Samstag, 27. Januar 2024
26.01.24
garelia, 06:06h
Freitag. Wieder Wecker auf 5:00 wegen frühem Arbeitstermin. Die schwerhörige Katze sitzt ab 4:30 auf meiner Hüfte und brüllt mich mit ihren Frühstückswünschen wach.
Knapp 4,5 Stunden Schlaf aber es ist Freitag und um 13:00 muss ich dann schon los zum Kaffeetrinken mit T., freue mich drauf.
Stressige Arbeitsanfrage am Morgen, die mich in Alarmbereitschaft versetzt, sich aber eine Stunde später in Luft auflöst. Ich reagiere mit starker Abwehr und merke kurz danach, wie unnötig das ist. Nicht belastbar, das klingt so zum Kotzen aber ist vermutlich gerade echt mein Zustand.
Das ist umso bitterer, als ich S. schon oft abfällig über nicht belastbare Kolleginnen habe sprechen hören. Das Minderwertigkeitsgefühl brennt in meinen Wunden.
In meinem Gefühl bleibe ich die ewige Außenseiterin, die nicht dazu gehört, weil sie die Spielregeln einfach nicht lernen kann.
Der Vormittag ist insgesamt eher traurig, mir kommen ein paar mal die Tränen. Gefühlsmischung: Verletztheit, Wut, Reue, Scham, Trauer, Vermissen, Verzweiflung, Sehnsucht. Kann ich nicht empfehlen.
Ich möchte nicht getrennt sein. Ich möchte mit S. zusammen sein. Aber wir haben es nicht hinbekommen. Ich muss irgendwie lernen, damit zu leben. Wobei das "ohne sie weiterleben" ja von alleine kommt, da ich keine Wahl habe. Also eher: Ich muss lernen, so gut mit mir zu leben, dass ich beim nächsten Mal besser für mich eintreten kann. Und nicht nur beim nächsten Mal Beziehung sondern auch beim nächsten Mal, wo ich merke, dass ich übermäßig gestresst auf "Forderungen" reagiere. Soweit die Theorie.
Es regnet heftig, wenigstens ist diesmal also klar, dass ich einen Schirm brauche.
Nach der Arbeit 15 Min WoW, macht aber keinen Spaß.
Das Treffen mit T. ist sehr schön. Wenn auch unbequem, obwohl es bequem aussieht. Wir treffen uns in einem sehr kleinen Café, sitzen auf einem 2er Sofa, trinken warme Getränke und reden sehr viel. Wegen dem Sofa sitze ich wieder verdreht, diesmal aber die andere Richtung. Stühle wären aber nicht besser, deshalb war das Sofa eine gute Idee. Das Reden funktioniert sehr gut, seit langem habe ich mal wieder das Gefühl, dass mir jemand richtig zuhört und auch selbst offen redet.
Wir haben eine 20 Jahre große Kontaktlücke, deshalb gibt es reichlich Themenauswahl. Bei mir geht es natürlich hauptsächlich um die akute Trennung, ansonsten reißen wir einige Themen und Lebensereignisse an, reden viel über Gesundheit, die wir in unserem Alter nicht mehr ignonieren können, und über Therapie.
Einiges lasse ich weg, z. B. als ich über M. erzähle aber das ist halt auch ein Riesenthema für sich, zu viel für heute. Ich rede viel aber bin dabei nicht "nah bei mir", ich weine nicht, als ich über S. rede und gebe eher einen Kopf-Bericht ab, als dass ich mein Herz sprechen lasse. Ist vielleicht auch einfach angebracht in diesem Rahmen.
Wenn ich mich erzählen höre, wird es für mich selbst schwer zu verstehen, warum S. und ich das auf diese Weise so lange durchgehalten haben. Warum ich bei der ersten, ganz schlimmen Verletzung keinen Stop eingelegt habe, also einen richtigen Stop, und stattdessen einfach weitergemacht, obwohl ich danach im Schneckenhaus war.
Vielleicht weil ich schon zu Beginn der Beziehung nicht ehrlich war, als es mir eigentlich erheblich zu schnell ging. Weil ich es so gewohnt bin, nicht zu sagen was ich möchte, um zu vermeiden, dass ich verlassen werde. Und weil das unfair ist und ich weiß, dass ich mich damit ins Unrecht setze und das dann einfach niemals zugeben kann ohne alles in Frage zu stellen und damit dann erst recht verlassen zu werden.
Vielleicht glaube ich immer, dass andere nicht ehrlich sind, weil ich es selbst nicht bin.
Wir sagen, dass wir das wiederholen möchten und verabschieden uns nach knapp 2,5 Stunden. Auf dem Rückweg gehe ich noch in den Supermarkt und kaufe Lebensmittel für die Mahlzeiten bis Dienstag. Ich habe übrigens keinen Schirm gebraucht, hatte ihn aber dabei.
Ich bin hungrig, als ich zuhause ankomme und bereite mein Essen zu, während ich bei den verpassten Dschungelfolgen aufhole. Eine der jungen Frauen verrennt sich vor den kritischen Augen der Mitcamper und der Nation weiter in etwas, von dem wohl nur sie selbst weiß, worum es da wirklich geht. Sie setzt sich ins Unrecht und verscherzt sich einige Sympathien. Ich habe das Gefühl, dass sie einfach mal ganz fest in den Arm genommen werden und sich ausweinen muss aber vielleicht schließe ich da auch von mir auf andere. Jedenfalls relate ich mit ihr, um im Jargon zu bleiben und finde es sehr schade, was da passiert. Zwei der anderen Camper verlieren in Folge 6 komplett meinen Respekt, ich mag sie einfach nicht. Ich habe insgesamt drei Favoriten und bin gespannt, wie es weitergeht.
Um 21:00 Uhr fallen mir die Augen zu.
Knapp 4,5 Stunden Schlaf aber es ist Freitag und um 13:00 muss ich dann schon los zum Kaffeetrinken mit T., freue mich drauf.
Stressige Arbeitsanfrage am Morgen, die mich in Alarmbereitschaft versetzt, sich aber eine Stunde später in Luft auflöst. Ich reagiere mit starker Abwehr und merke kurz danach, wie unnötig das ist. Nicht belastbar, das klingt so zum Kotzen aber ist vermutlich gerade echt mein Zustand.
Das ist umso bitterer, als ich S. schon oft abfällig über nicht belastbare Kolleginnen habe sprechen hören. Das Minderwertigkeitsgefühl brennt in meinen Wunden.
In meinem Gefühl bleibe ich die ewige Außenseiterin, die nicht dazu gehört, weil sie die Spielregeln einfach nicht lernen kann.
Der Vormittag ist insgesamt eher traurig, mir kommen ein paar mal die Tränen. Gefühlsmischung: Verletztheit, Wut, Reue, Scham, Trauer, Vermissen, Verzweiflung, Sehnsucht. Kann ich nicht empfehlen.
Ich möchte nicht getrennt sein. Ich möchte mit S. zusammen sein. Aber wir haben es nicht hinbekommen. Ich muss irgendwie lernen, damit zu leben. Wobei das "ohne sie weiterleben" ja von alleine kommt, da ich keine Wahl habe. Also eher: Ich muss lernen, so gut mit mir zu leben, dass ich beim nächsten Mal besser für mich eintreten kann. Und nicht nur beim nächsten Mal Beziehung sondern auch beim nächsten Mal, wo ich merke, dass ich übermäßig gestresst auf "Forderungen" reagiere. Soweit die Theorie.
Es regnet heftig, wenigstens ist diesmal also klar, dass ich einen Schirm brauche.
Nach der Arbeit 15 Min WoW, macht aber keinen Spaß.
Das Treffen mit T. ist sehr schön. Wenn auch unbequem, obwohl es bequem aussieht. Wir treffen uns in einem sehr kleinen Café, sitzen auf einem 2er Sofa, trinken warme Getränke und reden sehr viel. Wegen dem Sofa sitze ich wieder verdreht, diesmal aber die andere Richtung. Stühle wären aber nicht besser, deshalb war das Sofa eine gute Idee. Das Reden funktioniert sehr gut, seit langem habe ich mal wieder das Gefühl, dass mir jemand richtig zuhört und auch selbst offen redet.
Wir haben eine 20 Jahre große Kontaktlücke, deshalb gibt es reichlich Themenauswahl. Bei mir geht es natürlich hauptsächlich um die akute Trennung, ansonsten reißen wir einige Themen und Lebensereignisse an, reden viel über Gesundheit, die wir in unserem Alter nicht mehr ignonieren können, und über Therapie.
Einiges lasse ich weg, z. B. als ich über M. erzähle aber das ist halt auch ein Riesenthema für sich, zu viel für heute. Ich rede viel aber bin dabei nicht "nah bei mir", ich weine nicht, als ich über S. rede und gebe eher einen Kopf-Bericht ab, als dass ich mein Herz sprechen lasse. Ist vielleicht auch einfach angebracht in diesem Rahmen.
Wenn ich mich erzählen höre, wird es für mich selbst schwer zu verstehen, warum S. und ich das auf diese Weise so lange durchgehalten haben. Warum ich bei der ersten, ganz schlimmen Verletzung keinen Stop eingelegt habe, also einen richtigen Stop, und stattdessen einfach weitergemacht, obwohl ich danach im Schneckenhaus war.
Vielleicht weil ich schon zu Beginn der Beziehung nicht ehrlich war, als es mir eigentlich erheblich zu schnell ging. Weil ich es so gewohnt bin, nicht zu sagen was ich möchte, um zu vermeiden, dass ich verlassen werde. Und weil das unfair ist und ich weiß, dass ich mich damit ins Unrecht setze und das dann einfach niemals zugeben kann ohne alles in Frage zu stellen und damit dann erst recht verlassen zu werden.
Vielleicht glaube ich immer, dass andere nicht ehrlich sind, weil ich es selbst nicht bin.
Wir sagen, dass wir das wiederholen möchten und verabschieden uns nach knapp 2,5 Stunden. Auf dem Rückweg gehe ich noch in den Supermarkt und kaufe Lebensmittel für die Mahlzeiten bis Dienstag. Ich habe übrigens keinen Schirm gebraucht, hatte ihn aber dabei.
Ich bin hungrig, als ich zuhause ankomme und bereite mein Essen zu, während ich bei den verpassten Dschungelfolgen aufhole. Eine der jungen Frauen verrennt sich vor den kritischen Augen der Mitcamper und der Nation weiter in etwas, von dem wohl nur sie selbst weiß, worum es da wirklich geht. Sie setzt sich ins Unrecht und verscherzt sich einige Sympathien. Ich habe das Gefühl, dass sie einfach mal ganz fest in den Arm genommen werden und sich ausweinen muss aber vielleicht schließe ich da auch von mir auf andere. Jedenfalls relate ich mit ihr, um im Jargon zu bleiben und finde es sehr schade, was da passiert. Zwei der anderen Camper verlieren in Folge 6 komplett meinen Respekt, ich mag sie einfach nicht. Ich habe insgesamt drei Favoriten und bin gespannt, wie es weitergeht.
Um 21:00 Uhr fallen mir die Augen zu.
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