Donnerstag, 22. Februar 2024
21.02.24
Mittwoch. Die Katze weckt mich um 4:30. Ich stehe auf, gebe ihr Futter und lege mich nochmal hin, denn der Wecker klingelt erst um 5:00. Meine Laune ist genauso mies wie gestern.

Heute vor acht Wochen habe ich bei einen Streit, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnern kann, gesagt "Dann trennen wir uns jetzt. Ende!" Und eine Stunde später war sie weg, mit ihren Sachen, und seitdem sind wir getrennt. Weil diese Trennung seit Monaten der einzige Ausweg aus dem permantent schlechten Gefühl zu sein schien.
Weil es nicht unserer erste Trennung war, weil wir beide zu müde und zu hoffnungslos sind, gehen wir jetzt durch die Trennung, anstatt es weiter miteinander zu versuchen.

Und um 8:30 kann ich es schon wieder nicht fassen, dass ich ihr nicht einfach ein Herz und einen lieben Gruß zum Start in den Arbeitstag schicken kann. Eine Sehnsuchtswelle erfasst mich, ich möchte zu ihr.

Komme an meine Grenzen bei der Arbeit, was die Laune angeht. Ich muss da etwas ändern. Mache einen groben Plan, mal sehen, wie es wird.

Logge in WoW ein, aus schierer Verzweiflung. Ich möchte etwas finden, das mir Spaß macht. Funktioniert aber nicht mehr.

Freue mich darauf, Einkaufen zu gehen, aus der Wohnung rauszukommen. Gehe zweimal, für die Bewegung und weil ich nicht mit dem vollen Rucksack durch den anderen Supermarkt laufen will, um dort noch die Sachen zu kaufen, die es beim Discounter nicht gab.

Mein Abendessen schmeckt kurz aufgewärmt nicht mehr so gut und enthält viele knorpelige Stücke, die lauwarm auch nicht besser werden.

Die Therapeutin meldet sich mit einem neuen Terminvorschlag in 10 Tagen, das ist gut, ich nehme den Termin an.

Abends großes Vermissen, Ich wünsche S herbei und es tut weh, dass es nicht wahr wird. Überlege, ihr zu schreiben, aber das würde nichts bringen. Was soll ich schreiben, es wäre ja nur ein jammern. Ich vermisse dich!

Nein. Nicht schreiben.

Bei der Rateshow habe ich nur 5/12 richtig und auch die Masterfrage falsch.

Dann mal wieder die Kochshow, mehr weil ich dort hängen bleibe, aber auch weil die Gastgeberin nicht unsympathisch ist. Bekomme das Ende aber nicht mit. Ich mache mich bettfertig und schaue dann die erste Folge Constellation. Der Weltraumteil gefällt mir gut, der Mysteryteil nicht so, der macht mir Angst. Bin trotzdem gespannt, wie es weitergeht.

Um 21:15 mache ich das Licht aus, liege im Bett und vermisse S sehr stark. Möchte ihr schreiben, irgendwie Kontakt herstellen. Möchte ihr nah sein.
Ich schreibe ihr nicht und schlafe irgendwann ein.

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Mittwoch, 21. Februar 2024
20.02.24
Dienstag. Ich stehe um 4:30 auf, die Katze streicht mir um die Beine als wäre sie am Verhungern.

Heute hat M Geburtstag, er wird 40. Ich bin immer noch traurig, dass unsere für mich wichtige Freundschaft damals so abrupt geendet hat.

Um 8:00 habe ich einen Termin zur Zahnreinigung, bin beunruhigt weil meine übliche Behandlerin krank ist und das heute eine Vertretung macht, die möglicherweise keine Routine mehr hat, da sie eigentlich die Praxismanagerin ist.

Vor Ort klärt sich auf, dass das ein Missverständnis war. Es gibt eine neue Prophylaxe-Fachkraft und der Termin mit der Praxismanagerin drehte sich um eine vor langer Zeit gestellte Beratungsanfrage, die sich aber zur Zeit erledigt hat.

Die neue Behandlerin war etwas weniger behutsam als die alte, es tat ein paarmal weh und der Kopf von dem Pulverstrahldings war anfangs nicht festgedreht und wurde mir in den Mund geblasen. Insgesamt etwas stressig.

Morgens und auf dem Weg zur Zahnreinigung spüre ich wieder Trauer und Schmerz darüber, dass S nicht mehr da ist, nicht mehr zu mir gehört.
Ich kann diesen Schmerz im Bauch nicht eindeutig zuordnen. Vielleicht ein großer Anteil Schuldgefühl, Selbstvorwürfe, das ewige "Siehst du, letztlich will dich niemand, du bist einfach falsch und selbst schuld, du wirst immer allein und unglücklich sein."
Wie gemein ich zu mir bin, erschüttert mich selbst, wenn ich es merke. Was leider zu einer weiteren Schleife von "Guck was für ein fieser Mensch du bist, kein Wunder, dass dich niemand liebt" führt.

Schreibe M einen Geburtstagsgruss und bin traurig, dass ich ihn nicht mehr zum reden habe. Obwohl wir uns natürlich hauptsächlich gegenseitig abgelenkt haben früher. Gegen Ablenkung hätte ich gerade auch nichts. Aber das Reden wäre schon auch schön.

Ich komme heute nicht ins Arbeiten rein. Irgendwas klemmt grad in mir, in meinem Kopf. Vielleicht die Anspannung beim Zahnarzt, dann der Mangel an überschaubaren Sachen, die ich machen könnte. Die "ganz normaler Alltag" Ausstrahlung meiner Wohnung, obwohl doch NICHTS NORMAL IST. Irgend etwas schreit in mir und alles bleibt still. Ich vermisse S und möchte sie umarmen und kann das vermutlich nie wieder tun. Alles geht weiter und ich bewege mich nicht. Ich verstehe nichts, weiß nicht, was ich tun soll oder wie ich jemals aus dieser Schwärze rauskommen kann.

Ich glaube, der Zahnarzt-Termin war doch sehr anstrengend, ich habe schon als ich dort rauskam gemerkt, wie müde ich war. Etwas angenehmes Lesen und nachher etwas angenehmes Fernsehen und es ansonsten gut sein lassen, ist wohl der beste Plan.

Noch eine Insta-Weisheit: Our thoughts control our feelings. Our feelings control our actions.

Nach der Arbeit kochen und essen. Dann lade ich mir eine App für die Quiz-Show herunter und spiele mit, das macht Spaß.

Aufs Lesen kann ich mich nicht konzentrieren und die neue Brille ist auch weniger hilfreich als ich gehofft hatte. Ich versuche es mir im Bett mit einer Serie gemütlich zu machen aber finde keine, die mich nicht nervt.

Als ich gerade ins Bad gehen will, kommt die Katze aufs Bett. Ich sitze 10 Minuten im Bett und weine, die schlafende, völlig desinteressierte Katze auf meinen Beinen.

Um 20:15 mache ich das Licht aus. Ich kann nicht mehr für heute.

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Dienstag, 20. Februar 2024
19.02.24
Montag. Um 5:00 klingelt der Wecker. Ich wache auf, denke an die Wecker-Episode mit S und bin sofort schlecht gelaunt.
Denke an ihre Verurteilungen, die ihr eigenes Handeln ignorierten, an meine eigene Verurteilung meiner selbst. Möchte ihr verzweifelt aufzählen, wo sie sich mir gegenüber auf eine Weise verhalten hat, die sie bei mir scharf verurteilt hätte.

Füttere die Katze, koche Kaffe, während mein Hirn weiter einen langen Rant produziert.

Halte inne, frage mich laut, was das jetzt soll, den Morgen so beginnen zu wollen.

Ich kann das doch alles nicht mehr ändern, was soll dieses Herumgekaue darauf.
Bin dankbar für dieses Blog, für die Möglichkeit zu schreiben, einen Teil der Laune abfließen lassen zu können.

Wünsche mir eine längere Auszeit, auch wenn das vielleicht nur ein Aufschieben wäre. Mal ein paar Wochen nur mit dem Trauma und den Gefühlen dazu beschäftigen, mit Unterstützung. Und dann langsam ins Leben, mit Unterstützung. Aber sowas gibt es (für mich) nicht und so funktioniert es vielleicht auch nicht. Und ich würde die Katze niemals für ein paar Wochen alleine lassen.

Die Zeit vergeht so schnell. Ich bin froh, dass es auch körperliche Veränderungen gibt, sonst wäre es noch irrealer, dass bald schon März ist.

Ich bin unruhig, kann kaum stillsitzen. Möchte Dinge erledigen, einen langen Spaziergang machen, mich mit etwas beschäftigen, bei dem ich nicht denken muss. Etwas, dass die Sinne beschäftigt, wie Gartenarbeit.

Vielleicht wirklich mal bewusst das ganze Jahr alleine verbringen und mich nicht ablenken und mir dabei gut tun. Aber wie soll das gehen? Also nicht das alleine sein, das ist leicht, ich kenne ja niemand. Aber das nicht ablenken, und vor allem, das mir gut tun?

Nicht spielen, kein virtuelles Leben haben. All die negativen Gefühle wie Neid und Missgunst angucken. All die Einsamkeit ertragen. Die Angst vor dem alleine sein, alleine Schmerzen haben, alleine sterben. Zu den Tränen vordringen.

Vor 6 Jahren ging es letztlich zu viel ums Ablenken. Da habe ich den Schmerz zu schnell stillen wollen, habe nicht verstanden, wo er herkommt. Das Wesentliche bin ich nicht angegangen. Mit S ging es dann vor allem darum, was ich alles nicht kann und ich bin tiefer verzweifelt als je zuvor.

Bei Kieser heute endlich der erste Termin an der Rückenmaschine, es wird alles eingestellt, dann erstmal geringe Gewichte. Danach der dortige Arzttermin, ein Schnellsprecher, er zieht den Termin durch, nicht unsympathisch aber auch nicht übermäßig vertrauenserweckend. Aber er tauscht zwei Maschinen aus wegen meiner rechten Schulter, was ich gut finde.

Danach mache ich das restliche Training, bis auf die zwei ausgetauschten Maschinen, die alten möchte ich nicht mehr machen, die waren unangenehm und in die neuen wurde ich noch nicht offiziell eingewiesen. Das kommt am Donnerstag.

Es ist kalt und sieht nach Regen aus, grau und düster passe ich vermutlich gut ins Landschafts-, naja Stadtbild.

Zuhause mache ich mir mein Abendessen warm und sitze danach müde und körperlich angenehm ausgepowert auf der Couch. Denke wie es wäre, meinen Kopf in ihren Schoß zu legen und kurz einzuschlafen. Gemischte Gefühle. Es gibt kaum eine Erinnerung an S, die keine gemischten Gefühle hervorruft.

Ich ziehe meine Routine durch und räume alles auf. Finde keine Serie, die mich reizt, bleibe schließlich an einer Doku über die Ursprünge von Fantasy hängen. Mache sehr früh das Licht aus und schlafe schnell ein.

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