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Samstag, 20. Januar 2024
19.01.24
garelia, 07:31h
Freitag. Wochenende. Uff, die Aussicht auf ein weiteres Wochenende ohne S. sticht grad sehr. Aber ich habe Pläne. Auch wenn es mehr organisatorisches Zeug ist aber das kostet schließlich auch jede Menge Zeit.
5:00 Uhr aufgestanden obwohl der Wecker wieder auf 6:00 stand. Ich schaffe es nicht, länger zu schlafen bzw. später ins Bett zu gehen, was ungünstig ist für jegliche Abendveranstaltung aber im Moment ja auch wieder völlig egal.
Ich würde den Schnee gerne genießen können, mit einer Partnerin durch einen Winterwald spazieren. Stattdessen hoffe ich, dass der Schnee bald schmilzt. Ich möchte rausgehen, lange Spaziergänge machen aber nicht auf dieser Rutschbahn da draußen.
Ich überlege, ob ich heute Abend das Dschungelcamp schauen möchte. Ich glaube nicht, dass ich bis zum Ende wach bleiben kann, obwohl es um 20:15 Uhr anfängt. Ich weiß auch nicht, ob ich wach bleiben möchte. Anfangs dachte ich, diesmal gucke ich es öfter, um S. nah zu sein, weil es ihr immer so wichtig war. Aber ich werde jetzt schon traurig bei den Erinnerungen daran, wie sie in dem Thema aufgegangen ist. Vielleicht muss ich da aber jetzt auch einfach durch, wie bei so vielem.
Vor einer Routineaufgabe plötzlich wieder ein kurzer Impuls nach Zigarette oder mehr die Erinnerung daran. Das waren immer diese Momente, in denen ich etwas noch eine Zigarettenlänge vor mir hergeschoben habe. Geht aber blitzschnell wieder vorbei und hinterlässt keine Gelüste.
Das starke Vermissen beinhaltet immer auch ein Verlangen nach Wiederbekommen. Gerade ist die Trauer stärker spürbar, Trauer über den Verlust und dabei wissen, dass es nicht wiederkommt.
Ich spüre eine Krise kommen. Ein "Ich kann nicht mehr", ein "Ich brauche Erleichterung". Zurückweichen, Ausweichen, mich verstecken.
Ich muss aus der Wohnung raus. Gehe also zum Supermarkt und kaufe Zutaten für ein neues Rezept. Die Katze mag zur Zeit anscheinend nur eine einzige Sorte Futter, davon hole ich auch noch was.
Auf dem Rückweg muss ich an meine Oma denken, für die ich als Kind oft in diesem Supermarkt war, damals noch eine andere Kette. Was wäre das schön, jetzt von ihr getröstet zu werden!
Wieder zuhause verbringe ich zwei Stunden auf der Couch, trinke Tee, scrolle im Handy und schaue nebenbei irgendwas im Fernsehen. Wünsche mir, dass S. kommt und mit mir Dschungel guckt und wie durch Zauberhand alles plötzlich gut und dauerhaft ist und wir glücklich bis ans Ende unserer Tage miteinander leben.
Um 19:00 habe ich gut gekocht und gegessen, alles gespült und schaue mir an wie andere Leute kochen. Ich mag die Show aber ich gucke nur, wenn ich die Leute mag und die heutige Gastgeberin finde ich sehr sympathisch.
Trotzdem ist es mehr ein Warten auf die Dschungelshow und auch ein Warten auf einen möglichen Kontakt. Meine Gedanken verfangen sich in Träumereien. Ich bin nicht bei mir.
Es ist immer noch so greifbar, die Sendung mit S. zu sehen. Es fühlt sich noch so richtig an. Ich entscheide, ihr nicht zu schreiben. Vielleicht lenkt die Sendung sie gut ab, denn zumindest am Montag hat sie mich ja auch noch sehr vermisst. Ich will ihr die Sendung nicht verderben. Aber ich hoffe, sie schreibt.
Ich halte bis 22:00 Uhr durch immerhin, dann gehe ich ins Bett. Versuche auf dem Handy noch weiter zu schauen aber schlafe sofort dabei ein.
5:00 Uhr aufgestanden obwohl der Wecker wieder auf 6:00 stand. Ich schaffe es nicht, länger zu schlafen bzw. später ins Bett zu gehen, was ungünstig ist für jegliche Abendveranstaltung aber im Moment ja auch wieder völlig egal.
Ich würde den Schnee gerne genießen können, mit einer Partnerin durch einen Winterwald spazieren. Stattdessen hoffe ich, dass der Schnee bald schmilzt. Ich möchte rausgehen, lange Spaziergänge machen aber nicht auf dieser Rutschbahn da draußen.
Ich überlege, ob ich heute Abend das Dschungelcamp schauen möchte. Ich glaube nicht, dass ich bis zum Ende wach bleiben kann, obwohl es um 20:15 Uhr anfängt. Ich weiß auch nicht, ob ich wach bleiben möchte. Anfangs dachte ich, diesmal gucke ich es öfter, um S. nah zu sein, weil es ihr immer so wichtig war. Aber ich werde jetzt schon traurig bei den Erinnerungen daran, wie sie in dem Thema aufgegangen ist. Vielleicht muss ich da aber jetzt auch einfach durch, wie bei so vielem.
Vor einer Routineaufgabe plötzlich wieder ein kurzer Impuls nach Zigarette oder mehr die Erinnerung daran. Das waren immer diese Momente, in denen ich etwas noch eine Zigarettenlänge vor mir hergeschoben habe. Geht aber blitzschnell wieder vorbei und hinterlässt keine Gelüste.
Das starke Vermissen beinhaltet immer auch ein Verlangen nach Wiederbekommen. Gerade ist die Trauer stärker spürbar, Trauer über den Verlust und dabei wissen, dass es nicht wiederkommt.
Ich spüre eine Krise kommen. Ein "Ich kann nicht mehr", ein "Ich brauche Erleichterung". Zurückweichen, Ausweichen, mich verstecken.
Ich muss aus der Wohnung raus. Gehe also zum Supermarkt und kaufe Zutaten für ein neues Rezept. Die Katze mag zur Zeit anscheinend nur eine einzige Sorte Futter, davon hole ich auch noch was.
Auf dem Rückweg muss ich an meine Oma denken, für die ich als Kind oft in diesem Supermarkt war, damals noch eine andere Kette. Was wäre das schön, jetzt von ihr getröstet zu werden!
Wieder zuhause verbringe ich zwei Stunden auf der Couch, trinke Tee, scrolle im Handy und schaue nebenbei irgendwas im Fernsehen. Wünsche mir, dass S. kommt und mit mir Dschungel guckt und wie durch Zauberhand alles plötzlich gut und dauerhaft ist und wir glücklich bis ans Ende unserer Tage miteinander leben.
Um 19:00 habe ich gut gekocht und gegessen, alles gespült und schaue mir an wie andere Leute kochen. Ich mag die Show aber ich gucke nur, wenn ich die Leute mag und die heutige Gastgeberin finde ich sehr sympathisch.
Trotzdem ist es mehr ein Warten auf die Dschungelshow und auch ein Warten auf einen möglichen Kontakt. Meine Gedanken verfangen sich in Träumereien. Ich bin nicht bei mir.
Es ist immer noch so greifbar, die Sendung mit S. zu sehen. Es fühlt sich noch so richtig an. Ich entscheide, ihr nicht zu schreiben. Vielleicht lenkt die Sendung sie gut ab, denn zumindest am Montag hat sie mich ja auch noch sehr vermisst. Ich will ihr die Sendung nicht verderben. Aber ich hoffe, sie schreibt.
Ich halte bis 22:00 Uhr durch immerhin, dann gehe ich ins Bett. Versuche auf dem Handy noch weiter zu schauen aber schlafe sofort dabei ein.
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Freitag, 19. Januar 2024
18.01.24
garelia, 06:23h
Donnerstag. 3 Wochen nach der Trennung. 2 Wochen nach der letzten Zigarette. Das Nichtrauchen ist nach wie vor eigentlich nicht erwähneneswert. Kein Thema, bin froh, dass ich den Schmutz los bin.
5:00 Uhr zwitschern die Vögel auf dem Handy, da ich vergessen habe, den Wecker wieder auf 6:00 zu stellen. Aber egal, ich ärgere mich nicht darüber.
Ich strecke mich und frage mich dabei, ob jemals wieder jemand neben mir liegt und die Hand nach mir ausstreckt, mich berührt. Und wie das wäre, wenn es nicht S. ist.
Ich koche Kaffee und setze mich an den Rechner. Fühle mich immer noch seltsam ruhig und schmerzfrei. Nur die graue Nebelwand vor mir, mein Leben allein, ohne S. und ohne sonstige Orientierungspunkte wie Freundinnen oder Familie.
Der Abendablauf wird langsam zur neuen Gewohnheit, das hat etwas Angenehmes. Gewohnheiten vermitteln mir ein Gefühl der Sicherheit, des Michauskennens. Routine werden nur wenige Dinge bei mir. Routinen werden nicht in Frage gestellt und ich stelle sehr viel in Frage. Kaffee kochen ist Routine. Nase putzen ist Routine. Mehr fällt mir spontan nicht ein aber es gibt vielleicht noch mehr.
Auch das Bloggen wird zur angenehmen Gewohnheit. Es hat mir in Krisen immer geholfen, meine Gedanken schriftlich auszudrücken. Wie ein Überdruckventil.
Ah, guck. Kaum denke ich daran, wie S. nun ihr Leben ohne mich plant und führt, sticht es doch wieder. Wie wenn man die Zahnscherzen fast vergessen hat und dann aus Versehen an die entzündete Stelle kommt.
Das "Was die anderen ohne mich machen" hat immer mehr Fokus als das "Was ich nun mache". Mein Leben dreht sich um andere, was die denken, was die machen, wie ungenügend die mich finden, wie die mich nicht haben wollen.
Ich traue mir selber nicht viel zu.
Super wie ich das hinkriege mit dem weniger Grübeln.
Mein Handy blinkt und ich hoffe kurz, dass es S. ist. Aber die Nachricht ist von einem Shop: "Wir dachten, Ihnen würde unsere Auswahl an Fräsmaschinen gefallen." Äh, Nein.
Eine gemeinsame Bekannte postet eine Info zu einer Kundgebung am Sonntag. Ich überlege, hinzugehen, obwohl ich Menschenansammlungen eigentlich nicht mag. Ein Meer von Gesichtern, in dem ich nichts mehr erkenne, herumgedrängt und ständig angestoßen werden und dann noch alleine, das ist Stress pur für mich. Trotzdem spüre ich Lust, dahin zu gehen.
Welche Rolle spielt es bei meiner Motivation, dass ich es für äußerst unwahrscheinlich aber möglich halte, dasss S. ebenfalls dort ist? Es hat eindeutig einen großen Reiz für mich, dass ich sie dort sehen könnte. Für sie vermutlich eher umgekehrt, sie meidet solch für sie schmerzhafte Momente. Und sie hätte damit ja Recht. Was hätte ich davon sie zu sehen außer Schmerz, es ändert sich nichts.
Was mache ich überhaupt eigentlich gerade wirklich für mich und nicht "für sie", bzw. für die Träumerei vom Wiederzusammenfinden, vom Nichtverlieren, die sich in meine Gedanken schleicht, sobald ich sie einfach laufen lasse. Sie ist immer noch der Pol, auf den ich ausgerichtet bin.
Ich mache das am Sonntag einfach spontan, abhängig von der Wetterlage und meiner Verfassung. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall, ein Zeichen gegen rechts zu setzen, ganz unabhängig von allem anderen.
Wieder ein langes Meeting, bei dem ich zwischendurch gedanklich völlig abschweife. Dann eine unangenehme Situation. Ich bin verunsichert, komme mir dumm vor und merke, dass ich kurz aggressiv werde. Nicht heftig, nicht laut und nur kurz aber es ist mir sehr peinlich. Ich war von der Situation überfordert und habe mir eine Blöße gegeben, ich finde das selbst unsympatisch.
Es war nicht schlimm, sage ich mir und das war es auch nicht. Aber ich schäme mich ein bisschen. Ich fühle mich, als hätte ich einen Rückschlag erlitten. Du wirst es nie lernen, sagt eine Stimme in mir. Warum bin ich so fies zu mir? Was wäre mein guter Rat an mich? Ruhig bleiben, freundlich fragen. Ja, das klingt gut.
Trotzdem fühle ich mich resigniert. Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe, klarzukommen, besser zu mir selbst zu sein, freundlicher zu anderen. Ich habe Angst, dass ich mich wieder in meinen Kummer zurückziehe und mich bald doch wieder ablenke, verdränge, die Einsamkeit nicht aushalte.
Erkenntnis des Tages: Ich brauche immer etwas, an dem ich mich festhalten kann. Deshalb kann ich so gut nach Plan essen, jeden Tag die selben Dinge machen. Ein Ablaufplan, eine Routine, ein Fahrplan, ich möchte wissen, was als nächstes kommt. Was ich in einem beliebigen Moment gerade wirklich möchte, darauf achte ich nicht. Ich weiß gar nicht, ob ich die Mittel hätte, überhaupt herauszufinden, was ich wirklich möchte.
Später noch etwas über die Schuldfrage gegrübelt, um die es ja angeblich nie geht, die sich aber bei Trennungen wie von selbst aufdrängt.
S. und ich waren miteinander komplett überfordert. Wir sind in vielen Aspekten vollkommen gegensätzlich und haben keinen guten Weg gefunden, damit umzugehen. Wir haben beide dicht gemacht, nur auf eine andere Art und Weise. Ich mit Rückzug in mein Schneckenhaus, sie während Streits mit Liebesentzug und außerhalb von Streits mit der Abwehr von Gesprächen. Was mich gefühlt immer wieder ins "Unrecht" setzt ist, dass es bei mir an allen Fronten nicht gut aussieht während sie ein Leben hat, in dem sie sich wohlfühlt. Wer sich ansonsten wohl fühlt, muss ja was richtig machen oder?
Nach der üblichen Kochen-Spülen-Quizshow-Routine noch eine politische Doku geschaut, zumindest drei Viertel, dann sind mir die Augen zugefallen. War aber interessant, werde ich noch zu Ende schauen.
5:00 Uhr zwitschern die Vögel auf dem Handy, da ich vergessen habe, den Wecker wieder auf 6:00 zu stellen. Aber egal, ich ärgere mich nicht darüber.
Ich strecke mich und frage mich dabei, ob jemals wieder jemand neben mir liegt und die Hand nach mir ausstreckt, mich berührt. Und wie das wäre, wenn es nicht S. ist.
Ich koche Kaffee und setze mich an den Rechner. Fühle mich immer noch seltsam ruhig und schmerzfrei. Nur die graue Nebelwand vor mir, mein Leben allein, ohne S. und ohne sonstige Orientierungspunkte wie Freundinnen oder Familie.
Der Abendablauf wird langsam zur neuen Gewohnheit, das hat etwas Angenehmes. Gewohnheiten vermitteln mir ein Gefühl der Sicherheit, des Michauskennens. Routine werden nur wenige Dinge bei mir. Routinen werden nicht in Frage gestellt und ich stelle sehr viel in Frage. Kaffee kochen ist Routine. Nase putzen ist Routine. Mehr fällt mir spontan nicht ein aber es gibt vielleicht noch mehr.
Auch das Bloggen wird zur angenehmen Gewohnheit. Es hat mir in Krisen immer geholfen, meine Gedanken schriftlich auszudrücken. Wie ein Überdruckventil.
Ah, guck. Kaum denke ich daran, wie S. nun ihr Leben ohne mich plant und führt, sticht es doch wieder. Wie wenn man die Zahnscherzen fast vergessen hat und dann aus Versehen an die entzündete Stelle kommt.
Das "Was die anderen ohne mich machen" hat immer mehr Fokus als das "Was ich nun mache". Mein Leben dreht sich um andere, was die denken, was die machen, wie ungenügend die mich finden, wie die mich nicht haben wollen.
Ich traue mir selber nicht viel zu.
Super wie ich das hinkriege mit dem weniger Grübeln.
Mein Handy blinkt und ich hoffe kurz, dass es S. ist. Aber die Nachricht ist von einem Shop: "Wir dachten, Ihnen würde unsere Auswahl an Fräsmaschinen gefallen." Äh, Nein.
Eine gemeinsame Bekannte postet eine Info zu einer Kundgebung am Sonntag. Ich überlege, hinzugehen, obwohl ich Menschenansammlungen eigentlich nicht mag. Ein Meer von Gesichtern, in dem ich nichts mehr erkenne, herumgedrängt und ständig angestoßen werden und dann noch alleine, das ist Stress pur für mich. Trotzdem spüre ich Lust, dahin zu gehen.
Welche Rolle spielt es bei meiner Motivation, dass ich es für äußerst unwahrscheinlich aber möglich halte, dasss S. ebenfalls dort ist? Es hat eindeutig einen großen Reiz für mich, dass ich sie dort sehen könnte. Für sie vermutlich eher umgekehrt, sie meidet solch für sie schmerzhafte Momente. Und sie hätte damit ja Recht. Was hätte ich davon sie zu sehen außer Schmerz, es ändert sich nichts.
Was mache ich überhaupt eigentlich gerade wirklich für mich und nicht "für sie", bzw. für die Träumerei vom Wiederzusammenfinden, vom Nichtverlieren, die sich in meine Gedanken schleicht, sobald ich sie einfach laufen lasse. Sie ist immer noch der Pol, auf den ich ausgerichtet bin.
Ich mache das am Sonntag einfach spontan, abhängig von der Wetterlage und meiner Verfassung. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall, ein Zeichen gegen rechts zu setzen, ganz unabhängig von allem anderen.
Wieder ein langes Meeting, bei dem ich zwischendurch gedanklich völlig abschweife. Dann eine unangenehme Situation. Ich bin verunsichert, komme mir dumm vor und merke, dass ich kurz aggressiv werde. Nicht heftig, nicht laut und nur kurz aber es ist mir sehr peinlich. Ich war von der Situation überfordert und habe mir eine Blöße gegeben, ich finde das selbst unsympatisch.
Es war nicht schlimm, sage ich mir und das war es auch nicht. Aber ich schäme mich ein bisschen. Ich fühle mich, als hätte ich einen Rückschlag erlitten. Du wirst es nie lernen, sagt eine Stimme in mir. Warum bin ich so fies zu mir? Was wäre mein guter Rat an mich? Ruhig bleiben, freundlich fragen. Ja, das klingt gut.
Trotzdem fühle ich mich resigniert. Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe, klarzukommen, besser zu mir selbst zu sein, freundlicher zu anderen. Ich habe Angst, dass ich mich wieder in meinen Kummer zurückziehe und mich bald doch wieder ablenke, verdränge, die Einsamkeit nicht aushalte.
Erkenntnis des Tages: Ich brauche immer etwas, an dem ich mich festhalten kann. Deshalb kann ich so gut nach Plan essen, jeden Tag die selben Dinge machen. Ein Ablaufplan, eine Routine, ein Fahrplan, ich möchte wissen, was als nächstes kommt. Was ich in einem beliebigen Moment gerade wirklich möchte, darauf achte ich nicht. Ich weiß gar nicht, ob ich die Mittel hätte, überhaupt herauszufinden, was ich wirklich möchte.
Später noch etwas über die Schuldfrage gegrübelt, um die es ja angeblich nie geht, die sich aber bei Trennungen wie von selbst aufdrängt.
S. und ich waren miteinander komplett überfordert. Wir sind in vielen Aspekten vollkommen gegensätzlich und haben keinen guten Weg gefunden, damit umzugehen. Wir haben beide dicht gemacht, nur auf eine andere Art und Weise. Ich mit Rückzug in mein Schneckenhaus, sie während Streits mit Liebesentzug und außerhalb von Streits mit der Abwehr von Gesprächen. Was mich gefühlt immer wieder ins "Unrecht" setzt ist, dass es bei mir an allen Fronten nicht gut aussieht während sie ein Leben hat, in dem sie sich wohlfühlt. Wer sich ansonsten wohl fühlt, muss ja was richtig machen oder?
Nach der üblichen Kochen-Spülen-Quizshow-Routine noch eine politische Doku geschaut, zumindest drei Viertel, dann sind mir die Augen zugefallen. War aber interessant, werde ich noch zu Ende schauen.
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Donnerstag, 18. Januar 2024
Erinnerungen
garelia, 16:28h
In meiner Wohnung gibt es keine Richtung, in die ich schauen könnte, ohne an dich erinnert zu werden.
Am Kühlschrank hängen Urlaubsfotos, auf denen du mich anlachst. Karten von dir mit lieben Worten. Tickets für Events, die ich nun alleine besuche. Auf dem Küchentisch funkeln winzige Stücke Glitter, abgefallen von dem Band, dass ich um dein Weihnachtsgeschenk gebunden hatte. Der Küchenstuhl, auf dem du gekippelt hast, steht nun gerade und bleibt leer.
Im Bad fragen die freien Flächen, wo deine unzähligen Pflegeprodukte sind. Im Flur hängt der große Schirm, den du mal hiergelassen hast und den ich wahrscheinlich nie benutzen werde.
Im Wohnzimmer brennen die Lichter nun heller und dafür ist der Fernseher leiser. Ich sitze auf deinem Platz auf der Couch, der früher meiner war und es jetzt wieder ist. Strecke die Hand nach deiner aus und spüre die Leere neben mir.
Der Igel unter dem Monitor schaut mich fragend an. Nein, keine Angst, du darfst bleiben. Ihr dürft alle bleiben. Der kleine Maulwurf weint leise, weil er seinen Bruder so vermisst. Der grüne Drache tröstet ihn, "Du hast doch mich".
"Und ich?" möchte ich sagen. Ich habe nur noch Erinnerungen. Warme Berührung deiner Haut, dein Atem in meinem Nacken. Pieksige Vertrautheit, deine lustvolle Stimme in meinem Ohr. Die Schnecke auf deinem Rücken sah mich einäugig an, während ich dich liebte.
Aber das Kissen neben meinem ist leer.
Am Kühlschrank hängen Urlaubsfotos, auf denen du mich anlachst. Karten von dir mit lieben Worten. Tickets für Events, die ich nun alleine besuche. Auf dem Küchentisch funkeln winzige Stücke Glitter, abgefallen von dem Band, dass ich um dein Weihnachtsgeschenk gebunden hatte. Der Küchenstuhl, auf dem du gekippelt hast, steht nun gerade und bleibt leer.
Im Bad fragen die freien Flächen, wo deine unzähligen Pflegeprodukte sind. Im Flur hängt der große Schirm, den du mal hiergelassen hast und den ich wahrscheinlich nie benutzen werde.
Im Wohnzimmer brennen die Lichter nun heller und dafür ist der Fernseher leiser. Ich sitze auf deinem Platz auf der Couch, der früher meiner war und es jetzt wieder ist. Strecke die Hand nach deiner aus und spüre die Leere neben mir.
Der Igel unter dem Monitor schaut mich fragend an. Nein, keine Angst, du darfst bleiben. Ihr dürft alle bleiben. Der kleine Maulwurf weint leise, weil er seinen Bruder so vermisst. Der grüne Drache tröstet ihn, "Du hast doch mich".
"Und ich?" möchte ich sagen. Ich habe nur noch Erinnerungen. Warme Berührung deiner Haut, dein Atem in meinem Nacken. Pieksige Vertrautheit, deine lustvolle Stimme in meinem Ohr. Die Schnecke auf deinem Rücken sah mich einäugig an, während ich dich liebte.
Aber das Kissen neben meinem ist leer.
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17.01.24
garelia, 05:54h
Mittwoch. Die Zeit "zwischen den Jahren" ist lang vorbei, trotzdem habe ich Probleme mit den Wochentagen. Ich muss morgens etwas länger als sonst überlegen, welcher Tag gerade ist.
Die Beziehung hat, unter anderem, Struktur in die Wochentage gebracht. Mittwochs kommt S. abends zu mir, Freitags und Samstags sehen wir uns und übernachten ebenfalls im gleichen Bett, oft hier, manchmal bei ihr. Donnerstagabends ist sie erst später erreichbar wegen eines regelmäßigen Termins.
Vergangenheitsform muss ich mir noch angewöhnen. Mittwochs kam sie zu mir.
Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr, da ich mich früh einloggen muss. Ich habe leichtes Bauchgrimmen, vermutlich das gesunde Sauerkraut von gestern.
Die Nacht war unruhig, ich war im Stundenrhythmus wach, konnte jeweils kaum glauben, dass wieder erst eine Stunde herum war. Irgendwann zwischen 1-2 das Fenster geöffnet trotz Minusgraden, das schien zu helfen. Als der Wecker klingelte, lag endlich mal wieder die Katze auf mir.
Innerlich fühle ich mich leicht betäubt. Entweder ist durch die ständigen Reize meine Schmerzschwelle nun höher oder irgendwas hat gerade dicht gemacht und ein "Geschlossen"-Schild aufgehängt.
Einfach ein paar Tage weitermachen, Arbeiten, gut zum Körper sein, gut zur Wohnung sein und, wenn ich schon mangels Freund*innen und bei Dreckswetter nichts Gutes für das Selbst tun kann, dann wenigstens nicht ständig darauf rumhacken. Einfach mal ein paar Tage ohne Grübeln. Ein Tag nach dem anderen.
Heute und morgen muss ich natürlich arbeiten wie immer aber habe keine To-dos ansonsten. Nur weitermachen, mich nicht gehen lassen, gut zu mir sein.
Das Bauchgrimmen vergeht nach der ersten Tasse Kaffee.
Manche Arbeitsaufgaben lösen psychischen und körperlichen Stress bei mir aus. Akutes Überforderungsgefühl, starke Abwehr, dabei sind es gar keine schwierigen Sachen. Aber ich müsste dafür aus meinem Schneckenhaus raus, mit Leuten sprechen, eventuell was herausfinden, das ich nicht weiß. Die Reaktion ist vielleicht einfach "kindisch" im wörtlichen Sinn, nicht im abfälligen Sinn. Ängstliches Kind, das nicht weiß, was es tun soll und mit Abwehr reagiert weil es nie Rückendeckung hatte, nie Vertrauen oder gar Selbstvertrauen gelernt hat.
Wie anstrengend und nervig das alles ist. Sagt die gestresste Erwachsene, wenig hilfreich.
Ok, Schritt für Schritt, ganz langsam. Siehst du, es passiert nichts. Super gemacht! Sagt die nette Erwachsene in mir. Gut zu mir sein. Geht doch.
Was den Kontakt zu S. angeht, bin ich mir nicht sicher, was ich möchte und was gut für mich wäre. Sie sagt, sie möchte in Kontakt bleiben. "Ohne geht gar nicht." Aber meine Vorstellung ist dann schon wieder bei langsam bröckelndem Kontakt bis er schließlich ganz ausbleibt, weil sie sich neu verliebt während ich einsam in einem dunklen Zimmer sitze und verzweifelt auf mein Handy starre. Der Doomsday Prophet in mir läuft ja bei sowas zur Höchstform auf.
Ich weiß aber gar nicht, was irgendwann passieren wird. Und ich kann zumindest ohne schlechtes Gefühl eine Nachricht schicken. Pass auf dich auf bei dem Wetter, ich denke an dich. Das ist in Ordnung, auch für sie, glaube ich.
13:00 Uhr Die graue Welt wird weiß. Ich bin froh, dass ich meinen Termin abgesagt habe und nicht raus muss. Solche "Es schneit!!" Momente würde ich eigentlich mit ihr teilen und vermisse es sehr.
Ich sehe müde aus im Spiegel, müde Augen, traurige Augen.
Langer Arbeitstag heute aber egal. Nach der Arbeit das Übliche: Kochen, Spülen, ein bisschen Fernsehen.
Heute entfällt das Rausgehen. Eigentlich wollte ich jeden Tag mindestens einmal vor die Tür aber heute mag ich nicht. Obwohl der Schnee noch sehr schön aussieht und ich mir selbst Druck mache, dass ich doch raus müsste bei so schönem Schnee. Aber es wird dunkel, es schneit noch immer, es ist kalt, ich habe Hunger, ich mag nicht.
Noch jetzt, am nächsten Morgen wenn ich das hier schreibe verspüre ich eine leichte Reue, als ob ich etwas falsch gemacht hätte. Wieder zurückgeschreckt, wieder ein verpasstes Abenteuer. Aus Angst, dass ich mich unwohl fühle und mir körperlich etwas zustößt. Ich fühle mich unzureichend im Vergleich mit anderen. Aber wer urteilt da in mir?
Ich bin müde, gehe wie immer früh ins Bett, denn ich bin lange wach gewesen.
Die Beziehung hat, unter anderem, Struktur in die Wochentage gebracht. Mittwochs kommt S. abends zu mir, Freitags und Samstags sehen wir uns und übernachten ebenfalls im gleichen Bett, oft hier, manchmal bei ihr. Donnerstagabends ist sie erst später erreichbar wegen eines regelmäßigen Termins.
Vergangenheitsform muss ich mir noch angewöhnen. Mittwochs kam sie zu mir.
Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr, da ich mich früh einloggen muss. Ich habe leichtes Bauchgrimmen, vermutlich das gesunde Sauerkraut von gestern.
Die Nacht war unruhig, ich war im Stundenrhythmus wach, konnte jeweils kaum glauben, dass wieder erst eine Stunde herum war. Irgendwann zwischen 1-2 das Fenster geöffnet trotz Minusgraden, das schien zu helfen. Als der Wecker klingelte, lag endlich mal wieder die Katze auf mir.
Innerlich fühle ich mich leicht betäubt. Entweder ist durch die ständigen Reize meine Schmerzschwelle nun höher oder irgendwas hat gerade dicht gemacht und ein "Geschlossen"-Schild aufgehängt.
Einfach ein paar Tage weitermachen, Arbeiten, gut zum Körper sein, gut zur Wohnung sein und, wenn ich schon mangels Freund*innen und bei Dreckswetter nichts Gutes für das Selbst tun kann, dann wenigstens nicht ständig darauf rumhacken. Einfach mal ein paar Tage ohne Grübeln. Ein Tag nach dem anderen.
Heute und morgen muss ich natürlich arbeiten wie immer aber habe keine To-dos ansonsten. Nur weitermachen, mich nicht gehen lassen, gut zu mir sein.
Das Bauchgrimmen vergeht nach der ersten Tasse Kaffee.
Manche Arbeitsaufgaben lösen psychischen und körperlichen Stress bei mir aus. Akutes Überforderungsgefühl, starke Abwehr, dabei sind es gar keine schwierigen Sachen. Aber ich müsste dafür aus meinem Schneckenhaus raus, mit Leuten sprechen, eventuell was herausfinden, das ich nicht weiß. Die Reaktion ist vielleicht einfach "kindisch" im wörtlichen Sinn, nicht im abfälligen Sinn. Ängstliches Kind, das nicht weiß, was es tun soll und mit Abwehr reagiert weil es nie Rückendeckung hatte, nie Vertrauen oder gar Selbstvertrauen gelernt hat.
Wie anstrengend und nervig das alles ist. Sagt die gestresste Erwachsene, wenig hilfreich.
Ok, Schritt für Schritt, ganz langsam. Siehst du, es passiert nichts. Super gemacht! Sagt die nette Erwachsene in mir. Gut zu mir sein. Geht doch.
Was den Kontakt zu S. angeht, bin ich mir nicht sicher, was ich möchte und was gut für mich wäre. Sie sagt, sie möchte in Kontakt bleiben. "Ohne geht gar nicht." Aber meine Vorstellung ist dann schon wieder bei langsam bröckelndem Kontakt bis er schließlich ganz ausbleibt, weil sie sich neu verliebt während ich einsam in einem dunklen Zimmer sitze und verzweifelt auf mein Handy starre. Der Doomsday Prophet in mir läuft ja bei sowas zur Höchstform auf.
Ich weiß aber gar nicht, was irgendwann passieren wird. Und ich kann zumindest ohne schlechtes Gefühl eine Nachricht schicken. Pass auf dich auf bei dem Wetter, ich denke an dich. Das ist in Ordnung, auch für sie, glaube ich.
13:00 Uhr Die graue Welt wird weiß. Ich bin froh, dass ich meinen Termin abgesagt habe und nicht raus muss. Solche "Es schneit!!" Momente würde ich eigentlich mit ihr teilen und vermisse es sehr.
Ich sehe müde aus im Spiegel, müde Augen, traurige Augen.
Langer Arbeitstag heute aber egal. Nach der Arbeit das Übliche: Kochen, Spülen, ein bisschen Fernsehen.
Heute entfällt das Rausgehen. Eigentlich wollte ich jeden Tag mindestens einmal vor die Tür aber heute mag ich nicht. Obwohl der Schnee noch sehr schön aussieht und ich mir selbst Druck mache, dass ich doch raus müsste bei so schönem Schnee. Aber es wird dunkel, es schneit noch immer, es ist kalt, ich habe Hunger, ich mag nicht.
Noch jetzt, am nächsten Morgen wenn ich das hier schreibe verspüre ich eine leichte Reue, als ob ich etwas falsch gemacht hätte. Wieder zurückgeschreckt, wieder ein verpasstes Abenteuer. Aus Angst, dass ich mich unwohl fühle und mir körperlich etwas zustößt. Ich fühle mich unzureichend im Vergleich mit anderen. Aber wer urteilt da in mir?
Ich bin müde, gehe wie immer früh ins Bett, denn ich bin lange wach gewesen.
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