Montag, 19. Februar 2024
18.02.24
Sonntag. 4:50 aufgestanden.

Den Blogeintrag für gestern fertig geschrieben und veröffentlicht. Einen Ausflug für den Kreta Urlaub gebucht.

Danach weiß ich nicht, was ich tun soll. WoW macht keinen Sinn und keinen Spaß mehr alleine. Lesen vielleicht, solange es geht. Ich fühle mich einsam und unglücklich und ich weiß nicht mal, was ich reden könnte, wenn jemand da wäre zum Reden. Vielleicht auch einfach vor die Tür gehen. Auch ohne Hund.

Ich realisiere, ja, ich kann das einfach machen, es ist sogar schön draußen, da die Sonne grad aufgeht, ziehe mich also an und gehe raus. Und es ist schön draußen. Ich mache eine längere Runde, auch mit dem Teil durch den Minipark, bis an die Kuhweide, auf der aber im Moment keine Kühe stehen. Ich mache ein paar Fotos und fühle mich wohl. Merke wieder, wie gerne ich einen Garten hätte und wie gerne ich jetzt zu einem nicht menschenleeren Zuhause zurückgehen würde.

Stattdessen frühstücke ich dann alleine vor dem Fernseher und schaue dabei Fixer Upper, eine Sendung, die ich sehr mag.

Dann fahre ich zur Flora, die Kamelienausstellung besuchen, die ich schon seit Wochen auf der Liste habe. Leider regnet es, zwar nicht in Strömen, aber zu stark, um ohne Schirm zu gehen und es wird wohl auch nicht aufhören in den nächsten Stunden. Der Park der Flora ist schön, aber im Regen ungemütlich. Die Ausstellung ist in einem großen Gewächshaus und sehr schön, alleine der Anblick der vielen roten und rosa Blüten hebt meine Laune.

Danach muss ich dringend auf Toilette und die einzige Toilette, die ich in der Nähe kenne, ist innerhalb des Zoos. Es mag auch an der Flora eine geben aber ich habe Bedenken, ob ich die rechtzeitig finde. Also bezahle ich den sehr teuren Eintritt für den Zoo und sage mir, dass ich dann immerhin nachher auch im Restaurant gemütlich einen Cappuccino trinken kann.

Wo ich schon mal den Eintritt bezahlt habe, mache ich natürlich auch den Rundgang im Zoo. Den Fischottern macht der Regen natürlich gar nichts aus, im Gegenteil, sie scheinen sich sehr wohl zu fühlen. Die Großkatzen sind dagegen allesamt zusammengerollt in ihren Unterständen, ich sehe kleine Rückenfellausschnitte von Geparden, Leoparden und Tigern, die Löwen sind nirgends zu sehen oder einfach gut getarnt.

Ich habe ein ambivalentes Gefühl zum Zoo, fühle mich dort nicht sehr wohl, weil die Tiere Gefangene sind. Für die kleinen mag es ja noch angenehm sein, dass sie dort keine Fressfeinde haben, aber das sehen die vermutlich auch anders. Ich habe mich jahrelang geweigert, in einen Zoo zu gehen, dann aber gelernt, dass Zoos wohl auch zum Erhalt von Arten beitragen. Ich habe das aber noch nie zu Ende gedacht oder mir eine klare Meinung gebildet.

Der krönende Abschluss fiel dann aus, da das Restaurant renoviert wird. Also nochmal auf Toilette, damit sich der Eintritt auch gelohnt hat und dann zurück.

Um 15:00 bin ich wieder zuhause und traurig, dass ich alleine bin. Allerdings wäre ich in der Beziehung mit S um diese Zeit sonntags auch alleine gewesen. Sie wäre um diese Zeit schon wieder zu sich nach Hause gefahren, hätte den Abend mit Freunden verbracht. Rant gegen S, der eigentlich Rant gegen mich selbst ist.

Ich suche ein paar schöne Kamelienfotos aus zum Posten und das Handy möchte mir wie immer Fotogalerien aufdrängen. Ich knicke ein und schaue Fotos von S von den ersten gemeinsamen Jahren an. Wie viel Wärme und Verliebtheit sie ausstrahlt. Auch wenn ich weiß, dass sie immer ein Fotogesicht aufsetzt, wenn sie fotografiert wird, ist da doch ein Unterschied zu sehen im Vergleich zu später. Bei mir sieht man auf Fotos vor allem, wie unwohl ich mich in meiner Haut und mit mir fühle, aber zu Anfang der Beziehung gab es auch ein paar schöne Fotos von mir.

Ich finde mich auf Fotos furchtbar. Überlege, wie ich es schaffen soll, mal ein Foto von mir zu machen, das gut aussieht und auf dem ich trotzdem nicht eindeutig zu erkennen bin, für die Chat-App irgendwann, wenn ich bereit bin, Leute kennen zu lernen. Verschiebe das auf unbestimmte Zeit, ich bin sowas von nicht bereit.

Vermissen und Neid überrollt mich. Neid, dass es S bald besser gehen wird, weil sie etwas hat, zu dem sie zurückfinden kann. Sie weiß, wie es ist, glücklich zu sein.
Sinnlos. Ja, auch low und peinlich aber vor allem sinnlos, diese Gedanken.

Wenigstens haben gute Ernährung und Kieser einen Effekt, ich fühle mich körperlich deutlich wohler als noch vor zwei Monaten.

Später doch wieder Träumereien von S.
Realisieren, dass das niemals wahr sein wird, ist wie ein Schlag in den Magen.
Im Moment ist es unwahrscheinlich, dass wir uns je wieder ohne unangenehmes Gefühl wiedersehen werden.

Es bleibt nur Durchhalten. Weitermachen. Wenigstens körperlich besser fühlen, nicht mehr wie 70.

In mir ein völliges Durcheinander von Gefühlen.

Ich schaue die Serie zu Ende, kann mich aber gerade nicht an die letzten 10 Minuten erinnern. Schalte kurz um zum Dschungel Nachspiel, finde es furchtbar und mache das Licht aus.

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Sonntag, 18. Februar 2024
17.02.24
Samstag. Um 4:00 die Katze gefüttert, dann noch bis 5:30 geschlafen. Aufgewacht aus einem Traum, in dem ich mit einer Mischung meiner Ex-Beziehungen in einer Cocktailbar war. Wir haben uns an einen guten Syrah rosé erinnert (im Wachzustand noch nie getrunken), dann wurde Champagner in einen gläsernern Messbecher abgefüllt und weggetragen, den Rest trank einer der Keller im Lokal aus einem Kochtopf, was mich zum Lachen gebracht hat. Ein anderer Kellner kam mit dem Champagner zurück und bat mich, ihm beim Mischen eines Cocktails zu helfen, die anderen Zutaten waren Kirschsaft und Sahne und sahen eher unappetitlich aus. Er holte zu großen Gesten aus, aber ich konnte nicht stillhalten vor Lachen und er wurde immer unterbrochen, dann bin ich aufgewacht.

Samstagmorgen Orgakram, inzwischen schon fast Routine, trotz immer noch leichtem Widerwillen.

Seit wann bitte ist es denn um 7:30 schon wieder hell!? Quasi gestern war es doch erst um 8:00 hell? Frühling macht mir Bauchweh. Meine Stimmung ist Polarnacht und wird wohl noch eine Weile so bleiben.

Die Reste vom alten Kratzbaum entsorgt. Eine Maschine Wäsche eingeworfen. Staubgesaugt, Böden gewischt, Regale abgestaubt, unklugerweise auch genau in dieser Reihenfolge. Die Putzabläufe haben Optimierungspotential. Aber die Regale fielen mir halt erst hinterher ein.

9:40, die Wohnung ist fertig geputzt für heute. Der Samstag kann beginnen, so fühlt es sich an. Nur, dass er für mich nun quasi vorbei ist oder leer bleibt oder einfach totgeschlagen werden muss. Zwei Sachen stehen noch auf meiner Liste: Katzenstreu holen und Kieser. Sonst nichts, ich werde mit niemandem reden, nichts machen, niemand anfassen, niemandes Stimme hören. Mein Körper vermisst ihre Umarmung.

Nach dem Frühstück gehe ich zum Tierbedarfgeschäft, das zweite Mal seit der Trennung hole ich wieder zu Fuß das Streu. Es fühlt sich ok an.

Dann fahre ich zum Kieser und nehme mir dort Zeit, mache in Ruhe die Übungen. Noch immer fühlt es sich wohltuend an, nicht zu anstrengend. Das Studio zu wechseln war eine gute Entscheidung, sowohl vom Weg her, als auch vom Gefühl des Neuanfangs her. Auf dem Rückweg steige ich wieder zwei Stationen früher aus und gehe durch die ländlich wirkenden kleinen Straßen, der Fußweg ist angenehm.

Zuhause dusche ich lange, ziehe mir bequeme Klamotten an und bin um 14:30 dann wirklich fertig für heute. Ich habe nichts mehr zu tun, mein Körper ist angenehm müde.

Was würde ich jetzt gerne machen, wenn eine Partnerin hier wäre? Keine Ahnung. Anlehnen, Anwesenheit spüren, ist das, was ich mir wünsche.

Etwas mit mir anfangen, Freude empfinden. Wissen, was mir Spaß macht. Das sind meine Defizite. Manchmal fühle ich mich wie ein gebrochenes, hoffnungsloses Käfigtier. Das sich nichts sehnlicher wünscht als einen Menschen, der sich zu ihm setzt, freundlich ist, ihm Vertrauen einflößt. Und das gleichzeitig so viel Angst hat, dass es knurrt und schnappt, sobald sich jemand nähert. Das abgeschrieben wird als unvermittelbar.

Ich lese eine Stunde, dann wird es meinen Augen zu anstrengend. Im Fernsehen läuft Wintersport, die Bobabfahrten schaue ich gerne, danach kommt Biathlon, aber das ist mir zu laut, also nicht der Sport sondern das Gegröhle des Publikums. Bzw. Anfeuern ist das wohl.

Ich fühle mich körperlich unwohl, es hängt was quer. Etwas zu verdauen war noch nie meine Stärke, auch nicht körperlich.

Der Vermissensschmerz scheint, zumindest heute, etwas nachzulassen.

Eine neue Träumerei entsteht, ich taste mich per Phantasie an eine mögliche Wunschvorstellung heran. Dann fällt mir ein, dass das Entscheidene ja wäre, wie ich mit Problemen umgehen würde. Das ist die schwierige Stelle. Sonst wäre es mit S ja auch anders gelaufen. Gute Vorsätze dazu hatte ich bei S auch. Aber es ging immer alles viel zu schnell. Wie ein Spiel, von dem ich die Regeln nicht kannte, es ist mir alles immer sofort um die Ohren geflogen.

Wieder ein schlaues Reel, in dem jemand sagt, dass es aufs Handeln und Hinsehen ankommt, nichts aufs Denken.

Ich schaue die Serie weiter, mache um 21:15 das Licht aus.

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Samstag, 17. Februar 2024
16.02.24
Freitag. In der Nacht bin ich zu den selben Zeiten wie immer aufgewacht und habe mich jeweils an seltsame Träume erinnert, die jetzt untergegangen sind. Nur an den letzten, kurz vor dem Aufstehen, kann ich mich noch nebelhaft erinnern, es ging um Sportgeräte, irgendwas mit Hanteln, die aussahen wie Flugzeugpropeller. Ich hatte getestet, wie schwer sie sind und das einer Person erzählt, die mit mir durch eine große Halle ging.

Ich stehe um 4:30 auf fühle mich müder als sonst.

Ich glaube, die schlechte Laune gestern kommt von den Schuldgefühlen. Es hat sich ein paar Tage wieder alles darum gedreht, was S (nicht mehr) will. Damit komme ich nicht weiter. Ich will die Beziehung ja selbst nicht mehr. Wir kommen nicht zusammen, sind mit unterschiedlichen Voraussetzungen gestartet, hatten unterschiedliche Routen, landen letztlich ganz woanders. Wir hätten diese Beziehung so gerne gehabt und haben dabei so ziemlich alles falsch gemacht.

Trotzdem bleibt das Gefühl, dass ich jetzt da bin, wo ich schon lange mal hin musste. Bei all der Trauer um das, was ich nicht erleben konnte, ist das jetzt der Weg, den ich gehen muss.

Leider geht die Genervtheit weiter. Ich kämpfe mich durch, projiziere, bin gereizt. Vielleicht doch irgendwie Zeit für den Rhein einplanen am Wochenende.

Um 10:30 haben die Katze und ich einen Termin beim Tierarzt für die monatliche Depotspritze, ich muss rechtzeitig die Schlafzimmertür schließen, um die Fluchtmöglichkeiten einzuschränken.

Die Katze nimmt meine Anspannung wahr und versteckt sich in einem Fach der Kommode aber ich kenne das schon. Wir bringen es schnell hinter uns. Sie schreit ein bisschen im Treppenhaus und ist dann ganz still, bis wir wieder zuhause sind.

Morgen hätte ich den nächsten Beratungstermin bei der Therapeutin gehabt, leider ist sie erkrankt und sagt den Termin ab. Schade, ich hatte dort auf Hilfe bei der Orientierung gehofft. Wie es nun weitergehen soll, ob ich doch eine "richtige" Therapie beantrage und was das nützen könnte. Ich hoffe, es geht ihr bald besser.

Das Wochenende gähnt mich nun leer an und fletscht die Zähne.

Wieder ein Wochenende ohne S, ohne überhaupt Gesellschaft, ohne Gespräche, ohne Sinn. Ja, ich muss Dinge erledigen und ja, das kommt mir vor, als ob ich etwas leiste oder "mache" aber eigentlich ist das ja nur das normale Grundgrundrauschen, was man sowieso macht, vor dem, was dann richtig Spaß macht. Also für die anderen, normalen Menschen, wie S. "Was richtig Spaß macht", habe ich nicht, kenne ich nicht.

Das Grundrauschen auf die Reihe zu bekommen, ist meine momentane Leistung. Absolut nicht selbstverständlich bei mir.

Leben, zuhause sein, bedeutet immer noch S. Ihre Abwesenheit prägt meine Gefühle, meinen Blick, mein Sein.

Es ist Freitag und ich mache früh Schluss. Möchte raus aus der Wohnung, mache Besorgungen und werde dabei sehr nass. Egal.

Von irgendwoher habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft. Ich bleibe zurück. Alle anderen sind weit voraus.

Ich möchte mir irgendwem chatten, mich unterhalten, Belanglosigkeiten austauschen, das Gefühl haben, nicht allein zu sein. Aber ich kann das nicht, nicht mal das.
Wo S an Fremde Romane schreibt, fällt mir nichts ein. Ich bin leer. Und immer wieder der Vergleich. Ich kann nur verlieren.

Abends stelle ich fest, dass es doch eine Art Anleitung für Booking Anfragen bei dem Tattoo-Studio gab und dass demnach in meiner Mail Angaben und Fotos fehlen. Das mach mich sehr unruhig. Ich habe sofort das Bedürfnis, meine Mail zu korrigieren, nachzubessern, aber ich glaube, dass ich dafür den Rechner brauche. Denn will ich aber nicht mehr anmachen. Außerdem habe ich Hunger und müsste eigentlich jetzt kochen. Außerdem insgesamt ein nicht so gutes Bauchgefühl dazu, dass es kein persönliches Vorabgespräch geben soll, wie ich vermute.

Ich koche, überlege, komme zu dem Entschluss, dass ich es wenigstens dort versuchen möchte und deshalb die Angaben nachliefern werde, esse, dann schreibe ich am Handy eine weitere, ergänzte Mail. Und bin stolz auf mich, dass ich das am Handy gemacht habe, denn das ist das eigentlich Besondere an der ganzen Episode und es macht mich flexibler.

Danach kann ich beruhigt den Abwasch machen.

Es geht mir nicht gut. Also, haha, sowieso. Aber es geht mir heute noch schlechter, anders schlecht. An S denken schmerzt scharf. Keine Tränen. Es wäre besser, wenn ich weinen könnte aber das Weinen vom Sonntag ist weit weg. Seit Montag spüre ich vor allem Schuldgefühle und Abgelehntsein. Ich krümme mich innerlich weg. Das ist so nah am Trauma, das wird mit Nebel und Sand übersprüht, mit dumpfer Schwärze, ich werde ins Upside Down gezogen, ich resigniere. Das macht mir Angst, ich möchte wach bleiben, ich möchte hingucken.

Den Beratungstermin hätte ich echt gut gebrauchen können. Ich bin müde, gehe ins Bett und schaue Hijack mit Idris Elba. Sehr gut, sehr spannend, aber mein Kopf hat Sperrstunde nach 1,5 Folgen. Ich fühle mich müde und fertig, mein Köper möchte Ruhe. Ich mache um 20:45 das Licht aus.

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