Mittwoch, 17. Januar 2024
16.01.24
Dienstag. In der Nacht zu den üblichen Zeiten aufgewacht und insgesamt nicht erholt, wie meistens. Das Aufwachen ist geprägt von der Erinnerung an den Austausch mit S. gestern Abend. Um 5:00 Uhr koche ich Kaffee.

Die Katze kommt seit einigen Tagen nicht mehr aufs Bett, ich mache mir Sorgen. Ich habe den Eindruck, dass ihre Arthroseschmerzen schlimmer geworden sind. Heute haben wir einen Termin beim Tierarzt, sie bekommt ihre Auffrischungsdosis Schmerzmittel. Vielleicht hält es jetzt nur noch 3 Wochen vor, muss ich beobachten.

Ich weiß nicht, wann man ehrlich sein soll und wann nicht. Ich kenne nur Offenheit -> Verletztwerden -> Abschotten oder aber gleich Abschotten ohne Umwege.

Wie heilt man eigentlich? Kann man das überhaupt? Oder geht es nur um Vernarbung, nicht weiter unangenehm auffallen, keine tragische Statistik werden. Das war ja mehr oder weniger der Status Quo bislang. Überleben kann ich, nur bei Beziehungen mit Menschen hapert es und dann natürlich noch die Sache mit dem Wohlbefinden.

Mich selber lieben lernen, so abgedroschen und banal. Wie scheisse, das nicht drauf zu haben.

Das Vergangene ziehen lassen. Scham, Minderwertigkeitsgefühl. Verletztheit, Schuldgefühl. Nicht genug sein, nie genug gewesen zu sein, schon immer. Ich möchte mich schützen, einigeln, endlich mal erholsam schlafen. Heilen.

Nur noch herausfinden, wie das geht ...

Sorge wegen des Wetters. Ich habe wirklich richtig Angst vor Glatteis. Aber gleich muss ich raus, der Tierarzttermin muss sein. Alles andere in den nächsten Tagen kann ich verschieben, auch wenn es sich doof anfühlt. Soll aber erst morgen richtig schlimm werden.

Es ist sonnig und gefühlt wärmer als auf dem Thermometer, als ich mit dem Katzenkorb durch die trockenen Straßen marschiere. In der Praxis werde ich informiert, dass ich eine Stunde zu spät sei. Seltsam, weil ich gestern noch extra gedacht habe, dass der Termin sehr gut zwischen zwei meiner Arbeitstermine passt. Ist aber kein Problem, da es sich ja nur um eine Spritze handelt, untersuchen lässt sich die Katze eh nicht. Also geht es wie geplant schnell. Die Tierärztin sagt, ich soll ruhig Schmerztropfen zur Überbrückung geben, sollte die Wirkung wieder nach 3 Wochen nachlassen.

Das Arbeiten klappt heute besser, ich halte mich mehr oder weniger an meinen Zeitplan und schaffe es, mich jeweils ca. 30 Minuten zu konzentrieren, dann brauche ich eine kleine Pause. Viel besser als gestern.

Zwischendurch formen sich in meinem Kopf immer wieder Gedanken, dass S. mich nun hinter sich lassen möchte um eine schönere, leichtere, unbeschwerte Beziehung zu führen, in der sie glücklicher ist als mit mir. Das schmerzt sehr, ich krümme mich innerlich zusammen.
Und gerade frage ich mich, ob ich mich damit quälen will, um die gefühlte Leere, die nun vermeintlich vor mir liegt, zu verdrängen.

"Ja, aber es nützt nichts mehr" hat sie gestern geschrieben, es ging um die Nähe, die wir beide noch fühlen. Der Gedanke daran verursacht mir körperliche Schmerzen. Die Trennung wird immer wieder bestätigt und tut einfach noch lange nicht weniger weh.

Nach der Arbeit nutze ich das trockene Wetter und gehe einkaufen, ich bin jetzt versorgt bis übers Wochenende. Danach setze ich mich auf die Couch und fange an, Handyfotos zu sortieren und schrecke zurück vor der Masse von Fotos aus all den Jahren, all den Erinnerungen. Erlösend der Gedanke, dass das gar kein To-do für heute war und ich ruhig einfach eine Boulevardsendung im Fernesehen gucken kann. Einfach ausruhen.

Aufgewärmte Reste von gestern, schmecken weiterhin nur so lala. Spülen, noch eine Kochshow, dabei muss ich viel gähnen. Ich bin müde und traurig.

Früh ins Bett, erschöpft. Ein paar kurze Videos vom Nordpol gucken, dann Licht aus.

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