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Dienstag, 5. März 2024
04.03.24
garelia, 05:35h
Montag. Prompt bin ich nach dem Katzefüttern um 4:30 zu wach um wieder einzuschlafen.
Ein Piepsen um 4:58 beunruhigt mich. Um 5:58 höre ich es wieder. Es gibt 3 Möglichkeiten: einer der beiden Rauchmelder oder die neue Stoppuhr. Ich stelle den Wecker auf 6:58 um besser hinzuhören. Beim Gedanken an wild fiepende Rauchmelder steigt Stress in mir hoch.
Keine Lust auf Arbeit. Freue mich sehr auf meinen Urlaub nächste Woche.
6:59, es scheint die Stoppuhr zu sein. Erleichterung, aber auch: warum macht sie das? Ich dachte, ich kann nur die Stoppuhrfunktion nutzen und alles andere (Datum, Wecker) ignorieren, aber nun muss ich mir das wohl doch angucken.
Die Arbeit ist unerwartet hektisch, viel zu tun und zu organisieren aber das lenkt wenigstens ab. Ich sehe aber schwarz dafür, heute vor dem Abendessen nochmal vor die Tür zu kommen. Vielleicht dann mal einen Abendspaziergang probieren.
Sobald etwas Leerlauf aufkommt, drängen sich unschöne Erinnerungen in den Vordergrund. Freue mich schon fast auf die nächsten Besprechungen als Ablenkung davon.
Wider Erwarten kann ich doch pünktlich Schluss machen und drehe dann noch die inzwischen vertraute Runde durch die Straßen und den kleinen Park. Die Luft ist feucht aber es regnet nicht. Keine Kinder mehr auf dem Spielplatz, ein paar Menschen mit Hunden, ein Paar im Rentenalter, etwas zu dick eingepackt für die Temperatur. Ich gehe 40 Minuten, am Anfang zügiger, gegen Ende eher gemütlich aber egal, Hauptsache bewegt und etwas anderes als den Schreibtisch gesehen.
Natürlich produziert mein Hirn Träumereien und ich erinnere mich mehrfach daran, dass das alles niemals so eintreten wird und merke, fühle, deutlich, dass vor allem auch ich niemals die Person sein werde, von der ich da träume.
Zuhause habe ich mich gerade umgezogen, da kommt eine Nachricht von S. Sie kann zu unserer Konzertverabredung im Sommer nicht kommen. So viel zum Thema sinnloses Vorausdenken.
Sie schlägt vor, das Konzert stattdessen in einer anderen Stadt zu besuchen und bietet an, die Karten zu besorgen, fragt, ob mir das recht ist. Es geht ihr immer noch nicht gut mit der Trennung, sie vermisst mich noch.
Ich wollte gerade essen und obwohl ich kurz das Gefühl habe, nichts herunterschlucken zu können, möchte ich nicht alles umstoßen, fallen lassen, wie auch immer, nur weil sie sich gerade meldet und dann auch noch so eine Frage stellt. Ich schreibe, dass ich etwas Zeit brauche für die Antwort und setze mich mit dem Essen ins Wohnzimmer. Ich habe dann doch ziemlich Hunger und das Essen schmeckt gut, ich esse alles auf.
Relativ schnell weiß ich, dass ich ihren Vorschlag nicht annehmen werde. Ich möchte nicht wie früher abgeholt werden und dann neben ihr im Auto sitzen, alles wie früher aber alles ganz anders. Keine liebevollen, vertrauten Gesten. Ich möchte nicht eingeschlossen sein in ihrem Auto, auf dem Konzert anhängig davon sein, dass sie mich wieder zurückfährt, abgesetzt werden, und sie fährt dann weg, ich bleibe allein zurück.
Ich räume alles weg, spüle und antworte ihr dann. Schreibe ihr, warum ich dann lieber alleine auf das Konzert gehe als mit ihr zusammen in einer anderen Stadt. Dass auch ich sie furchtbar vermisse. Sie versteht meine Gründe.
Das Schwierige an diesen Kontakten ist das Aufhören. Meist bricht S das Texten ab, so auch heute, schreibt "Tschüss" und ich weiß, dass sie nicht weiterschreiben möchte. Sie schreibt, dass sie sich die Augen ausweint. Ich beneide sie ein bisschen um diese Nähe zu den Tränen. Ich weiß, wie gut es tut, alles rauszuweinen. Bei mir sind die Gefühle verstopft. Ich fühle mich wie jenseits der Tränen, vollkommen zurückgezogen in mein Schneckenhaus, bis ich mich nicht mehr bewegen kann. Ein Brennen in den Augen, ein oder zwei einzelne Tränen, mehr fließt heute Abend nicht. Stumpfes Gefühl einer riesigen Wunde in meinem Inneren, so groß, dass keine Tränen mehr helfen. Resignation, Apathie, ich liege noch im Schützengraben, bin noch lange nicht im Hospital, wo ich um meine Wunden weinen kann. Es braucht eine gelernte Sicherheit um zu weinen, das Gefühl, dass Hilfe kommen kann. Das kenne ich nicht.
Der heutige Gastgeber der Kochshow ist symphatisch aber kann mich nicht fesseln. Ich mache mich bettfertig, schaue die Serie weiter, halbherzig und abgelenkt. Ich bin enttäuscht, dass sie abgesagt hat. Aufgewühlt über den Kontakt. Frustriert darüber, wie schlecht es mit uns gelaufen ist, wieder mal. Ängstlich, dass alles als meine Schuld angesehen wird. Müde von all diesen Gefühlsknoten in mir, die mich verzerren, mich am Laufen hindern, mir die Freiheit nehmen, die mir zusteht.
Ich mache das Licht aus, vor allem, um abzuschalten.
Ein Piepsen um 4:58 beunruhigt mich. Um 5:58 höre ich es wieder. Es gibt 3 Möglichkeiten: einer der beiden Rauchmelder oder die neue Stoppuhr. Ich stelle den Wecker auf 6:58 um besser hinzuhören. Beim Gedanken an wild fiepende Rauchmelder steigt Stress in mir hoch.
Keine Lust auf Arbeit. Freue mich sehr auf meinen Urlaub nächste Woche.
6:59, es scheint die Stoppuhr zu sein. Erleichterung, aber auch: warum macht sie das? Ich dachte, ich kann nur die Stoppuhrfunktion nutzen und alles andere (Datum, Wecker) ignorieren, aber nun muss ich mir das wohl doch angucken.
Die Arbeit ist unerwartet hektisch, viel zu tun und zu organisieren aber das lenkt wenigstens ab. Ich sehe aber schwarz dafür, heute vor dem Abendessen nochmal vor die Tür zu kommen. Vielleicht dann mal einen Abendspaziergang probieren.
Sobald etwas Leerlauf aufkommt, drängen sich unschöne Erinnerungen in den Vordergrund. Freue mich schon fast auf die nächsten Besprechungen als Ablenkung davon.
Wider Erwarten kann ich doch pünktlich Schluss machen und drehe dann noch die inzwischen vertraute Runde durch die Straßen und den kleinen Park. Die Luft ist feucht aber es regnet nicht. Keine Kinder mehr auf dem Spielplatz, ein paar Menschen mit Hunden, ein Paar im Rentenalter, etwas zu dick eingepackt für die Temperatur. Ich gehe 40 Minuten, am Anfang zügiger, gegen Ende eher gemütlich aber egal, Hauptsache bewegt und etwas anderes als den Schreibtisch gesehen.
Natürlich produziert mein Hirn Träumereien und ich erinnere mich mehrfach daran, dass das alles niemals so eintreten wird und merke, fühle, deutlich, dass vor allem auch ich niemals die Person sein werde, von der ich da träume.
Zuhause habe ich mich gerade umgezogen, da kommt eine Nachricht von S. Sie kann zu unserer Konzertverabredung im Sommer nicht kommen. So viel zum Thema sinnloses Vorausdenken.
Sie schlägt vor, das Konzert stattdessen in einer anderen Stadt zu besuchen und bietet an, die Karten zu besorgen, fragt, ob mir das recht ist. Es geht ihr immer noch nicht gut mit der Trennung, sie vermisst mich noch.
Ich wollte gerade essen und obwohl ich kurz das Gefühl habe, nichts herunterschlucken zu können, möchte ich nicht alles umstoßen, fallen lassen, wie auch immer, nur weil sie sich gerade meldet und dann auch noch so eine Frage stellt. Ich schreibe, dass ich etwas Zeit brauche für die Antwort und setze mich mit dem Essen ins Wohnzimmer. Ich habe dann doch ziemlich Hunger und das Essen schmeckt gut, ich esse alles auf.
Relativ schnell weiß ich, dass ich ihren Vorschlag nicht annehmen werde. Ich möchte nicht wie früher abgeholt werden und dann neben ihr im Auto sitzen, alles wie früher aber alles ganz anders. Keine liebevollen, vertrauten Gesten. Ich möchte nicht eingeschlossen sein in ihrem Auto, auf dem Konzert anhängig davon sein, dass sie mich wieder zurückfährt, abgesetzt werden, und sie fährt dann weg, ich bleibe allein zurück.
Ich räume alles weg, spüle und antworte ihr dann. Schreibe ihr, warum ich dann lieber alleine auf das Konzert gehe als mit ihr zusammen in einer anderen Stadt. Dass auch ich sie furchtbar vermisse. Sie versteht meine Gründe.
Das Schwierige an diesen Kontakten ist das Aufhören. Meist bricht S das Texten ab, so auch heute, schreibt "Tschüss" und ich weiß, dass sie nicht weiterschreiben möchte. Sie schreibt, dass sie sich die Augen ausweint. Ich beneide sie ein bisschen um diese Nähe zu den Tränen. Ich weiß, wie gut es tut, alles rauszuweinen. Bei mir sind die Gefühle verstopft. Ich fühle mich wie jenseits der Tränen, vollkommen zurückgezogen in mein Schneckenhaus, bis ich mich nicht mehr bewegen kann. Ein Brennen in den Augen, ein oder zwei einzelne Tränen, mehr fließt heute Abend nicht. Stumpfes Gefühl einer riesigen Wunde in meinem Inneren, so groß, dass keine Tränen mehr helfen. Resignation, Apathie, ich liege noch im Schützengraben, bin noch lange nicht im Hospital, wo ich um meine Wunden weinen kann. Es braucht eine gelernte Sicherheit um zu weinen, das Gefühl, dass Hilfe kommen kann. Das kenne ich nicht.
Der heutige Gastgeber der Kochshow ist symphatisch aber kann mich nicht fesseln. Ich mache mich bettfertig, schaue die Serie weiter, halbherzig und abgelenkt. Ich bin enttäuscht, dass sie abgesagt hat. Aufgewühlt über den Kontakt. Frustriert darüber, wie schlecht es mit uns gelaufen ist, wieder mal. Ängstlich, dass alles als meine Schuld angesehen wird. Müde von all diesen Gefühlsknoten in mir, die mich verzerren, mich am Laufen hindern, mir die Freiheit nehmen, die mir zusteht.
Ich mache das Licht aus, vor allem, um abzuschalten.
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Montag, 4. März 2024
03.03.24
garelia, 06:10h
Sonntag. Um 4:15 die Katze gefüttert und dann noch bis 6 geschlafen. Im Traum bin ich durch einen Kanal voller kleiner Fische geschwommen. Das Wasser war flach und es gab andere Schwimmer, die mir entgegen kamen. Ich schwimme nicht gut, auch im Traum nicht und durch die Enge noch weniger gut. Ich kam aber voran bis zum Ausflugsziel, einer kleinen Innenstadt. Es gab noch andere Ausflügler, die jedoch mit dem Taxi zurückfahren wollten, ich wollte zurück schwimmen. Dann war ich in einer großen Wohnung, in der es außer mir nur eine Hausfrau und ein Au-pair Mädchen gab. Es gab auch einen Durchgang in einen großen Garten, da wollte ich hin, aber als ich den Durchgang gesucht habe, war er nicht mehr da.
Ich verschiebe mein To-do für heute 'Winterklamotten wegräumen' noch um zwei Wochen, ich möchte die Wollsachen erst waschen.
Es ist grau und relativ mild. Ich fühle mich nicht unwohl, freue mich ein bisschen auf Kieser. Habe Lust auf WoW, wie so oft am Sonntag aber ein Stechen in der Schulter hält mich davon ab.
Ich vermisse S. Oder vielleicht vermisse ich auch einfach Gesellschaft. Eine Person, die die restlichen Tomaten aufisst (hätte S niemals gemacht). Eine Anwesenheit, jemand zum Anfassen.
Sie hat wieder ein neues Profilfoto, aus der selben Serie wie die anderen aber diesmal ein Lächeln. Ich spüre Liebe für sie, möchte in ihrer Nähe sein. Weiß, dass es nicht geht aber die Liebe hört nicht auf. Ich liebe sie.
Ich putze das Bad und da ich mich nicht konzentrieren muss, schweifen meine Gedanken hin zu Träumereien. Sie schweifen auch bei Tätigkeiten, auf die ich mich eigentlich konzentrieren müsste, aber die Träumereien sind dann nicht so im Vordergrund. Beim Putzen mache ich das Radio an und freue mich kurz, dass niemand mehr den Sender verstellt. Nach einer gewissen Zeit in unserer Beziehung ging mir all das so sehr gegen den Strich. Dabei ging es ja eigentlich um etwas ganz anders.
Das Wetter ist inzwischen wunderbar, also gehe ich die ersten Stationen zu Fuß, bis zu der Haltestelle, an der ich sonntags umsteigen muss. Es ist schön, mild, frühlingshaft. Ich sehe Gänse, Kühe und Pferde, höre Vögel zwitschern, es ist fast schon kitschig.
Das Training ist gut, die Stoppuhr bewährt sich. Ich muss nur die Kordel noch etwas kürzen.
Danach habe ich Sehnsucht nach Gesellschaft, im Café zu sitzen und das Wetter zu genießen. S zu treffen. Oder die Idealversion von S in der Beziehung, die wir nie hatten. Entspannung zu spüren. Sicherheit. Ich überlege, ob ich nach einen Café suchen soll, ich kenne keins hier. Entscheide mich dagegen, fahre mit der Bahn zurück und gehe wieder zu Fuß ab der Umsteige-Haltestelle. Lasse mir Zeit, gucke mir eine Stelle näher an, an der ich sonst immer schüchtern vorbeigelaufen bin. Das letzte Stück mache ich noch einen Schlenker und gehe ich durch 'meinen' kleinen Park. Leute lächeln, halten das Gesicht in die Sonne, ein paar Jugendliche spielen Tischtennis, das Pock-Pock der Bälle klingt friedlich. Es ist schön.
Ich möchte im Garten sitzen und vertraute Menschen um mich herum haben. Überlege kurz, ob mein Balkon eine Alternative sein kann, aber der ist noch zu ungemütlich. Es gib in der Nähe hier keine Cafés und keine schönen Biergärten - zumindest kenn ich keine. Ich habe Sehnsucht nach S, danach etwas Schönes mit ihr zu machen in einer Parallelwelt, in der wir uns gegenseitig gut tun.
Zuhause habe ich wieder das Gefühl, dass das schöne Wetter alleine nichts wert ist. Im kleinen Park war ich allein genug, habe es genossen, den Blütenduft, das Rufen der Halsbandsittiche, das viele frische Grün überall und die ganze Frühlings-Friedlichkeit.
Ich schaue Let's Dance zu Ende, werde aber durch Grübeleien abgelenkt. Wieso fühle ich mich alleine so wertlos. Weil mein Urteil nichts zählt? In Gesellschaft von anderen zähle ich in meinen Augen aber auch nicht und es ist meist sehr anstrengend.
Nachmittags wird die Sehnsucht wieder größer und es kommen Tränen. Trauer über das verlorene Vertrauen auf beiden Seiten.
Essen, Spülen, Achterbahnfahrt der Gedanken. Liebe, Sehnsucht, Frust. Ich finde sie toll, möchte mit ihr zusammen sein. Es war von Anfang an verkorkst, hat keinen Sinn. Eine Runde nach der anderen. Ich möchte schreien. Bin müde und sehe auch so aus. Ich fühle mich als hätte ich Fieber aber ich weiß, dass mein Körper so warm ist vom Kieser und der vielen Bewegung.
Ich schaue im Bett die ersten 2 Folgen einer Serie. Denke an S, fühle so viel Liebe, weine. Schreibe ihr nicht. Mache um 21:30 das Licht aus.
Ich verschiebe mein To-do für heute 'Winterklamotten wegräumen' noch um zwei Wochen, ich möchte die Wollsachen erst waschen.
Es ist grau und relativ mild. Ich fühle mich nicht unwohl, freue mich ein bisschen auf Kieser. Habe Lust auf WoW, wie so oft am Sonntag aber ein Stechen in der Schulter hält mich davon ab.
Ich vermisse S. Oder vielleicht vermisse ich auch einfach Gesellschaft. Eine Person, die die restlichen Tomaten aufisst (hätte S niemals gemacht). Eine Anwesenheit, jemand zum Anfassen.
Sie hat wieder ein neues Profilfoto, aus der selben Serie wie die anderen aber diesmal ein Lächeln. Ich spüre Liebe für sie, möchte in ihrer Nähe sein. Weiß, dass es nicht geht aber die Liebe hört nicht auf. Ich liebe sie.
Ich putze das Bad und da ich mich nicht konzentrieren muss, schweifen meine Gedanken hin zu Träumereien. Sie schweifen auch bei Tätigkeiten, auf die ich mich eigentlich konzentrieren müsste, aber die Träumereien sind dann nicht so im Vordergrund. Beim Putzen mache ich das Radio an und freue mich kurz, dass niemand mehr den Sender verstellt. Nach einer gewissen Zeit in unserer Beziehung ging mir all das so sehr gegen den Strich. Dabei ging es ja eigentlich um etwas ganz anders.
Das Wetter ist inzwischen wunderbar, also gehe ich die ersten Stationen zu Fuß, bis zu der Haltestelle, an der ich sonntags umsteigen muss. Es ist schön, mild, frühlingshaft. Ich sehe Gänse, Kühe und Pferde, höre Vögel zwitschern, es ist fast schon kitschig.
Das Training ist gut, die Stoppuhr bewährt sich. Ich muss nur die Kordel noch etwas kürzen.
Danach habe ich Sehnsucht nach Gesellschaft, im Café zu sitzen und das Wetter zu genießen. S zu treffen. Oder die Idealversion von S in der Beziehung, die wir nie hatten. Entspannung zu spüren. Sicherheit. Ich überlege, ob ich nach einen Café suchen soll, ich kenne keins hier. Entscheide mich dagegen, fahre mit der Bahn zurück und gehe wieder zu Fuß ab der Umsteige-Haltestelle. Lasse mir Zeit, gucke mir eine Stelle näher an, an der ich sonst immer schüchtern vorbeigelaufen bin. Das letzte Stück mache ich noch einen Schlenker und gehe ich durch 'meinen' kleinen Park. Leute lächeln, halten das Gesicht in die Sonne, ein paar Jugendliche spielen Tischtennis, das Pock-Pock der Bälle klingt friedlich. Es ist schön.
Ich möchte im Garten sitzen und vertraute Menschen um mich herum haben. Überlege kurz, ob mein Balkon eine Alternative sein kann, aber der ist noch zu ungemütlich. Es gib in der Nähe hier keine Cafés und keine schönen Biergärten - zumindest kenn ich keine. Ich habe Sehnsucht nach S, danach etwas Schönes mit ihr zu machen in einer Parallelwelt, in der wir uns gegenseitig gut tun.
Zuhause habe ich wieder das Gefühl, dass das schöne Wetter alleine nichts wert ist. Im kleinen Park war ich allein genug, habe es genossen, den Blütenduft, das Rufen der Halsbandsittiche, das viele frische Grün überall und die ganze Frühlings-Friedlichkeit.
Ich schaue Let's Dance zu Ende, werde aber durch Grübeleien abgelenkt. Wieso fühle ich mich alleine so wertlos. Weil mein Urteil nichts zählt? In Gesellschaft von anderen zähle ich in meinen Augen aber auch nicht und es ist meist sehr anstrengend.
Nachmittags wird die Sehnsucht wieder größer und es kommen Tränen. Trauer über das verlorene Vertrauen auf beiden Seiten.
Essen, Spülen, Achterbahnfahrt der Gedanken. Liebe, Sehnsucht, Frust. Ich finde sie toll, möchte mit ihr zusammen sein. Es war von Anfang an verkorkst, hat keinen Sinn. Eine Runde nach der anderen. Ich möchte schreien. Bin müde und sehe auch so aus. Ich fühle mich als hätte ich Fieber aber ich weiß, dass mein Körper so warm ist vom Kieser und der vielen Bewegung.
Ich schaue im Bett die ersten 2 Folgen einer Serie. Denke an S, fühle so viel Liebe, weine. Schreibe ihr nicht. Mache um 21:30 das Licht aus.
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Sonntag, 3. März 2024
02.03.24
garelia, 07:17h
Samstag. 4:15 Katze gefüttert. Um 6:35 tut sie so als hätte sie 2 Tage gehungert. Ich stehe auf, gebe ihr noch etwas, ziehe mich an und gehe raus, eine Runde Spazierengehen. Weil das Licht schön ist draußen. Weil ich es kann und möchte.
Der Spaziergang ist schön, ich kann wieder ganz gut gehen. Das Knie gibt Ruhe und auch der Rücken hat sich entkrampft. Ich versuche "zügig" zu gehen, was vermutlich immer noch langsam ist, aber egal, mir wird warm dabei. Außer an den Ohren, also wieder Kapuze. Ich mache ein paar Fotos und fühle mich wohl.
Ich schweife immer wieder ab in Träumereien und Grübeleien, versuche mich zurückzuholen aber kann mich immer nur sekundenweise auf die Gegenwart konzentrieren. Diese Momente sind aber schön. Das Morgenlicht ist schön, die Luft ist gut obwohl ich leider Atemprobleme bekomme. Nächstes Mal ans Asthmaspray denken vorher. Ich gehe knapp 50 Minuten.
Zuhause dann Kaffee und Schreiben am Rechner.
Heute habe ich den verschobenen Termin bei der Therapeutin. Ich hoffe auf eine Anregung oder Klarerwerdung, was den weiteren Weg angeht. "Richtige" Therapie ja oder nein und wenn ja, wie.
Stelle fest, dass am Mittwoch wieder gestreikt wird und ich dann mit der S-Bahn zum Kieser muss. Unterführung des Grauens, ahoi. Wenigstens ist es dann noch nicht dunkel.
Mache meinen Orgakram, auch wenn ich kurz in Versuchung war, ihn ausfallen zulassen heute, weil ich ja spät dran bin. Aber das war zu durchsichtig. Stattdessen verschiebe ich 'Flur putzen' und mache es dann nach dem Duschen doch, weil die Energie dafür da ist und auch die Zeit.
Das Wetter macht mir gute Laune und ich vermisse S noch mehr als sonst. Ich möchte sie umarmen, festhalten. Ihre Nähe spüren, ihre Hand halten. Etwas Schönes mit ihr unternehmen, einen Ausflug machen. In den Wald gehen oder irgendwo sitzen und entspannen.
Beim Flur putzen habe ich mir so schön überlegt, warum es sinnlos und negativ ist, mich bei S zu melden und ihr zu schreiben, wie sehr ich sie vermisse und jetzt möchte ich ihr genau das schicken, was ich gerade geschrieben habe.
Ich möchte die Verbindung wieder spüren, die wir beide doch sterben lassen wollen. Das ist nicht gut, ich schreibe ihr nicht.
Der Beratungstermin war gut. Ich habe viel geredet, sie hat auch geredet und Rückmeldung gegeben, Fragen gestellt. Es hat etwas Druck von mir genommen. Ich muss mich nicht jetzt und sofort ändern. Das Thema Therapie habe ich erst ganz zum Schluss, als sie mich gefragt hat, ob mir die Stunde etwas gebracht hat, angesprochen. Auch meinen Gedanken, es vielleicht doch mit Medikamenten zu versuchen, obwohl ich ja nicht völlig lahm gelegt bin. Sie sagte "Sie dürfen trotzdem Erleichterung bekommen" oder so ähnlich. Nächstes Mal reden wir über eine mögliche Therapie. Nächstes Mal ist schon in 3,5 Wochen.
Als ich rauskomme, fühle ich, dass es gut war, S nicht zu schreiben. Die ersten zwei Stationen des Rückwegs gehe ich zu Fuß. Ich kenne die Gegend von früher, war aber 30 Jahre nicht mehr da. Zwischendurch werde ich unsicher, was den Weg angeht und schaue ins Handy, ist echt praktisch. Ich bin aber genau richtig und gehe durch die sehr milde Luft, komme an Häusern vorbei, in denen ich früher Freunde besucht habe, die jetzt entweder nicht mehr dort leben oder gestorben sind.
Ich fahre noch zur Packstation, hole die Stoppuhr ab. Um 17:00 bin ich zuhause und habe etwas über 10000 Schritte gemacht heute.
Zum Essen schaue ich eine Klatschsendung und werde danach sehr müde. Beim Spülen habe ich den Gedanken, dass irgendwann andere Frauen in meiner Küche sitzen werden. Dass nicht alles endet nach S. Dass es einen interessanten, guten Weg geben kann für mich.
Vielleicht nehmen mir die Urteile von anderen irgendwann nicht mehr die Kraft zum Atmen. Weil ich mich mehr auf mich selbst verlasse.
Abends schaue ich die Let's Dance Sendung vom Freitag und genieße die Tänze und die Werbefreiheit. Ich mag fast alle Kandidaten. Leider bekommt die, der ich am liebsten zuschaue wieder relativ wenig Punkte. Ich schaffe die Sendung aber nicht ganz und mache um 20:30 das Licht aus.
Der Spaziergang ist schön, ich kann wieder ganz gut gehen. Das Knie gibt Ruhe und auch der Rücken hat sich entkrampft. Ich versuche "zügig" zu gehen, was vermutlich immer noch langsam ist, aber egal, mir wird warm dabei. Außer an den Ohren, also wieder Kapuze. Ich mache ein paar Fotos und fühle mich wohl.
Ich schweife immer wieder ab in Träumereien und Grübeleien, versuche mich zurückzuholen aber kann mich immer nur sekundenweise auf die Gegenwart konzentrieren. Diese Momente sind aber schön. Das Morgenlicht ist schön, die Luft ist gut obwohl ich leider Atemprobleme bekomme. Nächstes Mal ans Asthmaspray denken vorher. Ich gehe knapp 50 Minuten.
Zuhause dann Kaffee und Schreiben am Rechner.
Heute habe ich den verschobenen Termin bei der Therapeutin. Ich hoffe auf eine Anregung oder Klarerwerdung, was den weiteren Weg angeht. "Richtige" Therapie ja oder nein und wenn ja, wie.
Stelle fest, dass am Mittwoch wieder gestreikt wird und ich dann mit der S-Bahn zum Kieser muss. Unterführung des Grauens, ahoi. Wenigstens ist es dann noch nicht dunkel.
Mache meinen Orgakram, auch wenn ich kurz in Versuchung war, ihn ausfallen zulassen heute, weil ich ja spät dran bin. Aber das war zu durchsichtig. Stattdessen verschiebe ich 'Flur putzen' und mache es dann nach dem Duschen doch, weil die Energie dafür da ist und auch die Zeit.
Das Wetter macht mir gute Laune und ich vermisse S noch mehr als sonst. Ich möchte sie umarmen, festhalten. Ihre Nähe spüren, ihre Hand halten. Etwas Schönes mit ihr unternehmen, einen Ausflug machen. In den Wald gehen oder irgendwo sitzen und entspannen.
Beim Flur putzen habe ich mir so schön überlegt, warum es sinnlos und negativ ist, mich bei S zu melden und ihr zu schreiben, wie sehr ich sie vermisse und jetzt möchte ich ihr genau das schicken, was ich gerade geschrieben habe.
Ich möchte die Verbindung wieder spüren, die wir beide doch sterben lassen wollen. Das ist nicht gut, ich schreibe ihr nicht.
Der Beratungstermin war gut. Ich habe viel geredet, sie hat auch geredet und Rückmeldung gegeben, Fragen gestellt. Es hat etwas Druck von mir genommen. Ich muss mich nicht jetzt und sofort ändern. Das Thema Therapie habe ich erst ganz zum Schluss, als sie mich gefragt hat, ob mir die Stunde etwas gebracht hat, angesprochen. Auch meinen Gedanken, es vielleicht doch mit Medikamenten zu versuchen, obwohl ich ja nicht völlig lahm gelegt bin. Sie sagte "Sie dürfen trotzdem Erleichterung bekommen" oder so ähnlich. Nächstes Mal reden wir über eine mögliche Therapie. Nächstes Mal ist schon in 3,5 Wochen.
Als ich rauskomme, fühle ich, dass es gut war, S nicht zu schreiben. Die ersten zwei Stationen des Rückwegs gehe ich zu Fuß. Ich kenne die Gegend von früher, war aber 30 Jahre nicht mehr da. Zwischendurch werde ich unsicher, was den Weg angeht und schaue ins Handy, ist echt praktisch. Ich bin aber genau richtig und gehe durch die sehr milde Luft, komme an Häusern vorbei, in denen ich früher Freunde besucht habe, die jetzt entweder nicht mehr dort leben oder gestorben sind.
Ich fahre noch zur Packstation, hole die Stoppuhr ab. Um 17:00 bin ich zuhause und habe etwas über 10000 Schritte gemacht heute.
Zum Essen schaue ich eine Klatschsendung und werde danach sehr müde. Beim Spülen habe ich den Gedanken, dass irgendwann andere Frauen in meiner Küche sitzen werden. Dass nicht alles endet nach S. Dass es einen interessanten, guten Weg geben kann für mich.
Vielleicht nehmen mir die Urteile von anderen irgendwann nicht mehr die Kraft zum Atmen. Weil ich mich mehr auf mich selbst verlasse.
Abends schaue ich die Let's Dance Sendung vom Freitag und genieße die Tänze und die Werbefreiheit. Ich mag fast alle Kandidaten. Leider bekommt die, der ich am liebsten zuschaue wieder relativ wenig Punkte. Ich schaffe die Sendung aber nicht ganz und mache um 20:30 das Licht aus.
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