Mittwoch, 23. Juli 2025
23.07.25
In 20 Minuten gehe ich los mit meinem Rollköfferchen.
Meine Energie ist verbraucht, ich habe keine regeneriert in den letzten Wochen. Ich hoffe es reicht, um die Fassung zu bewahren. Sturm im Kopf.

... link


Dienstag, 22. Juli 2025
22.07.25
Die Angst vor der Punktion hebe ich für das nächste Mal auf. Stattdessen erstmal eine zweite OP, morgen. Aus Sicherheitsgründen noch "eine Scheibe abheben", sagte die Ärztin, als ob es Wurst wäre. Der Abstand zum gesunden Gewebe war zu schmal.
Aber ok, es scheint keine ungewöhnliche Sache zu sein, nach den Reaktionen der Profis, denen ich davon erzählt habe. Die Laien, so wie ich und S, sind beunruhigt und beängstigt.

Ich fühle mich ängstlich und betäubt, verlangsamt und gleichzeitig hektisch. Unruhe, die nicht mehr zu vergehen scheint, die mich nachts stundenlang nicht schlafen lässt.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es irgendwann vorbei ist. Ist es ja vermutlich auch nicht. Ich werde mich nie wieder sicher fühlen. Also so sicher, wie man sich halt fühlt, wenn man theoretisch weiß, was alles für eine Scheiße passieren kann, aber praktisch noch nichts davon eingetroffen ist. Als ob ich mit Gewalt aus meiner Tagtraumwelt gerissen wurde und sie dabei kaputt gegangen ist. Jetzt stehe ich vor den Scherben meiner gedanklichen Fluchten, kauere mich zusammen und erwarte nur noch Schlimmes. Ich hoffe wirklich, dass da noch etwas zu retten ist. Es mag ja sein, dass man der Realität ins Auge schauen soll usw., aber es muss doch aushaltbar sein.

Die verdammten ständigen Hitzewallungen tragen nicht dazu bei, mich in der Realität wohl zu fühlen. Im Moment ist es wieder schlimmer, vermutlich kumuliert sich da was mit der Angst vor morgen. Ich hab das Gefühl, nicht gut vorbereitet zu sein. Nicht so viel Kraft zu haben wie letztes Mal, innerlich nicht so gut darauf eingestellt zu sein. Wo soll es auch herkommen, ich habe die letzten 5 Wochen nur ausgehalten und mich zweimal sehr schlimm mit S gestritten. Das Einzige, was sich angesammelt hat, war Wundwasser, aber keine neue Kraft.

Trotzdem, ich werde das morgen überleben und es wird weitergehen. In drei Tagen bin ich wieder bei der Katze.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 11. Juli 2025
11.07.25
3,5 Wochen ist das erst her, diese OP, es kommt mir vor wie ein anderes Leben. Ich bin ein anderer Mensch und das stimmt ja auch irgendwie. Aber nicht besser, es fühlt sich hoffnungsloser an, mit weniger Fluchtmöglichkeiten.

Und wieder, immer noch, habe ich akute Angst.

Gleich Termin im Brustzentrum, die OP-Nachbesprechung, ich bekomme den Befund der Pathologie und, obwohl der Befund ja viel wichtiger ist, habe ich akut mehr Angst, ganz groß viel Angst, vor dem erneuten Abpunktieren des Wundwassers aus der Wunde in der Brust.
Das hat mich geschockt vor 9 Tagen, seitdem bin ich klein und geduckt und möchte in einer Ritze verschwinden wie ein kleines Insekt.

Ich kann keine Schmerzen. Keine Schmerzen, die mir von anderen zugefügt werden. Menschen, die in meinen Körper pieken, das geht gar nicht.
Ich möchte mich auflösen, komplett verschwinden, ich habe kaum geschlafen, meine Denken hat den Wendekreis eines Kreuzfahrtschiffes. Ich fühle regelrecht mein Hirn an meinen Schädel schwappen, so müde bin ich.

Später werde ich erleichtert sein, oder es geht mir noch viel schlimmer. Ich hoffe auf erleichtert.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 22. Mai 2025
Das komische Kind
Ich scheine allein zu sein auf dem Flur, es fühlt sich seltsam leer an, als ob ein Ausnahmetag wäre. Es ist aber nur früh und es ist vor Ostern, viele haben Urlaub. Und es ist grau und bedeckt draussen, die Art von Wetter, die mir Erinnerungen an die Grundschulzeit macht. Termine mit Oma, wegen denen ich nicht in die Schule musste. Schluckimpfung, die alte Zahnärztin Fr. Fischer, die lieb war. Was wäre geworden, wenn die nicht so alt gewesen wäre und mich hätte weiterbehandeln können? Zeitstränge, die es nie gegeben hat.

Regenwetter macht mir ein geborgenes Gefühl, ein aus der Zeit gefallenes Gefühl. Es sind Zeitanomalien, das Gefühl, in zwei Zeiten gleichzeitig zu sein. Vielleicht werden Zeitwände dünner im Regen und bei trübem Licht. Oder Erinnerungen stärker.

Im Aufzugschacht rumpelt es, wenn die Kabine vorbei fährt, die Türen zum Treppenhaus gehen auf und fallen wieder zu, Schlüssel drehen sich in Schlössern. Stimmen sind zu hören, leider bin ich doch nicht allein hier auf dem Flur.

'Die grüne Wolke' hat mir Unbehagen gemacht als Kind, jetzt wünsche ich sie mir manchmal herbei. Aber das Erwachsenenhirn macht sich natürlich sofort Sorgen. Was wenn niemand mehr die Atomkraftwerke beaufsichtigt, oder was sonst noch so alles außer Kontrolle geraten kann. Dann habe ich nicht viel vom Alleinesein, oder nicht lange zumindest.

Wie lange kann man mit Tüten rascheln? Dann hört es auf. Ich habe den Impuls, nachzuschauen, was da ausgepackt wurde. Dann raschelt es wieder, ein komisches Geräusch. Ich gehe zur Kaffeemaschine und um zu schauen, wer da raschelt. Es war nur ein Kollege, der seinen Arbeitsplatz aufgebaut und ein Brötchen gegessen hat.

Mein ewiges Dilemma. Solche Angst vor Menschen, solche Sehnsucht danach, nicht mehr einsam zu sein. Wie ein Hund an der Kette, der sich aus Angst vor den Menschen duckt und doch gestreichelt werden möchte.

Wie ein Haustier wurde ich gehalten und so fühle ich mich auch. Die Schrecken, die ich kenne, geben Sicherheit. Gleichgültigkeit und Leckerlis für nichts. Dinge wurden nach mir geworfen und ein Stück Schokolade gegeben, wenn ich mir weh getan hatte. Einsamkeit im Dunklen, im Regen, unter der Bettdecke, wenn das Grauen kam. Reglos liegen, der Schweiss rinnt mir am ganzen Körper herunter. Nicht bewegen, die Angst ist so groß. Mich in mir verstecken. Mit niemandem reden, niemand hört zu, niemand fragt, niemand sieht etwas.

Das komische Kind. Das unauffällige Kind. Das Kind, für das sich niemand interessiert. Aufmerksamkeit, wenn sie vorkommt, ist immer auch stochern, ärgern, testen. Abschätzig, mit mir ist nichts los. Stochern, ob ich reagiere. Ich krümme mich zusammen, ziehe mich zurück. Weine vor Sehnsucht.

Mich müde schluchzen, mich in den Schlaf weinen. Niemand sieht mich, niemand interessiert sich für mich.

Wut und Angst. Der Hund kläfft an der Kette, die Augen sprechen von unbändiger Verzweiflung.

Es wird ein bißchen heller, der Tag schleicht voran und ich möchte nachhause. Möchte spielen, alleine, wie immer. In einer Ecke, alleine, mit gesenktem Kopf. Mich wegträumen, in eine hellere Welt, wo es Lachen und Aufmerksamkeit und Geborgenheit gibt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 14. Mai 2025
14.05.25
Vor Wochen habe ich etwas geschrieben und nicht gepostet. Zu viel Inneres, zu viel, selbst für meine Verhältnisse.

Aber vielleicht hilft Schreiben doch.

Ich fühle mich gehetzt, schrecke hoch, kann nicht ruhig werden, Gedanken rotieren. Ich habe vermutlich so was wie Angstattacken, keine Ahnung. Ich möchte weglaufen und bin gelähmt, starrsteif schaue ich zu, wie mein Sein in einer Schleife gegen eine Wand fährt, immer wieder.

Ich sehe das Ende meines Lebens, schlittere ihm entgegen, ohne Halt, ohne letzte Pause. Ohne etwas Schönes zu sehen, alles nur noch Upside Down.

Full blown Episode von irgendwas, Depression vielleicht, verzweifelt in die Phantasie flüchten, mein Körper behindert mich.

Ich sehe keinen Ausgang aus diesem Zustand, wie ging das denn noch? Den Boden berühren? Einen Moment der Ruhe, des Nichtgehetztwerdens finden. Mich umsehen und mit dem Aufräumen anfangen. Alleine sein, das war auch wichtig. Aufhören, mich zu strafen. Aushalten.

... link


Dienstag, 7. Januar 2025
07.01.25
Vielleicht doch wieder schreiben.

Aber aufpassen, dass ich nichts schreibe, das ich nicht bin. Meistens klappt das ja auch. Die Wörter müssen eine Verbindung zum Bauch haben, es muss an einer ganz bestimmten Stelle ziehen, damit sie richtig sind. Ist ja keine Literatur hier, nur ein Überdruckventil und das Wichtigste ist, dass der Druck nachlässt.

Angst vor der Reaktion der anderen ist ein Riesending bei mir. Es prägt mein Verhalten, geradezu mein Sein. Angst vor Bestrafung, vor Liebesentzug, vor Spott. Vor dem Ausgeschlossensein.

Rückzug in mein Inneres, Selbstbestrafung, Selbstvernachlässigung sind meine Dis-Comfort-Zone.

Das neue Jahr macht mir Hoffnung, Freude, ein bisschen Euphorie. Weil es neu und frisch ist und weil ich mich total auf Urlaub freue. Urlaub, der noch gar nicht geplant ist aber irgendwie verheißungsvoll am Horizont steht. Ein Bild von Sonne, trockene Wärme, helles Licht, Unbefangenheit, Sand unter den Füßen, der Geruch von gebratenem Fisch.

Nur eine Woche, denn die Katze ist sehr alt inzwischen und sehr gebrechlich. Und sie vertraut nur mir. Es ist schwer, sie zurückzulassen, der Gedanke, dass sie mir wegstirbt, wenn ich nicht da bin, dass ich sie dabei alleine lasse, sie nicht in meinen Armen halte, wenn sie stirbt, ist unerträglich.

Warum fühle ich diese Verantwortung so übergroß, so stark, dass ich mich dafür so einschränke? Weil ich in den schlimmsten Momenten alleine war?
Ich weiß es nicht. Verantwortung ist auch so ein Riesenthema. Immer alles schuld sein.

Das Jahr ist neu, die Themen sind geblieben. Trotzdem ist es anders. Ich bin anders. Ich habe doch etwas erkannt letztes Jahr, etwas gelernt, mein Blick ist ein anderer, wenn auch nur um ein paar Grad.

Und ich weiß immer noch nicht, was mir Freude macht. Wohlgefühl ist immer noch nur das zeitweise Nachlassen des Schmerzes, des Drucks, des Stress. Vielleicht ist das ja normal.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 26. November 2024
26.11.24
Ich mag den frühen Morgen. Um 4:00 Uhr bin ich noch allein auf der Welt. Die Menschen sagen, das wäre noch Nacht, aber das stimmt nicht. Die Katze hat Hunger, der Morgen ist fühlbar, die kühlste Stunde.

Gestohlene Stunden, in denen ich kindlich sein kann. Spielen kann. Fragil, unsicher. Immer kurz vor einem Anfall, aber als ob ich mir je einen Anfall erlaubt hätte. Als ob ich nicht wüßte, wie unbarmherzig mir dann auch noch die letzte Liebe entzogen würde.

In die Selbstverletzung dressiert, unsichtbar natürlich. Innerlich. Selbstverachtung, Selbstverletzung, Selbstqual.
Still, unsichtbar. Nur das Lächeln gelingt mir nicht. Das merken sie immer. Was machst du für ein Gesicht? Lächel doch mal. Viel schöner bist du, wenn du lachst, als wenn du eine Schnute machst. Bist du schlecht gelaunt?

Nein, ich bin nicht schlecht gelaunt. Das ist mein Normalzustand. Ich erwarte keine Freude, ich erwarte nicht, dass etwas passiert, das mir gefällt. Ich hoffe, ich kann in Deckung bleiben, Ich hoffe, ich werde nicht bloßgestellt, nicht vorgeführt, nicht aktiv ausgeschlossen oder angefahren. Ich habe Angst, immer.

Wenn mir die Tage Angst machen, möchte ich das Fenster schließen und weiter schlafen. In den Schlaf fliehen, wo nichts so furchtbar ist wie in der Welt der Menschen.

Ich versuche ja, auch ein Mensch zu sein, aber ich weiß, dass ich nicht dazu gehöre.

Der Tag beginnt, wenn die Menschen sich aus ihren Betten wälzen, laut stöhnend, denn Rücksicht müssen nur die anderen nehmen. Sie starren in der Straßenbahn, unverschämt, unverholen, denn anders sind immer nur die anderen. Sie lästern, rempeln, regen sich auf. Nehmen sich etwas heraus.

Ich schaue auf den Boden. Denke mich weg.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 17. August 2024
Festhalten
Anfang des Jahres wollte ich anfangen, Dinge zu finden, die mir Freude machen. Das hat nicht so richtig geklappt. Nicht so, wie ich es mir gewünscht hatte. Spazierengehen, das war ein, eigentlich nur halbwegs überraschendes, Ergebnis dieser Suche. Die Tätigkeit des Spazierengehens, die Bewegung im Körper, das leichte Rütteln von den Schritten. Unbedingt alleine gehen, in meinem Tempo. Die ständige Verkrampftheit im Bauch, das ständige Unwohlsein wurde dadurch gemildert. Es tat mir gut, ich konnte dabei denken. Vielleicht wie wenn man ein Kind zur Beruhigung auf dem Arm hält, dann wippt man es ja auch so leicht, und im besten Fall hört es dann auf zu schreien.

Das Spazierengehen habe ich vernachlässigt in den letzten zwei Monaten. Und anderes auch, ich habe mich vernachlässigt. Es geht nur noch darum, sich irgendwo festzuhalten, nicht wieder komplett den ganzen Berg herunterzurutschen. Nicht wieder ganz unten anzukommen.

Das Wetter ist nur ein Anteil daran, es ist unangenehm draußen. Ich sehne mich nach dem Herbst.

Ich fühle wieder so viel Streß, dass ich Schreien will. Um mich schlagen will. Jemand ohrfeigen will. Was ich nicht mache, noch nie gemacht habe. Ein Schritt, den ich nie gehen werde. Es gibt für alles Grenzen.

Und ich weiß ja, dass ich alleine bin. Durchdrehen bringt keine Aufmerksamkeit, nur Verachtung und Isolation. Ich bin eine Frau, ich bin leise, ich schade mir halt selbst, es merkt niemand.

Ich gehe gleich spazieren. Egal, wie schwül es draußen ist. Ich bin es mir schuldig.

Und Schreiben. Schreiben schüttelt auch Dinge zurecht im Bauch.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 14. August 2024
14.08.24
Es ist Mittwoch. Und es ist ca. zwei Monate her, dass ich zuletzt etwas geschrieben habe. Da war ich in Urlaub und krank.

Seit dem bin ich wieder ein Stück abgerutscht, in Richtung des Abgrunds. Aber ich kann den Himmel noch sehen, sozusagen. Ist ja eh alles nur Metapher. Das Gefühl des Rutschens, der Haltlosigkeit, der Desorientierung ist jedoch durchaus real für mich. Ich habe mich wieder verloren, die Verbindung zu mir, die neu und noch ganz am Anfang war. Ich konnte sie nicht gegen den Ansturm, den S bei mir verursacht, verteidigen. Wie auch immer.

Der Infekt war heftig und hat noch lange nachgewirkt. Aber den spüre ich nun nicht mehr.

Ich vermisse meine Struktur, meinen Tagesablauf wie er war, als ich alleine war. Langweilig vielleicht, aber hat mir Sicherheit gegeben. Jetzt habe ich meine Abläufe nicht mehr unter Kontrolle. Also eigentlich natürlich schon, es liegt ja an mir, ich muss es ja nur tun, blabla. Uneigentlich habe ich nicht die Energie dafür.

Immer läuft es auf die Energie hinaus.
Warum habe ich davon so wenig?
Warum nimmt es mir so viel davon, einfach nur zu überleben?
Warum fühle ich mich nur alleine sicher?

S ist ein paar Tage verreist und das ist mir ganz recht. Der Gedanke an ihre Rückkehr löst schon wieder Stress aus. Ich müsste mit ihr reden, glaube aber nicht daran, dass wir ein Gespräch führen können, nach dem ich mich besser fühlen würde. Nachdem ich dass Gefühl hätte, dass sie mich sieht. Bei dem sie mich nicht nerven würde.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 27. Februar 2024
Zwei Monate
27.02.24, zwei Monate nach der Trennung.

Zwei Monate klingt irgendwie nach nichts. Nicht lang, nicht kurz. Ich sehe S nicht mehr so oft in meiner Wohnung, diese Erinnerung läßt nach, ist aber auch nicht weg. In meiner Küche sehe ich sie seltener, am Schreibtisch hoffe ich noch, dass sie hereinkommt, nur in ihrem Schlafshirt, eine Umarmung bevor sie einen Schluck Cola trinkt und wieder ins Bett geht.

Wenn ich unterwegs bin, sehe ich sie vor mir, wie sie auf mich zukommt, zuversichtlich, selbstbewußt, leichten schnellen Schrittes, eins mit ihrem Körper.

Ich vermisse sie sehr, es tut weh.

Gefühle brennen noch in mir, Sehnsucht, Vermissen, Schmerz. Liebe. Reue, zerschlagene Hoffnung, Ärger. Nicht-Akzeptieren und gleichzeitig das schreckliche Gefühl, es nicht beeinflussen zu können, sie nicht aufhalten zu können, machtlos zu sein. Zurückzubleiben.

Ansonsten: Es fühlt sich richtig und gut an, leichter und kräftiger zu werden. Es fühlt sich sehr richtig an, raus aus der Wohnung zu gehen und einfach zu gehen, spazieren, mich bewegen. Es fühlt sich richtig und gut an, viel aufzuschreiben. Es fühlt sich richtig und gut an, meine Wohnung aufgeräumt und einigermaßen sauber zu halten. Es riecht gut hier. Es ist mein Zuhause. Und es ist natürlich auch richtig und gut, nicht mehr zu rauchen, auch wenn ich da kaum dran denke.

Therapie ja oder nein und wenn ja, wie, ist ein wichtiges Thema. Ich möchte es machen, auch wenn da wohl der Wunschtraum des "Behandlung machen, Pillen schlucken, alles wieder gut" mitschwingt, was eben nur ein Wunschtraum ist.

Mir selbst vergeben, mich akzeptieren, meine Gefühle fühlen, auch so eine Floskel, die ich aber gerne können möchte. Im Film wäre ich jetzt ein Typ im Unterhemd mit blutenden Füßen, der in einer apokalyptischen Landschaft im glühenden Ascheregen steht und schreit "do your worst, I'll take it on" und dann von einem riesigen fluffigen Kaninchen plattgewalzt wird.

Zwei Monate sind nichts. Mein Synonym für Weitergehen war S, wie gehe ich nun alleine weiter?

... link (0 Kommentare)   ... comment