Sonntag, 24. März 2024
23.03.24
garelia, 07:43h
Samstag. Ich stehe um 6:20 auf, habe damit lange geschlafen und freue mich darüber.
Nach Kaffee, Bloggen und Orgakram mache ich einen Spaziergang. Es ist kalt aber es regnet nicht, die Pfützen auf dem Weg sind ganz gut umgehbar. Der Boden ist matschig und ich denke an S und ihre ständige Besorgnis, dass Dreck in ihr Auto kommen könnte. Ich begegne einigen, meist älteren, Frauen mit Hunden. Bin ein bisschen neidisch, wieso können die alle Hunde haben und ich nicht. Im Park gehe ich einen anderen Weg zurück. Anstatt einfach umzudrehen, biege ich ab und gehe am Bach entlang zurück, das ist sehr schön und werde ich nun immer so machen. Es ist nur ein kurzes Stück, aber sehr hübsch und interessanter als der Weg am Spielplatz vorbei.
Zuhause frühstücke ich und übertrage den Handy-Umzugsentwurf aus Notepad in ein richtiges Textdokument mit ordentlicher To-Do Liste und Tabelle mit Apps, eingeteilt in Wichtigkeit.
Dann gehe ich einkaufen und habe wieder Glück, auf dem Weg regnet es nicht, aber als ich wieder zuhause bin, kommen heftige Graupelschauer. Ich setze mich auf die Couch und scrolle eine Stunde im Handy. Vermisse S, habe nicht richtig Elan zum Weitermachen. Auf der Liste für heute steht Bad gründlich putzen inklusive Kacheln und App-Liste abarbeiten und auf beides habe ich keine Lust. Ich möchte bei S sein.
Ich gehe duschen und putze dann das Bad. Räume alles raus, mache das Radio an und singe mit, während ich die Kacheln putze.
Es kommt ausgerechnet ein Beitrag über Rod Steward, seine (diesmal angeblich) letzte Tournee, für die mir S eine Karte zu Weihnachten geschenkt hat. Das Konzert, das wir im Sommer trotz allem zusammen besuchen wollten, was S inzwischen abgesagt hat. Und es kommt ausgerechnet ein Liveausschnitt des Liedes, das ich beim letzten Mal als wir auf einem Rod Steward Konzert waren so inbrünstig mitgeschmettert habe, vielleicht weil es so der Inbegriff von Schmachten ist und ich es schon gefühlt immer kannte und jetzt passt es noch viel schlimmer.
I don't wanna talk about it
How you broke my heart
If I stay here just a little bit longer
If I stay here, won't you listen to my heart?
Oh, my heart
Ich stehe weinend im Bad und schrubbe die Kacheln und bin allein.
Um 15:45 ist das Bad fertig, sauber und wieder eingeräumt. Draußen ist Aprilwetter, mal Regen, mal Sonnenschein. Ich kann nicht raus, da in den nächsten zwei Stunden die Handyhülle geliefert wird. Fange an zu kochen, schnibbele und wiege alles ab. Dann wird das Päckchen geliefert und ich ziehe mich an, um noch eine kurze Runde nach draußen zu gehen. Im Spiegel sehe ich müde und ein bisschen krank aus. Fertig irgendwie.
Die Sonne scheint gerade, es ist kalt und ich denke an die Reise nach Kopenhagen, die ich gerne im September machen würde. Ich traue mich noch nicht, zu buchen, vor allem weil ungeklärt ist, wie ich zum Flughafen komme. Ich kenne keine Personen, die mich frühmorgens zum Flughafen der Nachbarstadt fahren würden und die Verbindung mit dem ÖPNV ist um diese Uhrzeit Mist und sehr unsicher. Ich überlege, ob ein Taxi eine Alternative wäre und finde, ja wäre es. Teuer, aber kann ich in die Überlegung einbeziehen.
Ich frage mich, wieso mein Kopf viel besser funktioniert, wenn ich mich bewege und draußen bin.
Wieder zuhause koche ich das Abendessen fertig und schaue dabei Let's Dance. Spüle, lüfte den Essensgeruch aus der Wohnung. Um 19:00 bin ich fertig. Bei S fängt der Samstagabend gerade an. Meiner ist im Grunde durch.
Ich mache mich bettfertig und schaue mir eine Doku über Bangkok an. Um 20:45 mache ich das Licht aus.
Nach Kaffee, Bloggen und Orgakram mache ich einen Spaziergang. Es ist kalt aber es regnet nicht, die Pfützen auf dem Weg sind ganz gut umgehbar. Der Boden ist matschig und ich denke an S und ihre ständige Besorgnis, dass Dreck in ihr Auto kommen könnte. Ich begegne einigen, meist älteren, Frauen mit Hunden. Bin ein bisschen neidisch, wieso können die alle Hunde haben und ich nicht. Im Park gehe ich einen anderen Weg zurück. Anstatt einfach umzudrehen, biege ich ab und gehe am Bach entlang zurück, das ist sehr schön und werde ich nun immer so machen. Es ist nur ein kurzes Stück, aber sehr hübsch und interessanter als der Weg am Spielplatz vorbei.
Zuhause frühstücke ich und übertrage den Handy-Umzugsentwurf aus Notepad in ein richtiges Textdokument mit ordentlicher To-Do Liste und Tabelle mit Apps, eingeteilt in Wichtigkeit.
Dann gehe ich einkaufen und habe wieder Glück, auf dem Weg regnet es nicht, aber als ich wieder zuhause bin, kommen heftige Graupelschauer. Ich setze mich auf die Couch und scrolle eine Stunde im Handy. Vermisse S, habe nicht richtig Elan zum Weitermachen. Auf der Liste für heute steht Bad gründlich putzen inklusive Kacheln und App-Liste abarbeiten und auf beides habe ich keine Lust. Ich möchte bei S sein.
Ich gehe duschen und putze dann das Bad. Räume alles raus, mache das Radio an und singe mit, während ich die Kacheln putze.
Es kommt ausgerechnet ein Beitrag über Rod Steward, seine (diesmal angeblich) letzte Tournee, für die mir S eine Karte zu Weihnachten geschenkt hat. Das Konzert, das wir im Sommer trotz allem zusammen besuchen wollten, was S inzwischen abgesagt hat. Und es kommt ausgerechnet ein Liveausschnitt des Liedes, das ich beim letzten Mal als wir auf einem Rod Steward Konzert waren so inbrünstig mitgeschmettert habe, vielleicht weil es so der Inbegriff von Schmachten ist und ich es schon gefühlt immer kannte und jetzt passt es noch viel schlimmer.
I don't wanna talk about it
How you broke my heart
If I stay here just a little bit longer
If I stay here, won't you listen to my heart?
Oh, my heart
Ich stehe weinend im Bad und schrubbe die Kacheln und bin allein.
Um 15:45 ist das Bad fertig, sauber und wieder eingeräumt. Draußen ist Aprilwetter, mal Regen, mal Sonnenschein. Ich kann nicht raus, da in den nächsten zwei Stunden die Handyhülle geliefert wird. Fange an zu kochen, schnibbele und wiege alles ab. Dann wird das Päckchen geliefert und ich ziehe mich an, um noch eine kurze Runde nach draußen zu gehen. Im Spiegel sehe ich müde und ein bisschen krank aus. Fertig irgendwie.
Die Sonne scheint gerade, es ist kalt und ich denke an die Reise nach Kopenhagen, die ich gerne im September machen würde. Ich traue mich noch nicht, zu buchen, vor allem weil ungeklärt ist, wie ich zum Flughafen komme. Ich kenne keine Personen, die mich frühmorgens zum Flughafen der Nachbarstadt fahren würden und die Verbindung mit dem ÖPNV ist um diese Uhrzeit Mist und sehr unsicher. Ich überlege, ob ein Taxi eine Alternative wäre und finde, ja wäre es. Teuer, aber kann ich in die Überlegung einbeziehen.
Ich frage mich, wieso mein Kopf viel besser funktioniert, wenn ich mich bewege und draußen bin.
Wieder zuhause koche ich das Abendessen fertig und schaue dabei Let's Dance. Spüle, lüfte den Essensgeruch aus der Wohnung. Um 19:00 bin ich fertig. Bei S fängt der Samstagabend gerade an. Meiner ist im Grunde durch.
Ich mache mich bettfertig und schaue mir eine Doku über Bangkok an. Um 20:45 mache ich das Licht aus.
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23.03.24
garelia, 07:33h
Samstag. Ich stehe um 6:20 auf, habe damit lange geschlafen und freue mich darüber.
Nach Kaffee, Bloggen und Orgakram mache ich einen Spaziergang. Es ist kalt aber es regnet nicht, die Pfützen auf dem Weg sind ganz gut umgehbar. Der Boden ist matschig und ich denke an S und ihre ständige Besorgnis, dass Dreck in ihr Auto kommen könnte. Ich begegne einigen, meist älteren, Frauen mit Hunden. Bin ein bisschen neidisch, wieso können die alle Hunde haben und ich nicht. Im Park gehe ich einen anderen Weg zurück. Anstatt einfach umzudrehen, biege ich ab und gehe am Bach entlang zurück, das ist sehr schön und werde ich nun immer so machen. Es ist nur ein kurzes Stück, aber sehr hübsch und interessanter als der Weg am Spielplatz vorbei.
Zuhause frühstücke ich und übertrage den Handy-Umzugsentwurf aus Notepad in ein richtiges Textdokument mit ordentlicher To-Do Liste und Tabelle mit Apps, eingeteilt in Wichtigkeit.
Dann gehe ich einkaufen und habe wieder Glück, auf dem Weg regnet es nicht, aber als ich wieder zuhause bin, kommen heftige Graupelschauer. Ich setze mich auf die Couch und scrolle eine Stunde im Handy. Vermisse S, habe nicht richtig Elan zum Weitermachen. Auf der Liste für heute steht Bad gründlich putzen inklusive Kacheln und App-Liste abarbeiten und auf beides habe ich keine Lust. Ich möchte bei S sein.
Ich gehe duschen und putze dann das Bad. Räume alles raus, mache das Radio an und singe mit, während ich die Kacheln putze.
Es kommt ausgerechnet ein Beitrag über Rod Steward, seine (diesmal angeblich) letzte Tournee, für die mir S eine Karte zu Weihnachten geschenkt hat. Das Konzert, das wir im Sommer trotz allem zusammen besuchen wollten, was S inzwischen abgesagt hat. Und es kommt ausgerechnet ein Liveausschnitt des Liedes, das ich beim letzten Mal als wir auf einem Rod Steward Konzert waren so inbrünstig mitgeschmettert habe, vielleicht weil es so der Inbegriff von Schmachten ist und ich es schon gefühlt immer kannte und jetzt passt es noch viel schlimmer.
I don't wanna talk about it
How you broke my heart
If I stay here just a little bit longer
If I stay here, won't you listen to my heart?
Oh, my heart
Ich stehe weinend im Bad und schrubbe die Kacheln und bin allein.
Um 15:45 ist das Bad fertig, sauber und wieder eingeräumt. Draußen ist Aprilwetter, mal Regen, mal Sonnenschein. Ich kann nicht raus, da in den nächsten zwei Stunden die Handyhülle geliefert wird. Fange an zu kochen, schnibbele und wiege alles ab. Dann wird das Päckchen geliefert und ich ziehe mich an, um noch eine kurze Runde nach draußen zu gehen. Im Spiegel sehe ich müde und ein bisschen krank aus. Fertig irgendwie.
Die Sonne scheint gerade, es ist kalt und ich denke an die Reise nach Kopenhagen, die ich gerne im September machen würde. Ich traue mich noch nicht, zu buchen, vor allem weil ungeklärt ist, wie ich zum Flughafen komme. Ich kenne keine Personen, die mich frühmorgens zum Flughafen der Nachbarstadt fahren würden und die Verbindung mit dem ÖPNV ist um diese Uhrzeit Mist und sehr unsicher. Ich überlege, ob ein Taxi eine Alternative wäre und finde, ja wäre es. Teuer, aber kann ich in die Überlegung einbeziehen.
Ich frage mich, wieso mein Kopf viel besser funktioniert, wenn ich mich bewege und draußen bin.
Wieder zuhause koche ich das Abendessen fertig und schaue dabei Let's Dance. Spüle, lüfte den Essensgeruch aus der Wohnung. Um 19:00 bin ich fertig. Bei S fängt der Samstagabend gerade an. Meiner ist im Grunde durch.
Ich mache mich bettfertig und schaue mir eine Doku über Bangkok an. Um 20:45 mache ich das Licht aus.
Nach Kaffee, Bloggen und Orgakram mache ich einen Spaziergang. Es ist kalt aber es regnet nicht, die Pfützen auf dem Weg sind ganz gut umgehbar. Der Boden ist matschig und ich denke an S und ihre ständige Besorgnis, dass Dreck in ihr Auto kommen könnte. Ich begegne einigen, meist älteren, Frauen mit Hunden. Bin ein bisschen neidisch, wieso können die alle Hunde haben und ich nicht. Im Park gehe ich einen anderen Weg zurück. Anstatt einfach umzudrehen, biege ich ab und gehe am Bach entlang zurück, das ist sehr schön und werde ich nun immer so machen. Es ist nur ein kurzes Stück, aber sehr hübsch und interessanter als der Weg am Spielplatz vorbei.
Zuhause frühstücke ich und übertrage den Handy-Umzugsentwurf aus Notepad in ein richtiges Textdokument mit ordentlicher To-Do Liste und Tabelle mit Apps, eingeteilt in Wichtigkeit.
Dann gehe ich einkaufen und habe wieder Glück, auf dem Weg regnet es nicht, aber als ich wieder zuhause bin, kommen heftige Graupelschauer. Ich setze mich auf die Couch und scrolle eine Stunde im Handy. Vermisse S, habe nicht richtig Elan zum Weitermachen. Auf der Liste für heute steht Bad gründlich putzen inklusive Kacheln und App-Liste abarbeiten und auf beides habe ich keine Lust. Ich möchte bei S sein.
Ich gehe duschen und putze dann das Bad. Räume alles raus, mache das Radio an und singe mit, während ich die Kacheln putze.
Es kommt ausgerechnet ein Beitrag über Rod Steward, seine (diesmal angeblich) letzte Tournee, für die mir S eine Karte zu Weihnachten geschenkt hat. Das Konzert, das wir im Sommer trotz allem zusammen besuchen wollten, was S inzwischen abgesagt hat. Und es kommt ausgerechnet ein Liveausschnitt des Liedes, das ich beim letzten Mal als wir auf einem Rod Steward Konzert waren so inbrünstig mitgeschmettert habe, vielleicht weil es so der Inbegriff von Schmachten ist und ich es schon gefühlt immer kannte und jetzt passt es noch viel schlimmer.
I don't wanna talk about it
How you broke my heart
If I stay here just a little bit longer
If I stay here, won't you listen to my heart?
Oh, my heart
Ich stehe weinend im Bad und schrubbe die Kacheln und bin allein.
Um 15:45 ist das Bad fertig, sauber und wieder eingeräumt. Draußen ist Aprilwetter, mal Regen, mal Sonnenschein. Ich kann nicht raus, da in den nächsten zwei Stunden die Handyhülle geliefert wird. Fange an zu kochen, schnibbele und wiege alles ab. Dann wird das Päckchen geliefert und ich ziehe mich an, um noch eine kurze Runde nach draußen zu gehen. Im Spiegel sehe ich müde und ein bisschen krank aus. Fertig irgendwie.
Die Sonne scheint gerade, es ist kalt und ich denke an die Reise nach Kopenhagen, die ich gerne im September machen würde. Ich traue mich noch nicht, zu buchen, vor allem weil ungeklärt ist, wie ich zum Flughafen komme. Ich kenne keine Personen, die mich frühmorgens zum Flughafen der Nachbarstadt fahren würden und die Verbindung mit dem ÖPNV ist um diese Uhrzeit Mist und sehr unsicher. Ich überlege, ob ein Taxi eine Alternative wäre und finde, ja wäre es. Teuer, aber kann ich in die Überlegung einbeziehen.
Ich frage mich, wieso mein Kopf viel besser funktioniert, wenn ich mich bewege und draußen bin.
Wieder zuhause koche ich das Abendessen fertig und schaue dabei Let's Dance. Spüle, lüfte den Essensgeruch aus der Wohnung. Um 19:00 bin ich fertig. Bei S fängt der Samstagabend gerade an. Meiner ist im Grunde durch.
Ich mache mich bettfertig und schaue mir eine Doku über Bangkok an. Um 20:45 mache ich das Licht aus.
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Samstag, 23. März 2024
22.03.24
garelia, 07:38h
Freitag. Ich werde um 4:00 wach, die Katze liegt auf meiner Hüfte. Kann nicht mehr einschlafen und stehe um 4:30 auf.
Ich freue mich auf 2,5 arbeitsfreie Tage.
Gestern hat mich eine Welle der Hoffnungslosigkeit in Bezug auf meine Zukunft überrollt.
Keine Änderung, kein Glück, kein Vertrauen, keine Beziehungen konnte ich für mich sehen.
Nur älter, kränker, einsamer werden. Irgendwann mit wenig Rente noch ein paar Jahre überleben, in denen ich mir kein Kieser und keine Veranstaltungen mehr leisten kann, dann einsam sterben.
Diese Gefühle habe ich öfter, meist sind sie im Moment des Schreibens wieder abgesunken, jetzt habe ich die Erinnerung daran mal erwischt.
Ich weiß nicht, was ich gegen diese Hoffnungslosigkeit tun kann. Vermutlich gar nichts, einfach trotzdem weitermachen. Irgendwann nochmal ein Glaubenssprung. Obwohl ich mir im Moment wirklich überhaupt keine Beziehung real vorstellen kann. Ich wäre einfach nur komplett überfordert, so wie bei S, so wie in dem Meme von gestern. Das, was S bei mir an explodierenden Altlasten ausgelöst hat, war schon sehr extrem.
Vielleicht doch irgendwie als Trost, überlege ich nun konkret die Anschaffung eines neuen Handys. Dafür muss ich erstmal schauen, was vom alten übertragen werden muss und wie. Liste die ganzen Sonder-Apps auf, die sich nicht so einfach durch das Aufspielen eines Backups wieder herstellen lassen. Ich müsste auch mal die Fotos sortieren und es graut mir davor. Und dafür vielleicht doch mal den Speicher in der iCloud vergrößern, ich habe knapp 27 GB Fotos und nur 5 GB Speicher. So viel werde ich niemals ausmisten.
In einer Mischung aus 'aber es ist doch gut, auch mal eine normale Konversation zu haben und sie freut sich, wenn sie helfen kann' und dem einfach sehr großen Wunsch nach Kontakt frage ich S vormittags, wo sie ihre Handyhülle gekauft hat, denn den Stil mag ich sehr. Sie antwortet schnell und wie immer bei solchen Fragen mit einem Foto ihrer Bestellung.
Ich finde die Firma und bestelle mir spontan eine Hülle, die aber eine andere Farbgebung hat als ihre und einen eingebauten kleinen Ständer, was ich sehr praktisch finde. Damit ist das Handy beschlossen und ich freue mich schon darauf, möchte aber erst das alte Handy aufräumen, damit ich es nach dem Datentausch gleich gegen Gutschrift abgeben kann. In meinem Kopf höre ich S sagen, dass ich viel mehr dafür bekomme, wenn ich es privat verkaufe und fühle mich damit wie immer nicht gut, als ob ich etwas nicht richtig mache.
Immer und immer wieder bekomme ich gesagt und gezeigt, wie man es richtig macht, richtig heißt so wie S es macht und ihre Familie und ihre Leute, die sie respektiert, richtig heißt so viel Profit wie möglich zu machen, für sich selbst 100% rauszuschlagen, keine Kompromisse machen und ich bekomme es einfach nicht gebacken, da kann man nur leicht angewidert wegschauen, tragischer Fall.
So ungefähr fühlt es sich an, hat es sich 6 Jahre lang angefühlt.
Das Texten mit S am Vormittag ist schön und emotional, sie erzählt von einem Termin, bei dem sie war, der ihr sehr wichtig ist. Ich freue mich für sie, bestärke sie. Das, worum es geht, sehe ich anders als sie, aber das weiß sie sowieso. Das ist egal, ihre Wahrnehmung zählt hier, sie soll glücklich sein. Ich fühle sehr viel Liebe und schreibe das auch. Ich bin sehr emotional, sehr verliebt, möchte bei ihr sein, mit ihr lachen und sie küssen, aber das schreibe ich nicht.
Ich gehe um 13:00 offline und fahre zum Rückenmaschinentermin bei Kieser. Heute wieder der Trainer in meinem Alter, bei dem irgendwie Vibes rüberkommen oder er macht es einfach sehr routiniert. Jedenfalls fühle ich mich ganz wohl, aufgetauter als bei dem unsympathischen jungen Trainer und auch als bei dem vom Anfang, obwohl der auch sehr nett war.
Aber ich merke auch gleichzeitig die Warnschranke in mir. Ganz komisch. Es herrscht gelber Alarm, sobald ich mich Männern gegenüber irgendwie offener fühle. Na, eigentlich nicht komisch. Nur mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unnötig und wen beschränke ich damit? Richtig, mich und nicht den Typen, der vor 43 Jahren meine Grenzen überschritten hat.
Kieser ist anstrengend, ich lasse wieder die beiden Arm/Brust-Maschinen aus wegen des Tattoos. Der nächste Termin ist Montag, da versuche ich sie wieder. S hat sich noch einmal gemeldet, wir texten in normalem Ton, dann bricht es ab.
Auf dem Rückweg steige ich wieder 2 Stationen früher aus, aber fühle mich angestrengt. Nicht vom Gehen an sich sondern allgemein körperlich, der Kreislauf sitzt immer noch im Keller und knurrt 'fucking Frühling'. Ich habe regelrecht Hitzewallungen, habe gelesen, dass das vorkommt, während der Körper sich an die Ketose gewöhnt und werde die deshalb aussitzen.
Zuhause hänge ich die Sportsachen auf und gehe dann noch mal in den Drogeriemarkt, hole die bestellten Abzüge vom Möwenfoto ab und kaufe versuchsweise eine neue Sorte Katzenfutter. Abwechslung ist Trumpf und siehe da, die Katze mag das Futter. Also demnächst mehr davon anschleppen, bis sie die Nase voll hat davon. Ich hänge das Möwenfoto an den Kühlschrank, nun hängt S doch wieder dort, also quasi, wenn auch nicht im Bild zu sehen. Es würde sie vermutlich freuen.
Das Verliebtheitsgefühl vom Vormittag ist noch spürbar aber es geht ins Leere. Das Texten am Nachmittag ist abgebrochen, meine letzte Nachricht wurde erst Stunden später gelesen. Ich weiß nicht, was sie gerade macht und mit wem. Wie sind nicht mehr zusammen. Für mich geht es ohne sie weiter.
Ich mache das Abendessen warm und kacke in der Quizshow ab, 3/12, verliere alles bei der Masterfrage. Hach, naja. Der Gastgeber der Kochshow ist mir sehr unsympathisch aber heute kommt Let's Dance, ich lasse den Fernseher laufen während ich spüle und mich bettfertig mache.
Um 21:00 fallen mir die Augen zu, ich halte noch bis 21:30 durch, dann mache ich Licht aus. Den Rest schaue ich morgen, dann wenigstens ohne Werbung.
Ich freue mich auf 2,5 arbeitsfreie Tage.
Gestern hat mich eine Welle der Hoffnungslosigkeit in Bezug auf meine Zukunft überrollt.
Keine Änderung, kein Glück, kein Vertrauen, keine Beziehungen konnte ich für mich sehen.
Nur älter, kränker, einsamer werden. Irgendwann mit wenig Rente noch ein paar Jahre überleben, in denen ich mir kein Kieser und keine Veranstaltungen mehr leisten kann, dann einsam sterben.
Diese Gefühle habe ich öfter, meist sind sie im Moment des Schreibens wieder abgesunken, jetzt habe ich die Erinnerung daran mal erwischt.
Ich weiß nicht, was ich gegen diese Hoffnungslosigkeit tun kann. Vermutlich gar nichts, einfach trotzdem weitermachen. Irgendwann nochmal ein Glaubenssprung. Obwohl ich mir im Moment wirklich überhaupt keine Beziehung real vorstellen kann. Ich wäre einfach nur komplett überfordert, so wie bei S, so wie in dem Meme von gestern. Das, was S bei mir an explodierenden Altlasten ausgelöst hat, war schon sehr extrem.
Vielleicht doch irgendwie als Trost, überlege ich nun konkret die Anschaffung eines neuen Handys. Dafür muss ich erstmal schauen, was vom alten übertragen werden muss und wie. Liste die ganzen Sonder-Apps auf, die sich nicht so einfach durch das Aufspielen eines Backups wieder herstellen lassen. Ich müsste auch mal die Fotos sortieren und es graut mir davor. Und dafür vielleicht doch mal den Speicher in der iCloud vergrößern, ich habe knapp 27 GB Fotos und nur 5 GB Speicher. So viel werde ich niemals ausmisten.
In einer Mischung aus 'aber es ist doch gut, auch mal eine normale Konversation zu haben und sie freut sich, wenn sie helfen kann' und dem einfach sehr großen Wunsch nach Kontakt frage ich S vormittags, wo sie ihre Handyhülle gekauft hat, denn den Stil mag ich sehr. Sie antwortet schnell und wie immer bei solchen Fragen mit einem Foto ihrer Bestellung.
Ich finde die Firma und bestelle mir spontan eine Hülle, die aber eine andere Farbgebung hat als ihre und einen eingebauten kleinen Ständer, was ich sehr praktisch finde. Damit ist das Handy beschlossen und ich freue mich schon darauf, möchte aber erst das alte Handy aufräumen, damit ich es nach dem Datentausch gleich gegen Gutschrift abgeben kann. In meinem Kopf höre ich S sagen, dass ich viel mehr dafür bekomme, wenn ich es privat verkaufe und fühle mich damit wie immer nicht gut, als ob ich etwas nicht richtig mache.
Immer und immer wieder bekomme ich gesagt und gezeigt, wie man es richtig macht, richtig heißt so wie S es macht und ihre Familie und ihre Leute, die sie respektiert, richtig heißt so viel Profit wie möglich zu machen, für sich selbst 100% rauszuschlagen, keine Kompromisse machen und ich bekomme es einfach nicht gebacken, da kann man nur leicht angewidert wegschauen, tragischer Fall.
So ungefähr fühlt es sich an, hat es sich 6 Jahre lang angefühlt.
Das Texten mit S am Vormittag ist schön und emotional, sie erzählt von einem Termin, bei dem sie war, der ihr sehr wichtig ist. Ich freue mich für sie, bestärke sie. Das, worum es geht, sehe ich anders als sie, aber das weiß sie sowieso. Das ist egal, ihre Wahrnehmung zählt hier, sie soll glücklich sein. Ich fühle sehr viel Liebe und schreibe das auch. Ich bin sehr emotional, sehr verliebt, möchte bei ihr sein, mit ihr lachen und sie küssen, aber das schreibe ich nicht.
Ich gehe um 13:00 offline und fahre zum Rückenmaschinentermin bei Kieser. Heute wieder der Trainer in meinem Alter, bei dem irgendwie Vibes rüberkommen oder er macht es einfach sehr routiniert. Jedenfalls fühle ich mich ganz wohl, aufgetauter als bei dem unsympathischen jungen Trainer und auch als bei dem vom Anfang, obwohl der auch sehr nett war.
Aber ich merke auch gleichzeitig die Warnschranke in mir. Ganz komisch. Es herrscht gelber Alarm, sobald ich mich Männern gegenüber irgendwie offener fühle. Na, eigentlich nicht komisch. Nur mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unnötig und wen beschränke ich damit? Richtig, mich und nicht den Typen, der vor 43 Jahren meine Grenzen überschritten hat.
Kieser ist anstrengend, ich lasse wieder die beiden Arm/Brust-Maschinen aus wegen des Tattoos. Der nächste Termin ist Montag, da versuche ich sie wieder. S hat sich noch einmal gemeldet, wir texten in normalem Ton, dann bricht es ab.
Auf dem Rückweg steige ich wieder 2 Stationen früher aus, aber fühle mich angestrengt. Nicht vom Gehen an sich sondern allgemein körperlich, der Kreislauf sitzt immer noch im Keller und knurrt 'fucking Frühling'. Ich habe regelrecht Hitzewallungen, habe gelesen, dass das vorkommt, während der Körper sich an die Ketose gewöhnt und werde die deshalb aussitzen.
Zuhause hänge ich die Sportsachen auf und gehe dann noch mal in den Drogeriemarkt, hole die bestellten Abzüge vom Möwenfoto ab und kaufe versuchsweise eine neue Sorte Katzenfutter. Abwechslung ist Trumpf und siehe da, die Katze mag das Futter. Also demnächst mehr davon anschleppen, bis sie die Nase voll hat davon. Ich hänge das Möwenfoto an den Kühlschrank, nun hängt S doch wieder dort, also quasi, wenn auch nicht im Bild zu sehen. Es würde sie vermutlich freuen.
Das Verliebtheitsgefühl vom Vormittag ist noch spürbar aber es geht ins Leere. Das Texten am Nachmittag ist abgebrochen, meine letzte Nachricht wurde erst Stunden später gelesen. Ich weiß nicht, was sie gerade macht und mit wem. Wie sind nicht mehr zusammen. Für mich geht es ohne sie weiter.
Ich mache das Abendessen warm und kacke in der Quizshow ab, 3/12, verliere alles bei der Masterfrage. Hach, naja. Der Gastgeber der Kochshow ist mir sehr unsympathisch aber heute kommt Let's Dance, ich lasse den Fernseher laufen während ich spüle und mich bettfertig mache.
Um 21:00 fallen mir die Augen zu, ich halte noch bis 21:30 durch, dann mache ich Licht aus. Den Rest schaue ich morgen, dann wenigstens ohne Werbung.
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Freitag, 22. März 2024
21.03.24
garelia, 05:48h
Donnerstag. 12 Wochen nach der Trennung. Ich weiß gar nicht, ob die Zeitspanne noch wichtig ist. Sie steht in keinem direkten Bezug zu meinen Gefühlen, ob nun 11, 12 oder 14 Wochen, was sagt das schon.
Ich habe allerdings immer noch das Bedürfnis, nicht Frühling sondern fucking Frühling zu sagen, wann immer ich daran denke, dass jetzt alles ganz toll neu, frisch und hoffnungsvoll sein soll.
Stehe um 5:00 auf, kann gar nicht glauben, dass die Katze schon quengelt, der Wecker schon klingelt. Habe auch gleich wieder ein Unwohlsein im Magen, verdammt. Ist aber nicht so schlimm wie gestern.
Heute haben wir um 10:00 den Tierarzttermin für die Depot-Schmerzspritze. Die Katze riecht morgens schon Lunte, ich bin schon zu nervös. Es tut mir leid, dass sie nun den Morgen über Angst hat, aber ich kann meine eigene Aufgeregtheit und Nervosität wegen der Termine heute nicht abstellen. Ich lenke mich ab, sie legt sich ins Körbchen und bleibt dort auch bis wir losmüssen. Beim Tierarzt geht es schnell, die Tierärztin scheint aber erkältet zu sein. So wie die Kollegin, die am Dienstag in mein Büro geniest hat.
Das Bauchweh ist weg, ich vertrage Kaffee und Frühstück gut.
Ich entdecke, dass es Fahrrad- und Wanderrouten-Apps gibt. Also theoretisch wußte ich das wohl aber als praktische Möglichkeit für mich war es mir bislang nicht bewußt.
Meinem Kreislauf geht es noch immer nicht besonders gut, ich schiebe es aufs Wetter. Zu schnell zu warm geworden, außerdem komisches Licht, viel zu weiß alles draußen. Ich bin müde und möchte mich am liebsten wieder hinlegen, werde den Termin aber heute durchziehen.
Um 15:30 fahre ich zu dem Beratungstermin für die Laser-Haarentfernung, bin zu früh dran. Die Praxis ist mitten in der Fußgängerzone also gehe noch in ein großes Bekleidungsgeschäft, registriere, dass zur Zeit ein ganz schönes Grün modisch ist und kaufe ein (nicht grünes) T-Shirt mit Peanuts Aufdruck. Es hat genau die Form, die ich mag, nicht zu lang, nicht zu eng. Und die Peanuts mag ich auch.
Am Hauseingang weisen mehrere Schilder darauf hin, dass es Videoüberwachung gibt, der Hausflur ist geschäftsmäßiger kahler Marmor und es riecht komisch. In der Praxis wird mir ein mehrseitiges Formular ausgehändigt, das ich ausfülle, während ich warte. Die Beratung ist dann sehr kurz. Ich frage als erstes, ob es bei meiner Haarfarbe überhaupt Sinn macht, ich soll dann meine Haarfarbe herzeigen, was ich auch mache und mir dabei sehr unpassend vorkomme vor der Beraterin, die mit ihrem Äußeren auch gut in eine Reality Show passen würde. Dann wird mir höflich mitgeteilt, dass es bei mir keinen Sinn macht, es gäbe bei meiner Haarfarbe nur eine 30%ige Erfolgschance, das sei das Geld nicht wert, denn ich müsste mit ca. 1300,- rechnen. Die Summe überrascht mich nicht, die niedrige Erfolgschance schon. Ich hatte auf 80% gehofft.
Bedröppelt verlasse ich die Praxis wieder und gehe über die Fußgängerzone zurück zur Bahn. Weil ich schon mal dort vorbei komme, nehme ich bei Apple nochmal die neuen iPhones in die Hand und schaue in einem Sportgeschäft Laufschuhe an. Ich bin aber nicht in der Stimmung zum Schuhe anprobieren, auch wenn ich mal neue bräuchte für meine vielen Spaziergänge. Vermutlich auch mal eine fachkundige Beratung dazu, da ich meinen rechten Fuß immer verdrehe. Überlege, ob ich das 'gesparte' Geld für ein neues Handy ausgeben soll.
Ich fahre nachhause, die Bahn ist unangenehm voll. Ich sitze eingequetscht zwischen zwei Frauen, die erst kurz vor mir aussteigen. Wenigstens riechen sie gut.
Ich bin enttäuscht und finde es schade, dass es nicht klappt. Ich habe es mir so praktisch vorgestellt, es hätte mir einiges erspart. Darunter spüre ich aber noch ein altbekanntes Gefühl. Zurückgewiesen werden. Unpassend sein. Nicht geeignet sein. Es fühlt sich nicht gut an. Ich habe das Bedürfnis, mich zu trösten. Spüre Unruhe in mir, kann nicht gut damit umgehen. Bin sauer, gekränkt. Labil irgendwie. Die Stimmung, in der ich sonst Trost in Ablenkung gesucht hätte, in Süßigkeiten, in der ich "abgeschaltet" hätte. Es gibt keinen Mensch in meinem Leben, der Trost spenden kann, gab es noch nie.
Mache aber weiter mit meinem gewohnten Ablauf. Abendessen, Quizshow, Spülen, Badezimmer.
Im Bett habe ich keine Lust auf eine Serie, ich scrolle im Handy. Sehe ein Meme, dass zur Beziehung mit S passt, ein riesiger Haufen emotional luggage rollt mit Wucht in eine neue Beziehung hinein. Schicke es an S und schreibe etwas, wie ich hoffe, Liebes dazu. Sie antwortet und hat vom Meme wohl hauptsächlich die Hintergrundmusik mitbekommen, I will always love you. Auch das ist typisch für uns, vollkommen unterschiedlicher Fokus. Ich auf Text, sie auf Ton, vielleicht auch weil ihr Handy immer auf volle Lautstärke steht und bei mir der Ton meist aus oder ganz leise ist. Könnte auch wieder ein Meme sein.
Wir schreiben ein paarmal hin und her, es scheint alles unverändert aber irgendwie distanziert. Traurig aber nicht emotional. Dann wünsche ich gute Nacht und mache um 21:00 das Licht aus.
Ich habe allerdings immer noch das Bedürfnis, nicht Frühling sondern fucking Frühling zu sagen, wann immer ich daran denke, dass jetzt alles ganz toll neu, frisch und hoffnungsvoll sein soll.
Stehe um 5:00 auf, kann gar nicht glauben, dass die Katze schon quengelt, der Wecker schon klingelt. Habe auch gleich wieder ein Unwohlsein im Magen, verdammt. Ist aber nicht so schlimm wie gestern.
Heute haben wir um 10:00 den Tierarzttermin für die Depot-Schmerzspritze. Die Katze riecht morgens schon Lunte, ich bin schon zu nervös. Es tut mir leid, dass sie nun den Morgen über Angst hat, aber ich kann meine eigene Aufgeregtheit und Nervosität wegen der Termine heute nicht abstellen. Ich lenke mich ab, sie legt sich ins Körbchen und bleibt dort auch bis wir losmüssen. Beim Tierarzt geht es schnell, die Tierärztin scheint aber erkältet zu sein. So wie die Kollegin, die am Dienstag in mein Büro geniest hat.
Das Bauchweh ist weg, ich vertrage Kaffee und Frühstück gut.
Ich entdecke, dass es Fahrrad- und Wanderrouten-Apps gibt. Also theoretisch wußte ich das wohl aber als praktische Möglichkeit für mich war es mir bislang nicht bewußt.
Meinem Kreislauf geht es noch immer nicht besonders gut, ich schiebe es aufs Wetter. Zu schnell zu warm geworden, außerdem komisches Licht, viel zu weiß alles draußen. Ich bin müde und möchte mich am liebsten wieder hinlegen, werde den Termin aber heute durchziehen.
Um 15:30 fahre ich zu dem Beratungstermin für die Laser-Haarentfernung, bin zu früh dran. Die Praxis ist mitten in der Fußgängerzone also gehe noch in ein großes Bekleidungsgeschäft, registriere, dass zur Zeit ein ganz schönes Grün modisch ist und kaufe ein (nicht grünes) T-Shirt mit Peanuts Aufdruck. Es hat genau die Form, die ich mag, nicht zu lang, nicht zu eng. Und die Peanuts mag ich auch.
Am Hauseingang weisen mehrere Schilder darauf hin, dass es Videoüberwachung gibt, der Hausflur ist geschäftsmäßiger kahler Marmor und es riecht komisch. In der Praxis wird mir ein mehrseitiges Formular ausgehändigt, das ich ausfülle, während ich warte. Die Beratung ist dann sehr kurz. Ich frage als erstes, ob es bei meiner Haarfarbe überhaupt Sinn macht, ich soll dann meine Haarfarbe herzeigen, was ich auch mache und mir dabei sehr unpassend vorkomme vor der Beraterin, die mit ihrem Äußeren auch gut in eine Reality Show passen würde. Dann wird mir höflich mitgeteilt, dass es bei mir keinen Sinn macht, es gäbe bei meiner Haarfarbe nur eine 30%ige Erfolgschance, das sei das Geld nicht wert, denn ich müsste mit ca. 1300,- rechnen. Die Summe überrascht mich nicht, die niedrige Erfolgschance schon. Ich hatte auf 80% gehofft.
Bedröppelt verlasse ich die Praxis wieder und gehe über die Fußgängerzone zurück zur Bahn. Weil ich schon mal dort vorbei komme, nehme ich bei Apple nochmal die neuen iPhones in die Hand und schaue in einem Sportgeschäft Laufschuhe an. Ich bin aber nicht in der Stimmung zum Schuhe anprobieren, auch wenn ich mal neue bräuchte für meine vielen Spaziergänge. Vermutlich auch mal eine fachkundige Beratung dazu, da ich meinen rechten Fuß immer verdrehe. Überlege, ob ich das 'gesparte' Geld für ein neues Handy ausgeben soll.
Ich fahre nachhause, die Bahn ist unangenehm voll. Ich sitze eingequetscht zwischen zwei Frauen, die erst kurz vor mir aussteigen. Wenigstens riechen sie gut.
Ich bin enttäuscht und finde es schade, dass es nicht klappt. Ich habe es mir so praktisch vorgestellt, es hätte mir einiges erspart. Darunter spüre ich aber noch ein altbekanntes Gefühl. Zurückgewiesen werden. Unpassend sein. Nicht geeignet sein. Es fühlt sich nicht gut an. Ich habe das Bedürfnis, mich zu trösten. Spüre Unruhe in mir, kann nicht gut damit umgehen. Bin sauer, gekränkt. Labil irgendwie. Die Stimmung, in der ich sonst Trost in Ablenkung gesucht hätte, in Süßigkeiten, in der ich "abgeschaltet" hätte. Es gibt keinen Mensch in meinem Leben, der Trost spenden kann, gab es noch nie.
Mache aber weiter mit meinem gewohnten Ablauf. Abendessen, Quizshow, Spülen, Badezimmer.
Im Bett habe ich keine Lust auf eine Serie, ich scrolle im Handy. Sehe ein Meme, dass zur Beziehung mit S passt, ein riesiger Haufen emotional luggage rollt mit Wucht in eine neue Beziehung hinein. Schicke es an S und schreibe etwas, wie ich hoffe, Liebes dazu. Sie antwortet und hat vom Meme wohl hauptsächlich die Hintergrundmusik mitbekommen, I will always love you. Auch das ist typisch für uns, vollkommen unterschiedlicher Fokus. Ich auf Text, sie auf Ton, vielleicht auch weil ihr Handy immer auf volle Lautstärke steht und bei mir der Ton meist aus oder ganz leise ist. Könnte auch wieder ein Meme sein.
Wir schreiben ein paarmal hin und her, es scheint alles unverändert aber irgendwie distanziert. Traurig aber nicht emotional. Dann wünsche ich gute Nacht und mache um 21:00 das Licht aus.
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Donnerstag, 21. März 2024
20.03.24
garelia, 06:03h
Mittwoch. Der 12. Mittwoch ohne S. Der Tag hat mies angefangen. Ich habe etwas geträumt, war sehr wütend, als der Wecker anging. Wußte schon in der Küche dann nicht mehr, worum es ging, aber das ungute Gefühl blieb.
Das Wetter ist weißgrau aber sonnig, zumindest vormittags. Ich fange früh an zu arbeiten, bin aber unkonzentriert. Mache mir Gedanken über die Priorisierung ein paar 'großer' Themen, was gut ist. Komme mir weniger überfordert vor. Es gibt schon eine logische Reihenfolge, auch wenn dann alles anders werden sollte, aber es wird nicht alles auf einmal passieren. Es dauert. Wird das ganze Jahr dauern. Was solls, die Beziehung als Riesen-Streßfaktor fällt ja weg.
Ich mache mir vermutlich Illusionen in Bezug auf Therapie und Medikamente. Es gibt keine schnelle Hilfe und schon gar keine 'Lösung'.
Mein Bedürfnis, nicht mehr einsam und allein zu sein, hat immer nur zu Stress und Kummer und neuer Einsamkeit geführt. Neuem Rückzug, neuem Schaden für mich. Vielleicht habe ich völlig falsche Vorstellungen.
Die Straßenbahn hat anscheinend wieder große Probleme. Ich muss vermutlich mit der S-Bahn in die Stadt fahren.
Das hat sich dann um 14:00 erledigt, ich bekomme Bauchweh und der Kreislauf geht runter. Möchte nicht unterwegs plötzlich dringend eine Toilette benötigen und verschiebe den Termin auf morgen.
Um 15:00 fühle ich mich sehr schlecht, ich gehe offline und lege mich ins Bett, vielleicht schlafe ich ein bisschen, jedenfalls scheint die Zeit schnell zu vergehen, bis ich um 16:00 wieder auf die Uhr schaue. Den Rest des Tages verbringe ich mehr oder weniger im Bett, stehe nur auf um Essen warm zu machen, zu spülen und ins Bad zu gehen. Ich schaue die neue Folge Constellation, die Quizshow (9/12, Masterfrage richtig), eine Folge Morning Show.
Um 20:00 bin ich nicht mehr aufnahmefähig, möchte nichts mehr sehen oder hören. Das Unwohlsein hat nachgelassen. Ich lege mich eine Weile im Dunklen auf die Couch, genieße die Ruhe. Frage mich das, was ich mich so oft frage, ob ich jemals einen Menschen treffe, zu dem ich eine echte Verbindung spüren kann. Eine Verbindung, bei der mir nicht der Mensch oder mein Hirn suggeriert, dass ich nichts richtig mache. Eine Verbindung, auf die ich vertrauen kann.
Ich gehe ins Bett, sehne mich danach, S zu schreiben. Starre mein Handy an, das neben mir liegt. Glaube, dass es nicht gut wäre, sich zu melden. Dass sie sich nicht freuen würde. Dass es egoistisch wäre, ihr sagen zu wollen, wie sehr ich sie vermisse, wie sehr ich an sie denke.
Ich schreibe nichts und mache das Licht aus.
Das Wetter ist weißgrau aber sonnig, zumindest vormittags. Ich fange früh an zu arbeiten, bin aber unkonzentriert. Mache mir Gedanken über die Priorisierung ein paar 'großer' Themen, was gut ist. Komme mir weniger überfordert vor. Es gibt schon eine logische Reihenfolge, auch wenn dann alles anders werden sollte, aber es wird nicht alles auf einmal passieren. Es dauert. Wird das ganze Jahr dauern. Was solls, die Beziehung als Riesen-Streßfaktor fällt ja weg.
Ich mache mir vermutlich Illusionen in Bezug auf Therapie und Medikamente. Es gibt keine schnelle Hilfe und schon gar keine 'Lösung'.
Mein Bedürfnis, nicht mehr einsam und allein zu sein, hat immer nur zu Stress und Kummer und neuer Einsamkeit geführt. Neuem Rückzug, neuem Schaden für mich. Vielleicht habe ich völlig falsche Vorstellungen.
Die Straßenbahn hat anscheinend wieder große Probleme. Ich muss vermutlich mit der S-Bahn in die Stadt fahren.
Das hat sich dann um 14:00 erledigt, ich bekomme Bauchweh und der Kreislauf geht runter. Möchte nicht unterwegs plötzlich dringend eine Toilette benötigen und verschiebe den Termin auf morgen.
Um 15:00 fühle ich mich sehr schlecht, ich gehe offline und lege mich ins Bett, vielleicht schlafe ich ein bisschen, jedenfalls scheint die Zeit schnell zu vergehen, bis ich um 16:00 wieder auf die Uhr schaue. Den Rest des Tages verbringe ich mehr oder weniger im Bett, stehe nur auf um Essen warm zu machen, zu spülen und ins Bad zu gehen. Ich schaue die neue Folge Constellation, die Quizshow (9/12, Masterfrage richtig), eine Folge Morning Show.
Um 20:00 bin ich nicht mehr aufnahmefähig, möchte nichts mehr sehen oder hören. Das Unwohlsein hat nachgelassen. Ich lege mich eine Weile im Dunklen auf die Couch, genieße die Ruhe. Frage mich das, was ich mich so oft frage, ob ich jemals einen Menschen treffe, zu dem ich eine echte Verbindung spüren kann. Eine Verbindung, bei der mir nicht der Mensch oder mein Hirn suggeriert, dass ich nichts richtig mache. Eine Verbindung, auf die ich vertrauen kann.
Ich gehe ins Bett, sehne mich danach, S zu schreiben. Starre mein Handy an, das neben mir liegt. Glaube, dass es nicht gut wäre, sich zu melden. Dass sie sich nicht freuen würde. Dass es egoistisch wäre, ihr sagen zu wollen, wie sehr ich sie vermisse, wie sehr ich an sie denke.
Ich schreibe nichts und mache das Licht aus.
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Mittwoch, 20. März 2024
19.03.24
garelia, 05:40h
Dienstag. Von meiner Mutter geträumt. Sie hat sich Frühstücksbrote geschmiert. Mit verschiedenen Sorten gekochtem Schinken, der im Angebot gewesen war. Ich habe gesagt, oh dann warte ich und schmiere mir nach dir auch welche. Wenn ich dein Essen nehmen darf? Als sie fertig war, hat sie alles weggeräumt. Das hat mich wütend gemacht. Wieso hat sie die Sachen nicht stehen lassen? Darf ich es nicht nehmen? Alles so unklar.
Vor dem Aufstehen habe ich darüber nachgedacht, wieso mich das wütend macht.
Weil der Ablauf nicht stimmt. Wenn ich die Sachen nach ihr benutzen möchte, stimmt es nicht, wenn sie weggeräumt werden. Weil ich nicht mitgedacht werde. Die Situation hat mich an S erinnert. Am Anfang war sie ganz anders. Wollte mein Verhalten, das was ich ihr von mir erzählt habe, in irgendeinem Spektrum verorten. Ich dachte, sie ist der erste Mensch, bei dem ich mich sicher fühlen kann.
Das war ein fataler Irrtum.
Um 5:00 aufgestanden. Bürotag heute. Ich freue mich auf den Weg. Habe gestern überlegt, vielleicht zwei Bürotage zu machen, rein wegen der Möglichkeit, aus dem Haus zu kommen. Den zweiten mache ich spontan, naja so spontan wie das bei mir möglich ist.
Auf dem Weg zur Arbeit sehe ich einen Mann wieder, der seinen Hund ausführt. Es ist ein anderer Hund als früher. Fast hätte ich mich nach dem alten Hund erkundigt aber ich kenne den Mann ja gar nicht. Und es ist ja auch offensichtlich, er muss gestorben sein. Ich habe ihn viele Jahre morgens gesehen, ein heller Labrador, am Anfang hat er mich überschwenglich im Vorbeigehen begrüßt, dann als er älter wurde, hat er nur noch freundlich geschaut. Jetzt ist er nicht mehr da. Ich kann mit dieser Art Veränderung nicht gut umgehen, es tut weh.
Manchmal wünsche ich mir so sehr einen Hund, aber ich weiß, dass es nicht geht. Jedenfalls weine ich auf dem Weg zur Arbeit wegen eines Hundes, den ich nicht kannte und eines Hundes, den ich nie hatte und nie haben werde.
Auf der Arbeit denke ich nochmal übers Einkaufen nach und mir kommt die Idee, dass ich ja auch abends, nach dem Essen und Spülen, einkaufen gehen könnte. Der Discounter hat bis 20:00 auf, der Supermarkt bis 22:00. Das Problem wird sein, dass ich dann schon müde bin, aber es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit.
Der Vormittag vergeht mit Arbeit. Um 13:00 etwas Leerlauf, habe zwar noch zu tun aber schiebe es raus. Ein guter Kaffee würde vielleicht helfen aber so etwas haben wir auf der Arbeit nicht. Ich denke an S aber sie fühlt sich weit weg an.
Ich habe Lust auf neue Kleidung, weiß aber nicht, was. Es ist ewig her, dass ich etwas Neues zum Anziehen gekauft habe, außer die zwei T-Shirts neulich. Und die Jeans, eine Nummer kleiner als die vorherige, die aber nur bequem und nicht schön ist. Ich mag keine meiner Hosen, es geht immer nur darum, ob sie passen, dann bleiben sie. Ich habe einen guten Pulli, der Rest ist halt bequem. Wobei bequem natürlich wichtig ist. Ich hätte gerne etwas, das ich schön finde.
Um 14:00 gehe ich zur jährlichen Brandschutzübung, das Wetter ist sehr schön, was für ein Glück mit dem Termin. Eine Dreiviertelstunde an der frischen, lauen Frühlingsluft, einer sehr schöne Arbeitsunterbrechung.
Nachmittags wieder mehr Vermissen. Ich fühle mich einsam aber bin schon beim Gedanken an Beziehung überfordert. Das ist noch zu früh. Mit S vielleicht aber dann ganz anders und ganz anders kann sie nicht und es ist ja auch nicht realistisch wenn man es nicht kann. Dann geht es nicht.
Durch sehr warme Luft nachhause, es ist zu warm für meine Jacke, ich ziehe sie unterwegs aus. Gehe dann doch vor dem Essen schnell zum Discounter.
Bin nervös wegen des Beratungstermins morgen.
Und bin müde, freue mich darauf, die Augen zuzumachen. Ich schaue eine halbe Stunde The Morning Show und mache um 20:30 das Licht aus.
Vor dem Aufstehen habe ich darüber nachgedacht, wieso mich das wütend macht.
Weil der Ablauf nicht stimmt. Wenn ich die Sachen nach ihr benutzen möchte, stimmt es nicht, wenn sie weggeräumt werden. Weil ich nicht mitgedacht werde. Die Situation hat mich an S erinnert. Am Anfang war sie ganz anders. Wollte mein Verhalten, das was ich ihr von mir erzählt habe, in irgendeinem Spektrum verorten. Ich dachte, sie ist der erste Mensch, bei dem ich mich sicher fühlen kann.
Das war ein fataler Irrtum.
Um 5:00 aufgestanden. Bürotag heute. Ich freue mich auf den Weg. Habe gestern überlegt, vielleicht zwei Bürotage zu machen, rein wegen der Möglichkeit, aus dem Haus zu kommen. Den zweiten mache ich spontan, naja so spontan wie das bei mir möglich ist.
Auf dem Weg zur Arbeit sehe ich einen Mann wieder, der seinen Hund ausführt. Es ist ein anderer Hund als früher. Fast hätte ich mich nach dem alten Hund erkundigt aber ich kenne den Mann ja gar nicht. Und es ist ja auch offensichtlich, er muss gestorben sein. Ich habe ihn viele Jahre morgens gesehen, ein heller Labrador, am Anfang hat er mich überschwenglich im Vorbeigehen begrüßt, dann als er älter wurde, hat er nur noch freundlich geschaut. Jetzt ist er nicht mehr da. Ich kann mit dieser Art Veränderung nicht gut umgehen, es tut weh.
Manchmal wünsche ich mir so sehr einen Hund, aber ich weiß, dass es nicht geht. Jedenfalls weine ich auf dem Weg zur Arbeit wegen eines Hundes, den ich nicht kannte und eines Hundes, den ich nie hatte und nie haben werde.
Auf der Arbeit denke ich nochmal übers Einkaufen nach und mir kommt die Idee, dass ich ja auch abends, nach dem Essen und Spülen, einkaufen gehen könnte. Der Discounter hat bis 20:00 auf, der Supermarkt bis 22:00. Das Problem wird sein, dass ich dann schon müde bin, aber es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit.
Der Vormittag vergeht mit Arbeit. Um 13:00 etwas Leerlauf, habe zwar noch zu tun aber schiebe es raus. Ein guter Kaffee würde vielleicht helfen aber so etwas haben wir auf der Arbeit nicht. Ich denke an S aber sie fühlt sich weit weg an.
Ich habe Lust auf neue Kleidung, weiß aber nicht, was. Es ist ewig her, dass ich etwas Neues zum Anziehen gekauft habe, außer die zwei T-Shirts neulich. Und die Jeans, eine Nummer kleiner als die vorherige, die aber nur bequem und nicht schön ist. Ich mag keine meiner Hosen, es geht immer nur darum, ob sie passen, dann bleiben sie. Ich habe einen guten Pulli, der Rest ist halt bequem. Wobei bequem natürlich wichtig ist. Ich hätte gerne etwas, das ich schön finde.
Um 14:00 gehe ich zur jährlichen Brandschutzübung, das Wetter ist sehr schön, was für ein Glück mit dem Termin. Eine Dreiviertelstunde an der frischen, lauen Frühlingsluft, einer sehr schöne Arbeitsunterbrechung.
Nachmittags wieder mehr Vermissen. Ich fühle mich einsam aber bin schon beim Gedanken an Beziehung überfordert. Das ist noch zu früh. Mit S vielleicht aber dann ganz anders und ganz anders kann sie nicht und es ist ja auch nicht realistisch wenn man es nicht kann. Dann geht es nicht.
Durch sehr warme Luft nachhause, es ist zu warm für meine Jacke, ich ziehe sie unterwegs aus. Gehe dann doch vor dem Essen schnell zum Discounter.
Bin nervös wegen des Beratungstermins morgen.
Und bin müde, freue mich darauf, die Augen zuzumachen. Ich schaue eine halbe Stunde The Morning Show und mache um 20:30 das Licht aus.
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Dienstag, 19. März 2024
18.03.24
garelia, 05:30h
Montag. Erster Arbeitstag nach einer Woche Urlaub. Der Urlaub war sehr schön, ich habe mich frei gefühlt. Jetzt also wieder tun, was getan werden muss, damit ich Kaffee und Katzenfutter kaufen kann.
Ich stehe um 4:45 auf, füttere die Katze, koche Kaffee und schreibe über den komischen Sonntag.
Vor der Arbeit steht noch duschen und Das-Vorsichtige-Abziehen-Des-Pflasters an. Das klappt mittelgut, es ziept ganz schön und ich habe etwas Angst um das Tattoo. Scheint es aber gut überstanden zu haben. Beim Blick in den Spiegel danach merke ich, dass die Möwe aufgrund der Position sich sehr stark verzieht, je nach Armhaltung. Das ist etwas Neues, meine anderen Tattoos sind da weniger anfällig positioniert. Es macht mir nicht viel, sie darf sich ruhig bewegen. Die Bedeutung, Erinnerung ist das Wichtigste. Außerdem passt es ja quasi zu einem Vogel.
Bei der Arbeit werde ich zu jemand anderem, zu Arbeits-Ich, merke ich dann. Angespannt, leicht gestresst auch bei harmlosen Aufgaben, ich will Dinge erledigen, hinter mich bringen, mir nicht genauer angucken, will, dass es vorbei geht. Bei manchen Dingen bin ich sicher, mag sie auch, aber allgemein liebe ich meine Arbeit nicht. Ich freue mich nicht darauf, auch wenn sie manchmal eine gute Ablenkung vom täglichen Kummer war und ist. Ich bin jeden Tag froh, wenn sie vorbei ist. Ich dachte immer, dass das eigentlich anders sein müsste. Wie schade es ist, bei etwas, mit dem man so viel Zeit zubringt, sich nicht wohl zu fühlen.
Vielleicht liegt es einfach an der oft unnötigen Anspannung. Ja klar, wahrscheinlich liegt es an mir und ich brauche eine andere Haltung dazu. Ich brauche zu allem eine andere Haltung.
Mir fällt auf, dass ich mich verändert habe seit Anfang des Jahres. Da dachte ich noch, dass ich den vielleicht Urlaub nutzen kann, um stundenlang am Schreibtisch Konten aufzuräumen, die Kennwortliste zu pflegen. Ich dachte auch an den Balkon aber mehr so, falls ich es nicht sowieso schon gemacht habe bis zum Urlaub. Völlig falsche Wettervorstellung, dachte ich kann den Balkon an einem Wochenende vorher erledigen, damit ich den Urlaub nicht damit 'verschwende'. Und ich dachte, ich würde mich im Urlaub vielleicht langweilen. Würde vielleicht doch wieder viel spielen. So wie früher halt, als ich in solchen Zwischendurch-Urlaubswochen verzweifelt versucht habe, Energie wiederzuerlangen, mit den falschen Mitteln, nicht wahr haben wollte, dass stundenlanges Spielen mir keine Energie mehr gibt, keine Zuflucht mehr ist. Als Dinge erledigen nur anstrengend war, als die ständigen Vergleiche mit S mich vollkommen fertig gemacht hatten.
Inzwischen bin ich wie ein Duracell-Häschen draußen unterwegs, genieße den Rhythmus des Gehens, fühle mich dadurch beruhigt, als ob ich auf einem Arm geschaukelt würde. Mir ist meine Unruhe viel bewußter. Es ist weniger Nebel um mich herum, auch wenn das was ich sehe, mir nicht gefällt.
Mache einen Termin für Laserhaarentfernung, bin mir dabei gar nicht richtig sicher, ob mir das nicht zu viel ist im Moment. Aber Beratung tut ja nicht weh. Jongliere mit den Essens- und Einkaufszeiten herum. Nachmittagstermine sind unschön aber die einzige Möglichkeit außerhalb von Urlaub. Vielleicht doch Großeinkauf mal auf Samstag legen.
Die Arbeit drückt auf die Laune, habe keine Lust, auf dem Stuhl zu sitzen. Freue mich darauf, rauszukommen nachher, auch wenn ich dann aufpassen muss mit der Sporttasche. Werde bei Kieser nur Beine, Bauch und Nacken machen, freue mich drauf.
Ich lege etwas in den Schrank, sehe den Kniffel-Block, den wir immer mit im Urlaub hatten, das oberste Blatt ist halb voll geschrieben. Den brauche ich nicht im nächsten Urlaub, allein. Ein kleiner Schock.
Es wird alles ein bisschen egal. Auf ungute Weise. Sinnlos. Ich fühle mich allein, unbeliebt, häßlich, nirgendwo dazu gehörend. Beziehungsweise dieses Gefühl ist wieder deutlicher. Und dazu passend möchte ich untertauchen, mich verstecken. S wird im Nebel verschwinden, zur Fremden werden, wie die anderen. Irgendwann wird sie vergessen, mir zum Geburtstag zu gratulieren und dann werde ich aus ihrem Leben verschwunden sein. Mich nicht mehr trauen, mich bei ihr zumelden.
Puh.
Nichts wie raus aus der Wohnung.
Ich fahre zum Kieser und freue mich, die Beinübungen klappen gut. 5 Tage Pause waren wohl nicht so schlimm, wie ich gefürchtet hatte. Von den Armübungen mache ich nur eine, bei der keine Brustmuskeln beteiligt sind. Rest auch gut.
Auf dem Rückweg fahre ich durch zu meiner Station, es ist relativ spät, ich habe Hunger und es ist komisch, mit der Tasche auf der falschen Seite zu gehen. Rest des Abends wie immer: Essen (ganz lecker), Quizshow (7/12, Masterfrage falsch), Spülen, Bad (das Akku der Zahnbürste scheint kaputt zu sein, entlädt sich zu schnell), Serie im Bett (Constellation).
Mit Kollegin gechattet und wieder gemerkt, dass ich das nicht gut kann, irgendwann wusste ich einfach nicht mehr, was ich schreiben soll. Aber ich glaube, das ist ok, wir kennen uns lange genug.
Um 21:00 Licht aus gemacht.
Ich stehe um 4:45 auf, füttere die Katze, koche Kaffee und schreibe über den komischen Sonntag.
Vor der Arbeit steht noch duschen und Das-Vorsichtige-Abziehen-Des-Pflasters an. Das klappt mittelgut, es ziept ganz schön und ich habe etwas Angst um das Tattoo. Scheint es aber gut überstanden zu haben. Beim Blick in den Spiegel danach merke ich, dass die Möwe aufgrund der Position sich sehr stark verzieht, je nach Armhaltung. Das ist etwas Neues, meine anderen Tattoos sind da weniger anfällig positioniert. Es macht mir nicht viel, sie darf sich ruhig bewegen. Die Bedeutung, Erinnerung ist das Wichtigste. Außerdem passt es ja quasi zu einem Vogel.
Bei der Arbeit werde ich zu jemand anderem, zu Arbeits-Ich, merke ich dann. Angespannt, leicht gestresst auch bei harmlosen Aufgaben, ich will Dinge erledigen, hinter mich bringen, mir nicht genauer angucken, will, dass es vorbei geht. Bei manchen Dingen bin ich sicher, mag sie auch, aber allgemein liebe ich meine Arbeit nicht. Ich freue mich nicht darauf, auch wenn sie manchmal eine gute Ablenkung vom täglichen Kummer war und ist. Ich bin jeden Tag froh, wenn sie vorbei ist. Ich dachte immer, dass das eigentlich anders sein müsste. Wie schade es ist, bei etwas, mit dem man so viel Zeit zubringt, sich nicht wohl zu fühlen.
Vielleicht liegt es einfach an der oft unnötigen Anspannung. Ja klar, wahrscheinlich liegt es an mir und ich brauche eine andere Haltung dazu. Ich brauche zu allem eine andere Haltung.
Mir fällt auf, dass ich mich verändert habe seit Anfang des Jahres. Da dachte ich noch, dass ich den vielleicht Urlaub nutzen kann, um stundenlang am Schreibtisch Konten aufzuräumen, die Kennwortliste zu pflegen. Ich dachte auch an den Balkon aber mehr so, falls ich es nicht sowieso schon gemacht habe bis zum Urlaub. Völlig falsche Wettervorstellung, dachte ich kann den Balkon an einem Wochenende vorher erledigen, damit ich den Urlaub nicht damit 'verschwende'. Und ich dachte, ich würde mich im Urlaub vielleicht langweilen. Würde vielleicht doch wieder viel spielen. So wie früher halt, als ich in solchen Zwischendurch-Urlaubswochen verzweifelt versucht habe, Energie wiederzuerlangen, mit den falschen Mitteln, nicht wahr haben wollte, dass stundenlanges Spielen mir keine Energie mehr gibt, keine Zuflucht mehr ist. Als Dinge erledigen nur anstrengend war, als die ständigen Vergleiche mit S mich vollkommen fertig gemacht hatten.
Inzwischen bin ich wie ein Duracell-Häschen draußen unterwegs, genieße den Rhythmus des Gehens, fühle mich dadurch beruhigt, als ob ich auf einem Arm geschaukelt würde. Mir ist meine Unruhe viel bewußter. Es ist weniger Nebel um mich herum, auch wenn das was ich sehe, mir nicht gefällt.
Mache einen Termin für Laserhaarentfernung, bin mir dabei gar nicht richtig sicher, ob mir das nicht zu viel ist im Moment. Aber Beratung tut ja nicht weh. Jongliere mit den Essens- und Einkaufszeiten herum. Nachmittagstermine sind unschön aber die einzige Möglichkeit außerhalb von Urlaub. Vielleicht doch Großeinkauf mal auf Samstag legen.
Die Arbeit drückt auf die Laune, habe keine Lust, auf dem Stuhl zu sitzen. Freue mich darauf, rauszukommen nachher, auch wenn ich dann aufpassen muss mit der Sporttasche. Werde bei Kieser nur Beine, Bauch und Nacken machen, freue mich drauf.
Ich lege etwas in den Schrank, sehe den Kniffel-Block, den wir immer mit im Urlaub hatten, das oberste Blatt ist halb voll geschrieben. Den brauche ich nicht im nächsten Urlaub, allein. Ein kleiner Schock.
Es wird alles ein bisschen egal. Auf ungute Weise. Sinnlos. Ich fühle mich allein, unbeliebt, häßlich, nirgendwo dazu gehörend. Beziehungsweise dieses Gefühl ist wieder deutlicher. Und dazu passend möchte ich untertauchen, mich verstecken. S wird im Nebel verschwinden, zur Fremden werden, wie die anderen. Irgendwann wird sie vergessen, mir zum Geburtstag zu gratulieren und dann werde ich aus ihrem Leben verschwunden sein. Mich nicht mehr trauen, mich bei ihr zumelden.
Puh.
Nichts wie raus aus der Wohnung.
Ich fahre zum Kieser und freue mich, die Beinübungen klappen gut. 5 Tage Pause waren wohl nicht so schlimm, wie ich gefürchtet hatte. Von den Armübungen mache ich nur eine, bei der keine Brustmuskeln beteiligt sind. Rest auch gut.
Auf dem Rückweg fahre ich durch zu meiner Station, es ist relativ spät, ich habe Hunger und es ist komisch, mit der Tasche auf der falschen Seite zu gehen. Rest des Abends wie immer: Essen (ganz lecker), Quizshow (7/12, Masterfrage falsch), Spülen, Bad (das Akku der Zahnbürste scheint kaputt zu sein, entlädt sich zu schnell), Serie im Bett (Constellation).
Mit Kollegin gechattet und wieder gemerkt, dass ich das nicht gut kann, irgendwann wusste ich einfach nicht mehr, was ich schreiben soll. Aber ich glaube, das ist ok, wir kennen uns lange genug.
Um 21:00 Licht aus gemacht.
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Montag, 18. März 2024
17.03.24
garelia, 06:12h
Sonntag. Ist der Katze egal, mir letztlich auch. Um 5:00 schreit sie mich wach, bekommt ihr Futter. Um 5:30 stehe ich auf und koche Kaffee.
Ich möchte etwas unternehmen, weiß aber, dass ich das vermutlich nicht tun werde. Noch ein Schontag nach dem Tattoo, kein BH, zumindest nicht für länger, kein Rucksack. Vielleicht ein langer Spaziergang.
Nach dem Bloggen falte ich Wäsche. Der Tag ist im Nachhinein nicht sehr gut erinnerbar für mich, zumindest die Teile, die in meiner Wohnung stattgefunden haben. Mir fällt die Decke auf den Kopf, ich kann nicht in der Wohnung bleiben.
Ich ziehe mich an, den linken BH-Träger über die Schulter gezogen, damit er nicht über das frische Tattoo schrappt, sieht eh niemand unter der Winterjacke. Mache einen Spaziergang zur Kuhwiese, durch den kleinen Park. Setze mich auf den Baumstamm am Bach und höre den Vögeln zu, das ist sehr schön. Ich mache ein kurzes Video, um die Vogelstimmen festzuhalten, es klingt fast exotisch.
Zuhause backe ich Frühstückskekse, die sind ketogen und klingen leckerer als sie schmecken aber sind ein acquired taste, ich mag sie inzwischen ganz gerne.
Nach dem Frühstück habe ich ein Erinnerungsloch, vielleicht habe ich im Handy gescrollt. Es gab nichts zu tun in der Wohnung, d.h. nichts, worauf ich Lust gehabt hätte. Hätte staubsaugen und das Bad putzen können aber wollte nicht.
Um 12:25 gehe ich los zu einem längeren Spaziergang. Ich gehe zum Friedhof, der quasi ein Wald mit breiten Wegen ist, sehr schön. Am Parkplatz dort steht ein Auto, das dem von S ähnlich sieht, kurz flammt Hoffunung auf. Aber was soll sie hier, außer in meiner Hoffnung hat sie hier nichts verloren. Ich setze mich auf eine Bank, auf der ich mit S ein paarmal gesessen habe, wenn sie eine Zigerette rauchen wollte. Sie ist immer noch Teil von mir, immer noch bei mir, in mir, in meinem Kopf. Und fehlt mir sehr, sehr. Ich weine, lasse meine Trauer fließen, das ist das Gute am Friedhof, hier ist das legitim. Entgegenkommende Menschen grüßen freundlich, wundern sich nicht.
Gehe am Baumgrab meiner Mutter vorbei, lege ihr eine kleine Deko aus Blättern und Zapfen auf den Stein. Der Zapfen vom letzten Mal liegt noch drauf, ist nicht durch Regen und Wind heruntergeschoben worden. Ich überlege, ob das sein kann oder ob jemand anders ihn drauf gelegt hat, denn mein letzter Besuch ist ein paar Wochen her. Glaube aber nicht, der hat einfach nur gut da gelegen. Ich gehe den anderen Weg zurück zum Ausgang, fühle mich orientierungsmäßig sicherer auf dem Friedhof, nachdem ich schon letztes Mal nicht verloren gegangen bin.
Am Friedhofsausgang möchte ich auch einen anderen Weg wieder zurück nachhause gehen und biege ab Richtung Sportplatz. Dann eine Straße links ab, mit einer ungefähren Vorstellung, wohin die führt und Neugier, ob es auch so ist. So wie vielleicht S es auch gewollt hätte. Und wie es mir Spaß macht, was ich während unserer Beziehung schlecht zulassen konnte, weil ich mir so herumgeschleudert vorkam. Jetzt geht es sehr gut und macht Spaß.
Der Weg führt dahin, wo ich dachte, wo ich auch heute morgen schon vorbeigekommen bin. Jetzt habe ich eine geistige Verbindung zwischen den beiden Wegen, das ist gut für die Orientierung, falls ich es mir merke. Ich biege nochmal in den kleinen Park ab, weil ich Lust darauf habe. Hinter dem Park steht an einer Ecke ein Pappkarton mit zu verschenkenden Dingen. Ich gehe zwei Schritte daran vorbei, dann wieder zurück, denn es glitzert im Karton und ich mag Glitzer. Es sind zwei große Kerzenleuchter, die ich kitschig schön finde und mitnehme. Wieder zuhause zeigt das Handy 13255 Schritte für heute an.
Dann koche ich das Abendessen für Montag und Dienstag vor, um da Zeit zu sparen. Setze mich danach auf die Couch, lasse den Fernseher laufen ohne hinzugucken, scrolle ohne richtig hinzuschauen. Komischer Tag. Einsamer Sonntag ohne Kontakte außer freundliches Grüßen von Hundebesitzern und Friedhofsgängern. Der Balkon sieht einladend aus im Nachmittagslicht, es ist aber zu kalt, um dort länger zu sitzen, stelle ich dann fest.
Ich bin trüb gestimmt, weil der Urlaub vorbei ist und ich keine Lust habe, ab morgen wieder zu arbeiten. Ich fühle mich überfordert und schlecht in allem.
Ich denke über meine Art auf Texte zu antworten nach. Ich gehe oft nicht auf das ein, was geschrieben wurde. Es geht mir zu schnell, ich schreibe zu langsam, es interessiert doch eh niemand, was ich denke. Ich frage mich, ob es an mir liegt, dass Gespräche versanden und ich nicht interessant erscheine (was ich glaube) und denke, ja klar, an wem sonst. Ich kann nicht unterscheiden, was nur Selbsthäme ist und was ich vielleicht wirklich ändern sollte, weil es ja vielleicht wirklich uninteressant ist, wenn jemand nicht auf das eingeht, was man so schreibt und wenn, nur reagiert und nicht viel von sich preisgibt. Ich kann diese Art Kommunikation nur sehr schlecht und weiß nicht, wie ich es lernen kann.
Ich mache mir einen Salat zum Abendessen, schaue die letzten Folgen der neuen Staffel Phil und mache früh das Licht aus. Nicht so sehr wegen schlimmer Müdigkeit sondern mehr wegen nicht mehr ausreichender Aufnahmefähigkeit. Ich möchte einfach die Augen schließen und mache das um kurz vor 21:00.
Ich möchte etwas unternehmen, weiß aber, dass ich das vermutlich nicht tun werde. Noch ein Schontag nach dem Tattoo, kein BH, zumindest nicht für länger, kein Rucksack. Vielleicht ein langer Spaziergang.
Nach dem Bloggen falte ich Wäsche. Der Tag ist im Nachhinein nicht sehr gut erinnerbar für mich, zumindest die Teile, die in meiner Wohnung stattgefunden haben. Mir fällt die Decke auf den Kopf, ich kann nicht in der Wohnung bleiben.
Ich ziehe mich an, den linken BH-Träger über die Schulter gezogen, damit er nicht über das frische Tattoo schrappt, sieht eh niemand unter der Winterjacke. Mache einen Spaziergang zur Kuhwiese, durch den kleinen Park. Setze mich auf den Baumstamm am Bach und höre den Vögeln zu, das ist sehr schön. Ich mache ein kurzes Video, um die Vogelstimmen festzuhalten, es klingt fast exotisch.
Zuhause backe ich Frühstückskekse, die sind ketogen und klingen leckerer als sie schmecken aber sind ein acquired taste, ich mag sie inzwischen ganz gerne.
Nach dem Frühstück habe ich ein Erinnerungsloch, vielleicht habe ich im Handy gescrollt. Es gab nichts zu tun in der Wohnung, d.h. nichts, worauf ich Lust gehabt hätte. Hätte staubsaugen und das Bad putzen können aber wollte nicht.
Um 12:25 gehe ich los zu einem längeren Spaziergang. Ich gehe zum Friedhof, der quasi ein Wald mit breiten Wegen ist, sehr schön. Am Parkplatz dort steht ein Auto, das dem von S ähnlich sieht, kurz flammt Hoffunung auf. Aber was soll sie hier, außer in meiner Hoffnung hat sie hier nichts verloren. Ich setze mich auf eine Bank, auf der ich mit S ein paarmal gesessen habe, wenn sie eine Zigerette rauchen wollte. Sie ist immer noch Teil von mir, immer noch bei mir, in mir, in meinem Kopf. Und fehlt mir sehr, sehr. Ich weine, lasse meine Trauer fließen, das ist das Gute am Friedhof, hier ist das legitim. Entgegenkommende Menschen grüßen freundlich, wundern sich nicht.
Gehe am Baumgrab meiner Mutter vorbei, lege ihr eine kleine Deko aus Blättern und Zapfen auf den Stein. Der Zapfen vom letzten Mal liegt noch drauf, ist nicht durch Regen und Wind heruntergeschoben worden. Ich überlege, ob das sein kann oder ob jemand anders ihn drauf gelegt hat, denn mein letzter Besuch ist ein paar Wochen her. Glaube aber nicht, der hat einfach nur gut da gelegen. Ich gehe den anderen Weg zurück zum Ausgang, fühle mich orientierungsmäßig sicherer auf dem Friedhof, nachdem ich schon letztes Mal nicht verloren gegangen bin.
Am Friedhofsausgang möchte ich auch einen anderen Weg wieder zurück nachhause gehen und biege ab Richtung Sportplatz. Dann eine Straße links ab, mit einer ungefähren Vorstellung, wohin die führt und Neugier, ob es auch so ist. So wie vielleicht S es auch gewollt hätte. Und wie es mir Spaß macht, was ich während unserer Beziehung schlecht zulassen konnte, weil ich mir so herumgeschleudert vorkam. Jetzt geht es sehr gut und macht Spaß.
Der Weg führt dahin, wo ich dachte, wo ich auch heute morgen schon vorbeigekommen bin. Jetzt habe ich eine geistige Verbindung zwischen den beiden Wegen, das ist gut für die Orientierung, falls ich es mir merke. Ich biege nochmal in den kleinen Park ab, weil ich Lust darauf habe. Hinter dem Park steht an einer Ecke ein Pappkarton mit zu verschenkenden Dingen. Ich gehe zwei Schritte daran vorbei, dann wieder zurück, denn es glitzert im Karton und ich mag Glitzer. Es sind zwei große Kerzenleuchter, die ich kitschig schön finde und mitnehme. Wieder zuhause zeigt das Handy 13255 Schritte für heute an.
Dann koche ich das Abendessen für Montag und Dienstag vor, um da Zeit zu sparen. Setze mich danach auf die Couch, lasse den Fernseher laufen ohne hinzugucken, scrolle ohne richtig hinzuschauen. Komischer Tag. Einsamer Sonntag ohne Kontakte außer freundliches Grüßen von Hundebesitzern und Friedhofsgängern. Der Balkon sieht einladend aus im Nachmittagslicht, es ist aber zu kalt, um dort länger zu sitzen, stelle ich dann fest.
Ich bin trüb gestimmt, weil der Urlaub vorbei ist und ich keine Lust habe, ab morgen wieder zu arbeiten. Ich fühle mich überfordert und schlecht in allem.
Ich denke über meine Art auf Texte zu antworten nach. Ich gehe oft nicht auf das ein, was geschrieben wurde. Es geht mir zu schnell, ich schreibe zu langsam, es interessiert doch eh niemand, was ich denke. Ich frage mich, ob es an mir liegt, dass Gespräche versanden und ich nicht interessant erscheine (was ich glaube) und denke, ja klar, an wem sonst. Ich kann nicht unterscheiden, was nur Selbsthäme ist und was ich vielleicht wirklich ändern sollte, weil es ja vielleicht wirklich uninteressant ist, wenn jemand nicht auf das eingeht, was man so schreibt und wenn, nur reagiert und nicht viel von sich preisgibt. Ich kann diese Art Kommunikation nur sehr schlecht und weiß nicht, wie ich es lernen kann.
Ich mache mir einen Salat zum Abendessen, schaue die letzten Folgen der neuen Staffel Phil und mache früh das Licht aus. Nicht so sehr wegen schlimmer Müdigkeit sondern mehr wegen nicht mehr ausreichender Aufnahmefähigkeit. Ich möchte einfach die Augen schließen und mache das um kurz vor 21:00.
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Sonntag, 17. März 2024
16.03.24
garelia, 06:47h
Samstag. Ich stehe um 5:50 auf, nach einer Nacht in der ich ungewöhnlich viel auf dem Rücken gelegen habe und deshalb das Gefühl habe, ich hätte nicht geschlafen, was aber nicht stimmt, ich muss geschlafen haben, da ich mehrfach aufgewacht bin.
Nach Kaffee und Bloggen trommelt der Regen gemütlich an die Fenster und ein Morgenspaziergang ist damit scheinbar gestrichen. Aber es wartet ja sowieso erstmal der samstägliche Orgakram auf mich. Jeden Samstag hoffe ich, dass diese Phase vorbei ist und bin dann ganz erstaunt, wenn ich mich daran erinnere, dass es eine dauerhafte Gewohnheit ist, die nicht vorbei geht.
Vermissensanfall beim Gedanken ans Einkaufen. Komisch wie sehr S in mein tägliches Leben, in den Alltag, eingebunden war, obwohl wir nicht mal zusammen gewohnt haben. Vielleicht weil sie genau das war, der Leuchtturm im Alltag.
Ich mache den Orgakram und bin froh darüber. Ein sehr angenehmes Gefühl, einigermaßen den Überblick zu haben. Ich bestelle mir das Deutschlandticket als Chipkarte, damit ich nicht mehr aufs Handyakku angewiesen bin und bin gespannt, ob ich es rechtzeitig zur Kündigungsfrist beim bisherigen Anbieter erhalte.
Dann gehe ich doch spazieren, denn es hat aufgehört zu regnen. Im Park gibt es allerdings große Pfützen, denen ich über aufgeweichten, matschigen Rasen ausweiche. Das Gehen und die frische Luft tun mir gut. Ich kann gut denken, freue mich über meine neuen Gewohnheiten.
Denke darüber nach, ob ich den Freundinnen von S, so wie ich es gesagt habe, zur Hochzeit gratulieren soll. Das drückt und ich möchte dazu eine Entscheidung treffen. Ich denke "Ach ne, mein Bauchgefühl sagt mir, dass das unpassend und aufdringlich wäre". Dann fällt mir aber auf, dass das vielleicht nicht mein Bauchgefühl ist sondern meine allgemeine Überzeugung, nicht erwünscht zu sein. Nicht gemocht zu werden. Dass mein echtes Bauchgefühl vielleicht die spontane Freude für die beiden war, als ich die Bilder gesehen habe. Dass es vielleicht normal ist, diese Freude auszudrücken. Und ja, dann habe ich wieder eine von S Freundinnen in meinen Kontakten und muss ggfs. deren Status dann ertragen oder ignorieren. Das ist dann so. Ich entscheide mich, zu gratulieren und mache das auch sofort. Und ich fühle mich sehr gut mit der Entscheidung und bin ein bisschen stolz auf mich.
Zum Frühstück mache ich mir einen Erdbeersmoothie und schaue Let's Dance von Freitag weiter. Vermisse S. Es wäre schön, sie im Arm zu halten, etwas mit ihr zu unternehmen, Flohmarkt oder Waldspaziergang. Ich fühle Sehnsucht, möchte sie anfassen. Beim Anblick des Wieder Walzer vermischt sich alter mit neuem Schmerz.
Ich schaue auf den Balkonstuhl, der auf S zu warten scheint. Werde mich aber am Wochenende auf keinen Fall bei ihr melden. Also eh nicht, aber an diesem Wochenende besonders nicht. Ich kann ihr nicht Entspannung wünschen und ihr dann meine Sehnsucht schreiben, so sehr ich sie auch fühle. Ich weiß nicht, welchen Anteil hier das Gefühl hat, immer ungewollt zu sein. Aber ich möchte sie nicht zum Weinen bringen, auch wenn sie sich vielleicht freuen würde, von mir zu hören.
Um 14:00 lege ich mich ins Bett in der Hoffnung auf Entspannung aber stattdessen werde ich traurig. Es ist genau die Zeit und die Stimmung, zu der wir uns früher am Wochenende zusammen ins Bett gelegt hätten. Das letzte Mal, ein paar Tage vor unserer Trennung, war das nicht schön. Ich frage mich, was gewesen wäre, wenn es schön gewesen wäre. Ob wir uns dann auch getrennt hätten. Vielleicht nicht so schnell. Vielleicht wäre ich dann aber auch nicht so 'weit' wie ich es jetzt bin. Vielleicht wäre ich dann immer noch schmerzgeplagt, frustriert und voller Selbsthäme.
Kurz weiß ich etwas, das klar und schmerzhaft wahr ist. Als ich es aufschreiben will, ist es schon wieder unklar. Der Satz, den ich in mein Heft schreibe, stimmt so nicht, das war anders, schmerzhafter. Mich von dem Gedanken zu lösen, dass irgendjemand mir etwas geben kann, das mich legitimiert, ist vielleicht die größte Trennung, die ich durchleben muss. Ich bekomme es nicht mehr zusammen, vielleicht habe ich auch Angst, an genau diesen Punkt zu gehen.
Angst wäre auch eine Erklärung für die hektische Suche nach Trost, die mein Hirn veranstaltet, als ich versuche, den Gedanken wiederzufinden. Ich werde traurig, bekomme Lust, Süßes zu essen, viel davon, mich irgendwie abzuschießen. Mache ich aber nicht. Ich gehe nochmal eine kleine Runde spazieren. Fühle mich verwirrt und einsam. Also so wie immer schon, so wie früher, wie schon als Teenager. S hat mir bei allem Frust und Stress auch extrem viel Halt gegeben.
Ich schaue Gender Agenda auf Netflix, mache mein Abendessen warm, esse und spüle. Schaue dann zwei Folgen Phil. Ich bin müde. Vielleicht noch wegen dem Adrenalinausstoß gestern oder der unbequemen Nacht. Vielleicht weil S weg ist. Vielleicht wegen der permanenten Sehnsucht, der Trauer, S zu verlieren, der ich mich geöffnet hatte, die nun mein Innerstes mitzureißen scheint, während sie geht.
Ich mache weiter. Es geht mir besser als zu der Zeit, in der S da war. Das ist wichtig. Auch wenn ich sie sehr vermisse.
Nach Kaffee und Bloggen trommelt der Regen gemütlich an die Fenster und ein Morgenspaziergang ist damit scheinbar gestrichen. Aber es wartet ja sowieso erstmal der samstägliche Orgakram auf mich. Jeden Samstag hoffe ich, dass diese Phase vorbei ist und bin dann ganz erstaunt, wenn ich mich daran erinnere, dass es eine dauerhafte Gewohnheit ist, die nicht vorbei geht.
Vermissensanfall beim Gedanken ans Einkaufen. Komisch wie sehr S in mein tägliches Leben, in den Alltag, eingebunden war, obwohl wir nicht mal zusammen gewohnt haben. Vielleicht weil sie genau das war, der Leuchtturm im Alltag.
Ich mache den Orgakram und bin froh darüber. Ein sehr angenehmes Gefühl, einigermaßen den Überblick zu haben. Ich bestelle mir das Deutschlandticket als Chipkarte, damit ich nicht mehr aufs Handyakku angewiesen bin und bin gespannt, ob ich es rechtzeitig zur Kündigungsfrist beim bisherigen Anbieter erhalte.
Dann gehe ich doch spazieren, denn es hat aufgehört zu regnen. Im Park gibt es allerdings große Pfützen, denen ich über aufgeweichten, matschigen Rasen ausweiche. Das Gehen und die frische Luft tun mir gut. Ich kann gut denken, freue mich über meine neuen Gewohnheiten.
Denke darüber nach, ob ich den Freundinnen von S, so wie ich es gesagt habe, zur Hochzeit gratulieren soll. Das drückt und ich möchte dazu eine Entscheidung treffen. Ich denke "Ach ne, mein Bauchgefühl sagt mir, dass das unpassend und aufdringlich wäre". Dann fällt mir aber auf, dass das vielleicht nicht mein Bauchgefühl ist sondern meine allgemeine Überzeugung, nicht erwünscht zu sein. Nicht gemocht zu werden. Dass mein echtes Bauchgefühl vielleicht die spontane Freude für die beiden war, als ich die Bilder gesehen habe. Dass es vielleicht normal ist, diese Freude auszudrücken. Und ja, dann habe ich wieder eine von S Freundinnen in meinen Kontakten und muss ggfs. deren Status dann ertragen oder ignorieren. Das ist dann so. Ich entscheide mich, zu gratulieren und mache das auch sofort. Und ich fühle mich sehr gut mit der Entscheidung und bin ein bisschen stolz auf mich.
Zum Frühstück mache ich mir einen Erdbeersmoothie und schaue Let's Dance von Freitag weiter. Vermisse S. Es wäre schön, sie im Arm zu halten, etwas mit ihr zu unternehmen, Flohmarkt oder Waldspaziergang. Ich fühle Sehnsucht, möchte sie anfassen. Beim Anblick des Wieder Walzer vermischt sich alter mit neuem Schmerz.
Ich schaue auf den Balkonstuhl, der auf S zu warten scheint. Werde mich aber am Wochenende auf keinen Fall bei ihr melden. Also eh nicht, aber an diesem Wochenende besonders nicht. Ich kann ihr nicht Entspannung wünschen und ihr dann meine Sehnsucht schreiben, so sehr ich sie auch fühle. Ich weiß nicht, welchen Anteil hier das Gefühl hat, immer ungewollt zu sein. Aber ich möchte sie nicht zum Weinen bringen, auch wenn sie sich vielleicht freuen würde, von mir zu hören.
Um 14:00 lege ich mich ins Bett in der Hoffnung auf Entspannung aber stattdessen werde ich traurig. Es ist genau die Zeit und die Stimmung, zu der wir uns früher am Wochenende zusammen ins Bett gelegt hätten. Das letzte Mal, ein paar Tage vor unserer Trennung, war das nicht schön. Ich frage mich, was gewesen wäre, wenn es schön gewesen wäre. Ob wir uns dann auch getrennt hätten. Vielleicht nicht so schnell. Vielleicht wäre ich dann aber auch nicht so 'weit' wie ich es jetzt bin. Vielleicht wäre ich dann immer noch schmerzgeplagt, frustriert und voller Selbsthäme.
Kurz weiß ich etwas, das klar und schmerzhaft wahr ist. Als ich es aufschreiben will, ist es schon wieder unklar. Der Satz, den ich in mein Heft schreibe, stimmt so nicht, das war anders, schmerzhafter. Mich von dem Gedanken zu lösen, dass irgendjemand mir etwas geben kann, das mich legitimiert, ist vielleicht die größte Trennung, die ich durchleben muss. Ich bekomme es nicht mehr zusammen, vielleicht habe ich auch Angst, an genau diesen Punkt zu gehen.
Angst wäre auch eine Erklärung für die hektische Suche nach Trost, die mein Hirn veranstaltet, als ich versuche, den Gedanken wiederzufinden. Ich werde traurig, bekomme Lust, Süßes zu essen, viel davon, mich irgendwie abzuschießen. Mache ich aber nicht. Ich gehe nochmal eine kleine Runde spazieren. Fühle mich verwirrt und einsam. Also so wie immer schon, so wie früher, wie schon als Teenager. S hat mir bei allem Frust und Stress auch extrem viel Halt gegeben.
Ich schaue Gender Agenda auf Netflix, mache mein Abendessen warm, esse und spüle. Schaue dann zwei Folgen Phil. Ich bin müde. Vielleicht noch wegen dem Adrenalinausstoß gestern oder der unbequemen Nacht. Vielleicht weil S weg ist. Vielleicht wegen der permanenten Sehnsucht, der Trauer, S zu verlieren, der ich mich geöffnet hatte, die nun mein Innerstes mitzureißen scheint, während sie geht.
Ich mache weiter. Es geht mir besser als zu der Zeit, in der S da war. Das ist wichtig. Auch wenn ich sie sehr vermisse.
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Samstag, 16. März 2024
15.03.24
garelia, 07:44h
Freitag. Die Katze weckt mich um 5:00, um 5:30 stehe ich auf.
Kaffee und Schreibtisch. Ich bin sehr aufgeregt wegen des Tattoo-Termins. Möchte vorher noch Katzenstreu kaufen und vorkochen für heute Abend, falls es später wird. Werfe eine Maschine Wäsche ein.
Spüre mein Herz klopfen. Es wäre mir lieber, wenn der Termin früher anfinge, aber das läßt sich nicht ändern.
Gehe duschen, ich muss noch eine Stunde überbrücken, bis das Tierfuttergeschäft aufmacht. Mache mich fertig, föne und style die Haare.
Gehe zum Tierfuttergeschäft, wo eine Frau mit einem sehr niedlichen Welpen auf dem Arm gerade bezahlt, als ich hereinkomme. Das mag ich an dem Laden, man trifft manchmal nette Hunde. Auf dem Rückweg fängt es an zu nieseln, davon stand noch eine halbe Stunde vorher nichts in der Wetter-App obwohl der ganze Himmel voller grauer Wolken war. Wieso können die das nicht besser?
Dann koche ich das Abendessen für die nächsten zwei Tage vor. Ich habe die Vorstellung, dass der Termin Stunden dauert und ich hinterher völlig fertig bin. Dabei ist eigentlich vom Schätzpreis her schon klar ist, dass es nicht länger als 1-2 Stunden dauern wird. Und es ist auch klar, dass es anders wird als beim letzten Tattoo, bei dem es mir im Vorfeld bereits schlechter ging. Beim dem so viel schief ging, wie bei einer schlechten Beziehung, in der ich zu dem Zeitpunkt ja auch noch war.
Nach dem Kochen habe ich aber doch noch eine Stunde Leerlauf und mache etwas Vernünftiges: ich schreibe.
Die Aufregung ist wie ein Energieleck. Energie fließt ab, Adrenalin läßt mich hochtourig laufen.
Was kann ich während des Stechens tun, um mir zu helfen?
Darauf achten, bequem zu sitzen (soweit möglich).
Verbindung zur Tätowiererin aufnehmen.
Auf mich achten, mich 'im Arm halten'.
An die Möwen, den Nachmittag denken.
Notfalls einen neuen Termin machen.
Wovor habe ich Angst? Vor den Schmerzen? Ja, ein bisschen aber die habe ich ja bei allen bis auf das letzte Tattoo gut ertragen. Ich habe Angst, dass es so wird wie beim letzten Tattoo, wo mein Körper gesagt hat 'Schluß' und ich nicht darauf gehört habe. Wo die Schmerzen, nicht beim Stechen sondern beim Abwischen der Haut, wirklich sehr unangenehm waren, vielleicht einfach weil die Tätowiererin es nicht gut gemacht hat. Wo ich nichts gesagt habe, bis es zu spät war. Wo ich in eine sehr, sehr unangenehme Situation gekommen bin. Wo ich das Gefühl hatte, versagt zu haben.
Ich habe Versagensangst. Die kenne ich ja sehr gut, hat trotzdem gedauert, bis ich sie wiedererkannt habe.
Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering, dass es wieder so wird wie beim letzten Mal.
Egal was passiert, ich bin bei mir. Niemand ist ich.
Und dann gehe ich los. In der Straßenbahn sehe ich, dass S einen Status hat und schaue ihn nach kurzem Zögern an. Lenkt mich vielleich von der Nervosität ab, auch wenn es weh tut. Es sind Bilder der Hochzeit ihrer Freundinnen, ich freue mich für die beiden und schreibe ihr das. Eine kurze Antwort, meine nächste Nachricht wird nicht gelesen. Unangenehmes Gefühl aber ich wollte ja Ablenkung, be careful what you wish for.
Ich mag das Studio, fühle mich in den tiefen Lesersessln des Warteraums wohl. Die Tätowiererin ist freundlich und nett, strahlt Sicherheit aus.
Wir legen Größe und genaue Position des Tattoos fest, dann geht es los. Ich liege ganz bequem und die Dancefloor Musik hat gefühlt ungefähr den Rhythmus meines Herzschlags. Ist mir lieber als die chillige Musik im anderen Studio, zumindest in dieser Situation.
Anfangs sprechen wir ein bisschen, dann fällt mir nichts mehr ein und es fallen nur noch kurze Bemerkungen. Als ich das erste Ziehen spüre, habe ich Angst, dass mein Körper anfängt, wild zu zucken. Macht er aber nicht. Nach einer Weile sagt sie, dass sie jetzt über dem Schlüsselbein ist und es weh tun könnte, ich mache mich auf mehr Schmerz gefasst aber der bleibt aus. Scharfes Ziepen an weicheren Stellen scheint mir mehr auszumachen als die Stelle am Knochen. Der Schmerz ist so wie ich ihn kenne, unangehem aber erträglich. Das Wegwischen der Farbe tut überhaupt nicht weh bei ihr und ich bin sehr erleichtert.
Zwischendurch bewege ich die Füße, korrigiere meine Position aber halte es gut aus, obwohl ich auf dem Rücken und damit auf meiner Narbe liege. Die Liege ist aber sehr gut gepolstert, ich habe keine Narbenschmerzen.
Ich stelle mir vor, dass S hier wäre und meine Hand halten würde. Wünsche mir es. Denke an die Möwen, das Flattern, das Geräusch und den Wind der Flügelschläge. An den Glaubenssprung, den ich an diesem Nachmittag gemacht habe, als S mich fotografiert und gefilmt hat.
Meine Energie reicht für die Sitzung, hätte auch noch länger gereicht. Es dauert nur eine Stunde, die Schmerzen sind völlig erträglich. Sie hat es toll gemacht und ist ab sofort meine Lieblingstätowiererin. Ich bin erleichtert.
Und ich merke, dass die andere Tätowiererin mit ihrem unnötig festen Abwischen der Farbe einfach den Schmerzbogen bei meinem Körper überspannt hat. Vielleicht auch, weil es so unnötig war. Den Schmerz des Stechens kann man nicht vermeiden, diesen Schmerz hätte man vermeiden können. Mein Körper hat sich gewehrt und ich habe nicht auf ihn gehört.
Ich bin froh, dass die Erfahrung diesmal so positiv war. Fahre nachhause, es ist noch so früh. Lege meinen Rucksack ab, gehe auf Toilette und schreibe kurz ein paar Sätze auf. Dann gehe ich eine Runde spazieren, das Adrenalin weggehen, runterkommen. Auf dem Spaziergang regnet es ziemlich, deshalb spare ich mir den Abstecher durch den kleinen Park und als ich fast wieder zuhause um die Ecke biege, sehe ich einen Regenbogen. Wie schön und kitschig passend.
Zuhause sehe ich, dass ich meine Schrift von vorhin kaum lesen kann, da war wirklich noch Adrenalin im Spiel. S hat geantwortet, auch das beruhigt. Sie schreibt von ihrer Arbeit. Ich schreibe auch T, schicke ihr ein Bild vom Tattoo.
Dann Couch, TV und Handy, ganz entspannend. Nach dem Essen fühle ich mich angenehm voll und müde. Es tut mir leid, dass S Stress auf der Arbeit hat und ich schreibe ihr das. Ich würde sie gerne in den Arm nehmen, das schreibe ich aber nicht.
Schaue Let's Dance bis zur zweiten Werbung und verschiebe den Rest auf morgen, mache das Licht aus und merke, dass ich nicht auf meiner Schlafseite liegen kann wegen des Tattoos. Etwas Restunruhe ist noch in mir, aber es dauert nicht allzulange, bis ich einschlafe.
Kaffee und Schreibtisch. Ich bin sehr aufgeregt wegen des Tattoo-Termins. Möchte vorher noch Katzenstreu kaufen und vorkochen für heute Abend, falls es später wird. Werfe eine Maschine Wäsche ein.
Spüre mein Herz klopfen. Es wäre mir lieber, wenn der Termin früher anfinge, aber das läßt sich nicht ändern.
Gehe duschen, ich muss noch eine Stunde überbrücken, bis das Tierfuttergeschäft aufmacht. Mache mich fertig, föne und style die Haare.
Gehe zum Tierfuttergeschäft, wo eine Frau mit einem sehr niedlichen Welpen auf dem Arm gerade bezahlt, als ich hereinkomme. Das mag ich an dem Laden, man trifft manchmal nette Hunde. Auf dem Rückweg fängt es an zu nieseln, davon stand noch eine halbe Stunde vorher nichts in der Wetter-App obwohl der ganze Himmel voller grauer Wolken war. Wieso können die das nicht besser?
Dann koche ich das Abendessen für die nächsten zwei Tage vor. Ich habe die Vorstellung, dass der Termin Stunden dauert und ich hinterher völlig fertig bin. Dabei ist eigentlich vom Schätzpreis her schon klar ist, dass es nicht länger als 1-2 Stunden dauern wird. Und es ist auch klar, dass es anders wird als beim letzten Tattoo, bei dem es mir im Vorfeld bereits schlechter ging. Beim dem so viel schief ging, wie bei einer schlechten Beziehung, in der ich zu dem Zeitpunkt ja auch noch war.
Nach dem Kochen habe ich aber doch noch eine Stunde Leerlauf und mache etwas Vernünftiges: ich schreibe.
Die Aufregung ist wie ein Energieleck. Energie fließt ab, Adrenalin läßt mich hochtourig laufen.
Was kann ich während des Stechens tun, um mir zu helfen?
Darauf achten, bequem zu sitzen (soweit möglich).
Verbindung zur Tätowiererin aufnehmen.
Auf mich achten, mich 'im Arm halten'.
An die Möwen, den Nachmittag denken.
Notfalls einen neuen Termin machen.
Wovor habe ich Angst? Vor den Schmerzen? Ja, ein bisschen aber die habe ich ja bei allen bis auf das letzte Tattoo gut ertragen. Ich habe Angst, dass es so wird wie beim letzten Tattoo, wo mein Körper gesagt hat 'Schluß' und ich nicht darauf gehört habe. Wo die Schmerzen, nicht beim Stechen sondern beim Abwischen der Haut, wirklich sehr unangenehm waren, vielleicht einfach weil die Tätowiererin es nicht gut gemacht hat. Wo ich nichts gesagt habe, bis es zu spät war. Wo ich in eine sehr, sehr unangenehme Situation gekommen bin. Wo ich das Gefühl hatte, versagt zu haben.
Ich habe Versagensangst. Die kenne ich ja sehr gut, hat trotzdem gedauert, bis ich sie wiedererkannt habe.
Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering, dass es wieder so wird wie beim letzten Mal.
Egal was passiert, ich bin bei mir. Niemand ist ich.
Und dann gehe ich los. In der Straßenbahn sehe ich, dass S einen Status hat und schaue ihn nach kurzem Zögern an. Lenkt mich vielleich von der Nervosität ab, auch wenn es weh tut. Es sind Bilder der Hochzeit ihrer Freundinnen, ich freue mich für die beiden und schreibe ihr das. Eine kurze Antwort, meine nächste Nachricht wird nicht gelesen. Unangenehmes Gefühl aber ich wollte ja Ablenkung, be careful what you wish for.
Ich mag das Studio, fühle mich in den tiefen Lesersessln des Warteraums wohl. Die Tätowiererin ist freundlich und nett, strahlt Sicherheit aus.
Wir legen Größe und genaue Position des Tattoos fest, dann geht es los. Ich liege ganz bequem und die Dancefloor Musik hat gefühlt ungefähr den Rhythmus meines Herzschlags. Ist mir lieber als die chillige Musik im anderen Studio, zumindest in dieser Situation.
Anfangs sprechen wir ein bisschen, dann fällt mir nichts mehr ein und es fallen nur noch kurze Bemerkungen. Als ich das erste Ziehen spüre, habe ich Angst, dass mein Körper anfängt, wild zu zucken. Macht er aber nicht. Nach einer Weile sagt sie, dass sie jetzt über dem Schlüsselbein ist und es weh tun könnte, ich mache mich auf mehr Schmerz gefasst aber der bleibt aus. Scharfes Ziepen an weicheren Stellen scheint mir mehr auszumachen als die Stelle am Knochen. Der Schmerz ist so wie ich ihn kenne, unangehem aber erträglich. Das Wegwischen der Farbe tut überhaupt nicht weh bei ihr und ich bin sehr erleichtert.
Zwischendurch bewege ich die Füße, korrigiere meine Position aber halte es gut aus, obwohl ich auf dem Rücken und damit auf meiner Narbe liege. Die Liege ist aber sehr gut gepolstert, ich habe keine Narbenschmerzen.
Ich stelle mir vor, dass S hier wäre und meine Hand halten würde. Wünsche mir es. Denke an die Möwen, das Flattern, das Geräusch und den Wind der Flügelschläge. An den Glaubenssprung, den ich an diesem Nachmittag gemacht habe, als S mich fotografiert und gefilmt hat.
Meine Energie reicht für die Sitzung, hätte auch noch länger gereicht. Es dauert nur eine Stunde, die Schmerzen sind völlig erträglich. Sie hat es toll gemacht und ist ab sofort meine Lieblingstätowiererin. Ich bin erleichtert.
Und ich merke, dass die andere Tätowiererin mit ihrem unnötig festen Abwischen der Farbe einfach den Schmerzbogen bei meinem Körper überspannt hat. Vielleicht auch, weil es so unnötig war. Den Schmerz des Stechens kann man nicht vermeiden, diesen Schmerz hätte man vermeiden können. Mein Körper hat sich gewehrt und ich habe nicht auf ihn gehört.
Ich bin froh, dass die Erfahrung diesmal so positiv war. Fahre nachhause, es ist noch so früh. Lege meinen Rucksack ab, gehe auf Toilette und schreibe kurz ein paar Sätze auf. Dann gehe ich eine Runde spazieren, das Adrenalin weggehen, runterkommen. Auf dem Spaziergang regnet es ziemlich, deshalb spare ich mir den Abstecher durch den kleinen Park und als ich fast wieder zuhause um die Ecke biege, sehe ich einen Regenbogen. Wie schön und kitschig passend.
Zuhause sehe ich, dass ich meine Schrift von vorhin kaum lesen kann, da war wirklich noch Adrenalin im Spiel. S hat geantwortet, auch das beruhigt. Sie schreibt von ihrer Arbeit. Ich schreibe auch T, schicke ihr ein Bild vom Tattoo.
Dann Couch, TV und Handy, ganz entspannend. Nach dem Essen fühle ich mich angenehm voll und müde. Es tut mir leid, dass S Stress auf der Arbeit hat und ich schreibe ihr das. Ich würde sie gerne in den Arm nehmen, das schreibe ich aber nicht.
Schaue Let's Dance bis zur zweiten Werbung und verschiebe den Rest auf morgen, mache das Licht aus und merke, dass ich nicht auf meiner Schlafseite liegen kann wegen des Tattoos. Etwas Restunruhe ist noch in mir, aber es dauert nicht allzulange, bis ich einschlafe.
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