu, dass S nicht da ist.

Wenn man mit dem Schlimmsten rechnet, wird man meistens angenehm überrascht aber es ist doch kacke, sich vorher die Zeit damit zu verderben, mit dem Schlimmsten zu rechnen. Nur wie läßt man es?
Ich weiß ja theoretisch, dass es nichts bringt, sich den Kopf über die Zukunft zu zerbrechen (oder immer wieder in der Vergangenheit herumzuwühlen und sich vorzuhalten, was da alles schief gegangen ist).
Aber wie bekomme ich mich in die Gegenwart gezogen?

Wir machen relativ früh Schluß, es ist sehr kalt auf der Kegelbahn und einige merken langsam das Alter fürchte ich. Dieses Jahr gibt es zwei 80. Geburtstage zu feiern. Oben in der Kneipe feiern 30jährige einen Geburtstag, es ist laut und sehr voll, deshalb verabschieden wir uns. Wir sehen uns nächste Woche auf einem der 80. Geburtstage alle wieder.

Ich habe Glück mit den Bahnverbindungen und bin um 23:30 wieder zuhause. Ich schaue noch das Ende von Let's Dance und gehe dann ins Bett, mache um 0:15 das Licht aus.

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Freitag, 23. Februar 2024
22.02.24
Donnerstag. Heute Bürotag, da ich ja Dienstag morgens beim Zahnarzt war. Etwas ungünstig, da ich danach ein begleitetes Training habe und deshalb einen relativ schweren Rucksack herumschleppen muss heute und lange weg bin.

Ich wache mit schlechter Laune auf und quäle mich ein bisschen selbst, indem ich als erstes nach ihrem Profilbild schaue. Immer noch Karneval aber ein anderes, ein sehr schönes Foto, auf dem sie sich aber nicht richtig ähnlich sieht.

Die Katze ist heute Morgen besonders wählerisch, aber sie hat auch gestern Abend und heute Morgen Haarballen gekotzt, vielleicht ist ihr einfach flau.

Die Laune bessert sich beim Kaffee trinken und schreiben und sinkt wieder beim Gedanken an das Büro.

Der Gedanke, eventuell vor der Arbeit etwas zu spielen, "so wie früher", hat mich kurz aufgemuntert aber es wird kaum Zeit dafür sein und dann ist da auch wieder dieses "ist doch alles sinnlos alleine".

Auf dem Weg zur Arbeit grübele ich über Kontakt zu S. Oder mehr darüber, wie ich auf sie reagieren würde, oder auf ihr nicht-wollen von Kontakt. Es ist jedenfalls sinnlos, diese Grübelei.

Ich vermisse S wieder sehr stark und fühle mich nur halb da, wenn überhaupt. Als ob ein großer Teil von mir irgendwoanders ist. Ich bin nicht wirklich anwesend.
Nutze ich das Vermissen als Versteck? Als Flucht? Permanentes Grübeln, wie früher die permanenten Gedanken an Spiele? Oder Träumereien? Jedenfalls will ich nicht hier sein und arbeiten. Ich wäre gerne draussen, unterwegs, was tun.

Nein, keine Flucht, mir fehlt wirklich etwas. Orienterung, Halt, Sicherheit. Obwohl gerade Sicherheit ja in der Beziehung fehlte. Aber die Alltagssicherheit von S war beeindruckend. Und es war halt schon eine Sicherheit, rein theoretisch.

Ich schaffe es trotzdem, einiges abzuarbeiten. Fühle mich im Büro körperlich unwohl aber werde den Bürotag weiter durchziehen.

Bin schon wieder nahe dran, S eine Nachricht zu schicken. Aber das nützt nichts. Bringt sie zum Weinen oder mich, oder beide, je nach dem. Braucht niemand.

Dann im Regen zum Kieser, heute auch die Einweisung in die zwei ausgetauschten Geräte für Arme und Rücken. Außerdem Kraftmessung, wie ich dort erfahre. Die Mitarbeiterin ist freundlich und sympathisch, ich bin entspannt aber nicht ganz konzentriert auf meinen Körper.
Die neuen Maschinen kenne ich noch von früher, bin froh über den Austausch, auch wenn die recht anstrengend sind. Bald bin ich eh an dem Punkt, wo Kieser wieder sehr anstrengend wird, wo die Versuchung, die Übungen nicht ganz korrekt durchzuziehen, wieder sehr groß wird. Das möchte ich aber nicht, diesmal möchte ich es richtig machen und ganz bei mir bleiben. Die Voraussetzungen sind gut, denn Ablenkungen durch Privatleben habe ich ja gerade eher weniger.
Wie erwartet bin ich Unterdurchschnitt in meiner Altersgruppe. Entspricht komplett meinem Selbstgefühl, alles andere hätte mich gewundert. Einmal Durchschnitt sein, nicht immer die seltsame Ausnahme, das wär mal was. Naja, wenigstens beim Muskeltraining habe ich ja Chancen, etwas zu ändern.

In den letzten Wochen fühle ich mich alt und finde, ich sehe im Spiegel alt aus. Vielleicht weil ich so müde und traurig bin. Ich mag das nicht.

Auf dem Rückweg nervt mich der sperrige Rucksack mit Sport- und Arbeitszeug, ich verursache einen kleinen Stau in der Bahn, als ich versuche, ihn auszuziehen, während eine Frau an mir vorbeidrängt zu einem Sitzplatz. Ich entschuldige mich bei dem Mann, den ich durch das Drängeln der Frau angestoßen habe, setze mich und finde die Frau unsympathisch. Und im Grunde finde ich mich wohl einfach unsouverain.
Die Vorstellung, mit jemand in eine Auseinandersetzung zu gehen, macht mir geradezu Angst. Ich wüsste auch nicht, wie das ablaufen könnte, ohne dass ich mich dabei furchtbar und aggressiv fühle.

Auf den letzten hundert Metern fängt es nochmal richtig an zu regnen, ich komme aber vor dem ganz großen Wolkenbruch zuhause an. Die Katze freut sich, dass ich endlich wieder da bin, bittet um Futter und merkt dann, dass sie ja noch etwas übrig hat und frisst es auf. Manchmal hätte ich gerne eine Webcam, die mir zeigt, was sie so macht, wenn ich nicht da bin.

In meiner Wohnung ist es warm und angenehm, ich mache mir schnell mein Abendessen warm und bin durch das Training körperlich angenehm müde. Die Katze schläft und sieht dabei sehr süß aus.

S ist weiterhin in meinen Gedanken und der Wunsch nach Kontakt sehr präsent.

Nach dem Spülen und Aufräumen bin ich müde und geschafft und in Versuchung, einfach ins Bett zu gehen, aber mache dann doch noch meine Pflegeroutine.

Schaue noch 1,5 Folgen Constellation und grusele mich, aber bin weiter gespannt auf die nächsten Folgen. Mache gegen 21:30 das Licht aus.

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Donnerstag, 22. Februar 2024
21.02.24
Mittwoch. Die Katze weckt mich um 4:30. Ich stehe auf, gebe ihr Futter und lege mich nochmal hin, denn der Wecker klingelt erst um 5:00. Meine Laune ist genauso mies wie gestern.

Heute vor acht Wochen habe ich bei einen Streit, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnern kann, gesagt "Dann trennen wir uns jetzt. Ende!" Und eine Stunde später war sie weg, mit ihren Sachen, und seitdem sind wir getrennt. Weil diese Trennung seit Monaten der einzige Ausweg aus dem permantent schlechten Gefühl zu sein schien.
Weil es nicht unserer erste Trennung war, weil wir beide zu müde und zu hoffnungslos sind, gehen wir jetzt durch die Trennung, anstatt es weiter miteinander zu versuchen.

Und um 8:30 kann ich es schon wieder nicht fassen, dass ich ihr nicht einfach ein Herz und einen lieben Gruß zum Start in den Arbeitstag schicken kann. Eine Sehnsuchtswelle erfasst mich, ich möchte zu ihr.

Komme an meine Grenzen bei der Arbeit, was die Laune angeht. Ich muss da etwas ändern. Mache einen groben Plan, mal sehen, wie es wird.

Logge in WoW ein, aus schierer Verzweiflung. Ich möchte etwas finden, das mir Spaß macht. Funktioniert aber nicht mehr.

Freue mich darauf, Einkaufen zu gehen, aus der Wohnung rauszukommen. Gehe zweimal, für die Bewegung und weil ich nicht mit dem vollen Rucksack durch den anderen Supermarkt laufen will, um dort noch die Sachen zu kaufen, die es beim Discounter nicht gab.

Mein Abendessen schmeckt kurz aufgewärmt nicht mehr so gut und enthält viele knorpelige Stücke, die lauwarm auch nicht besser werden.

Die Therapeutin meldet sich mit einem neuen Terminvorschlag in 10 Tagen, das ist gut, ich nehme den Termin an.

Abends großes Vermissen, Ich wünsche S herbei und es tut weh, dass es nicht wahr wird. Überlege, ihr zu schreiben, aber das würde nichts bringen. Was soll ich schreiben, es wäre ja nur ein jammern. Ich vermisse dich!

Nein. Nicht schreiben.

Bei der Rateshow habe ich nur 5/12 richtig und auch die Masterfrage falsch.

Dann mal wieder die Kochshow, mehr weil ich dort hängen bleibe, aber auch weil die Gastgeberin nicht unsympathisch ist. Bekomme das Ende aber nicht mit. Ich mache mich bettfertig und schaue dann die erste Folge Constellation. Der Weltraumteil gefällt mir gut, der Mysteryteil nicht so, der macht mir Angst. Bin trotzdem gespannt, wie es weitergeht.

Um 21:15 mache ich das Licht aus, liege im Bett und vermisse S sehr stark. Möchte ihr schreiben, irgendwie Kontakt herstellen. Möchte ihr nah sein.
Ich schreibe ihr nicht und schlafe irgendwann ein.

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