Mittwoch, 15. Mai 2024
14.05.24
Dienstag. Die Nacht war besser als die letzte, ich habe das Gefühl, geschlafen zu haben. Trotzdem das Bedürfnis nach einer Auszeit. Die Katze starrt mich vom Nachttisch aus an. Ich stehe um 5 auf, füttere die Katze und gehe spazieren.

Beim Gehen denke ich an die Dinge, die ich noch vor hatte alleine und die nun in weitere Ferne gerückt sind, weil wieder viel Zeit, Energie und Fokus für die Beziehung mit S verbraucht wird.
Ich wollte mir ein Fahrrad kaufen, ein ganz normales, kein E-Bike.
Ich wollte bei Therapeut*innen anrufen und nach probatorischen Sitzungen fragen.
Ich merke auch, dass die Karte für das Fußballspiel am Pfingstmontag keine Freude auslöst sondern eher wie früher Stress. Ein Termin ist wieder Stress. Weil ich nicht mehr alleine bin? Weil ich beobachtet, gewertet werde, weil S alles so souverain macht, dass ich dagegen nur abkacken kann? Als ich alleine war, hätte ich mich auf diesen Ausflug, dieses Abenteuer gefreut. Ein Stadion, da ich nicht kenne, was soll schon passieren.
Ich gehe anders, bin weniger bei mir, lächele weniger. Komme nicht in Kontakt mit Leuten, denen ich begegne. Bin zurückgezogener. Ich fokussiere mich auf S, brauche meine Energie für sie. Und zum Ausgleich wieder ESO, spiele ich deshalb wieder? Als Flucht?

Zuhause dann Kaffee und Schreibtisch. Heute morgen haben wir den monatlichen Termin für die Schmerzspritze, die Schlafzimmertür ist zu und die Katze merkt was los ist, hat Angst. Sie beruhigt sich wieder, legt sich hin, geht in die Küche und kommt an der geschlossenen Schlafzimmertür vorbei, bekommt wieder Angst. Als es soweit ist, geht es schnell, sie wehrt sich kaum, als ich sie ins Körbchen hebe. Es ist warm und sonnig, wir kommen sofort dran, eine halbe Stunde später sind wir wieder zuhause.

Es ist mir zu warm und ich bin müde und unmotiviert. Schleppe mich durch den Tag. Gehe um 16 Uhr offline und spiele eine knappe Stunde, bis ich los muss zur Kosmetikerin. Abends kommt S, sie ist wahrscheinlich schon da, wenn ich zurück komme. Wir haben unsere Schlüssel wieder ausgetauscht, wir tragen unsere Ringe wieder, es ist wieder eine Beziehung, auch wenn wir das so noch nicht ausgesprochen haben. Ich freue mich auf sie.

Aber meine Laune ist gedrückt, ich bin still bei der Kosmetikerin. Das letze Mal haben wir uns unterhalten, heute grübele ich.

Und abends dann der erste richtige Streit seit wir wieder Kontakt haben. Der erste Streit, bei dem ich mich komplett in mich zurückziehe, so dass ich mich selbst nicht mehr finde, nicht mehr weiß, wo ich bin. Streit, bei dem Nebel in meinem Kopf ist und ich mich selbst hasse und mich an allem schuldig fühle und nicht mehr zu ihr finde. Bei dem ich sie nicht mehr in meiner Nähe haben will. Und bei dem es nachts nicht besser wird.

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Dienstag, 14. Mai 2024
13.05.24
Montag. Ich stehe um 5:20 auf nach einer Nacht voller leichtem Schlaf, Traumfetzen, wach liegen, herumdrehen, aufstehen und Pipi machen oder Wasser trinken. Ich bin froh, dass die Nacht um ist und möchte mich am liebsten krank melden, tue es aber nicht. Ich gehe nachmittags zum Kieser.

Die Waage sagt, mein viszerales Fett sei weniger geworden. Das freut mich, auch wenn ich weiß, dass diese Art Waagen nicht unbedingt aussagekräftig sind. aber der Wert war monatelang stabil, jetzt hat er sich nach unten verändert. Ich nehme, was ich kriege.

Katze füttern, anziehen und eine Runde spazierengehen. Wieder den Weg über die Straßen, weil es mir noch zu früh ist für den Park. Dann Kaffee kochen und einloggen, arbeiten.

Der Tag zieht sich, ich quäle mich durch die Arbeit. Hangele mich von Termin zu Termin. Dazwischen Lustlosigkeit.

Um 15:00 mache ich Schluß und fahre zum Kieser. Die Bahnen fahren in unregelmäßigen Abständen, wie immer in den letzten Wochen. 17 Minuten warten, dann eine volle Bahn.
Kieser ist anstregend, aber ich habe leichte Fortschritte an zwei Maschinen. Ich dachte, ich stagniere jetzt nur noch, solange ich weiter versuche mein Körperfett zu reduzieren.
Dann wieder 16 Minuten warten, die Bahn ist natürlich voll und ich muss stehen. Ich stehe nicht gerne, lieber gehe ich. Steige 3 Stationen früher aus und gehe zu Fuß. Die Sporttasche ist unbequem zu tragen, davon nicht behindern lassen.

Kurz hinter dem Park überlege ich, die Straßenseite zu wechseln, lasse es aber. Ein paar Sekunden später entleert sich eine Taube über mir, der Inhalt ihrer Kloake landet genau in meinem Nacken. Ich kann sie fast begeistert "Treffer!" kreischen hören. Ich wische mir den weiß-gelb-schwarzen Dreck mit einem Taschentuch ab. Sie hat wirklich genau die nackte Haut zwischen Haaransatz und T-Shirt getroffen, die Kleidung hat nichts abbekommen. Respekt.

Also zuhause erstmal duschen. Dann kochen, ich bin hungrig und probiere ein neues Rezept mit grünen Bohnen, Paprika, Rucola, Knoblauch und Hühnchen. Es wird lecker. Dazu trinke ich einen Pastis, nicht zuletzt in der Hoffnung, heute endlich besser schlafen zu können. Und natürlich spiele ich Lotto, ich glaube, das gehört so wenn man von einem Vogel angeschissen wurde.

Ich mache die Küche fertig und gehe ins Bett, schaue Let's Dance von Freitag aber schaffe es nicht ganz. Ein halbe Stunde bleibt übrig für morgen oder übermorgen. Mache gegen 21:30 das Licht aus und schlafe schnell ein.

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Montag, 13. Mai 2024
12.05.24
Sonntag. Ich wache vor 6 auf, auch ohne Katze kann ich nicht länger schlafen. Scrolle in meinem Handy während S weiterschläft. Um 7 wird sie wach und wir stehen auf, für sie sehr früh und für mich eher spät. Wir fahren zusammen zu mir, die Katze freut sich.

Wir trinken Kaffee, S scrollt in ihrem Handy, ich bin am Schreibtisch, es ist harmonisch und schön. Ich spiele eine Stunde ESO, merke meine Schulter. Sie hat ein paar Handtaschen von mir erfolgreich auf Ebay verkauft, wir packen sie zusammen ein.

Dann machen wir Frühstück. Ich koche ihr Ei nicht lang genug, habe die Zeit nur geschätzt. Das ist mir tatsächlich vorher noch nie passiert. Es ist natürlich nicht schlimm aber es ist irgendwie symbolisch dafür, wie normal und fast schon kitschig harmonisch wir zur Zeit mit einander umgehen. Etwas klappt nicht, egal, wir machen normal weiter. Das ist gut. Kein unnötiges Ärgern mehr, keine Domino-Effekte, kein Aufschaukeln.

Mittags fahren wir zu einem Flohmarkt in der Stadt, den sie noch nicht kannte. Das Wetter ist gut, die Stände sind im Schatten unter den Bäumen einer kleinen Allee. Sie findet ein paar Dinge, die sie gebrauchen kann und ich kaufe eine pinkfarbene Badematte für 2 Euro. Insgesamt ein erfolgreicher Ausflug.

Sie bringt mich noch nach Hause und fährt dann zu sich. Der Abschied am Sonntagnachmittag ist immer irgendwie schwer, vielleicht weil ich früher auch immer sonntags zurückgelassen wurde.

Ich spiele eine Stunde ESO und dusche dann. Meine Schulter tut weh, ich scheine mich beim Spielen ganz anders zu bewegen oder zu verkrampfen als beim normalen Arbeiten, ich merke den Unterschied sofort. Selbst wenn ich aktiv versuche, entspannt zu sitzen und meine Schulter zu entspannen, schmerzt sie nach einer Stunde spielen mehr als nach einem ganzen Tag Arbeit. Das macht mir Sorgen und ärgert mich.

Mein Abendessen läßt sich wegen der Erdbeeren schlecht aufwärmen also habe ich es nur herausgestellt, damit es Zimmertemperatur bekommt und esse es dann so. Spülen und Aufräumen und den Tag beenden.

Im Bett schaue ich die neue Folge der Detektivserie, offensichtlich war der Cliffhanger der letzten Folge nicht symbolisch gemeint. Naja. Ich mag die Serie trotzdem, ich mag die Art wie die Leute miteinander reden: offen, intensiv, ruhig.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, kann aber nicht einschlafen. Scrolle im Handy, schreibe mit S. Kann weiter nicht einschlafen, mein Körper ist wach obwohl mein Kopf müde ist. Wünsche mir Urlaub, habe keine Lust auf die Arbeitswoche. Schlafe irgendwann ein, die Nacht fühlt sich nicht erholsam an.

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