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Sonntag, 10. März 2024
09.03.24
garelia, 06:39h
Samstag. Die Katze weckt mich um 5:00 und verlangt Frühstück, sie bekommt es.
Ich lege mich nochmal hin und wache um 6:50 aus einem Traum auf, in dem ich anscheinend einen Streit mit meiner Kollegin von vor ein paar Monaten noch mal aufgegriffen habe. Und ja stimmt, der hängt mir noch nach. Würde da gerne nochmal drüber reden aber weiß nicht, wie.
Kaffee und schreiben, dann Orga. Irgendwie fühlt sich der Orgakram bei hellem Sonnenschein anders an als im tiefen Winter, als es noch dunkel war. Irgendwie unpassender, als ob Dunkelheit der angemessenere Rahmen dafür wäre. Habe ich letzten Samstag schon gedacht aber ist doch komisch.
Ich habe mir Öl, von dem ich sehr viel zum Kochen verwende, auf Vorrat bestellt und es wird geliefert, leider ist mindestens eine Flasche offen oder kaputt, das Paket ist durchtränkt und dadurch aufgegangen. Ich gebe es dem Boten gleich wieder mit und fühle mich dabei fast schon souverain, einfach nur weil ich das mache, was normal ist, das was S auch gemacht hätte. Sie ist mein Maßstab für normal, in vielen Dingen, wenn auch nicht in allen. Ich merke immer wieder, dass ich nicht bei Null starte sondern bei -8 und im Vergleich zu ihr wohl bei -13. Meine Heldentat für heute: Ein Paket nicht annehmen, das mit offensichtlich defektem Inhalt geliefert wurde. Ich bin ein bisschen stolz auf mich.
Durch die Flirterei am Mittwoch ist es wieder näherliegender, ihr zu texten. Ich warte auf den Knall, den nächsten Aufprall. Texte nicht, bin aber sehr, sehr in Versuchung.
Es fühlt sich an, als wären wir uns näher. Ich habe immer noch Hoffnung auf ein Happy End. Mit Anstrengung zur Verhaltensänderung von uns beiden. Ich glaube, sie nicht, sie sieht keinen Weg, glaubt nicht an diese Art Anstrengung, Veränderung. Oder wenn, sieht die notwendige Veränderung nur bei mir. Sie geht weiter den Weg der Trennung, wird sich entfernen, wird mich erst sehen wollen, wenn es ihr nicht mehr weh tut.
Sinnloses Vordenken.
Die Sehnsucht ist riesig heute. Es kommt mir sinnlos vor, das Wochenende allein zu verbringen. Ganz toll, nicht die Einstellung, mit der ich weiterkomme. Ganz weit entfernt davon, mich selbst wertzuschätzen. Mir kommen ein paar Mal die Tränen. Irgendwas in mir kapiert plötzlich nicht mehr, dass wir getrennt sind. Ich will bei ihr sein, sie in meiner Nähe haben.
Ich putze die Balkonstühle soweit möglich, sie werden nicht wirklich sauber. Putze auch die Blumenkästen. Am Montag möchte ich den Balkon schrubben, ich hoffe, es regnet nicht. Ich möchte mich mal wieder auf den Balkon setzen können, es dort schön haben, ohne überall nur Dreck zu sehen. Und ich möchte eine Sichtbarriere zu meinem aufdringlichen Nachbarn. Werde es mit Sternjasmin versuchen.
Das Schreiben tut gut, läßt etwas Druck ab von der Sehnsucht, die sich in mir aufstaut.
Ich habe eine weitere Zutat, von der ich im Moment sehr viel beim Kochen brauche, auf Vorrat bestellt und warte das Paket ab, es kommt heile an.
Dann fahre ich zum Kieser. Ich habe die Stoppuhr zurück geschickt und stattdessen nun eine Armbanduhr mit Stoppuhr-Funktion. Die kann auch den Puls messen, ich muss nur noch herausfinden, wie ich den anzeigen lasse. Ich vergesse die Uhr zuerst in der Umkleide, gehe sie holen und nach der ersten Maschine muss ich mich erst daran erinnern, wie man die Stoppuhr resettet. Ich bin kurz entnervt weil ich die Uhr nicht gut sehe, dann gehe ich in die Umkleide und wechsele auf die Lesebrille. Die großen Uhren an Wand und Decke muss ich ja nun nicht mehr sehen, deshalb reicht die Lesebrille und mit der sehe ich das Klemmbrett und die Armbanduhr viel besser. Ich beruhige mich, das Training ist danach ok.
Krass, wie kurz meine Zündschnur immer noch ist. Und wie wenig ich auf mein Wohlgefühl achte. Es war mit der Fernbrille unangenehm. Und die Funktionen der Knöpfe der Uhr muss ich mir nicht sofort für immer einprägen, ich darf mich bei der zweiten Benutzung ruhig auch noch mal kurz daran erinnern müssen, wie es ging. Trotzdem war sofort Wut und Verzweiflung in mir. Aber ok, ich habe eine gute Lösung gefunden. Demnächst sofort die Lesebrille. Rechts oben an der Uhr bestätigen, das werde ich mir bald gemerkt haben.
Auf dem Rückweg steige ich wieder 2 Stationen früher aus und genieße die Sonne und die Wärme beim Spaziergang nachhause. Oder versuche es, da mich die Grübeleien über S und unsere theoretische Chance auf eine uns beiden guttuende Beziehung weiter beschäftigen. Immer wieder, ohne echte Hoffnung und doch ist da ein Gefühl, das so groß ist, dass ich nicht einfach loslassen kann.
Wir waren anscheinend so schlecht füreinander, warum immer noch diese Anziehung. Wieso der ganze Liebeskummer. Wir kommen nicht zueinander. Es läuft weiterhin darauf hinaus, dass sie sich irgendwann neu verliebt und die Trennung erst dadurch endgültig Realität wird. Ich dachte, ich komme um diesen Schmerz herum, wenn ich mich vorher trenne aber das war eine Illusion.
Und jetzt?
Spaß haben. Einfach prinzipiell und trotzdem, auch wenn ich glaube, dass ich nicht soweit bin. Wie auch immer das funktioniert, vielleicht bekomme ich es raus.
Heute gibt es Thunfischsalat mit Tomate und Ei, ziemlich lecker. Ich schaue Let's Dance von Freitag, spüre die angenehme Müdigkeit in meinen Muskeln nach dem Training. Schaue dann die Folge Constallation zuende. Danach reicht es mir für heute, ich bin dann nicht mehr aufnahmefähig für irgendwelchen Input. Ich bin zwar nicht richtig müde aber auch nicht mehr fähig, zu lesen, fernzusehen, zu scrollen - ich mache um 20:45 das Licht aus.
Ich lege mich nochmal hin und wache um 6:50 aus einem Traum auf, in dem ich anscheinend einen Streit mit meiner Kollegin von vor ein paar Monaten noch mal aufgegriffen habe. Und ja stimmt, der hängt mir noch nach. Würde da gerne nochmal drüber reden aber weiß nicht, wie.
Kaffee und schreiben, dann Orga. Irgendwie fühlt sich der Orgakram bei hellem Sonnenschein anders an als im tiefen Winter, als es noch dunkel war. Irgendwie unpassender, als ob Dunkelheit der angemessenere Rahmen dafür wäre. Habe ich letzten Samstag schon gedacht aber ist doch komisch.
Ich habe mir Öl, von dem ich sehr viel zum Kochen verwende, auf Vorrat bestellt und es wird geliefert, leider ist mindestens eine Flasche offen oder kaputt, das Paket ist durchtränkt und dadurch aufgegangen. Ich gebe es dem Boten gleich wieder mit und fühle mich dabei fast schon souverain, einfach nur weil ich das mache, was normal ist, das was S auch gemacht hätte. Sie ist mein Maßstab für normal, in vielen Dingen, wenn auch nicht in allen. Ich merke immer wieder, dass ich nicht bei Null starte sondern bei -8 und im Vergleich zu ihr wohl bei -13. Meine Heldentat für heute: Ein Paket nicht annehmen, das mit offensichtlich defektem Inhalt geliefert wurde. Ich bin ein bisschen stolz auf mich.
Durch die Flirterei am Mittwoch ist es wieder näherliegender, ihr zu texten. Ich warte auf den Knall, den nächsten Aufprall. Texte nicht, bin aber sehr, sehr in Versuchung.
Es fühlt sich an, als wären wir uns näher. Ich habe immer noch Hoffnung auf ein Happy End. Mit Anstrengung zur Verhaltensänderung von uns beiden. Ich glaube, sie nicht, sie sieht keinen Weg, glaubt nicht an diese Art Anstrengung, Veränderung. Oder wenn, sieht die notwendige Veränderung nur bei mir. Sie geht weiter den Weg der Trennung, wird sich entfernen, wird mich erst sehen wollen, wenn es ihr nicht mehr weh tut.
Sinnloses Vordenken.
Die Sehnsucht ist riesig heute. Es kommt mir sinnlos vor, das Wochenende allein zu verbringen. Ganz toll, nicht die Einstellung, mit der ich weiterkomme. Ganz weit entfernt davon, mich selbst wertzuschätzen. Mir kommen ein paar Mal die Tränen. Irgendwas in mir kapiert plötzlich nicht mehr, dass wir getrennt sind. Ich will bei ihr sein, sie in meiner Nähe haben.
Ich putze die Balkonstühle soweit möglich, sie werden nicht wirklich sauber. Putze auch die Blumenkästen. Am Montag möchte ich den Balkon schrubben, ich hoffe, es regnet nicht. Ich möchte mich mal wieder auf den Balkon setzen können, es dort schön haben, ohne überall nur Dreck zu sehen. Und ich möchte eine Sichtbarriere zu meinem aufdringlichen Nachbarn. Werde es mit Sternjasmin versuchen.
Das Schreiben tut gut, läßt etwas Druck ab von der Sehnsucht, die sich in mir aufstaut.
Ich habe eine weitere Zutat, von der ich im Moment sehr viel beim Kochen brauche, auf Vorrat bestellt und warte das Paket ab, es kommt heile an.
Dann fahre ich zum Kieser. Ich habe die Stoppuhr zurück geschickt und stattdessen nun eine Armbanduhr mit Stoppuhr-Funktion. Die kann auch den Puls messen, ich muss nur noch herausfinden, wie ich den anzeigen lasse. Ich vergesse die Uhr zuerst in der Umkleide, gehe sie holen und nach der ersten Maschine muss ich mich erst daran erinnern, wie man die Stoppuhr resettet. Ich bin kurz entnervt weil ich die Uhr nicht gut sehe, dann gehe ich in die Umkleide und wechsele auf die Lesebrille. Die großen Uhren an Wand und Decke muss ich ja nun nicht mehr sehen, deshalb reicht die Lesebrille und mit der sehe ich das Klemmbrett und die Armbanduhr viel besser. Ich beruhige mich, das Training ist danach ok.
Krass, wie kurz meine Zündschnur immer noch ist. Und wie wenig ich auf mein Wohlgefühl achte. Es war mit der Fernbrille unangenehm. Und die Funktionen der Knöpfe der Uhr muss ich mir nicht sofort für immer einprägen, ich darf mich bei der zweiten Benutzung ruhig auch noch mal kurz daran erinnern müssen, wie es ging. Trotzdem war sofort Wut und Verzweiflung in mir. Aber ok, ich habe eine gute Lösung gefunden. Demnächst sofort die Lesebrille. Rechts oben an der Uhr bestätigen, das werde ich mir bald gemerkt haben.
Auf dem Rückweg steige ich wieder 2 Stationen früher aus und genieße die Sonne und die Wärme beim Spaziergang nachhause. Oder versuche es, da mich die Grübeleien über S und unsere theoretische Chance auf eine uns beiden guttuende Beziehung weiter beschäftigen. Immer wieder, ohne echte Hoffnung und doch ist da ein Gefühl, das so groß ist, dass ich nicht einfach loslassen kann.
Wir waren anscheinend so schlecht füreinander, warum immer noch diese Anziehung. Wieso der ganze Liebeskummer. Wir kommen nicht zueinander. Es läuft weiterhin darauf hinaus, dass sie sich irgendwann neu verliebt und die Trennung erst dadurch endgültig Realität wird. Ich dachte, ich komme um diesen Schmerz herum, wenn ich mich vorher trenne aber das war eine Illusion.
Und jetzt?
Spaß haben. Einfach prinzipiell und trotzdem, auch wenn ich glaube, dass ich nicht soweit bin. Wie auch immer das funktioniert, vielleicht bekomme ich es raus.
Heute gibt es Thunfischsalat mit Tomate und Ei, ziemlich lecker. Ich schaue Let's Dance von Freitag, spüre die angenehme Müdigkeit in meinen Muskeln nach dem Training. Schaue dann die Folge Constallation zuende. Danach reicht es mir für heute, ich bin dann nicht mehr aufnahmefähig für irgendwelchen Input. Ich bin zwar nicht richtig müde aber auch nicht mehr fähig, zu lesen, fernzusehen, zu scrollen - ich mache um 20:45 das Licht aus.
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Samstag, 9. März 2024
08.03.24
garelia, 08:20h
Freitag. Um 5:00 von der Katze wachgeschrien, nach der Fütterung noch mal hingelegt aber dann doch aufgestanden.
Ich glaube ein Revival mit S wäre zum jetzigen Zeitpunkt vor allem belastend. Die Trennung ist noch nicht durch und der letzte Schmerz wird noch kommen. Aber ein Zurück geht auch nicht.
Heute Vormittag erstmal eine Lösung oder wenigstens einen Übergabezustand für das Arbeitsproblem finden und dann eine Woche Urlaub. Heute Abend gehe ich ins Theater um Maren Kroymann singen zu hören.
Festgestellt, das der Jahrestag mit S dieses Jahr ein Feiertag ist. Damals war der Tag danach der Feiertag, was sehr günstig war und vermutlich auch der Grund, warum wir uns am Abend davor getroffen haben, um uns näher zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich das dieses Jahr günstig oder ungünstig finde.
Das Problem von gestern wird mit Hilfe der Kollegin gelöst, allerdings tun sich weitere Fragen auf, die vermutlich dann bis nach dem Urlaub schlummern werden. Egal, es wird nichts anbrennen und ich gehe offline. Eine Woche frei, yay!
Erstmal raus aus der Wohnung in die schöne, frische Frühlingsluft. Einen Brief einwerfen und zum weiter entfernten Bioladen spazieren. Dann eine Rücksendung und einen Umtausch in der Postfiliale aufgeben.
Danach lege ich mich ins Bett, scrolle ein bisschen am Handy, mache Fotos von einem Drittel meines Gesichtes, ohne Brille. Ich bin sehr schlecht im Selfie-machen, finde mich ganz furchtbar auf Bildern. Vielleicht weil ich mich ja insgesamt fast durchgehend ganz furchtbar finde. Vielleicht schlafe ich auch zehn Minuten, bin mir nicht sicher. Danach scolle ich auf der Couch weiter am Handy, bearbeite die Fotos, finde eins nicht schlecht.
Ich mache mein Essen warm und esse in der Küche am Tisch, schaue dabei einen Film über eine Frau, die auf einen Campingplatz gezogen ist, dort in einem Wohnwagen lebt. Ich kann den Reiz verstehen, alles sehr reduziert und übersichtlich und es hat etwas von Höhlenbau. Aber ich bin froh, dass ich feste Wände um mich herum habe.
Dann sehe ich auf der Webseite der Verkehrsbetriebe, dass es mal wieder Störungen gibt und gehe eine halbe Stunde früher los, da völlig in den Sternen steht, wann die nächste Bahn kommt. Ich verbringe viel Zeit mit Warten und komme ungefähr 5 Minuten früher an als geplant. Das Theater ist in dem Viertel, in dem S wohnt, die Gegend ist mir in den letzten 6 Jahren sehr vertraut geworden. Wie aus einem Schlagertext, überall Erinnerungen, wohin ich auch schaue. Dort zusammen eingekauft, hier zusammen gegessen, hunderte Male diesen Weg gegangen. Alles so vertraut und nun gehöre ich dort plötzlich nicht mehr hin? Nix, das ist meine Stadt, wo ich jebore bin, trotzig stapfe ich fester auf.
Und vermisse S bei jedem Schritt.
Da die Plätze nicht nummeriert sind und die Vorstellung ausverkauft ist, stelle ich mich im Theater gleich in die Einlassschlange anstatt noch zu versuchen, halbwegs cool ein Getränk zu mir zu nehmen. Das Publikum, zumindest der Teil, der schon in der Schlange steht, ist sehr homogen, ich passe gut hinein. Ich bekomme einen sehr guten Platz und stelle wieder fest, dass eine halbe Stunde warten alleine viel länger dauert als in Gesellschaft. Immerhin schaffe ich es, mit den Frauen, die neben mir sitzen ein paar Worte auszutauschen als sich eine Gelegenheit bietet und fühle mich nicht ganz so schlimm als Alien wie üblich.
Ich bin fühle auch eine sehr sehr starke Versuchung, S zu texten, diesen Abend irgenwie mit ihr zu teilen. Sie fehlt mir sehr, gleichzeitig spüre ich, dass ich mit ihr an meiner Seite befangener und verschlossener wäre, auf sie fokussiert, sie war ein Strudel, der meine Energie einsaugt und herunterspült. Bei mir bleiben, obwohl andere da sind, das möchte ich lernen. Mit ihr war das besonders schwer, da sie von sich aus schon sehr viel Aufmerksamkeit einfordert.
Die Show fängt pünktlich an, das erste Lied ist "I only want to be with you" und ich fühle mich ins Herz getroffen. Ich mag das Lied, den Text, ich mag ihren Gesang, ihre Ausstrahlung, ihre Präsenz. Und es geht genauso weiter, ich bin sehr froh, dass ich mir im Januar spontan die Karte für dieses Konzert gekauft habe. Ich bin begeistert und finde Maren Kroymann bei diesem Konzert großartig, ich kannte sie vorher nur als gute, sympathische Kabarettistin. Ich werde an diesem Abend zum Fan, nehme mir vor, zukünftig zu jedem Auftritt in meiner Stadt zu gehen, falls irgend möglich.
Durch das lange Sitzen bin ich doch etwas steif und kämpfe auf dem Rückweg zur Bahnhaltestelle wieder mit schwankendem Gehen, allerdings nicht so schlimm wie letzten Freitag. Ich muss einmal umsteigen und nicht lange warten, trotzdem ist der Heimweg relativ lang. Ich bin um 23:40 zuhause und schaue noch das Ende von Let's Dance und den Anfang der Aftershow. Schminke mich ab, mache mich bettfertig. Scrolle im Bett noch und mache um 0:45 das Licht aus.
Ich glaube ein Revival mit S wäre zum jetzigen Zeitpunkt vor allem belastend. Die Trennung ist noch nicht durch und der letzte Schmerz wird noch kommen. Aber ein Zurück geht auch nicht.
Heute Vormittag erstmal eine Lösung oder wenigstens einen Übergabezustand für das Arbeitsproblem finden und dann eine Woche Urlaub. Heute Abend gehe ich ins Theater um Maren Kroymann singen zu hören.
Festgestellt, das der Jahrestag mit S dieses Jahr ein Feiertag ist. Damals war der Tag danach der Feiertag, was sehr günstig war und vermutlich auch der Grund, warum wir uns am Abend davor getroffen haben, um uns näher zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich das dieses Jahr günstig oder ungünstig finde.
Das Problem von gestern wird mit Hilfe der Kollegin gelöst, allerdings tun sich weitere Fragen auf, die vermutlich dann bis nach dem Urlaub schlummern werden. Egal, es wird nichts anbrennen und ich gehe offline. Eine Woche frei, yay!
Erstmal raus aus der Wohnung in die schöne, frische Frühlingsluft. Einen Brief einwerfen und zum weiter entfernten Bioladen spazieren. Dann eine Rücksendung und einen Umtausch in der Postfiliale aufgeben.
Danach lege ich mich ins Bett, scrolle ein bisschen am Handy, mache Fotos von einem Drittel meines Gesichtes, ohne Brille. Ich bin sehr schlecht im Selfie-machen, finde mich ganz furchtbar auf Bildern. Vielleicht weil ich mich ja insgesamt fast durchgehend ganz furchtbar finde. Vielleicht schlafe ich auch zehn Minuten, bin mir nicht sicher. Danach scolle ich auf der Couch weiter am Handy, bearbeite die Fotos, finde eins nicht schlecht.
Ich mache mein Essen warm und esse in der Küche am Tisch, schaue dabei einen Film über eine Frau, die auf einen Campingplatz gezogen ist, dort in einem Wohnwagen lebt. Ich kann den Reiz verstehen, alles sehr reduziert und übersichtlich und es hat etwas von Höhlenbau. Aber ich bin froh, dass ich feste Wände um mich herum habe.
Dann sehe ich auf der Webseite der Verkehrsbetriebe, dass es mal wieder Störungen gibt und gehe eine halbe Stunde früher los, da völlig in den Sternen steht, wann die nächste Bahn kommt. Ich verbringe viel Zeit mit Warten und komme ungefähr 5 Minuten früher an als geplant. Das Theater ist in dem Viertel, in dem S wohnt, die Gegend ist mir in den letzten 6 Jahren sehr vertraut geworden. Wie aus einem Schlagertext, überall Erinnerungen, wohin ich auch schaue. Dort zusammen eingekauft, hier zusammen gegessen, hunderte Male diesen Weg gegangen. Alles so vertraut und nun gehöre ich dort plötzlich nicht mehr hin? Nix, das ist meine Stadt, wo ich jebore bin, trotzig stapfe ich fester auf.
Und vermisse S bei jedem Schritt.
Da die Plätze nicht nummeriert sind und die Vorstellung ausverkauft ist, stelle ich mich im Theater gleich in die Einlassschlange anstatt noch zu versuchen, halbwegs cool ein Getränk zu mir zu nehmen. Das Publikum, zumindest der Teil, der schon in der Schlange steht, ist sehr homogen, ich passe gut hinein. Ich bekomme einen sehr guten Platz und stelle wieder fest, dass eine halbe Stunde warten alleine viel länger dauert als in Gesellschaft. Immerhin schaffe ich es, mit den Frauen, die neben mir sitzen ein paar Worte auszutauschen als sich eine Gelegenheit bietet und fühle mich nicht ganz so schlimm als Alien wie üblich.
Ich bin fühle auch eine sehr sehr starke Versuchung, S zu texten, diesen Abend irgenwie mit ihr zu teilen. Sie fehlt mir sehr, gleichzeitig spüre ich, dass ich mit ihr an meiner Seite befangener und verschlossener wäre, auf sie fokussiert, sie war ein Strudel, der meine Energie einsaugt und herunterspült. Bei mir bleiben, obwohl andere da sind, das möchte ich lernen. Mit ihr war das besonders schwer, da sie von sich aus schon sehr viel Aufmerksamkeit einfordert.
Die Show fängt pünktlich an, das erste Lied ist "I only want to be with you" und ich fühle mich ins Herz getroffen. Ich mag das Lied, den Text, ich mag ihren Gesang, ihre Ausstrahlung, ihre Präsenz. Und es geht genauso weiter, ich bin sehr froh, dass ich mir im Januar spontan die Karte für dieses Konzert gekauft habe. Ich bin begeistert und finde Maren Kroymann bei diesem Konzert großartig, ich kannte sie vorher nur als gute, sympathische Kabarettistin. Ich werde an diesem Abend zum Fan, nehme mir vor, zukünftig zu jedem Auftritt in meiner Stadt zu gehen, falls irgend möglich.
Durch das lange Sitzen bin ich doch etwas steif und kämpfe auf dem Rückweg zur Bahnhaltestelle wieder mit schwankendem Gehen, allerdings nicht so schlimm wie letzten Freitag. Ich muss einmal umsteigen und nicht lange warten, trotzdem ist der Heimweg relativ lang. Ich bin um 23:40 zuhause und schaue noch das Ende von Let's Dance und den Anfang der Aftershow. Schminke mich ab, mache mich bettfertig. Scrolle im Bett noch und mache um 0:45 das Licht aus.
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Freitag, 8. März 2024
07.03.24
garelia, 06:36h
Donnerstag. Vorletzter Arbeitstag vor dem Urlaub.
Der gestrige Chat mit S wirkt noch nach, ich fühle mich morgens leichter, der Klumpen in meinem Bauch fühlt sich mehr nach Verliebtheit an als nach Kummer.
Ich bleibe jedoch misstrauisch, wie immer. Die Frage ist, was mir das nützt und was ich je durch Misstrauen abgewendet habe. Und natürlich, was ich dadurch alles verpasst habe aber das ist jetzt auch wieder nur so Theorie. Egal.
Schönes Gefühl, diese Verliebtheit. Genießen solange es dauert. Ich fühle mich geradezu energiegeladen und mache einen Termin für nächste Woche zur Kosmetikbehandlung abends, bin gespannt ob ich auf der Liege dann einschlafe.
Überhaupt freue ich mich auf nächste Woche, ich möchte viele Sachen machen, den Balkon schön machen, muss nicht arbeiten und kann jederzeit aus dem Haus gehen, wenn mir danach ist.
Viel zu tun, viele Besprechungen und ein unangenehmes Problem, bei dem ich Hilfe benötige. Nachmittags bin ich merklich gestresst von der Arbeit, ich fühle mich unwohl. Etwas läuft nicht, das aber vor meinem Urlaub noch laufen sollte. Mir fehlen jedoch die Kenntnisse, das Problem selbst zu lösen.
Ein Kollege, den ich um Info bitte, reagiert ablehnend, gibt an, er wäre nicht zuständig, probiert dann ohne Absprache mit mir irgendwas und teilt mir das Ergebnis als 'Beweis' mit, dass die Ursache des Problems tatsächlich nicht in seinen Bereich falls würde. Nicht hilfreich. Eine andere Kollegin, die wahrscheinlich mehr dazu weiß, ist heute nicht mehr erreichbar. Ich mache für morgen einen Termin mit ihr, in der Hoffnung, das sie sich die Zeit dafür nimmt.
Ich möchte das Problem auch gern einfach wegschieben, verstehe den Kollegen in gewisser Weise, auch wenn er Unrecht hat, denn in unserem kleinen Team auf Zuständigkeiten zu pochen ist vor allem eins: unkollegial.
Es drückt schwer auf mir, weil ich glaube, ich müsste eigentlich mehr dazu wissen. Quasi ein berufliches Minderwertigkeitsgefühl, das eigentlich genauso unangebracht ist, wie das in Bezug auf S. Die Aufgabe, um die es geht, habe ich noch nie gemacht, die andere Kollegin schon öfter. Also einfach als Chance sehen, mir das Wissen anzueigenen und nicht als Bloßstellung, weil ich es noch nicht habe.
Den Tag über habe ich kaum intensive Gedanken an S und die Trennung. Einerseits lenkt die Arbeit natürlich ab, andererseits ist es jetzt aber auch ein komischer Zustand. Etwas näher als die ganze bisherige Zeit aber auch unklarer. Gestern haben wir das erste Mal seit der Trennung gut gelaunt hin und her getextet. Aber wir gehen doch nicht wirklich wieder aufeinander zu? Lust ist da, zumindest körperlich. Aber der Gedanke an unsere Beziehung macht mir schlechte Laune, die Erinnerungen an all das Ungute. All die Zänkereien, all die Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl der Unfähigkeit, des Anders-seins. Ich bin noch lange nicht so weit.
Also einfach alleine weitermachen. Mir gut tun, nett zu mir sein, mir eine gute Freundin sein. Naja, es zu versuchen. Den Weg dorthin suchen.
Kurz bevor ich offline gehe kommt eine Nachricht von T, ob ich mich heute Abend spontan zum Essen mit ihr treffen möchte. Ich entscheide mich dagegen, hadere aber mit meiner Entscheidung und verfalle in das übliche Muster.
Wärst du cool, hättest du zugesagt.
Ja aber ich fühle mich total unwohl, sowohl körperlich als auch im Kopf, ich bin sehr müde, ich warte auf ein Paket, ich habe schon Huhn aufgetaut, ich muss jetzt gleich was essen, habe zu großen Hunger um noch zu warten.
Ach papperlapapp, du bist einfach uncool und unsozial und verdienst keine Leute, die sich mit dir treffen wollen.
Ja danke, du hast recht und ich ziehe mich zurück, denn ich ertrage das nicht.
Ich texte mit T, wir finden leider keinen anderen Termin in den nächsten Wochen und verschieben es auf nach Ostern.
Dieses Gefühl 'auf dem falschen Fuß erwischt zu werden' ist so sehr meins und es hängt mir noch lange nach. Vielleicht hätte ich es einfach tun sollen, vor allem, da ich ja selbst eigentlich T an dem Tag nach einem Treffen vor Ostern fragen wollte. Vielleicht ist es aber auch ganz egal, ob ja oder nein oder später, und das eigentliche Problem ist, dass ich meinen Entscheidungen nicht traue und das was andere wollen höher bewerte als das was ich will.
Dann gehe ich zur Packstation und wedele mit der Abholkarte vor dem Gerät herum, was natürlich nicht funktioniert. Suche dann in der App nach einer Möglichkeit, den Strichcode der Karte einzuscannen und finde sie auch, hurrah! Ich kann das Paket entnehmen und habe wieder etwas gelernt.
Ich koche und esse relativ hastig, ich hatte den ganzen Nachmittag Hunger. Gucke die Quizshow, 6/12 aber Masterfage (Thema Fernsehen) richtig obwohl nur geraten. Während ich spüle, kommt das andere Paket und ich kann mich endgültig entspannen für heute. Ich fühle mich total ausgepowert, bin sehr müde. Mache mich bettfertig, gucke 10 Minuten Serie und mache um 20:30 das Licht aus.
Der gestrige Chat mit S wirkt noch nach, ich fühle mich morgens leichter, der Klumpen in meinem Bauch fühlt sich mehr nach Verliebtheit an als nach Kummer.
Ich bleibe jedoch misstrauisch, wie immer. Die Frage ist, was mir das nützt und was ich je durch Misstrauen abgewendet habe. Und natürlich, was ich dadurch alles verpasst habe aber das ist jetzt auch wieder nur so Theorie. Egal.
Schönes Gefühl, diese Verliebtheit. Genießen solange es dauert. Ich fühle mich geradezu energiegeladen und mache einen Termin für nächste Woche zur Kosmetikbehandlung abends, bin gespannt ob ich auf der Liege dann einschlafe.
Überhaupt freue ich mich auf nächste Woche, ich möchte viele Sachen machen, den Balkon schön machen, muss nicht arbeiten und kann jederzeit aus dem Haus gehen, wenn mir danach ist.
Viel zu tun, viele Besprechungen und ein unangenehmes Problem, bei dem ich Hilfe benötige. Nachmittags bin ich merklich gestresst von der Arbeit, ich fühle mich unwohl. Etwas läuft nicht, das aber vor meinem Urlaub noch laufen sollte. Mir fehlen jedoch die Kenntnisse, das Problem selbst zu lösen.
Ein Kollege, den ich um Info bitte, reagiert ablehnend, gibt an, er wäre nicht zuständig, probiert dann ohne Absprache mit mir irgendwas und teilt mir das Ergebnis als 'Beweis' mit, dass die Ursache des Problems tatsächlich nicht in seinen Bereich falls würde. Nicht hilfreich. Eine andere Kollegin, die wahrscheinlich mehr dazu weiß, ist heute nicht mehr erreichbar. Ich mache für morgen einen Termin mit ihr, in der Hoffnung, das sie sich die Zeit dafür nimmt.
Ich möchte das Problem auch gern einfach wegschieben, verstehe den Kollegen in gewisser Weise, auch wenn er Unrecht hat, denn in unserem kleinen Team auf Zuständigkeiten zu pochen ist vor allem eins: unkollegial.
Es drückt schwer auf mir, weil ich glaube, ich müsste eigentlich mehr dazu wissen. Quasi ein berufliches Minderwertigkeitsgefühl, das eigentlich genauso unangebracht ist, wie das in Bezug auf S. Die Aufgabe, um die es geht, habe ich noch nie gemacht, die andere Kollegin schon öfter. Also einfach als Chance sehen, mir das Wissen anzueigenen und nicht als Bloßstellung, weil ich es noch nicht habe.
Den Tag über habe ich kaum intensive Gedanken an S und die Trennung. Einerseits lenkt die Arbeit natürlich ab, andererseits ist es jetzt aber auch ein komischer Zustand. Etwas näher als die ganze bisherige Zeit aber auch unklarer. Gestern haben wir das erste Mal seit der Trennung gut gelaunt hin und her getextet. Aber wir gehen doch nicht wirklich wieder aufeinander zu? Lust ist da, zumindest körperlich. Aber der Gedanke an unsere Beziehung macht mir schlechte Laune, die Erinnerungen an all das Ungute. All die Zänkereien, all die Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl der Unfähigkeit, des Anders-seins. Ich bin noch lange nicht so weit.
Also einfach alleine weitermachen. Mir gut tun, nett zu mir sein, mir eine gute Freundin sein. Naja, es zu versuchen. Den Weg dorthin suchen.
Kurz bevor ich offline gehe kommt eine Nachricht von T, ob ich mich heute Abend spontan zum Essen mit ihr treffen möchte. Ich entscheide mich dagegen, hadere aber mit meiner Entscheidung und verfalle in das übliche Muster.
Wärst du cool, hättest du zugesagt.
Ja aber ich fühle mich total unwohl, sowohl körperlich als auch im Kopf, ich bin sehr müde, ich warte auf ein Paket, ich habe schon Huhn aufgetaut, ich muss jetzt gleich was essen, habe zu großen Hunger um noch zu warten.
Ach papperlapapp, du bist einfach uncool und unsozial und verdienst keine Leute, die sich mit dir treffen wollen.
Ja danke, du hast recht und ich ziehe mich zurück, denn ich ertrage das nicht.
Ich texte mit T, wir finden leider keinen anderen Termin in den nächsten Wochen und verschieben es auf nach Ostern.
Dieses Gefühl 'auf dem falschen Fuß erwischt zu werden' ist so sehr meins und es hängt mir noch lange nach. Vielleicht hätte ich es einfach tun sollen, vor allem, da ich ja selbst eigentlich T an dem Tag nach einem Treffen vor Ostern fragen wollte. Vielleicht ist es aber auch ganz egal, ob ja oder nein oder später, und das eigentliche Problem ist, dass ich meinen Entscheidungen nicht traue und das was andere wollen höher bewerte als das was ich will.
Dann gehe ich zur Packstation und wedele mit der Abholkarte vor dem Gerät herum, was natürlich nicht funktioniert. Suche dann in der App nach einer Möglichkeit, den Strichcode der Karte einzuscannen und finde sie auch, hurrah! Ich kann das Paket entnehmen und habe wieder etwas gelernt.
Ich koche und esse relativ hastig, ich hatte den ganzen Nachmittag Hunger. Gucke die Quizshow, 6/12 aber Masterfage (Thema Fernsehen) richtig obwohl nur geraten. Während ich spüle, kommt das andere Paket und ich kann mich endgültig entspannen für heute. Ich fühle mich total ausgepowert, bin sehr müde. Mache mich bettfertig, gucke 10 Minuten Serie und mache um 20:30 das Licht aus.
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