Sonntag, 31. März 2024
30.03.24
Samstag. Die Katze ist ab 3:00 auf dem Bett, um 5:00 füttere ich sie. Die Sorte passt ihr aber nicht. Wir legen uns nochmal hin aber um 5:30 stehe ich auf.

Schaue den neuen Status von S an, wieder viele Selfies und betont gut gelaunte, fast influencer-artige Bilder, in denen sie in die Luft springt oder einen Leuchtturm in der Hand zu halten scheint.

Die dritte Sorte Futter, die ich der Katze anbiete, ist denn endlich genehm. Sie kommt mir vor, wie so eine ewig meckernde uralte Frau, unfreundlich und ständig schreiend, weil sie taub ist. Leider ist sie aber keine Frau, sonst würde ich wenigstens verstehen, was sie sagt.

Nach dem samstäglichen Orgakram sauge ich die Wohnung, danach ist die Katze anhänglich und möchte Nähe und gestreichelt werden. Ihr Wunsch ist mir Befehl, auch wenn ich eigentlich unruhig bin und weitermachen will. Wir halten die Nähe beide nicht lange aus, nach ein paar Minuten geht sie wieder.

Ich gehe dann einkaufen, beim Discounter ist es wie erwartet sehr voll. Dafür bekomme ich fast alles, was ich aufgeschrieben habe. Schleppe alles nachhause, das Tattoo ist gut verheilt, ich kann wieder den Rucksack tragen.

Nach dem Frühstück gehe ich zur Post und zum Tierbedarf, die Katze soll ein neues Körbchen bekommen. Beim Saugen fand ich das alte endgültig zu abgenutzt und schmutzig und waschen kann man es nicht. Also hole ich viel Katzenfutter und ein sehr schönes neues Körbchen. Als ich nachhause komme liegt sie gerade auf dem Bett, ich tausche das Körbchen im Wohnzimmer aus und bin gespannt. Weihnachten habe ich es mit so einem fancy Zottelkörbchen versucht, das so toll bei Arthroseschmerzen helfen soll und sie hat es nur angefaucht und war seitdem nicht mal mit einer Pfote drin (es steht noch im Wohnzimmer unter dem Tisch, falls sie sich noch dran gewöhnen sollte).

Dann fahre ich in die Stadt, das neue Handy abholen. Auch dort ist es sehr voll, Schulferien sind schuld, sagt die Verkäuferin. Es gibt Probleme mit dem Schutzglas, das ich dazu kaufe und gleich draufgemacht bekommen möchte. Es hält unten am Gerät nicht richtig. Nach dem 3. Versuch biete ich an, zuhause nochmal zu prüfen, ob es nicht doch hält. Leider, ich hätte es gleich zurückgeben sollen. Zuhause wird sich herausstellen, dass es sich sofort ablöst, wenn ich das Handy in die neue Schutzhülle stecke. Es ist sehr voll im Geschäft, anstelle der netten Verkäuferin hätte ich schlimmen Stress. Sie scheint das gut auszuhalten und ich ärgere mich hinterher, dass ich das Glas nicht gleich zurückgegeben habe. Jetzt muss ich es selbst irgendwie reklamieren.

Nach dem Handyladen gehe ich noch in ein Outdoorgeschäft und probiere einige leichtere Jacken an, keine passt so richtig und gefällt mir gleichzeitig gut. Es gibt bei einigen Modellen offensichtlich eine komische Lücke zwischen den beiden größten Größen. XL ist noch einen Tick zu klein um bequem zu sein, aber XXL ist gleich zwei Nummern zu groß. Seltsam, als ob die Hersteller glauben, alles was größer ist als Standard mit einem großen Sack abdecken zu können. Wird dann schon passen, 'gut' aussehen ist bei Übergewichtigen ja eh nicht mehr möglich. So ähnlich muss der Gedankengang sein, anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich beschließe zu warten, bis mir XL passt, ehe ich wieder Klamotten anprobiere. Schuhe sind sowieso dringender.

Auf dem Rückweg gehe ich noch zum Supermarkt, das Olivenöl kaufen, das ich heute morgen nicht bekommen habe.

Zuhause liegt die Katze zufrieden im neuen Körbchen, hurra! Das alte kann also endlich weg, ich bringe es sofort zum Müll.

Ich übertrage meine Daten per Schnellstart vom alten Handy, bin auf geregt. Nebenher koche ich und schaue Let's Dance. Es klappt alles gut, geht auch relativ schnell. Nach dem Essen melde ich die Apps wieder an, suche Passwörter raus, vor allem der Chat mit S ist mir wichtig, das klappt auch alles gut, genau wie vorab ergoogelt. Ich freue mich über das neue Handy, finde es aber auch gleichzeitig unspektakulär. Es ist halt ein Handy, sieht ja fast gleich aus wie das alte. Sehr gespannt bin ich auf die Fotos, ich möchte aber keine Selfies mache, finde mich nicht fotogen.

Schreibe ein paar Ostergrüße, denke an S, die sich so mit mir gefreut hätte über das neue Gerät.

Dann spülen und bettfertig machen. Serie schauen. Ich liege im Bett und schaue meine Hände an. Fühle meine Einsamkeit. S ist weit weg und kommt nicht wieder. Ich bin allein, werde vermutlich allein bleiben. Mit jemand anders wäre es die gleiche Katastrophe. Zumindest wenn ich nur wieder versuche, mich anzupassen, zurechtzubiegen, es nicht schaffe und verzweifele. Wenn ich wieder keinen Kontakt bekomme. Ich bin allein und ich bin unglücklich, mit mir selbst, mit anderen. Ich möchte Liebe geben aber ich weiß nicht wie, ohne mich zu verkaufen. Ich möchte geliebt werden aber ich weiß nicht wie, ohne mich überfahren zu lassen. Und ich habe das Gefühl, nicht mehr genug Zeit zu haben, um zu lernen, wie es richtig geht.

Ich möchte Menschen um mich herum haben und gleichzeitig auch nicht, weil die so sehr stressen. Ich möchte nicht einsam sterben. Ich möchte einmal in meinem Leben eine Verbindung zu jemand spüren. Eine Verbindung, die nicht nur Schmerz und Trennung ist. So wie ich sie manchmal im Traum spüre. Wo ich richtig bin, neugierig, vertrauensvoll, glücklich.

Um 21:00 mache ich das Licht aus.

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Samstag, 30. März 2024
29.03.24
Freitag. Stehe um 5:30 auf, nachdem ich um 5:25 die neuen Fotos im Status von S angeschaut habe. Alles wie immer bei ihr.

Wieder kein Schwindel in der Nacht, dafür viele Träume. Ein netter Bernhardiner, der mir die Hand geleckt hat. Eine führerlose Straßenbahn, die ungebremst auf ein Auto zufährt, ich versuche sie zu bremsen, weiß nicht, ob es der richtige Hebel war. Mein Hirn verhindert den Aufprall indem es die Straßenbahn in eine Tiefgarage umleitet. Wir steigen alle aus, machen einen Ausflug zu einer Sehenswürdigkeit in dem Viertel, in dem mein Kieserstudio ist. Von weitem sehe ich S mit zwei Freundinnen, sie sieht sehr gut aus, trägt eine Sonnenbrille und beachtet mich nicht. Der Stadtführer ist wieder da, es ist der Straßenbahnfahrer.

Den Rest habe ich schon vergessen.

Die Katze hat wieder viel geschrien nachts, es wird schlimmer damit.

Es ist Feiertag, das ist gut. Und es wird schon hell, 6:20, es wäre noch heller, wenn der Himmel nicht so grau wäre. Da fällt mir ein, dass ab Sonntag die Uhrzeitumstellung stattfindet. Passt mir nicht, hat es noch nie. Ich brauche morgens Helligkeit, nicht abends. Aber gut, dann wird mir halt abends wieder unter die Nase gerieben, wie langweilig ich bin, wenn ich dann im Hellen ins Bett gehe.

Halbe Stunde Palia gespielt aber es packt mich nicht. Ich erkenne den Reiz der Mechaniken, das Warten auf den nächsten Fortschritt, der von festen Regeln abhängt und sicher kommt, wenn die Bedingungen erfüllt sind. Aber es erscheint mir sinnlos, nur für mich alleine. Ersatzbefriedigung. Und es ist unbequem, ich sitze sowieso zu viel am Rechner.

Lieber raus, zum kleinen Park und zum Bach. Es ist kühl und grau aber trocken, die erste Hundegassigängerin erkennt mich wieder und grüßt freundlich. Ich beobachte einen Reiher, der im Bach Fische fangen will, er fängt aber keinen solange ich zuschaue. Dann bewege ich mich wohl zu viel, er fliegt weg.

Dann mache ich mir Frühstück und beziehe das Bett neu. Ich wasche zwei Maschinen Wäsche, bin unsicher, ob man das 'darf' an Karfreitag aber es wird sich niemand beschweren. Beim Staubsaugen ziehe ich dann aber die Feiertagskarte, denn darauf habe ich keine Lust. Mache ich morgen.

Ich bestelle das neue Handy und kann es morgen abholen. Das wird spannend, ich freue mich drauf, vor allem auf die neue Kamera. Die Chats mit S möchte ich behalten, ich googele, was man dafür vorher tun muss und hoffe, es klappt so. Morgen früh zur Sicherheit nochmal ein Backup des alten Handys auf dem PC und dann go, ein bisschen Schwund ist immer. Ich überlege, ob das ein blöder Spruch ist, es ist auf jeden Fall ein ungeduldiger Spruch. Und vielleicht wäre es sogar besser, die alten Chats zu löschen, es nützt ja nichts mehr. Was S vor 3 Wochen gefühlt hat, ist Vergangenheit. Was ich geantwortet habe, vielleicht auch schon nicht mehr wahr.

Ich gehe nochmal los, Richtung Friedhof. Als ich aus der Tür trete, regnet es. Ich warte kurz und der Regen wird schwächer, es ist nur ein Schauer. Ich gehe trotzdem los. Einen anderen Weg hin als sonst, dauert aber ungefähr genauso lang bis zum Friedhofseingang.
Ich fühle mich wohl dort, unter den großen Bäumen. Von weitem sehe ich einen Mann, der vor einen grßen Haufen Gepäck steht, es sieht aus wie ein vollgepackter Einkaufswagen, behangen mit Tüten und Decken. Ich frage mich, wie lange eine obdachlose Person auf dem Friedhof bleiben kann, bis irgendjemand die Polizei alarmiert. Als ich näher komme, wird der Haufen Gepäck zu einem Kinderwagen, einer Frau und einem Kind, die neben dem Kinderwagen stehen.
Wie immer gehe ich am Grabstein meiner Mutter vorbei, heute bin ich bewegt. Denke an die vielen Osterfrühstücke bei ihr am Ostersonntag. Ich lege die Hand auf den Stein und Tränen steigen hoch. Ich fände es schön, wenn sie noch leben würde. So schlimm und schwierig auch alles war.

Nach dem Friedhof gehe ich Richtung Geschäftsstraße, ich möchte Schaufenster gucken. Mache am Pferdestall einen kurzen Schlenker, aber eine Runde dort entlang ist mir zu viel für heute, ich merke die Anstrengung in den Beinen. Also nur ein Paar Schaufenster gucken und dann nachhause. Fast zwei Stunden unterwegs, insgesamt ca. 15000 Schritte heute, das ist gut.

Meine Gedanken kreisen im Moment wieder extrem um S. Wegen ihrer Reise? Oder wegen der Verliebtheit, die vor drei Wochen wieder so stark war, die nun ins Nichts läuft, da sie nicht erwidert wird. Weil ich einfach nicht loslassen will? Oder doch nur, weil ich dank ihres Status nun täglich ein Dutzend Bilder von ihr sehe?

Um 16:00 bin ich wieder zuhause, setze mich auf die Couch und schaue TMS. Mache mir mein Essen warm, esse, spüle, räume ein bisschen auf. Badezimmer, dann weiter TMS, ich schaue die 3. Staffel zuende. Die Geschichte ist interessant und spannend, ich mag die ständigen Großaufnahmen der Gesichter. Und ich mag die Schauspieler, alle sind sehr gut. Ob das Setting stimmig ist, kann ich nicht beurteilen und auch die mega Luxuswohnungen und -häuser wirken eher wie Fantasy. Aber ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Um 20:45 mache ich das Licht aus. Nicht vollkommen müde aber zu müde, um mich auf irgendetwas zu konzentrieren.

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Freitag, 29. März 2024
28.03.24
Donnerstag. Die Nacht war schwindelfrei, vielleicht hat das Salz geholfen. Ich schaffe es, die Katze zu ignorieren bis um 5:00 die Weckervögel zwitschern.

Heute wird der Elektrosperrmüll abgeholt, ich stelle die Sachen um 6:30 an den Gehsteig.
Ein paar Geräte habe ich vergessen anzugeben bzw. dachte, sie werden nicht mitgenommen, weil sie nicht auf der Liste der Webseite standen. Ich traue mich nicht, sie einfach dazuzustellen. Sie bleiben erstmal im Keller.

Ich freue mich trotz der Traurigkeit wegen Ostern auf die 4 freien Tage.

Danach steht die Suche nach einem Therapieplatz an, ein großer Brocken. Von dem ich nicht mal genau weiß, was ich mir erhoffe. S glaubt, mit der richtigen Pille wird alles schnell wieder gut. Ich glaube das nicht. Ich wünsche mir eine klare Aussage, eine Diagnose. Auch daran glaube ich nicht. Es wird wieder nur die Folge auf dem Schein stehen, die Depression.

Ich brate etwas an, mache die Schlafzimmertür solange zu, damit der Geruch nicht reinzieht. Die Katze bekommt Angst und fängt an zu schreien, glaubt vermutlich es geht zum Tierarzt, denn dann ist auch immer die Schlafzimmertür zu. Ich bin gestresst, überfordert, schimpfe mit ihr, denn sie schreit sehr laut und sehr lange.

Dann wieder ein altvertrauter Gedanke. Ich muss alleine sein, denn ich mache alle nur unglücklich. Niemand freut sich über mich, ich kann niemand sich wohlfühlen lassen, ich bin langweilig, unfreundlich, mache alles falsch, mache jeden unglücklich.

Die Katze schreit weiter, ich raste aus, werfe einen Schal in ihre Richtung. Sie versteckt sich, ich fühle mich wie ein Haufen Scheiße.

Ich mache jeden unglücklich. Es ist nur eine Frage der Zeit. Jeder verlässt mich irgendwann und wenn die Katze könnte, würde sie mich verlassen. Ratterratterratter.

Es ist kurz nach 8:00 und ich fühle mich vollkommen hoffnungslos. Ich kann einfach nicht nett sein. Ich gehöre weggesperrt in irgendein Heim. Alle sind ohne mich besser dran. In meinem Kopf schreie ich selbst laut und ängstlich, wie die Katze.

Ich sehe den Kreislauf und kann ihn nicht unterbrechen. Ungeliebtes Kind, gibt sich selbst die Schuld, benimmt sich unfreundlich, wird dann erst recht nicht gemocht. Aber am Anfang konnte ich nichts dafür. Es ist nicht meine Schuld, dass ich geboren wurde.

Was S in der Beziehung gemacht hat, war diesen Kreislauf immer und immer wieder zu triggern. Mir überdeutlich zu zeigen, dass sie mein Verhalten falsch findet, mich in den Rückzug zu treiben und irgendwann in tatsächlich falsche Verhaltensweisen.
Am Anfang ging es darum, dass ich eine Verabredung für sie absagen sollte und nicht wollte, sie hat mir deutlich gezeigt, wie enttäuschend sie mein Verhalten findet. Dann wollte ich keinen Ballermann-Urlaub auf Ibiza, wieder tiefe Enttäuschung und Ablehnung.
Und irgendwann war ich so weit weg von mir selbst, dass ich gar keine Verabredungen und gar keinen Urlaub mehr wollte. Dass alles zu schwer war.

Meine Güte, was für ein Ausbruch und Drama am frühen Morgen. Und nebenbei Leuten irgendwas erklären, Tickets bearbeiten, während ich mich selbst zum Kotzen und vollkommen unfähig finde. Frohe Ostern.

Und die Lautstärke ist ein Problem. Das laute Miauen, das an mir zerrt. Die laute Stimme von S, die ständig etwas will, ständig Aufmerksamkeit fordert aber mir andererseits keine gibt, nur wenn ich sie einfordere und das tue ich nicht. Nur wenn ich etwas Negatives mache, richtet sie ihre Aufmerksamkeit freiwillig auf mich und dann auch nur strafend.

Ich brauche diese vier freien Tage wirklich.

Mittags habe ich ein Telefonat der 3. Art mit einem Dienstleister, der sich nicht entscheiden kann, ob er mich manipulieren oder mir drohen möchte und einfach beides versucht. Ich bestehe darauf, die Sachlage erst intern zu klären und bekomme später auch intern Rückendeckung aber es nimmt mich trotzdem mit, zieht sämtliche noch verbliebene Energie aus mir und ich bin danach leer, mit hochroten Ohren und klopfendem Herzen. Wird sich nach Ostern alles aufklären und in Wohlgefallen auflösen aber heute ist es belastend.

Ich bin erschöpft. Bin gespannt, wie Kieser wird, ich fühle mich jetzt schon so ausgelutscht. Mache Punkt 15:00 Schluss, bin nicht mal erleichtert. Fühle mich wie eine Hülle ohne Inhalt, tief ins Schneckenhaus zurückgezogen.

Beim Kieser trainiere ich ein oberflächlich, mache das Nötigste. Es würde mehr gehen, ich schaffe es aber nicht, mehr Energie zu geben. Es ist nichts da.

Es ist kalt, ich bin zu dünn angezogen. Irgendwas ist wieder mit der Bahn, ich warte 20 Minuten und friere. Fahre direkt nachhause, steige nicht vorher aus, gehe nicht durch den Park.

Mache mir mein Essen warm, kann mich nicht auf die Quizshow konzentrieren. Möchte mich irgendwie ablenken, ein Spiel finden, das mich fesselt aber ich finde keins.
Spüle, mache mich bettfertig, schaue TMS.
Mache um 20:45 das Licht aus, nicht unbedingt sehr müde aber auch nicht mehr aufnahmefähig. Möchte schlafen.

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