Mittwoch, 29. Mai 2024
28.05.24
Dienstag. Ich muss zum Augenarzt, der Wecker steht auf 5:00 aber ich stehe um 4:35 auf. Die Katze meint es wäre Zeit, mäkelt dann am Frühstück herum. Ich sitze müde am Schreibtisch und habe Bauchweh vor der Untersuchung.

Gehe um 6:20 los, innere Unruhe nimmt mir den Atem. Muss einen langen Umweg fahren wegen der Brückensperrung und gleich auf dem Hinweg über eine Fußgängerbrücke, unter der Autos langfahren, meine Höhenangst kickt aber ich muss da lang, da durch und gehe und atme mich über die Brücke.

Komme pünktlich beim Arzt an, also etwas zu früh, da die Pupillen weit getropft werden müssen. Die Ärztin ist sehr nett, hat sich gemerkt, dass ich Angst habe und keine Lupe aufs Auge aufgesetzt haben möchte. Es ist alles ok, Sehnerv und Netzhaut sehen gut aus, ich atme auf. Mache mich auf den langen Rückweg, sitze mit Sonnebrille in der U-Bahn.

Sitze zuhause und kann immer noch nicht richtig atmen. Anspannung sitzt wie ein harter Knoten in meinem Bauch, meinen Eingeweiden. Ich fühle mich gehetzt. Mache mir noch einen Kaffee in der Hoffnung, dass die Tropfen schneller abgebaut werden. Spüle was gestern Abend liegen geblieben ist. Arbeiten kann ich so nicht, ich sehe unscharf, kann nicht fokussieren, mir ist schlecht. Ich bin krank geschrieben, schlechtes Gewissen habe ich trotzdem.
Später geht es besser, ich mache meinen Essensplan für die nächsten Tage und die Einkaufsliste.

Nachmittags kommt S, wir fahren zusammen einkaufen. Dann isst sie Pizza und ich mein Essen, Huhn mit Zucchini, Tomaten, Pinienkernen und viel Olivenöl. Ich möchte nicht tauschen. Ich spüle, während sie auf dem Balkon raucht.

Wir sind beide müde, sie schaut Fußball, ich möchte im Bett eine Doku auf Arte schauen, schlafe aber dabei ein. Ich bringe das Notebook ins Wohnzimmer und mache das Licht aus, kann dann nicht mehr einschlafen. Irgendwann geht es, aber die Nacht wird sehr unruhig.

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Dienstag, 28. Mai 2024
27.05.24
Montag. Der Wecker klingelt um 5:00 und zieht mich aus einem Traum, an den ich mich sofort fast nicht mehr erinnern kann. Jetzt, wo ich das hier schreibe, ist er komplett weg, nur noch ein Gefühl ist geblieben, das ich nicht beschreiben kann.

Ich schreibe wieder am Rechner, das passt einfach am besten.

Um 6:00 logge ich ins Homeoffice ein, habe sehr viel zu tun heute und kann nachmittags nicht lange machen, da ich zum Kieser muss. Habe richtig Zeitnot, dann noch der Feiertag diese Woche, der Kopf schwirrt und ich kann gegen Mittag nicht mehr denken. Werde müde und kurz handlungsunfähig. Dann raffe ich mich auf und mache Schritt für Schritt weiter, nach Prio.

Dann zum Kieser, kämpfe mich durch. Bin danach komplett fertig, so müde, dass ich an der Bahnhaltestelle das Gefühl habe, ich kann mich nicht mehr bewegen, könnte hier und jetzt einfach abschalten aus Energiemangel. Aber die Bahn kommt und ich fahre nachhause. Dusche, trinke Wasser, es geht schon besser.

Abendessen, aber keine Routine heute. Ich lasse den Spül stehen und gehe gleich ins Bett, schaue noch zwei Folgen Designated Survivor und mache sehr früh das Licht aus, es ist noch nicht mal dunkel. Wie als Kind im Sommer, wenn ich ins Bett musste, obwohl es noch nicht dunkel war. Stört mich nicht, ich schlafe gut ein.

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Montag, 27. Mai 2024
26.05.24
Sonntag. Ich stehe um 3:50 auf, um Zeit zu haben, bis S kommt. Das geht heute gut, ich kann mich nachher nochmal hinlegen und etwas schlafen. Koche Kaffee und logge in ESO ein, fühle mich wie als Kind, wenn ich frühmorgens am Weihnachtsfeiertag direkt nach dem Aufwachen mit neuen Spielsachen gespielt habe.

Aber es fühlt sich anders an. Als Kind war ich einsam und ein bisschen gelangweilt deswegen. Jetzt in ESO fühlt es sich wie Arbeit an. Das liegt leider an der Art, wie ich ins Planen und Listen erstellen falle, wenn ich spiele. Einfach drauf los Spielen gelingt mir nur selten.

Ich fühle eine große innere Unruhe, es drückt mich wie bei monotonen Aufgaben. Ist ja auch eine, ich sitze still und mache etwas, das ich schon x mal gemacht habe. Das Gefühl ist sehr unangenehm. Es ist mir vorher nicht so aufgefallen, dass ich das Gefühl auch beim Spielen habe, kenne es sonst nur vom Arbeiten bei sich wiederholenden Aufgaben. Das Gefühl grenzt an Bauchweh, körperlichen Schmerz, ich möchte mich bewegen, schnell laufen, um es loszuwerden.

Es wird besser, wenn ich mehr an den Augenblick denke und weniger an all das, was ich noch machen muss. Mich weniger hetze. Ich mag die vielen Listen, aber sie sind auch lästig und anstrengend. Planbarkeit. Danach sehne ich mich, bin aber auch überfordert.

Um 9:00 gehe ich duschen und bereite das Frühstück vor. Um 10:10 kommt S und wir frühstücken zusammen.

Heute findet ein Töpfermarkt in Frechen statt, auf den ich mich schon lange gefreut habe. Wir fahren nach dem Frühstück los und ich muss sehr dringend Pipi, als wir ankommen. Ich gehe in ein Hotel und fühle mich wie eine Diebin, als ich hinter dem Rücken der Empfangsdame in Richtung des Toilettenschildes marschiere. Bin froh, dass ich so aussehe, als könnte ich mir ein Hotelzimmer leisten. Es ist tatsächlich sehr dringend, sonst würde ich mich das nicht trauen. Auf dem Rückweg sage ich freundlich Guten Tag und sie schaut mich an als würde sie mich am liebsten bei der Polizei anzeigen, so kommt es mir jedenfalls vor.

Der Töpfermarkt ist sehr schön, ich finde ein paar Teile, die mir gut gefallen. Aus irgendeinem Grund mag ich getöpferte Schüsseln und Teller besonders gerne, meine Augen und mein Hirn erfreuen sich an dem Anblick. Es macht mich quasi glücklich. Warum auch immer.

Auf dem Rückweg kaufen wir ein Eis für S und geraten dabei in einen Platzregen mit starken Windböen, es ist lustig, zumindest solange nichts passiert. Die Stimmung ist harmonisch aber ich empfinde das Zusammensein als anstrengend.

Danach lege ich mich hin und schlafe eine Stunde, eigentlich gar nicht meine Zeit aber die Müdigkeit ist so groß, dass ich mich schon ganz unwirklich fühle. Um 18:00 klingelt der Wecker, durchschlafen ist keine Option. Abendessen, spülen, bettfertig machen. Ein Ministreit mit S bei dem ich mich einen Satz sagen höre, der mir zu Denken gibt. Die Formulierung ist sehr ungut, da sehe ich schon wieder meine steigende Hilflosigkeit und Verzweiflung durchscheinen. Das möchte ich eigentlich anders haben, ohne mich aus Übeerforderung ins Unrecht zu setzen und wie eine Narzistin zu klingen. Es ist nur ein Moment, ich kriege mich sofort wieder ein, S etwas später.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, S kommt kurze Zeit später auch ins Bett. Es ist alles wieder gut zwischen uns.

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