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Montag, 22. Januar 2024
21.01.24
garelia, 06:10h
Sonntag. 4:50 Uhr wach und da mir dann einfiel, dass ich bei meinem Orgakram gestern etwas wichtiges vergessen habe und das aufschreiben wollte für nächsten Samstag, auch gleich aufgestanden.
Der Veranstaltungsort für das Zeichen für Demokratie wurde verlegt, da sehr viele Menschen erwartet werden. Das ist natürlich gut, also dass sehr viele Menschen erwartet werden aber macht es für mich nicht leichter, da ich mit großen Menschenmengen nicht gut umgehen kann. Ich werde aber dabei sein, zumindest soweit ich komme. Ich werde hoffentlich so nahe dran dabei sein, dass ich mitzähle.
Erstmal per Googlemaps Orientierung verschaffen, Wege einprägen, Straßenbahnhaltestelle orten.
Dann noch etwas Orgakram, weitermachen mit Mails sortieren. Zwischendurch Frühstück vorbereiten, Sachen zum Anziehen rauslegen. Immer alles sehr unspontan aber anders geht es gerade nicht und ich bin froh, dass ich überhaupt funktioniere.
Wieder Vermissens-Anfall, nicht so schlimm wie gestern aber doll.
S. gehört zu mir, ich will nicht ohne sie weiterleben müssen. Ich möchte sie zurückhaben. Gefühl der Leere, des nirgendwo Hingehörens, wie ich es kenne, seit ich denken kann.
Vielleicht ist das Schlimmste an dieser Trennung das Gefühl, dass es anders hätte besser laufen können. Wenn ich mich nur etwas zusammengerissen hätte. Wenn wir nur hätten reden können. Wenn ich nur besser aufgepasst hätte, auf mich, auf Situationen, auf mein Verhalten. Wenn ich mir mehr Zeit gelassen hätte. Wenn ich nicht mein Vertrauen verloren hätte, in sie, in mich.
Nichts von dem läßt sich ändern. Alles, was nicht in diesem Moment ist, existiert nicht. Zumindest was Gedanken, Gefühle, Handlungen angeht.
WoW Char erstellt auf Season RP Server. Seekrank nach 30 Sekunden, wieder ausgeloggt. Krass, wie schnell das geht mit der Entwöhnung des Gleichgewichtssinns. Habe nicht wirklich Lust auf Spielen aber die Erstellung musste früher oder später sein, es schwelt ja seit ein paar Tagen wieder. Und wenn es nur war, um zu merken, dass es nicht mehr sein soll. Das Abo läuft noch 3 Monate also was solls.
45 Minuten bevor ich losgehen will zur Kundgebung bin ich quasi fertig. Muss nur noch warmen Pulli, Schuhe und Mantel anziehen. Ich war immer sehr froh, dass S. auch überpünktlich war, auch wenn 45 Min. jetzt natürlich übertrieben ist. Habe aber nicht die Ruhe, irgendwas anderes zu machen oder anzufangen. Also scrolle ich im Handy herum.
Ich nehme an, es wird zu voll um jemand zu treffen. Aber ich nehme mir vor, mindestens bis 13:00 Uhr zu bleiben, falls es mir nicht zu voll ist oder ich dringend aufs Klo muss.
Schon an der Haltestelle hier im Vorort ist es deutlich voller als sonst. Wenig Jugendliche aber viele Menschen in meinem Alter. Nach 3 Stationen ist die Bahn proppevoll. Ich bleibe sehr ruhig, auch innerlich.
Ich finde den Veranstaltungsort problemlos und stelle mich an eine Stelle, an der ich einen schönen Blick habe. Ich fühle mich nicht unwohl. Über ihre Statusmeldungen sehe ich anhand der Perspektive der Bilder, dass zwei von S. Freundinnen ein Stück weiter vorn stehen. Ich gehe ebenfalls ein Stück weiter vor, bleibe dann aber doch lieber wieder an einer freien Stelle stehen, anstatt mitten ins Getümmel zu gehen. Und so sehr es mich auch reizt, nicht alleine hier zu stehen, schrecke ich vor den ganzen Emotionen zurück, die das Wiedersehen mit den Frauen auslösen würde. Dass S. ebenfalls da ist, hoffe ich zwar, weil ich nicht anders kann, aber glaube ich nicht. Sie wird vermutlich mit einer anderen Freundin über eine der Brücken kommen und ganz woanders stehen.
Die Reden sind gut, kurz und knackig. Die Lieder bekannt, es wird geschunkelt. Manche Lieder rühren mich zu Tränen, zum Teil weil sie mich an gemeinsame Karnelvalsfeiern erinnern, zum Teil weil sie einfach schön sind. Auch das Vermissen und die Sehnsucht sind ständig präsent und treiben mir ab und an Tränen in die Augen. Trotzdem fühle ich mich nicht unwohl dort, angenehm unbeobachtet kann ich mitwippen und mitsingen ohne mich minderwertig zu finden. Ich bin froh, dass ich hingefahren bin. Finde es gut, dass ich eine dieser ca. 70000 Personen bin, die den Arsch hochbekommen haben.
Um ca. 13:30 Uhr, eine halbe Stunde vor Ende, mache ich mich auf den Rückweg. Der Plan ist, vor dem großen Andrang in die Straßenbahn zu kommen aber den haben andere wohl auch. Klappt aber trotzdem alles ganz gut und ich bekomme sogar einen Sitzplatz nach einer Station.
Zuhause nehme ich ein heißes Bad und drehe die Heizung auf. Die Wärme ist sehr angenehm.
WoW Char nochmal neu erstellt (anderes Gesicht, andere Frisur) und 10 Minuten gespielt. Schon weniger seekrank.
Um 16:45 schicke ich dann doch noch eine Textnachricht an S., vom Inhalt her ok, nichts, was ich später bereuen werde. Sie wollte ja Kontakt. Ich frage trotzdem, ob das ok ist, wenn ich ihr so schreibe und sie antwortet, ja, sie möchte das.
Es entwickelt sich wieder ein längeres Gespräch, wieder gut und offen, es läßt mich trotzdem entmutigt zurück. Weil ich aus ihren Worten schließe, dass wir die Probleme, die wir miteinander hatten, wohl nie gelöst bekommen hätten. Das ist einerseits gut, denn es zeigt, dass die Trennung der einzig richtige und längst überfällige Schritt war. Andererseits aber auch frustrierend, weil ich nun wieder glaube, das alles Elend, also nicht die Probleme an sich aber das Elend, das daraus wurde, auf meine Kappe gehen. Auf die Kappe meiner Depression. Und ich weiß, während ich dies hier schreibe, dass es nicht so ist, dass ihre Reaktionen oft sehr ungünstig waren aber "sie weiß nicht, was sie hätte anders machen können". Während natürlich völlig klar ist, was ich hätte anders machen können. Ich sehe beides, meine Fehler und die Stellen, an denen sie unangenehm reagiert hat.
Und nur an einem davon kann ich was ändern: an mir.
Es gibt keinen gemeinsamen Weg mehr als Paar für uns. Das hatte ich der Paartherapeutin zum Abschied geschrieben und es ist fucking wahr.
Wäre ich nicht so am Boden gewesen, wäre die Depression nicht so schlimm gewesen, wären wir vielleicht schon länger kein Paar mehr. Werde ich nie wirklich wissen und ist auch kein aufbauender Gedanke, denn es führt zum nächsten: Wieviel Zeit mich diese scheiß Depression schon gekostet hat!
Nach dem Austausch bin ich genervt und getriggert wie zu Zeiten als wir zusammen waren. Und ich ärgere mich, dass es nicht geklappt hat mit uns, dass ich mich wirklich von dem vielen Schönen, Positiven, was ja auch da war, verabschieden muss.
Ich bin nicht optimistisch, was eine mögliche Freundschaft mit S. angeht. Eine wichtige Person wird sie immer bleiben, eine, für die ich sehr viel tun würde. Aber eine Freundschaft im Alltag braucht ja auch mehr Basis als nur verflossene Liebe. Und diese Basis ist, im Moment zumindest, nicht vorhanden.
Nach dem heute kurzen Dschungel schaue ich passend zum Tage noch die politische Doku zuende und mache gegen 21:30 Uhr das Licht aus.
Der Veranstaltungsort für das Zeichen für Demokratie wurde verlegt, da sehr viele Menschen erwartet werden. Das ist natürlich gut, also dass sehr viele Menschen erwartet werden aber macht es für mich nicht leichter, da ich mit großen Menschenmengen nicht gut umgehen kann. Ich werde aber dabei sein, zumindest soweit ich komme. Ich werde hoffentlich so nahe dran dabei sein, dass ich mitzähle.
Erstmal per Googlemaps Orientierung verschaffen, Wege einprägen, Straßenbahnhaltestelle orten.
Dann noch etwas Orgakram, weitermachen mit Mails sortieren. Zwischendurch Frühstück vorbereiten, Sachen zum Anziehen rauslegen. Immer alles sehr unspontan aber anders geht es gerade nicht und ich bin froh, dass ich überhaupt funktioniere.
Wieder Vermissens-Anfall, nicht so schlimm wie gestern aber doll.
S. gehört zu mir, ich will nicht ohne sie weiterleben müssen. Ich möchte sie zurückhaben. Gefühl der Leere, des nirgendwo Hingehörens, wie ich es kenne, seit ich denken kann.
Vielleicht ist das Schlimmste an dieser Trennung das Gefühl, dass es anders hätte besser laufen können. Wenn ich mich nur etwas zusammengerissen hätte. Wenn wir nur hätten reden können. Wenn ich nur besser aufgepasst hätte, auf mich, auf Situationen, auf mein Verhalten. Wenn ich mir mehr Zeit gelassen hätte. Wenn ich nicht mein Vertrauen verloren hätte, in sie, in mich.
Nichts von dem läßt sich ändern. Alles, was nicht in diesem Moment ist, existiert nicht. Zumindest was Gedanken, Gefühle, Handlungen angeht.
WoW Char erstellt auf Season RP Server. Seekrank nach 30 Sekunden, wieder ausgeloggt. Krass, wie schnell das geht mit der Entwöhnung des Gleichgewichtssinns. Habe nicht wirklich Lust auf Spielen aber die Erstellung musste früher oder später sein, es schwelt ja seit ein paar Tagen wieder. Und wenn es nur war, um zu merken, dass es nicht mehr sein soll. Das Abo läuft noch 3 Monate also was solls.
45 Minuten bevor ich losgehen will zur Kundgebung bin ich quasi fertig. Muss nur noch warmen Pulli, Schuhe und Mantel anziehen. Ich war immer sehr froh, dass S. auch überpünktlich war, auch wenn 45 Min. jetzt natürlich übertrieben ist. Habe aber nicht die Ruhe, irgendwas anderes zu machen oder anzufangen. Also scrolle ich im Handy herum.
Ich nehme an, es wird zu voll um jemand zu treffen. Aber ich nehme mir vor, mindestens bis 13:00 Uhr zu bleiben, falls es mir nicht zu voll ist oder ich dringend aufs Klo muss.
Schon an der Haltestelle hier im Vorort ist es deutlich voller als sonst. Wenig Jugendliche aber viele Menschen in meinem Alter. Nach 3 Stationen ist die Bahn proppevoll. Ich bleibe sehr ruhig, auch innerlich.
Ich finde den Veranstaltungsort problemlos und stelle mich an eine Stelle, an der ich einen schönen Blick habe. Ich fühle mich nicht unwohl. Über ihre Statusmeldungen sehe ich anhand der Perspektive der Bilder, dass zwei von S. Freundinnen ein Stück weiter vorn stehen. Ich gehe ebenfalls ein Stück weiter vor, bleibe dann aber doch lieber wieder an einer freien Stelle stehen, anstatt mitten ins Getümmel zu gehen. Und so sehr es mich auch reizt, nicht alleine hier zu stehen, schrecke ich vor den ganzen Emotionen zurück, die das Wiedersehen mit den Frauen auslösen würde. Dass S. ebenfalls da ist, hoffe ich zwar, weil ich nicht anders kann, aber glaube ich nicht. Sie wird vermutlich mit einer anderen Freundin über eine der Brücken kommen und ganz woanders stehen.
Die Reden sind gut, kurz und knackig. Die Lieder bekannt, es wird geschunkelt. Manche Lieder rühren mich zu Tränen, zum Teil weil sie mich an gemeinsame Karnelvalsfeiern erinnern, zum Teil weil sie einfach schön sind. Auch das Vermissen und die Sehnsucht sind ständig präsent und treiben mir ab und an Tränen in die Augen. Trotzdem fühle ich mich nicht unwohl dort, angenehm unbeobachtet kann ich mitwippen und mitsingen ohne mich minderwertig zu finden. Ich bin froh, dass ich hingefahren bin. Finde es gut, dass ich eine dieser ca. 70000 Personen bin, die den Arsch hochbekommen haben.
Um ca. 13:30 Uhr, eine halbe Stunde vor Ende, mache ich mich auf den Rückweg. Der Plan ist, vor dem großen Andrang in die Straßenbahn zu kommen aber den haben andere wohl auch. Klappt aber trotzdem alles ganz gut und ich bekomme sogar einen Sitzplatz nach einer Station.
Zuhause nehme ich ein heißes Bad und drehe die Heizung auf. Die Wärme ist sehr angenehm.
WoW Char nochmal neu erstellt (anderes Gesicht, andere Frisur) und 10 Minuten gespielt. Schon weniger seekrank.
Um 16:45 schicke ich dann doch noch eine Textnachricht an S., vom Inhalt her ok, nichts, was ich später bereuen werde. Sie wollte ja Kontakt. Ich frage trotzdem, ob das ok ist, wenn ich ihr so schreibe und sie antwortet, ja, sie möchte das.
Es entwickelt sich wieder ein längeres Gespräch, wieder gut und offen, es läßt mich trotzdem entmutigt zurück. Weil ich aus ihren Worten schließe, dass wir die Probleme, die wir miteinander hatten, wohl nie gelöst bekommen hätten. Das ist einerseits gut, denn es zeigt, dass die Trennung der einzig richtige und längst überfällige Schritt war. Andererseits aber auch frustrierend, weil ich nun wieder glaube, das alles Elend, also nicht die Probleme an sich aber das Elend, das daraus wurde, auf meine Kappe gehen. Auf die Kappe meiner Depression. Und ich weiß, während ich dies hier schreibe, dass es nicht so ist, dass ihre Reaktionen oft sehr ungünstig waren aber "sie weiß nicht, was sie hätte anders machen können". Während natürlich völlig klar ist, was ich hätte anders machen können. Ich sehe beides, meine Fehler und die Stellen, an denen sie unangenehm reagiert hat.
Und nur an einem davon kann ich was ändern: an mir.
Es gibt keinen gemeinsamen Weg mehr als Paar für uns. Das hatte ich der Paartherapeutin zum Abschied geschrieben und es ist fucking wahr.
Wäre ich nicht so am Boden gewesen, wäre die Depression nicht so schlimm gewesen, wären wir vielleicht schon länger kein Paar mehr. Werde ich nie wirklich wissen und ist auch kein aufbauender Gedanke, denn es führt zum nächsten: Wieviel Zeit mich diese scheiß Depression schon gekostet hat!
Nach dem Austausch bin ich genervt und getriggert wie zu Zeiten als wir zusammen waren. Und ich ärgere mich, dass es nicht geklappt hat mit uns, dass ich mich wirklich von dem vielen Schönen, Positiven, was ja auch da war, verabschieden muss.
Ich bin nicht optimistisch, was eine mögliche Freundschaft mit S. angeht. Eine wichtige Person wird sie immer bleiben, eine, für die ich sehr viel tun würde. Aber eine Freundschaft im Alltag braucht ja auch mehr Basis als nur verflossene Liebe. Und diese Basis ist, im Moment zumindest, nicht vorhanden.
Nach dem heute kurzen Dschungel schaue ich passend zum Tage noch die politische Doku zuende und mache gegen 21:30 Uhr das Licht aus.
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Sonntag, 21. Januar 2024
20.01.24
garelia, 06:12h
Samstag. Um 4:50 war ich wach, wie meistens. Klogang, Katze füttern und wieder ins Bett, es ist fucking Samstag. Und siehe da, noch bis 6:45 geschlafen.
Wirre Träume, die ich schon wieder fast vergessem habe, außer dass ich die Yoga-Werbung, die ich ständig auf diversen Apps untergeschoben bekomme, mit eingebaut habe. Becken öffnen ftw.
Außerdem war noch ein Gespenst aus der Vergangenheit dabei und das kann thematisch zusammenhängen mit dem Becken öffnen wenn auch eher unangenehm. Aber der Traum hat mich nicht beunruhigt. Es ist auch nichts Beunruhigendes passiert, es ging teilweise um Wassergymnastik und eine Schulfreundin, die inzwischen tot ist, war auch noch da, stand hinter mir und hat mich festgehalten, im guten Sinn, während ich mein Becken kreisen ließ.
Ich möchte meinen Alltag mal einfach so geschehen lassen können, neutral beobachten können, wie es im Traum der Fall ist. Anstatt mich ständig minderwertig und ungenügend zu finden und vor so vielen Situationen und Menschen Angst zu haben.
S. hat gestern nicht geschrieben. Ist vermutlich auch besser so. Die Sendung kommt täglich in den nächsten Wochen und ich hätte wohl sonst jeden Tag auf gemeinsames Kommentieren gehofft. Leider macht diese Sendung mir aber viel weniger Spaß, wenn ich sie alleine gucke, weil sie dann einfach nur absurd und teilweise echt abstoßend ist.
Der Gedanke, einen neuen WoW Char anzufangen, löst immer noch freudige Erwartung in mir aus. Aber es folgt auch die sofortige Ernüchterung: keinen Zweck, alleine sinnlos, Überforderung inc, kostet zu viel Zeit. Einmal sowas aus Spaß an der Freud machen, ohne Gedanken auf andere zu verschwenden. Einmal wissen, was ich da tue und keine Angst haben vor Gruppen.
Angefangen, Mailpostfächer aufzuräumen und sehe dort unsere Kennenlernmail. Es nimmt mir den Atem. Das Kennenlernen hat mir so viel Hoffung gegeben, es war alles möglich. Und nun liegt alles in Scherben.
Die Mail hat anscheinend etwas in mir getriggert. Viel Schmerz aber auch Fassungslosigkeit. Hoffnung, dass ich mich täuschen könnte, dass doch noch nicht alles vorbei ist, wenn ich nur gut genug erkläre, wo es meiner Meinung nach zu Bruchstellen kam. Stunden an einem Brief geschrieben, den ich hoffentlich nicht abschicken werde, bitte, bitte.
Zwischendurch ein Frühstück mit Tränen, dann eine ausgiebige Dusche und Körperpflege. Um 13:00 bin ich erschöpft vom Schreiben dises Briefs, der nie fertig werden wird und den ich hoffentlich nie abschicken werde.
Ich mache einen langen Spaziergang durch die Winterlandschaft des großen Friedhofs. Ich gehe langsam aber sicher. Es ist sonnig und der Schnee sieht wunderschön aus, ich liebe dieses Glitzern. Ich bleibe immer mal wieder stehen und mache Fotos, habe Spaß daran. Wieder fällt mir auf, wie wenig Fotos ich in den letzten Jahren gemacht habe. Die Fotos von S. waren immer besser als meine und sie hat damit sehr viel Raum eingenommen. Und ich habe mir den Raum nicht gegeben. Komisch, als ob nicht beides gehen würde.
Es war ein schöner, befriedigender Spaziergang. Viel nachgedacht, viele Erinnerungen, auch an Zeiten, in denen ich S. noch gar nicht kannte. Das Baumgrab meiner Mutter war komplett zugeschneit, ich habe den Stein freigeschaufelt und ihr einen Minischneemann gebaut. Danach habe ich mir per Handykarte und GPS einen anderen Rückweg als sonst gesucht und fand mich dabei ganz gut. Ich verliere dort immer die Orientierung. Maps mit GPS ist etwas, das ich von S. gelernt habe und jetzt gerne übernehme.
Ich wäre so gerne mit S. nach Hause gegangen, zum Aufwärmen bei einem gemütlichen Kakao oder Tee. Musste kurz schluchzen aber das ist ja legitim auf einem Friedhof.
Vermutlich hätte ich mich aber weniger wohl gefühlt bei dem Spaziergang, wenn S, dabei gewesen wäre. Da wäre dann sofort auch die Wertungsangst dabei gewesen, ich hätte mich immer mit ihr verglichen und hätte dabei schlechter abgeschnitten. Sie ist trittsicher, leichtfüßig, begeisterungsfähig und ich hätte mich als unbeholfener Klotz gefühlt, der düster hinterherstolpert. S. wertet andere Leute sehr stark und oft negativ. Sie sagt, sie hat mich so akzeptiert wie ich bin und ich habe es ihr nie geglaubt. Ich habe mich ja selbst nicht akzeptiert und ich werte weniger hart als sie, zumindest andere Menschen.
Ich habe auch über Gaming nachgedacht. Auch dort ist Gruppencontent mein wunder Punkt. Ich möchte es aber fühle mich extrem unwohl und unter Stress dabei. Performe schlecht weil ich mich vor lauter Druck nicht richtig vorbereite. Solo play scheint mir immer nichts wert zu sein, hier wie da.
Aber mein Solo-Spaziergang war nicht nichts. Er war schön.
Zu Hause auf der Couch Tee getrunken und Fotos hochgeladen. Wieder einen WhatsApp Status gemacht, nun weiß ich, wie es geht. Dann den Rest der Dschungelfolge von gestern geguckt. Beschlossen, es diesmal durchzuziehen und alles zu gucken, halt am nächsten Tag, weil ich nicht so lange wach bleiben kann.
Dann überfallartig ein Großes Vermissen. Sehr groß. Das kommt immer so schockartig mitten in die Magengrube. Nicht fassen können, dass sie weg ist. Sehnsucht nach der Anfangszeit, als alles möglich schien.
Ich vermisse dich so sehr, mein Schatz.
Nicht schreiben. Nicht schreiben.
Die Wunde ist aufgerissen, ich blute Sehnsucht und Vermissen.
Aushalten.
Weitermachen.
Weinen.
Text an S. angefangen und wieder gelöscht.
Es nützt ja nichts mehr.
Der akute Schmerz läßt dann langsam nach. Reste von gestern warm gemacht und auf der Couch gegessen, dann gespült, Wäsche gefaltet, mich bettfertig gemacht. Durchgelüftet, die Katze ist nicht amüsiert.
Heutige Dschungelfolge fast geschafft, wer morgen zur Prüfung muss egal, werde ich ja dann sehen.
Um kurz nach 22:00 Uhr erschöpft ins Bett.
Wirre Träume, die ich schon wieder fast vergessem habe, außer dass ich die Yoga-Werbung, die ich ständig auf diversen Apps untergeschoben bekomme, mit eingebaut habe. Becken öffnen ftw.
Außerdem war noch ein Gespenst aus der Vergangenheit dabei und das kann thematisch zusammenhängen mit dem Becken öffnen wenn auch eher unangenehm. Aber der Traum hat mich nicht beunruhigt. Es ist auch nichts Beunruhigendes passiert, es ging teilweise um Wassergymnastik und eine Schulfreundin, die inzwischen tot ist, war auch noch da, stand hinter mir und hat mich festgehalten, im guten Sinn, während ich mein Becken kreisen ließ.
Ich möchte meinen Alltag mal einfach so geschehen lassen können, neutral beobachten können, wie es im Traum der Fall ist. Anstatt mich ständig minderwertig und ungenügend zu finden und vor so vielen Situationen und Menschen Angst zu haben.
S. hat gestern nicht geschrieben. Ist vermutlich auch besser so. Die Sendung kommt täglich in den nächsten Wochen und ich hätte wohl sonst jeden Tag auf gemeinsames Kommentieren gehofft. Leider macht diese Sendung mir aber viel weniger Spaß, wenn ich sie alleine gucke, weil sie dann einfach nur absurd und teilweise echt abstoßend ist.
Der Gedanke, einen neuen WoW Char anzufangen, löst immer noch freudige Erwartung in mir aus. Aber es folgt auch die sofortige Ernüchterung: keinen Zweck, alleine sinnlos, Überforderung inc, kostet zu viel Zeit. Einmal sowas aus Spaß an der Freud machen, ohne Gedanken auf andere zu verschwenden. Einmal wissen, was ich da tue und keine Angst haben vor Gruppen.
Angefangen, Mailpostfächer aufzuräumen und sehe dort unsere Kennenlernmail. Es nimmt mir den Atem. Das Kennenlernen hat mir so viel Hoffung gegeben, es war alles möglich. Und nun liegt alles in Scherben.
Die Mail hat anscheinend etwas in mir getriggert. Viel Schmerz aber auch Fassungslosigkeit. Hoffnung, dass ich mich täuschen könnte, dass doch noch nicht alles vorbei ist, wenn ich nur gut genug erkläre, wo es meiner Meinung nach zu Bruchstellen kam. Stunden an einem Brief geschrieben, den ich hoffentlich nicht abschicken werde, bitte, bitte.
Zwischendurch ein Frühstück mit Tränen, dann eine ausgiebige Dusche und Körperpflege. Um 13:00 bin ich erschöpft vom Schreiben dises Briefs, der nie fertig werden wird und den ich hoffentlich nie abschicken werde.
Ich mache einen langen Spaziergang durch die Winterlandschaft des großen Friedhofs. Ich gehe langsam aber sicher. Es ist sonnig und der Schnee sieht wunderschön aus, ich liebe dieses Glitzern. Ich bleibe immer mal wieder stehen und mache Fotos, habe Spaß daran. Wieder fällt mir auf, wie wenig Fotos ich in den letzten Jahren gemacht habe. Die Fotos von S. waren immer besser als meine und sie hat damit sehr viel Raum eingenommen. Und ich habe mir den Raum nicht gegeben. Komisch, als ob nicht beides gehen würde.
Es war ein schöner, befriedigender Spaziergang. Viel nachgedacht, viele Erinnerungen, auch an Zeiten, in denen ich S. noch gar nicht kannte. Das Baumgrab meiner Mutter war komplett zugeschneit, ich habe den Stein freigeschaufelt und ihr einen Minischneemann gebaut. Danach habe ich mir per Handykarte und GPS einen anderen Rückweg als sonst gesucht und fand mich dabei ganz gut. Ich verliere dort immer die Orientierung. Maps mit GPS ist etwas, das ich von S. gelernt habe und jetzt gerne übernehme.
Ich wäre so gerne mit S. nach Hause gegangen, zum Aufwärmen bei einem gemütlichen Kakao oder Tee. Musste kurz schluchzen aber das ist ja legitim auf einem Friedhof.
Vermutlich hätte ich mich aber weniger wohl gefühlt bei dem Spaziergang, wenn S, dabei gewesen wäre. Da wäre dann sofort auch die Wertungsangst dabei gewesen, ich hätte mich immer mit ihr verglichen und hätte dabei schlechter abgeschnitten. Sie ist trittsicher, leichtfüßig, begeisterungsfähig und ich hätte mich als unbeholfener Klotz gefühlt, der düster hinterherstolpert. S. wertet andere Leute sehr stark und oft negativ. Sie sagt, sie hat mich so akzeptiert wie ich bin und ich habe es ihr nie geglaubt. Ich habe mich ja selbst nicht akzeptiert und ich werte weniger hart als sie, zumindest andere Menschen.
Ich habe auch über Gaming nachgedacht. Auch dort ist Gruppencontent mein wunder Punkt. Ich möchte es aber fühle mich extrem unwohl und unter Stress dabei. Performe schlecht weil ich mich vor lauter Druck nicht richtig vorbereite. Solo play scheint mir immer nichts wert zu sein, hier wie da.
Aber mein Solo-Spaziergang war nicht nichts. Er war schön.
Zu Hause auf der Couch Tee getrunken und Fotos hochgeladen. Wieder einen WhatsApp Status gemacht, nun weiß ich, wie es geht. Dann den Rest der Dschungelfolge von gestern geguckt. Beschlossen, es diesmal durchzuziehen und alles zu gucken, halt am nächsten Tag, weil ich nicht so lange wach bleiben kann.
Dann überfallartig ein Großes Vermissen. Sehr groß. Das kommt immer so schockartig mitten in die Magengrube. Nicht fassen können, dass sie weg ist. Sehnsucht nach der Anfangszeit, als alles möglich schien.
Ich vermisse dich so sehr, mein Schatz.
Nicht schreiben. Nicht schreiben.
Die Wunde ist aufgerissen, ich blute Sehnsucht und Vermissen.
Aushalten.
Weitermachen.
Weinen.
Text an S. angefangen und wieder gelöscht.
Es nützt ja nichts mehr.
Der akute Schmerz läßt dann langsam nach. Reste von gestern warm gemacht und auf der Couch gegessen, dann gespült, Wäsche gefaltet, mich bettfertig gemacht. Durchgelüftet, die Katze ist nicht amüsiert.
Heutige Dschungelfolge fast geschafft, wer morgen zur Prüfung muss egal, werde ich ja dann sehen.
Um kurz nach 22:00 Uhr erschöpft ins Bett.
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Samstag, 20. Januar 2024
19.01.24
garelia, 07:31h
Freitag. Wochenende. Uff, die Aussicht auf ein weiteres Wochenende ohne S. sticht grad sehr. Aber ich habe Pläne. Auch wenn es mehr organisatorisches Zeug ist aber das kostet schließlich auch jede Menge Zeit.
5:00 Uhr aufgestanden obwohl der Wecker wieder auf 6:00 stand. Ich schaffe es nicht, länger zu schlafen bzw. später ins Bett zu gehen, was ungünstig ist für jegliche Abendveranstaltung aber im Moment ja auch wieder völlig egal.
Ich würde den Schnee gerne genießen können, mit einer Partnerin durch einen Winterwald spazieren. Stattdessen hoffe ich, dass der Schnee bald schmilzt. Ich möchte rausgehen, lange Spaziergänge machen aber nicht auf dieser Rutschbahn da draußen.
Ich überlege, ob ich heute Abend das Dschungelcamp schauen möchte. Ich glaube nicht, dass ich bis zum Ende wach bleiben kann, obwohl es um 20:15 Uhr anfängt. Ich weiß auch nicht, ob ich wach bleiben möchte. Anfangs dachte ich, diesmal gucke ich es öfter, um S. nah zu sein, weil es ihr immer so wichtig war. Aber ich werde jetzt schon traurig bei den Erinnerungen daran, wie sie in dem Thema aufgegangen ist. Vielleicht muss ich da aber jetzt auch einfach durch, wie bei so vielem.
Vor einer Routineaufgabe plötzlich wieder ein kurzer Impuls nach Zigarette oder mehr die Erinnerung daran. Das waren immer diese Momente, in denen ich etwas noch eine Zigarettenlänge vor mir hergeschoben habe. Geht aber blitzschnell wieder vorbei und hinterlässt keine Gelüste.
Das starke Vermissen beinhaltet immer auch ein Verlangen nach Wiederbekommen. Gerade ist die Trauer stärker spürbar, Trauer über den Verlust und dabei wissen, dass es nicht wiederkommt.
Ich spüre eine Krise kommen. Ein "Ich kann nicht mehr", ein "Ich brauche Erleichterung". Zurückweichen, Ausweichen, mich verstecken.
Ich muss aus der Wohnung raus. Gehe also zum Supermarkt und kaufe Zutaten für ein neues Rezept. Die Katze mag zur Zeit anscheinend nur eine einzige Sorte Futter, davon hole ich auch noch was.
Auf dem Rückweg muss ich an meine Oma denken, für die ich als Kind oft in diesem Supermarkt war, damals noch eine andere Kette. Was wäre das schön, jetzt von ihr getröstet zu werden!
Wieder zuhause verbringe ich zwei Stunden auf der Couch, trinke Tee, scrolle im Handy und schaue nebenbei irgendwas im Fernsehen. Wünsche mir, dass S. kommt und mit mir Dschungel guckt und wie durch Zauberhand alles plötzlich gut und dauerhaft ist und wir glücklich bis ans Ende unserer Tage miteinander leben.
Um 19:00 habe ich gut gekocht und gegessen, alles gespült und schaue mir an wie andere Leute kochen. Ich mag die Show aber ich gucke nur, wenn ich die Leute mag und die heutige Gastgeberin finde ich sehr sympathisch.
Trotzdem ist es mehr ein Warten auf die Dschungelshow und auch ein Warten auf einen möglichen Kontakt. Meine Gedanken verfangen sich in Träumereien. Ich bin nicht bei mir.
Es ist immer noch so greifbar, die Sendung mit S. zu sehen. Es fühlt sich noch so richtig an. Ich entscheide, ihr nicht zu schreiben. Vielleicht lenkt die Sendung sie gut ab, denn zumindest am Montag hat sie mich ja auch noch sehr vermisst. Ich will ihr die Sendung nicht verderben. Aber ich hoffe, sie schreibt.
Ich halte bis 22:00 Uhr durch immerhin, dann gehe ich ins Bett. Versuche auf dem Handy noch weiter zu schauen aber schlafe sofort dabei ein.
5:00 Uhr aufgestanden obwohl der Wecker wieder auf 6:00 stand. Ich schaffe es nicht, länger zu schlafen bzw. später ins Bett zu gehen, was ungünstig ist für jegliche Abendveranstaltung aber im Moment ja auch wieder völlig egal.
Ich würde den Schnee gerne genießen können, mit einer Partnerin durch einen Winterwald spazieren. Stattdessen hoffe ich, dass der Schnee bald schmilzt. Ich möchte rausgehen, lange Spaziergänge machen aber nicht auf dieser Rutschbahn da draußen.
Ich überlege, ob ich heute Abend das Dschungelcamp schauen möchte. Ich glaube nicht, dass ich bis zum Ende wach bleiben kann, obwohl es um 20:15 Uhr anfängt. Ich weiß auch nicht, ob ich wach bleiben möchte. Anfangs dachte ich, diesmal gucke ich es öfter, um S. nah zu sein, weil es ihr immer so wichtig war. Aber ich werde jetzt schon traurig bei den Erinnerungen daran, wie sie in dem Thema aufgegangen ist. Vielleicht muss ich da aber jetzt auch einfach durch, wie bei so vielem.
Vor einer Routineaufgabe plötzlich wieder ein kurzer Impuls nach Zigarette oder mehr die Erinnerung daran. Das waren immer diese Momente, in denen ich etwas noch eine Zigarettenlänge vor mir hergeschoben habe. Geht aber blitzschnell wieder vorbei und hinterlässt keine Gelüste.
Das starke Vermissen beinhaltet immer auch ein Verlangen nach Wiederbekommen. Gerade ist die Trauer stärker spürbar, Trauer über den Verlust und dabei wissen, dass es nicht wiederkommt.
Ich spüre eine Krise kommen. Ein "Ich kann nicht mehr", ein "Ich brauche Erleichterung". Zurückweichen, Ausweichen, mich verstecken.
Ich muss aus der Wohnung raus. Gehe also zum Supermarkt und kaufe Zutaten für ein neues Rezept. Die Katze mag zur Zeit anscheinend nur eine einzige Sorte Futter, davon hole ich auch noch was.
Auf dem Rückweg muss ich an meine Oma denken, für die ich als Kind oft in diesem Supermarkt war, damals noch eine andere Kette. Was wäre das schön, jetzt von ihr getröstet zu werden!
Wieder zuhause verbringe ich zwei Stunden auf der Couch, trinke Tee, scrolle im Handy und schaue nebenbei irgendwas im Fernsehen. Wünsche mir, dass S. kommt und mit mir Dschungel guckt und wie durch Zauberhand alles plötzlich gut und dauerhaft ist und wir glücklich bis ans Ende unserer Tage miteinander leben.
Um 19:00 habe ich gut gekocht und gegessen, alles gespült und schaue mir an wie andere Leute kochen. Ich mag die Show aber ich gucke nur, wenn ich die Leute mag und die heutige Gastgeberin finde ich sehr sympathisch.
Trotzdem ist es mehr ein Warten auf die Dschungelshow und auch ein Warten auf einen möglichen Kontakt. Meine Gedanken verfangen sich in Träumereien. Ich bin nicht bei mir.
Es ist immer noch so greifbar, die Sendung mit S. zu sehen. Es fühlt sich noch so richtig an. Ich entscheide, ihr nicht zu schreiben. Vielleicht lenkt die Sendung sie gut ab, denn zumindest am Montag hat sie mich ja auch noch sehr vermisst. Ich will ihr die Sendung nicht verderben. Aber ich hoffe, sie schreibt.
Ich halte bis 22:00 Uhr durch immerhin, dann gehe ich ins Bett. Versuche auf dem Handy noch weiter zu schauen aber schlafe sofort dabei ein.
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