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Donnerstag, 18. Januar 2024
Erinnerungen
garelia, 16:28h
In meiner Wohnung gibt es keine Richtung, in die ich schauen könnte, ohne an dich erinnert zu werden.
Am Kühlschrank hängen Urlaubsfotos, auf denen du mich anlachst. Karten von dir mit lieben Worten. Tickets für Events, die ich nun alleine besuche. Auf dem Küchentisch funkeln winzige Stücke Glitter, abgefallen von dem Band, dass ich um dein Weihnachtsgeschenk gebunden hatte. Der Küchenstuhl, auf dem du gekippelt hast, steht nun gerade und bleibt leer.
Im Bad fragen die freien Flächen, wo deine unzähligen Pflegeprodukte sind. Im Flur hängt der große Schirm, den du mal hiergelassen hast und den ich wahrscheinlich nie benutzen werde.
Im Wohnzimmer brennen die Lichter nun heller und dafür ist der Fernseher leiser. Ich sitze auf deinem Platz auf der Couch, der früher meiner war und es jetzt wieder ist. Strecke die Hand nach deiner aus und spüre die Leere neben mir.
Der Igel unter dem Monitor schaut mich fragend an. Nein, keine Angst, du darfst bleiben. Ihr dürft alle bleiben. Der kleine Maulwurf weint leise, weil er seinen Bruder so vermisst. Der grüne Drache tröstet ihn, "Du hast doch mich".
"Und ich?" möchte ich sagen. Ich habe nur noch Erinnerungen. Warme Berührung deiner Haut, dein Atem in meinem Nacken. Pieksige Vertrautheit, deine lustvolle Stimme in meinem Ohr. Die Schnecke auf deinem Rücken sah mich einäugig an, während ich dich liebte.
Aber das Kissen neben meinem ist leer.
Am Kühlschrank hängen Urlaubsfotos, auf denen du mich anlachst. Karten von dir mit lieben Worten. Tickets für Events, die ich nun alleine besuche. Auf dem Küchentisch funkeln winzige Stücke Glitter, abgefallen von dem Band, dass ich um dein Weihnachtsgeschenk gebunden hatte. Der Küchenstuhl, auf dem du gekippelt hast, steht nun gerade und bleibt leer.
Im Bad fragen die freien Flächen, wo deine unzähligen Pflegeprodukte sind. Im Flur hängt der große Schirm, den du mal hiergelassen hast und den ich wahrscheinlich nie benutzen werde.
Im Wohnzimmer brennen die Lichter nun heller und dafür ist der Fernseher leiser. Ich sitze auf deinem Platz auf der Couch, der früher meiner war und es jetzt wieder ist. Strecke die Hand nach deiner aus und spüre die Leere neben mir.
Der Igel unter dem Monitor schaut mich fragend an. Nein, keine Angst, du darfst bleiben. Ihr dürft alle bleiben. Der kleine Maulwurf weint leise, weil er seinen Bruder so vermisst. Der grüne Drache tröstet ihn, "Du hast doch mich".
"Und ich?" möchte ich sagen. Ich habe nur noch Erinnerungen. Warme Berührung deiner Haut, dein Atem in meinem Nacken. Pieksige Vertrautheit, deine lustvolle Stimme in meinem Ohr. Die Schnecke auf deinem Rücken sah mich einäugig an, während ich dich liebte.
Aber das Kissen neben meinem ist leer.
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17.01.24
garelia, 05:54h
Mittwoch. Die Zeit "zwischen den Jahren" ist lang vorbei, trotzdem habe ich Probleme mit den Wochentagen. Ich muss morgens etwas länger als sonst überlegen, welcher Tag gerade ist.
Die Beziehung hat, unter anderem, Struktur in die Wochentage gebracht. Mittwochs kommt S. abends zu mir, Freitags und Samstags sehen wir uns und übernachten ebenfalls im gleichen Bett, oft hier, manchmal bei ihr. Donnerstagabends ist sie erst später erreichbar wegen eines regelmäßigen Termins.
Vergangenheitsform muss ich mir noch angewöhnen. Mittwochs kam sie zu mir.
Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr, da ich mich früh einloggen muss. Ich habe leichtes Bauchgrimmen, vermutlich das gesunde Sauerkraut von gestern.
Die Nacht war unruhig, ich war im Stundenrhythmus wach, konnte jeweils kaum glauben, dass wieder erst eine Stunde herum war. Irgendwann zwischen 1-2 das Fenster geöffnet trotz Minusgraden, das schien zu helfen. Als der Wecker klingelte, lag endlich mal wieder die Katze auf mir.
Innerlich fühle ich mich leicht betäubt. Entweder ist durch die ständigen Reize meine Schmerzschwelle nun höher oder irgendwas hat gerade dicht gemacht und ein "Geschlossen"-Schild aufgehängt.
Einfach ein paar Tage weitermachen, Arbeiten, gut zum Körper sein, gut zur Wohnung sein und, wenn ich schon mangels Freund*innen und bei Dreckswetter nichts Gutes für das Selbst tun kann, dann wenigstens nicht ständig darauf rumhacken. Einfach mal ein paar Tage ohne Grübeln. Ein Tag nach dem anderen.
Heute und morgen muss ich natürlich arbeiten wie immer aber habe keine To-dos ansonsten. Nur weitermachen, mich nicht gehen lassen, gut zu mir sein.
Das Bauchgrimmen vergeht nach der ersten Tasse Kaffee.
Manche Arbeitsaufgaben lösen psychischen und körperlichen Stress bei mir aus. Akutes Überforderungsgefühl, starke Abwehr, dabei sind es gar keine schwierigen Sachen. Aber ich müsste dafür aus meinem Schneckenhaus raus, mit Leuten sprechen, eventuell was herausfinden, das ich nicht weiß. Die Reaktion ist vielleicht einfach "kindisch" im wörtlichen Sinn, nicht im abfälligen Sinn. Ängstliches Kind, das nicht weiß, was es tun soll und mit Abwehr reagiert weil es nie Rückendeckung hatte, nie Vertrauen oder gar Selbstvertrauen gelernt hat.
Wie anstrengend und nervig das alles ist. Sagt die gestresste Erwachsene, wenig hilfreich.
Ok, Schritt für Schritt, ganz langsam. Siehst du, es passiert nichts. Super gemacht! Sagt die nette Erwachsene in mir. Gut zu mir sein. Geht doch.
Was den Kontakt zu S. angeht, bin ich mir nicht sicher, was ich möchte und was gut für mich wäre. Sie sagt, sie möchte in Kontakt bleiben. "Ohne geht gar nicht." Aber meine Vorstellung ist dann schon wieder bei langsam bröckelndem Kontakt bis er schließlich ganz ausbleibt, weil sie sich neu verliebt während ich einsam in einem dunklen Zimmer sitze und verzweifelt auf mein Handy starre. Der Doomsday Prophet in mir läuft ja bei sowas zur Höchstform auf.
Ich weiß aber gar nicht, was irgendwann passieren wird. Und ich kann zumindest ohne schlechtes Gefühl eine Nachricht schicken. Pass auf dich auf bei dem Wetter, ich denke an dich. Das ist in Ordnung, auch für sie, glaube ich.
13:00 Uhr Die graue Welt wird weiß. Ich bin froh, dass ich meinen Termin abgesagt habe und nicht raus muss. Solche "Es schneit!!" Momente würde ich eigentlich mit ihr teilen und vermisse es sehr.
Ich sehe müde aus im Spiegel, müde Augen, traurige Augen.
Langer Arbeitstag heute aber egal. Nach der Arbeit das Übliche: Kochen, Spülen, ein bisschen Fernsehen.
Heute entfällt das Rausgehen. Eigentlich wollte ich jeden Tag mindestens einmal vor die Tür aber heute mag ich nicht. Obwohl der Schnee noch sehr schön aussieht und ich mir selbst Druck mache, dass ich doch raus müsste bei so schönem Schnee. Aber es wird dunkel, es schneit noch immer, es ist kalt, ich habe Hunger, ich mag nicht.
Noch jetzt, am nächsten Morgen wenn ich das hier schreibe verspüre ich eine leichte Reue, als ob ich etwas falsch gemacht hätte. Wieder zurückgeschreckt, wieder ein verpasstes Abenteuer. Aus Angst, dass ich mich unwohl fühle und mir körperlich etwas zustößt. Ich fühle mich unzureichend im Vergleich mit anderen. Aber wer urteilt da in mir?
Ich bin müde, gehe wie immer früh ins Bett, denn ich bin lange wach gewesen.
Die Beziehung hat, unter anderem, Struktur in die Wochentage gebracht. Mittwochs kommt S. abends zu mir, Freitags und Samstags sehen wir uns und übernachten ebenfalls im gleichen Bett, oft hier, manchmal bei ihr. Donnerstagabends ist sie erst später erreichbar wegen eines regelmäßigen Termins.
Vergangenheitsform muss ich mir noch angewöhnen. Mittwochs kam sie zu mir.
Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr, da ich mich früh einloggen muss. Ich habe leichtes Bauchgrimmen, vermutlich das gesunde Sauerkraut von gestern.
Die Nacht war unruhig, ich war im Stundenrhythmus wach, konnte jeweils kaum glauben, dass wieder erst eine Stunde herum war. Irgendwann zwischen 1-2 das Fenster geöffnet trotz Minusgraden, das schien zu helfen. Als der Wecker klingelte, lag endlich mal wieder die Katze auf mir.
Innerlich fühle ich mich leicht betäubt. Entweder ist durch die ständigen Reize meine Schmerzschwelle nun höher oder irgendwas hat gerade dicht gemacht und ein "Geschlossen"-Schild aufgehängt.
Einfach ein paar Tage weitermachen, Arbeiten, gut zum Körper sein, gut zur Wohnung sein und, wenn ich schon mangels Freund*innen und bei Dreckswetter nichts Gutes für das Selbst tun kann, dann wenigstens nicht ständig darauf rumhacken. Einfach mal ein paar Tage ohne Grübeln. Ein Tag nach dem anderen.
Heute und morgen muss ich natürlich arbeiten wie immer aber habe keine To-dos ansonsten. Nur weitermachen, mich nicht gehen lassen, gut zu mir sein.
Das Bauchgrimmen vergeht nach der ersten Tasse Kaffee.
Manche Arbeitsaufgaben lösen psychischen und körperlichen Stress bei mir aus. Akutes Überforderungsgefühl, starke Abwehr, dabei sind es gar keine schwierigen Sachen. Aber ich müsste dafür aus meinem Schneckenhaus raus, mit Leuten sprechen, eventuell was herausfinden, das ich nicht weiß. Die Reaktion ist vielleicht einfach "kindisch" im wörtlichen Sinn, nicht im abfälligen Sinn. Ängstliches Kind, das nicht weiß, was es tun soll und mit Abwehr reagiert weil es nie Rückendeckung hatte, nie Vertrauen oder gar Selbstvertrauen gelernt hat.
Wie anstrengend und nervig das alles ist. Sagt die gestresste Erwachsene, wenig hilfreich.
Ok, Schritt für Schritt, ganz langsam. Siehst du, es passiert nichts. Super gemacht! Sagt die nette Erwachsene in mir. Gut zu mir sein. Geht doch.
Was den Kontakt zu S. angeht, bin ich mir nicht sicher, was ich möchte und was gut für mich wäre. Sie sagt, sie möchte in Kontakt bleiben. "Ohne geht gar nicht." Aber meine Vorstellung ist dann schon wieder bei langsam bröckelndem Kontakt bis er schließlich ganz ausbleibt, weil sie sich neu verliebt während ich einsam in einem dunklen Zimmer sitze und verzweifelt auf mein Handy starre. Der Doomsday Prophet in mir läuft ja bei sowas zur Höchstform auf.
Ich weiß aber gar nicht, was irgendwann passieren wird. Und ich kann zumindest ohne schlechtes Gefühl eine Nachricht schicken. Pass auf dich auf bei dem Wetter, ich denke an dich. Das ist in Ordnung, auch für sie, glaube ich.
13:00 Uhr Die graue Welt wird weiß. Ich bin froh, dass ich meinen Termin abgesagt habe und nicht raus muss. Solche "Es schneit!!" Momente würde ich eigentlich mit ihr teilen und vermisse es sehr.
Ich sehe müde aus im Spiegel, müde Augen, traurige Augen.
Langer Arbeitstag heute aber egal. Nach der Arbeit das Übliche: Kochen, Spülen, ein bisschen Fernsehen.
Heute entfällt das Rausgehen. Eigentlich wollte ich jeden Tag mindestens einmal vor die Tür aber heute mag ich nicht. Obwohl der Schnee noch sehr schön aussieht und ich mir selbst Druck mache, dass ich doch raus müsste bei so schönem Schnee. Aber es wird dunkel, es schneit noch immer, es ist kalt, ich habe Hunger, ich mag nicht.
Noch jetzt, am nächsten Morgen wenn ich das hier schreibe verspüre ich eine leichte Reue, als ob ich etwas falsch gemacht hätte. Wieder zurückgeschreckt, wieder ein verpasstes Abenteuer. Aus Angst, dass ich mich unwohl fühle und mir körperlich etwas zustößt. Ich fühle mich unzureichend im Vergleich mit anderen. Aber wer urteilt da in mir?
Ich bin müde, gehe wie immer früh ins Bett, denn ich bin lange wach gewesen.
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