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Freitag, 8. März 2024
07.03.24
garelia, 06:36h
Donnerstag. Vorletzter Arbeitstag vor dem Urlaub.
Der gestrige Chat mit S wirkt noch nach, ich fühle mich morgens leichter, der Klumpen in meinem Bauch fühlt sich mehr nach Verliebtheit an als nach Kummer.
Ich bleibe jedoch misstrauisch, wie immer. Die Frage ist, was mir das nützt und was ich je durch Misstrauen abgewendet habe. Und natürlich, was ich dadurch alles verpasst habe aber das ist jetzt auch wieder nur so Theorie. Egal.
Schönes Gefühl, diese Verliebtheit. Genießen solange es dauert. Ich fühle mich geradezu energiegeladen und mache einen Termin für nächste Woche zur Kosmetikbehandlung abends, bin gespannt ob ich auf der Liege dann einschlafe.
Überhaupt freue ich mich auf nächste Woche, ich möchte viele Sachen machen, den Balkon schön machen, muss nicht arbeiten und kann jederzeit aus dem Haus gehen, wenn mir danach ist.
Viel zu tun, viele Besprechungen und ein unangenehmes Problem, bei dem ich Hilfe benötige. Nachmittags bin ich merklich gestresst von der Arbeit, ich fühle mich unwohl. Etwas läuft nicht, das aber vor meinem Urlaub noch laufen sollte. Mir fehlen jedoch die Kenntnisse, das Problem selbst zu lösen.
Ein Kollege, den ich um Info bitte, reagiert ablehnend, gibt an, er wäre nicht zuständig, probiert dann ohne Absprache mit mir irgendwas und teilt mir das Ergebnis als 'Beweis' mit, dass die Ursache des Problems tatsächlich nicht in seinen Bereich falls würde. Nicht hilfreich. Eine andere Kollegin, die wahrscheinlich mehr dazu weiß, ist heute nicht mehr erreichbar. Ich mache für morgen einen Termin mit ihr, in der Hoffnung, das sie sich die Zeit dafür nimmt.
Ich möchte das Problem auch gern einfach wegschieben, verstehe den Kollegen in gewisser Weise, auch wenn er Unrecht hat, denn in unserem kleinen Team auf Zuständigkeiten zu pochen ist vor allem eins: unkollegial.
Es drückt schwer auf mir, weil ich glaube, ich müsste eigentlich mehr dazu wissen. Quasi ein berufliches Minderwertigkeitsgefühl, das eigentlich genauso unangebracht ist, wie das in Bezug auf S. Die Aufgabe, um die es geht, habe ich noch nie gemacht, die andere Kollegin schon öfter. Also einfach als Chance sehen, mir das Wissen anzueigenen und nicht als Bloßstellung, weil ich es noch nicht habe.
Den Tag über habe ich kaum intensive Gedanken an S und die Trennung. Einerseits lenkt die Arbeit natürlich ab, andererseits ist es jetzt aber auch ein komischer Zustand. Etwas näher als die ganze bisherige Zeit aber auch unklarer. Gestern haben wir das erste Mal seit der Trennung gut gelaunt hin und her getextet. Aber wir gehen doch nicht wirklich wieder aufeinander zu? Lust ist da, zumindest körperlich. Aber der Gedanke an unsere Beziehung macht mir schlechte Laune, die Erinnerungen an all das Ungute. All die Zänkereien, all die Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl der Unfähigkeit, des Anders-seins. Ich bin noch lange nicht so weit.
Also einfach alleine weitermachen. Mir gut tun, nett zu mir sein, mir eine gute Freundin sein. Naja, es zu versuchen. Den Weg dorthin suchen.
Kurz bevor ich offline gehe kommt eine Nachricht von T, ob ich mich heute Abend spontan zum Essen mit ihr treffen möchte. Ich entscheide mich dagegen, hadere aber mit meiner Entscheidung und verfalle in das übliche Muster.
Wärst du cool, hättest du zugesagt.
Ja aber ich fühle mich total unwohl, sowohl körperlich als auch im Kopf, ich bin sehr müde, ich warte auf ein Paket, ich habe schon Huhn aufgetaut, ich muss jetzt gleich was essen, habe zu großen Hunger um noch zu warten.
Ach papperlapapp, du bist einfach uncool und unsozial und verdienst keine Leute, die sich mit dir treffen wollen.
Ja danke, du hast recht und ich ziehe mich zurück, denn ich ertrage das nicht.
Ich texte mit T, wir finden leider keinen anderen Termin in den nächsten Wochen und verschieben es auf nach Ostern.
Dieses Gefühl 'auf dem falschen Fuß erwischt zu werden' ist so sehr meins und es hängt mir noch lange nach. Vielleicht hätte ich es einfach tun sollen, vor allem, da ich ja selbst eigentlich T an dem Tag nach einem Treffen vor Ostern fragen wollte. Vielleicht ist es aber auch ganz egal, ob ja oder nein oder später, und das eigentliche Problem ist, dass ich meinen Entscheidungen nicht traue und das was andere wollen höher bewerte als das was ich will.
Dann gehe ich zur Packstation und wedele mit der Abholkarte vor dem Gerät herum, was natürlich nicht funktioniert. Suche dann in der App nach einer Möglichkeit, den Strichcode der Karte einzuscannen und finde sie auch, hurrah! Ich kann das Paket entnehmen und habe wieder etwas gelernt.
Ich koche und esse relativ hastig, ich hatte den ganzen Nachmittag Hunger. Gucke die Quizshow, 6/12 aber Masterfage (Thema Fernsehen) richtig obwohl nur geraten. Während ich spüle, kommt das andere Paket und ich kann mich endgültig entspannen für heute. Ich fühle mich total ausgepowert, bin sehr müde. Mache mich bettfertig, gucke 10 Minuten Serie und mache um 20:30 das Licht aus.
Der gestrige Chat mit S wirkt noch nach, ich fühle mich morgens leichter, der Klumpen in meinem Bauch fühlt sich mehr nach Verliebtheit an als nach Kummer.
Ich bleibe jedoch misstrauisch, wie immer. Die Frage ist, was mir das nützt und was ich je durch Misstrauen abgewendet habe. Und natürlich, was ich dadurch alles verpasst habe aber das ist jetzt auch wieder nur so Theorie. Egal.
Schönes Gefühl, diese Verliebtheit. Genießen solange es dauert. Ich fühle mich geradezu energiegeladen und mache einen Termin für nächste Woche zur Kosmetikbehandlung abends, bin gespannt ob ich auf der Liege dann einschlafe.
Überhaupt freue ich mich auf nächste Woche, ich möchte viele Sachen machen, den Balkon schön machen, muss nicht arbeiten und kann jederzeit aus dem Haus gehen, wenn mir danach ist.
Viel zu tun, viele Besprechungen und ein unangenehmes Problem, bei dem ich Hilfe benötige. Nachmittags bin ich merklich gestresst von der Arbeit, ich fühle mich unwohl. Etwas läuft nicht, das aber vor meinem Urlaub noch laufen sollte. Mir fehlen jedoch die Kenntnisse, das Problem selbst zu lösen.
Ein Kollege, den ich um Info bitte, reagiert ablehnend, gibt an, er wäre nicht zuständig, probiert dann ohne Absprache mit mir irgendwas und teilt mir das Ergebnis als 'Beweis' mit, dass die Ursache des Problems tatsächlich nicht in seinen Bereich falls würde. Nicht hilfreich. Eine andere Kollegin, die wahrscheinlich mehr dazu weiß, ist heute nicht mehr erreichbar. Ich mache für morgen einen Termin mit ihr, in der Hoffnung, das sie sich die Zeit dafür nimmt.
Ich möchte das Problem auch gern einfach wegschieben, verstehe den Kollegen in gewisser Weise, auch wenn er Unrecht hat, denn in unserem kleinen Team auf Zuständigkeiten zu pochen ist vor allem eins: unkollegial.
Es drückt schwer auf mir, weil ich glaube, ich müsste eigentlich mehr dazu wissen. Quasi ein berufliches Minderwertigkeitsgefühl, das eigentlich genauso unangebracht ist, wie das in Bezug auf S. Die Aufgabe, um die es geht, habe ich noch nie gemacht, die andere Kollegin schon öfter. Also einfach als Chance sehen, mir das Wissen anzueigenen und nicht als Bloßstellung, weil ich es noch nicht habe.
Den Tag über habe ich kaum intensive Gedanken an S und die Trennung. Einerseits lenkt die Arbeit natürlich ab, andererseits ist es jetzt aber auch ein komischer Zustand. Etwas näher als die ganze bisherige Zeit aber auch unklarer. Gestern haben wir das erste Mal seit der Trennung gut gelaunt hin und her getextet. Aber wir gehen doch nicht wirklich wieder aufeinander zu? Lust ist da, zumindest körperlich. Aber der Gedanke an unsere Beziehung macht mir schlechte Laune, die Erinnerungen an all das Ungute. All die Zänkereien, all die Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl der Unfähigkeit, des Anders-seins. Ich bin noch lange nicht so weit.
Also einfach alleine weitermachen. Mir gut tun, nett zu mir sein, mir eine gute Freundin sein. Naja, es zu versuchen. Den Weg dorthin suchen.
Kurz bevor ich offline gehe kommt eine Nachricht von T, ob ich mich heute Abend spontan zum Essen mit ihr treffen möchte. Ich entscheide mich dagegen, hadere aber mit meiner Entscheidung und verfalle in das übliche Muster.
Wärst du cool, hättest du zugesagt.
Ja aber ich fühle mich total unwohl, sowohl körperlich als auch im Kopf, ich bin sehr müde, ich warte auf ein Paket, ich habe schon Huhn aufgetaut, ich muss jetzt gleich was essen, habe zu großen Hunger um noch zu warten.
Ach papperlapapp, du bist einfach uncool und unsozial und verdienst keine Leute, die sich mit dir treffen wollen.
Ja danke, du hast recht und ich ziehe mich zurück, denn ich ertrage das nicht.
Ich texte mit T, wir finden leider keinen anderen Termin in den nächsten Wochen und verschieben es auf nach Ostern.
Dieses Gefühl 'auf dem falschen Fuß erwischt zu werden' ist so sehr meins und es hängt mir noch lange nach. Vielleicht hätte ich es einfach tun sollen, vor allem, da ich ja selbst eigentlich T an dem Tag nach einem Treffen vor Ostern fragen wollte. Vielleicht ist es aber auch ganz egal, ob ja oder nein oder später, und das eigentliche Problem ist, dass ich meinen Entscheidungen nicht traue und das was andere wollen höher bewerte als das was ich will.
Dann gehe ich zur Packstation und wedele mit der Abholkarte vor dem Gerät herum, was natürlich nicht funktioniert. Suche dann in der App nach einer Möglichkeit, den Strichcode der Karte einzuscannen und finde sie auch, hurrah! Ich kann das Paket entnehmen und habe wieder etwas gelernt.
Ich koche und esse relativ hastig, ich hatte den ganzen Nachmittag Hunger. Gucke die Quizshow, 6/12 aber Masterfage (Thema Fernsehen) richtig obwohl nur geraten. Während ich spüle, kommt das andere Paket und ich kann mich endgültig entspannen für heute. Ich fühle mich total ausgepowert, bin sehr müde. Mache mich bettfertig, gucke 10 Minuten Serie und mache um 20:30 das Licht aus.
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Donnerstag, 7. März 2024
06.03.24
garelia, 06:41h
Mittwoch. Wieder ein Mittwoch, "unser" Tag, ohne S, der 10. in Folge. Ich habe keine Erwartungen an diesen Tag. Arbeit, Streik und deshalb Unterführung des Grauens, Kieser, Essen, Bett. Und natürlich das, was mein Hirn mir so an Grübeleien beschert.
Das Verliebtheitsgefühl ist in den Hintergrund getreten, die Angst vor dem endgültigen Ende unserer Verbindung ist wieder im Vordergrund. Endgültig getrennt zu werden, wenn sie mich nicht mehr liebt, nicht mehr vermisst, wenn jemand anders ihre Liebe, ihre Partnerin ist.
Viel zu tun, nächste Woche Urlaub, da muss noch einiges weggearbeitet werden vorher.
Ich habe müde Augen, bin insgesamt müde. Wieder viel zu früh wach gewesen, 3:30 Katze gefüttert, dann nicht mehr einschlafen können.
Ein Serotonin-Kick wäre schön, wie früher ein neues Spiel mit M zusammen entdecken. Da gibt es aber nichts aktuell und ich hätte auch nicht die Zeit und Energie um das alleine zu tun.
Ich mache zeitig Schluss und gehe bei Sonnenschein los. Die Unterführung sieht bei Tageslicht komplett anders aus, ganz harmlos, mit bunten Kacheln. Sie verwandelt sich anscheinend nur bei Dunkelheit in ein Tor zum Upside Down.
Ich bin enttäuscht, dass S das Treffen beim Konzert abgesagt hat. Die Gründe sind natürlich verständlich aber ich finde es trotzdem sehr schade. Sie hat geschrieben, dass es ihr leid tut und dass sie es sehr gerne gemacht hätte. Ich kann das nicht ganz glauben aber das ja nichts neues. Und vielleicht auch gar nicht relevant.
Die S-Bahn ist schon fast vertraut und der Bahnhof, an dem ich aussteigen muss, ist wirklich sehr schön. Das Gebäude ist von 1913, laut Wiki ein "damals beliebter barocker Rundbau" ohne "überladene Ausschmückungen". Ich kenne mich mit architektonischen Labeln nicht aus, aber fühle mich dort wohl, ich mag die Helligkeit. Der Weg zum Studio dauert insgesamt 20 Minuten länger als mit der Straßenbahn.
Ich habe wieder ein Training an der Rückenmaschine, der heutige Trainer ist mir aber nicht sympathisch. Ich verkneife mir deshalb die Bitte, mir eine andere Maschine nochmal zu zeigen, was ich eigentlich vorhatte.
Ich ziehe mich zurück, wenn ein Mensch mir komisch vorkommt. Eigentlich ungut. Ich müsste es auch mal aushalten, trotzdem in der Situation zu bleiben. Ich nehme mir vor, beim nächsten Termin meine Frage zu stellen, auch wenn es wieder der unsympathische Trainer ist.
Auf dem Rückweg sieht es stark nach Regen aus, finstere Wolkenberge drücken das Licht weg, aber da wo kein Dunkelgrau ist, strahlt der Himmel noch. Sehr dramatisch, es weckt eine Erwartungshaltung, wie vor dem Beginn eines Konzerts. Der Himmel stimmt die Instrumente oder so in der Art.
Als ich an meiner Station aussteige, wünsche ich mir, dass S dort im Auto auf mich wartet, lächelnd, vertraut. Dass ich in ihr Auto einsteigen kann, als ob ich Teil von etwas wäre, als ob ich ein nicht-menschenleeres Zuhause hätte.
Dann sehe ich an der großen Straße nochmal ein Stück vom Dramahimmel, eine hellgelbe Lichtinsel, über der sich dunkelgraues Unheil auftürmt, was mich seltsam glücklich macht, vielleicht weil mir auch so Drama zumute ist oder weil es einfach gut aussieht. Und ich denke, das hätte ich nicht gesehen, wenn ich im Auto abgeholt worden wäre. Also vielleicht nicht alles gut aber auch nicht alles schlecht.
Ich habe Hunger, mache mir Essen warm und schaue die Quizshow, 9/12 Fragen richtig, ich freue mich. Thema der Masterfrage ist leider Geographie, darin bin ich ganz schlecht und meine Antwort ist falsch.
Ich habe den Tag über ein paar mal mit dem Gedanken gespielt, S ein neues Treffen vorzuschlagen. Zeitlich in der Nähe des Konzerts. Ich möchte diesen Ankerpunkt in der Zukunft erhalten und ich möchte sie wiedersehen und ich möchte es aushalten, ihr von mir zu erzählen und etwas von ihr erzählt zu bekommen. Ich möchte es wenigstens versucht haben, den Kontakt zu erhalten. Nach dem Spülen schreibe ich ihr und schlage ein Treffen vor, im Park spazieren gehen und erzählen, zwei Tage vor dem Konzert.
Sie sagt 4 Minuten später zu, schreibt, dass sie die Idee sehr schön findet. Dann entwickelt sich eine fast normale Unterhaltung, entspannt und geradezu flirty. Sie schreibt, dass sie mich auch früher treffen würde, möchte aber nichts abmachen dafür. Ich bin verwirrt, erfreut und von den flirty Andeutungen leicht erregt. Sowohl den Wunsch nach einem früheren Treffen und auch das Zurückschrecken davor kann ich nachvollziehen, es geht mir auch so. Wir haben so viel falsch gemacht miteinander und ich zumindest fühle mich noch nicht so weit zu glauben, dass ich es jetzt besser machen könnte. Aber es ist schön zu wissen, dass die Verbindung noch nicht komplett gekappt ist.
Die Tätowiererin schickt Entwürfe für die Möwe und ich entscheide mich für einen, der dem Bild sehr nahe kommt und wirklich sehr schön aussieht. Ich freue mich auf das Tattoo, wenn auch nicht auf das Stechen.
Ich mache mich bettfertig und schaue den Anfang der neuen Folge Constallation, kann mich aber nicht konzentrieren. Um 21:30 mache ich das Licht aus und schlafe sofort ein.
Das Verliebtheitsgefühl ist in den Hintergrund getreten, die Angst vor dem endgültigen Ende unserer Verbindung ist wieder im Vordergrund. Endgültig getrennt zu werden, wenn sie mich nicht mehr liebt, nicht mehr vermisst, wenn jemand anders ihre Liebe, ihre Partnerin ist.
Viel zu tun, nächste Woche Urlaub, da muss noch einiges weggearbeitet werden vorher.
Ich habe müde Augen, bin insgesamt müde. Wieder viel zu früh wach gewesen, 3:30 Katze gefüttert, dann nicht mehr einschlafen können.
Ein Serotonin-Kick wäre schön, wie früher ein neues Spiel mit M zusammen entdecken. Da gibt es aber nichts aktuell und ich hätte auch nicht die Zeit und Energie um das alleine zu tun.
Ich mache zeitig Schluss und gehe bei Sonnenschein los. Die Unterführung sieht bei Tageslicht komplett anders aus, ganz harmlos, mit bunten Kacheln. Sie verwandelt sich anscheinend nur bei Dunkelheit in ein Tor zum Upside Down.
Ich bin enttäuscht, dass S das Treffen beim Konzert abgesagt hat. Die Gründe sind natürlich verständlich aber ich finde es trotzdem sehr schade. Sie hat geschrieben, dass es ihr leid tut und dass sie es sehr gerne gemacht hätte. Ich kann das nicht ganz glauben aber das ja nichts neues. Und vielleicht auch gar nicht relevant.
Die S-Bahn ist schon fast vertraut und der Bahnhof, an dem ich aussteigen muss, ist wirklich sehr schön. Das Gebäude ist von 1913, laut Wiki ein "damals beliebter barocker Rundbau" ohne "überladene Ausschmückungen". Ich kenne mich mit architektonischen Labeln nicht aus, aber fühle mich dort wohl, ich mag die Helligkeit. Der Weg zum Studio dauert insgesamt 20 Minuten länger als mit der Straßenbahn.
Ich habe wieder ein Training an der Rückenmaschine, der heutige Trainer ist mir aber nicht sympathisch. Ich verkneife mir deshalb die Bitte, mir eine andere Maschine nochmal zu zeigen, was ich eigentlich vorhatte.
Ich ziehe mich zurück, wenn ein Mensch mir komisch vorkommt. Eigentlich ungut. Ich müsste es auch mal aushalten, trotzdem in der Situation zu bleiben. Ich nehme mir vor, beim nächsten Termin meine Frage zu stellen, auch wenn es wieder der unsympathische Trainer ist.
Auf dem Rückweg sieht es stark nach Regen aus, finstere Wolkenberge drücken das Licht weg, aber da wo kein Dunkelgrau ist, strahlt der Himmel noch. Sehr dramatisch, es weckt eine Erwartungshaltung, wie vor dem Beginn eines Konzerts. Der Himmel stimmt die Instrumente oder so in der Art.
Als ich an meiner Station aussteige, wünsche ich mir, dass S dort im Auto auf mich wartet, lächelnd, vertraut. Dass ich in ihr Auto einsteigen kann, als ob ich Teil von etwas wäre, als ob ich ein nicht-menschenleeres Zuhause hätte.
Dann sehe ich an der großen Straße nochmal ein Stück vom Dramahimmel, eine hellgelbe Lichtinsel, über der sich dunkelgraues Unheil auftürmt, was mich seltsam glücklich macht, vielleicht weil mir auch so Drama zumute ist oder weil es einfach gut aussieht. Und ich denke, das hätte ich nicht gesehen, wenn ich im Auto abgeholt worden wäre. Also vielleicht nicht alles gut aber auch nicht alles schlecht.
Ich habe Hunger, mache mir Essen warm und schaue die Quizshow, 9/12 Fragen richtig, ich freue mich. Thema der Masterfrage ist leider Geographie, darin bin ich ganz schlecht und meine Antwort ist falsch.
Ich habe den Tag über ein paar mal mit dem Gedanken gespielt, S ein neues Treffen vorzuschlagen. Zeitlich in der Nähe des Konzerts. Ich möchte diesen Ankerpunkt in der Zukunft erhalten und ich möchte sie wiedersehen und ich möchte es aushalten, ihr von mir zu erzählen und etwas von ihr erzählt zu bekommen. Ich möchte es wenigstens versucht haben, den Kontakt zu erhalten. Nach dem Spülen schreibe ich ihr und schlage ein Treffen vor, im Park spazieren gehen und erzählen, zwei Tage vor dem Konzert.
Sie sagt 4 Minuten später zu, schreibt, dass sie die Idee sehr schön findet. Dann entwickelt sich eine fast normale Unterhaltung, entspannt und geradezu flirty. Sie schreibt, dass sie mich auch früher treffen würde, möchte aber nichts abmachen dafür. Ich bin verwirrt, erfreut und von den flirty Andeutungen leicht erregt. Sowohl den Wunsch nach einem früheren Treffen und auch das Zurückschrecken davor kann ich nachvollziehen, es geht mir auch so. Wir haben so viel falsch gemacht miteinander und ich zumindest fühle mich noch nicht so weit zu glauben, dass ich es jetzt besser machen könnte. Aber es ist schön zu wissen, dass die Verbindung noch nicht komplett gekappt ist.
Die Tätowiererin schickt Entwürfe für die Möwe und ich entscheide mich für einen, der dem Bild sehr nahe kommt und wirklich sehr schön aussieht. Ich freue mich auf das Tattoo, wenn auch nicht auf das Stechen.
Ich mache mich bettfertig und schaue den Anfang der neuen Folge Constallation, kann mich aber nicht konzentrieren. Um 21:30 mache ich das Licht aus und schlafe sofort ein.
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Mittwoch, 6. März 2024
05.03.24
garelia, 05:42h
Dienstag. Bürotag. Ich wache nachts zu ungewohnten Zeiten auf, jeweils ca. eine Dreiviertelstunde früher als sonst. Um 4:00 habe ich das Gefühl, dass die Nacht vorbei ist und stehe auf.
Erinnere mich an einen Traum von einer sehr schnellen Fahrt über die Autobahn, ich sitze im Fahrersitz eines Kleintransporters, der Transporter wird ferngesteuert aus einem Wagen, der hinter mir fährt. Darin sitzen zwei Personen, eine ist vielleicht S.
Ich fühle mich relativ ruhig. Wenigstens ist S noch nicht unerreichbar weit weg, wenigstens möchte auch sie mich nicht ganz aus ihrem Leben verlieren, wenigstens schreibt sie das.
Andererseits ist sie wie auf einem anderen Planeten. Aber das sind ja eigentlich alle.
Durch die Beziehung habe ich mich mehr körperliche Nähe getraut, mir mehr Anfassen herausgenommen und umgekehrt. Das ist nun nicht mehr angebracht. Auch der vertraute Alltag fällt weg.
Und die seelische oder was auch immer Nähe, die am Anfang zu entstehen schien, konnte sich nicht entwickeln. Ich habe mich sehr schnell sehr tief zurückgezogen. Habe permanent gehofft, das irgendwie klären, neu anfangen zu können, aber das funktionerte nicht.
Es ist diesig, grau und sieht wieder nach Winter aus, auch weil die Bäume vor dem Bürofenster noch kahl sind.
Ich fühle Liebe für S und vermisse sie. Möchte sie im Arm halten, lange und ohne Ablenkung.
Liebe, fast wie Verliebtheit. Wunsch, ihr zu schreiben, Nähe und Verbindung zu spüren, was natürlich Quatsch ist.
Wirklich ganz komisches, unpassendes, frühlingshaftes Verliebtheitsgefühl. Nur weil ich gestern gelesen habe, dass sie mich noch liebt. Weil ich mich dadurch bedeutsamer fühle, mehr Sinn habe. Ich bin fast schon fröhlich gut gelaunt im Kontakt mit den Kollegen vor Ort.
Und etwas blutet weiter in mir, schreit tonlos um Hilfe.
Mit steigender Arbeitszeit steigt auch die Unlust. Ich hätte gerne 3 Monate Urlaub mit S auf einer einsamen Insel, halt einfach viel Zeit und ohne Ablenkung.
Mir fällt das Bild einer Strasse wieder ein, aus einer Szene der neuen Serie. Eine Brücke über einen kleinen Fluß und dann eine gewundene, waldige Asphaltstraße. Ich hatte sofort Lust, auf dieser Straße zu gehen und zu schauen, was der Weg so bringt. Ich möchte Dinge hinter mir lassen, weitergehen ins Ungewisse, einfach die Straße entlang. Wenn nur die Rast nicht so unbequem wäre. Fremde Betten, fremdes Essen, fremde Menschen.
Der Himmel ist auch mittags noch grau und diesig, es nieselt. Trotzdem wäre ich jetzt gerne draußen.
Das Gefühl der Liebe für S fühlt sich heute fest verankert an. Ich möchte, dass es ihr gut geht, auch ohne mich. Und ich möchte sie nicht verlieren. Aber das werde ich wohl, wenn es ihr wieder gut geht. Sinnloses Vordenken.
Nach der Arbeit versuche ich, ein Paket abzuholen. Es sollte an die Wohnung zugestellt werden, wurde aber in eine Packstation eingelegt. Erscheint deshalb nicht in der App, da es ja keiner Postnummer zugeordnet ist. Über die Chatfunktion der App kann ich aber über Eingabe der Paketnummer einen Abholcode bekommen. Mit dem Abholcode stehe ich dann vor der Packstation, die komplett App-gesteuert ist, was bedeutet, dass es keine Tastatur zum Eingeben des Zahlencodes gibt. Kurz verstehe ich, warum so etwas wie "Vandalismus" entsteht. Auf dem Weg nach Hause versuche ich über diese mild kafkaeske Situation zu lachen, es gelingt mir nur mäßig. Im Briefkasten liegt ein Brief von DHL, darin eine Karte mit dem Abholcode, den ich mir bereits über die App besorgt habe. Auf der Karte ist auch ein Strichcode, den werde ich dann morgen versuchsweise vor die kleine Plastikkuppel an der Packstation halten, hinter der ich eine Kamera bzw. hoffentlich einen Scanner vermute.
Dann gehe ich im Nieselregen einkaufen, Träumereien im Kopf, die wie Fahrstuhlmusik während der Transferzeit zwischen Wohnung und Supermarkt einsetzen.
Ich mache mir das Abendessen warm, schaue die Quizshow. Denke daran, dass sich S früher oder später neu verlieben wird, spüre den Schmerz dieses Gedankens. Frage mich, was das soll, will ich mich quälen? Klar ist das Verliebsheitsgefühl Quatsch aber lass es doch einfach passieren, vorbeigehen.
Ich bin früh müde, kein Wunder, mein Schlaf-Wach-Rythmus verschiebt sich immer mehr. In gewisser Weise auch ein Vermeiden von Menschen. Morgens um 4 ist niemand wach außer mir (ja, natürlich sind andere wach aber keine Person, die ich kenne). Und um die Zeit, zu der für S der Tag erst anfängt, werde ich müde. Ich liege im Bett, wenn die Tagesschau zu Ende ist. Funktioniere für Arbeit, Einkaufen, Sport aber nicht für zwischenmenschliche Aktivitäten, was auch immer.
Ich habe nochmal über das Weinen nachgedacht. Ich hatte geschrieben, es braucht eine gelernte Sicherheit um zu weinen, und meinte das Lernen "wenn ich weine, kommt Hilfe". Ich hatte vergessen, dass Kinder das Weinen nicht lernen müssen. Es ist einfach da, von Anfang an. Ich habe es nur einfach verlernt, weil nie jemand kam.
Um ca 21 Uhr mache ich das Licht aus, kann aber nicht gut einschlafen.
Erinnere mich an einen Traum von einer sehr schnellen Fahrt über die Autobahn, ich sitze im Fahrersitz eines Kleintransporters, der Transporter wird ferngesteuert aus einem Wagen, der hinter mir fährt. Darin sitzen zwei Personen, eine ist vielleicht S.
Ich fühle mich relativ ruhig. Wenigstens ist S noch nicht unerreichbar weit weg, wenigstens möchte auch sie mich nicht ganz aus ihrem Leben verlieren, wenigstens schreibt sie das.
Andererseits ist sie wie auf einem anderen Planeten. Aber das sind ja eigentlich alle.
Durch die Beziehung habe ich mich mehr körperliche Nähe getraut, mir mehr Anfassen herausgenommen und umgekehrt. Das ist nun nicht mehr angebracht. Auch der vertraute Alltag fällt weg.
Und die seelische oder was auch immer Nähe, die am Anfang zu entstehen schien, konnte sich nicht entwickeln. Ich habe mich sehr schnell sehr tief zurückgezogen. Habe permanent gehofft, das irgendwie klären, neu anfangen zu können, aber das funktionerte nicht.
Es ist diesig, grau und sieht wieder nach Winter aus, auch weil die Bäume vor dem Bürofenster noch kahl sind.
Ich fühle Liebe für S und vermisse sie. Möchte sie im Arm halten, lange und ohne Ablenkung.
Liebe, fast wie Verliebtheit. Wunsch, ihr zu schreiben, Nähe und Verbindung zu spüren, was natürlich Quatsch ist.
Wirklich ganz komisches, unpassendes, frühlingshaftes Verliebtheitsgefühl. Nur weil ich gestern gelesen habe, dass sie mich noch liebt. Weil ich mich dadurch bedeutsamer fühle, mehr Sinn habe. Ich bin fast schon fröhlich gut gelaunt im Kontakt mit den Kollegen vor Ort.
Und etwas blutet weiter in mir, schreit tonlos um Hilfe.
Mit steigender Arbeitszeit steigt auch die Unlust. Ich hätte gerne 3 Monate Urlaub mit S auf einer einsamen Insel, halt einfach viel Zeit und ohne Ablenkung.
Mir fällt das Bild einer Strasse wieder ein, aus einer Szene der neuen Serie. Eine Brücke über einen kleinen Fluß und dann eine gewundene, waldige Asphaltstraße. Ich hatte sofort Lust, auf dieser Straße zu gehen und zu schauen, was der Weg so bringt. Ich möchte Dinge hinter mir lassen, weitergehen ins Ungewisse, einfach die Straße entlang. Wenn nur die Rast nicht so unbequem wäre. Fremde Betten, fremdes Essen, fremde Menschen.
Der Himmel ist auch mittags noch grau und diesig, es nieselt. Trotzdem wäre ich jetzt gerne draußen.
Das Gefühl der Liebe für S fühlt sich heute fest verankert an. Ich möchte, dass es ihr gut geht, auch ohne mich. Und ich möchte sie nicht verlieren. Aber das werde ich wohl, wenn es ihr wieder gut geht. Sinnloses Vordenken.
Nach der Arbeit versuche ich, ein Paket abzuholen. Es sollte an die Wohnung zugestellt werden, wurde aber in eine Packstation eingelegt. Erscheint deshalb nicht in der App, da es ja keiner Postnummer zugeordnet ist. Über die Chatfunktion der App kann ich aber über Eingabe der Paketnummer einen Abholcode bekommen. Mit dem Abholcode stehe ich dann vor der Packstation, die komplett App-gesteuert ist, was bedeutet, dass es keine Tastatur zum Eingeben des Zahlencodes gibt. Kurz verstehe ich, warum so etwas wie "Vandalismus" entsteht. Auf dem Weg nach Hause versuche ich über diese mild kafkaeske Situation zu lachen, es gelingt mir nur mäßig. Im Briefkasten liegt ein Brief von DHL, darin eine Karte mit dem Abholcode, den ich mir bereits über die App besorgt habe. Auf der Karte ist auch ein Strichcode, den werde ich dann morgen versuchsweise vor die kleine Plastikkuppel an der Packstation halten, hinter der ich eine Kamera bzw. hoffentlich einen Scanner vermute.
Dann gehe ich im Nieselregen einkaufen, Träumereien im Kopf, die wie Fahrstuhlmusik während der Transferzeit zwischen Wohnung und Supermarkt einsetzen.
Ich mache mir das Abendessen warm, schaue die Quizshow. Denke daran, dass sich S früher oder später neu verlieben wird, spüre den Schmerz dieses Gedankens. Frage mich, was das soll, will ich mich quälen? Klar ist das Verliebsheitsgefühl Quatsch aber lass es doch einfach passieren, vorbeigehen.
Ich bin früh müde, kein Wunder, mein Schlaf-Wach-Rythmus verschiebt sich immer mehr. In gewisser Weise auch ein Vermeiden von Menschen. Morgens um 4 ist niemand wach außer mir (ja, natürlich sind andere wach aber keine Person, die ich kenne). Und um die Zeit, zu der für S der Tag erst anfängt, werde ich müde. Ich liege im Bett, wenn die Tagesschau zu Ende ist. Funktioniere für Arbeit, Einkaufen, Sport aber nicht für zwischenmenschliche Aktivitäten, was auch immer.
Ich habe nochmal über das Weinen nachgedacht. Ich hatte geschrieben, es braucht eine gelernte Sicherheit um zu weinen, und meinte das Lernen "wenn ich weine, kommt Hilfe". Ich hatte vergessen, dass Kinder das Weinen nicht lernen müssen. Es ist einfach da, von Anfang an. Ich habe es nur einfach verlernt, weil nie jemand kam.
Um ca 21 Uhr mache ich das Licht aus, kann aber nicht gut einschlafen.
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