Mittwoch, 3. Januar 2024
02.01.24
Dienstag.

Unruhige Nacht, oft aufgewacht mit viel Durst. Um 5:00 Uhr schließlich aufgestanden, Kaffee gekocht, Katze versorgt und an den Rechner gesetzt. Gebloggt. Mein Deo und eine Seife bestellt, die es hier im Laden nicht gibt.

Eine Zigarette auf dem Balkon geraucht. Die Nacht war nicht erholsam, ich bin müde und traurig.

Geduscht, nach 3 Tagen das erste Mal. Ab heute geht die Arbeit wieder los. Ich mache jetzt seit 3 Jahren fast nur noch Homeoffice. Es kommt mir gar nicht so lang vor.

Eingeloggt nach 10 Tagen Urlaub. Alles ist wie immer. Und alles ist anders, weil S. nicht mehr zu meinem Leben gehört. In meinem Leben klafft nun überall ihre Abwesenheit.

Zwischendurch schicke ich die Mail an unsere Paartherapeutin ab. Nächste Woche hätten wir den nächsten Termin gehabt. ... Wir beenden die Therapie, wir haben uns einvernehmlich getrennt, es ist traurig aber so am besten ...

Lauter Abschiede, alles loslassen, überall den Schmerz spüren.

Die Audiokonferenz mit dem Team ist wie immer, als ob nichts passiert wäre. Aber ich fühle mich wie ein anderer Mensch, wie komplett aus dem Alltag gefallen. Das merkt aber niemand.

Per Mail das Hotel für unser Wochenende abgesagt, es fallen Gebühren an, die ich sofort überweise. Wir hatten uns seit Jahren vorgenommen, mal in diesem Städtchen zu übernachten, dann hatte ich endlich gebucht und sie damit überrascht. Ich war stolz, mal diejenige zu sein, die eine Reise organisiert. Dann musste der Ausflug erst wegen Krankheit verschoben werden und nun wegen der Trennung abgesagt.

Loslassen. Fällt mir sehr schwer.

Spätes Frühstück. Es lohnt nicht, Zutaten für eine Einzelportion einzukaufen, dabei wird zu viel schlecht. Also gibt es wieder Pastinaken-Pancakes. Ich kriege nicht alles runter, obwohl es gut schmeckt. Aber dem Kind in mir kullern Tränen über die Wangen und es dreht den Kopf weg. Ich zwinge es nicht zum Essen. Der Appetit wird wieder kommen.

Halbherzig gearbeitet, ich bin abgelenkt. Rauche zu viel. Halte mich zu sehr an dem fest, was ich noch organisieren muss. Ich bin nicht bei mir, wie es wohl heißt in solchen Fällen. Um mich herum Abgründe aber ich gucke nicht hin, pfeife ein Liedchen und starre auf meine Aufgaben. Ich gestatte mir keine Zusammenbrüche.

Überlegt, was ich mir Gutes tun könnte aber es fällt mir nichts ein. Es fällt mir wirklich nichts ein, womit ich mir eine Freude machen könnte. Also worüber ich wirklich Freude empfinden würde. Kein Wunder, dass es mir so leicht fällt, Leute von mir fern zu halten. Was für ein Sauertopf bin ich eigentlich?

Draußen Dauerregen.

Dann habe ich doch etwas gefunden. Beim Scrollen in Mastodon einen guten Artikel über Maren Kroymann gefunden und gelesen, daraufhin spontan ein Ticket für Maren Kroymann live gekauft. Ist zwar erst in zwei Monaten aber was solls, da freue ich mich drauf!

Stichpunkte zum Urlaubsplan aufgeschrieben, den ich diese Woche einreichen soll. Nach 6 Jahren wieder die freie Auswahl, was ich wann machen möchte. Kein Stress mehr, wegen unterschiedlicher Vorstellungen von Urlaub. Das ist positiv. Doch, das ist positiv. Aber ich sehne mich doch grad so nach unseren Urlauben.

Nach der Arbeit durch den Regen zur Post gegangen. Draußen ist ebenfalls alles grau und sehr ungemütlich und der Schirm verstärkt den Tunnelblick. Paket gekauft, bzw. ein Stück Pappe, das zum Paket wird, wenn man es korrekt faltet. Außerdem Luftpolsterfolie, mehrere Paketscheine (falls ich mich verschreibe) und schwarze Stabilos. Ich habe Bauchschmerzen vor dem Brief, den ich zum Paket legen will. Was mir schwer fällt, ist das Schreiben, nicht die Formulierungen. Ich hoffe, die Stabilos helfen.

Zum Abendessen Reste von gestern. Ich esse auf der Couch im Wohnzimmer, vor dem Fernseher. Illusion von Geselligkeit, klar. Aber wenn es vielleicht hilft? Ich schaue eine Rateshow, die ich gerne mag und rate laut mit. Das ist ok. Besser als im Bett zu essen.

Gespült und mich bettfertig gemacht. So richtig mit Gesichtwaschen, Zahnseide vor dem Zähneputzen usw., was gut ist, denn das vernachlässige ich sonst oft.

Dann Netflix im Bett. Um 21:00 Uhr, pünktlich zum Ende der Staffel, kommt ein Angstanfall, plötzlich und sehr schnell. Ich spüre wie die Welle mich überrollt. Ich sehe mich krank, alt, allein, hilflos, mittellos, hoffnungslos, sinnlos. Die Welt wird zu einem Geisterhaus.
Ich stehe auf, gehe durch meine Wohnung, streichele meine Katze, mache Licht an. Nichts ist gut aber ich darf nicht in diesen Abgrund fallen. Es gibt niemand, der mich da wieder rausholt.

Zum Einschlafen eine Folge Wohnung 17 auf dem Handy geschaut und mich über die unglaubliche Farbharmonie gewundert. Wohnung, Klamotten, Haarfarben, alles top aufeinander abgestimmt. Sogar das Essen.

Beim Einschlafen gedacht, dass ich vielleicht doch jetzt schon mit dem Rauchen aufhöre.

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