Freitag, 26. April 2024
25.04.24
Donnerstag. Wieder eine nicht erholsame Nacht. Der Wecker klingelt um 5, heute wegen einer Fortbildung.

Ich stehe mit schlechter Laune auf, rege mich in Gedanken über S auf, über Aussagen, die ich als übergriffig empfinde. Reale Aussagen von gestern und Aussagen, die es nur in meinem Kopf gibt bislang, die aber logische Fortsetzungen sind. Das ist so, wie es früher war und nicht gut. Ihre Aussagen einfach stehen lassen und nicht an mich heran lassen, sie haben ja nichts mit mir zu tun, nur mit ihr. Und nichts voraussagen, auch wenn ich da oft ganz richtig liege. Es bringt nichts und tut mir nicht gut.

Um 5:35 kommt aus der Wohnung nebenan ein aggressives, sehr lautes Klappern. Mit Pausen immer mal wieder ca. 5 Minuten lang. Ich habe schon öfter überlegt, ob meine mechanische Gaming-Tastatur wohl zu laut ist, um morgens viel damit zu schreiben. Könnte sein, dass das die Antwort meines unsympathischen, übergriffigen Nachbarns auf diese Frage ist. Würde auch zu ihm passen, dass er zwei komplette Häuser mit so einer Überreaktion nervt.

Ich muss früh los, meinen alten Arbeitsweg. Versuche vor den Schulkindern in Bahn und Bus zu sein. Das klappt auch. Auf dem alten Gelände werde ich kurz nostalgisch und denke an die schönen Zeiten mit M, die ich hatte, während ich dort gearbeitet habe.

Die Fortbildung ist ganz unterhaltsam und auch informativ, es hat sich gelohnt. Allerdings ist mir die ganze Zeit über kalt und ich trinke zu wenig, dehydriere etwas.
Auf dem Rückweg beschließe ich spontan, heute den Bürotag dran zu hängen, denn ich komme am Büro vorbei. Damit passt dann morgen auch zeitlich alles besser, wenn ich nicht ins Büro muss.

Ich bin um 17:30 wieder zuhause, räume schnell auf, falte die Wäsche und sauge schließlich die Wohnung, nach dem ich mir vorgestellt habe, wie S über die paar Krümel, die herumliegen meckert und ich mich aufrege über das Meckern und wir uns streiten. Dann lieber schnell noch saugen. Sie klingelt währenddessen und es ist schön, dass sie da ist.

Während des Kochens dreht ihre Aufgekratztheit so sehr auf, dass ich kurz überreagiere als sie für ihre Soße den Kochlöffel greift, der am nächsten liegt, der aber in mein Gericht gehört, anstatt den, der schon in der Soße war. Es klingt so albern wie es ist, aber ich höre meine eigene Stimme kurz aufgeregt/weinerlich werden, als ich sie bitte, den richtigen Löffel zu nehmen und den 'falschen' wieder abwische. Ich fange mich sehr schnell wieder ein und es scheint keinen Schaden angerichtet zu haben.

Das sind schwierige Situationen, sie hat mich vorher permanent provoziert und weiß das auch. Meine Nerven sind am Ende, auch mein Tag war lang.
Sie kommt, entspannt sich bei einem Glas Alkohol, dreht dann kurzzeitig komplett auf, um danach sehr müde zu werden, ich kenne das schon. Ich empfinde das als äußerst anstrengend, nicht zuletzt wegen der Ungerechtigkeit, denn während ich meine Grenzen nicht verteidigen darf, würde sie mich im umgekehrten Fall scharf zurechtweisen.
In beiden Fällen bin ich diejenige, die mit Liebesentzug bestraft wird, also sowohl wenn ich meine Grenzen verteidige als auch wenn ich ihre so überschreite, wie sie es mit mir macht.
Sehr schwierig. Wir sprechen später kurz darüber und sie scheint diese Ungleichheit auch zu erkennen, ich weiß nicht, ob es das nicht noch schlimmer macht. Andererseits ist das vielleicht die Chance, mal kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich bei der Aufgedrehtheit nicht mitmache.

Letzlich bleiben wir gut miteinander, bleiben weiter freundlich, nah. Wir reden über meine Arbeit, auch ein schwieriges Thema, weil es ihr schwerfällt, andere Perspektiven wahrzunehmen und meine Perspektive eine andere ist als ihre. Ich versuche nochmal so gut es geht, ihr meine Perspektive zu erklären. Nach dem Essen wird sie müde und geht rauchen während ich spüle.

Wir gehen früh ins Bett, alles ist in Ordnung. Ich ziehe mich nicht zurück. Merke eine körperliche Schwere und bin gleichzeitig innerlich unruhig. Wir machen um 22:30 das Licht aus, ich kann nicht gut einschlafen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 25. April 2024
24.04.24
Mittwoch. Obwohl wir uns nun seit 3 Wochen wieder sehen, ist die Mittwoch-Regel nicht mehr aktiv, was ich gut finde. Die alten Gewohnheiten waren nicht positiv und können verschwinden.

Ich bin um kurz vor 5 wach, die Katze beißt mir demonstrativ in den Finger und ich stehe auf und gebe ihr Futter. Lege mich nochmal hin aber bleibe wach, stehe um 5:30 auf. Das Ende eines Traums bleibt in Erinnerung, ein großes Büro, ein unordentlicher Schreibtisch. Ich fühle mich wohl beim Gedanken, das alles zu sortieren. Das Büro zu meinem zu machen.

Heute muss ich wieder zwischendurch weg, diesmal zum Friseur. Danach aber weiter arbeiten, es ist zu viel zu tun. Die Arbeit ist durcheinander, es ist viel liegengeblieben, ich werde viel gefragt, es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren.

Beim Friseur ist es wie immer angenehm, allerdings denke ich nachher, dass es wirklich günstiger wäre, wenn ich S meine Haare schneiden lassen würde, so wie sie es immer will, denn viel ist da nicht zu tun bei mir. Ich mag aber den Laden und die beiden Friseurinnen.

Danach wieder an den Schreibtisch, es bleiben trotzdem nachmittags ungelöste Probleme liegen, wie immer, denn wir sind zu wenige, um alles zu schaffen, aber heute fühlt es sich besonders uneffektiv an, was wir wegschaffen ist wenig und das sind nicht mal unsere wesentlichen Arbeiten.

Ich gehe noch mal raus, meine Runde drehen. Es hat wieder aufgehört zu schütten, die Sonne ist wieder da, schnell ausnutzen. Der Spaziergang tut gut, auch wenn mein Hirn nicht richtig aus dem Grübelmodus kommt. Bewegung und frische Luft lenken trotzdem ab. Die jungen Kühe sind nah am Zaun, ich füttere eine mit den langen frischen Grashalmen, die auf meiner Seite des Zauns wachsen.

Zuhause wärme ich mein Essen auf und schaue beim Essen die Quizshow, wieder etwas entspannter als in den letzten Tagen. Trotzdem nur 5/12, Masterfrage falsch. Spülen und aufräumen, dann bettfertig machen. Ich probiere das Peeling aus, das ich bei der Kosmetikerin gekauft habe und es riecht genauso wie bei ihr im Behandlungszimmer.

Als ich es mir gerade im Bett gemütlich mache und anfange Fallout zu schauen, ruft S an. Wir plaudern 20 Minuten, ein angenehmes Gespräch. Keine Reibereien.
Danach schaue ich Fallout weiter bis 21:30 und scrolle dann noch im Handy. Um 22:00 mache ich das Licht aus.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 24. April 2024
23.04.24
Dienstag. Die Nacht war unerholsam, aber das sind meine Nächte meistens. Diese war besonders unerholsam. Zur Beruhigung habe ich irgendwann 10 Minuten auf der Couch gelegen und mich vom Mond bescheinen lassen. Um 5:30 Wecker, da ich um 6:00 eingeloggt sein muss, um etwas zu erledigen.

Heute muss ich früh weg wegen eines Kiesertermins, bin gespannt wie sich die Störung von gestern entwickelt hat. Aber anscheinend hat die Maßnahme geholfen, es bleibt ruhig. Dann also wieder um andere Probleme kümmern, die auch drücken. Was auch unangenehm ist.

Auf dem Weg zum Kieser versinke ich in einer negativen Gedankenspirale. Was will ich, was will ich nicht. In einem Monat möchte ich einen Markt besuchen, am gleichen Wochenende ist ein Flohmarkt, wo S vielleicht einen Stand machen will. Das letzte Mal Flohmarkt ist sehr blöd verlaufen, ich will keine Wiederholung. Sie hat gefragt, ob wir es nochmal versuchen, ja der andere Markt ist auch am Sonntag aber ich würde gerne Samstag hin. Was ich will zählt nicht, sie behauptet Sonntag ist das Gleiche, ich fühle es aber anders. Und es wäre wieder kein Flohmarkt zusammen, es ginge ja wieder nur um sie und ihr Zeug.
Ich wate durch einen stinkenden Sumpf von Erinnerungen und negativen Gedanken, werde regelrecht aggressiv. Bis ich mich daran erinnere, dass es noch ein Monat ist bis dahin und noch nichts entschieden ist. Ich kann ihr beim Schleppen und Aufbauen helfen aber ich werde nicht mitmachen. Und ich werde nicht den ganzen Tag dort verbringen. Und ich werde selbst entscheiden, ob ich Samstag oder Sonntag zu dem anderen Markt gehe. Alles andere ist Spekulation.

Bei Kieser stellt sich heraus, dass der Termin gar nicht so früh war sondern 50 Minuten später. Der Trainer, den ich anfangs unsympatisch fand, ist dann aber sehr freundlich und schiebt mich dazwischen, so dass ich nicht warten muss. Ich fand ihn anfangs creepy aber das war jetzt definitiv nett. Aber ein Restmisstrauen bleibt, denn auch Psychopathen sollen ja angeblich 'immer so nett' sein.

Die restlichen Maschinen sind anstrengend und ich gehe bei den unangenehmeren wieder nicht wirklich bis an meine Grenzen inklusive dem schlechten Gewissen deswegen. Ja, ich quäl mich halt lieber mental.

Auf dem Rückweg steige ich drei Stationen früher aus und gehe zu Fuß, es hat aber nicht die beruhigende Wirkung, die ich mir erhoffe. Zuhause fällt mir ein, dass ich noch das Geld für die Pflanzen überweisen muss und mache es, dabei fällt auf, dass eine App nicht mehr richtig funktioniert und das macht mich dann richtig wütend. Die Katze schreit mich währenddessen permanent an und ich weiß kaum, wohin mit mir und meiner Wut. Mein Heft und ein Stift sind dann Ventil genug, ich schreibe zitternd und verkrampft einige Sätze auf, der schlimmste Druck ist weg.

Ich fange an zu kochen, ein neues Rezept, beruhige mich dabei etwas. Schaue nebenbei die Quizshow (5/12, Masterfrage richtig), esse (schmeckt ganz ok), spüle. Fühle mich immer noch unwohl. Gefangen. Aggressiv. Mir fällt diese Tonspule ein, die so oft auf Insta etc. verwendet wird mit immer anderen Bildern. When you have a bad day, give up. Go to bed. Das mache ich und schaue noch eine Folge Fallout, ziemlich viel Splatter, aber das Setting ist gut getroffen finde ich. Um 21:00 mache ich das Licht aus.

... link (0 Kommentare)   ... comment