Mittwoch, 3. Januar 2024
Ungenügend
Ich war einfach umfassend überfordert. Wie in einem ständigen Blackout. Nebel im Kopf, kein klarer Gedanke mehr. Keine Antworten. Ungenügende Leistung, setzen.

Ich war so oft gereizt, ständig unter Druck, etwas anders, besser machen zu müssen. Ständig im vermeintlichen Bewusstsein, nicht zu genügen, falsch zu sein, nicht performant. Nicht cool, witzig genug.

Das wandelnde Klischee von Kindheitsschleife auf Dauerwiederholung. Unreif, unfähig.

Dabei fand ganz viel davon nur in meinem Kopf statt. Nach außen passing as human, nach innen ständig in einer alptraumhaften grauen Welt, ohne Orientierung.

Dann endlich ausgesprochen, was ich zig mal im Kopf gesagt hatte. "Dann trennen wir uns jetzt, Ende." Es kam nicht mal von ihr.

Nicht unsere erste Trennung aber diesmal die letzte. Das ist uns beiden klar, war bereits klar, als sie ihre Sachen gepackt hat. Sie hat keinen Einspruch erhoben und ich habe nicht damit gerechnet.
Es war schon lange klar, dass es nicht weitergeht, es musste nur ausgesprochen werden. Wir hatten beide Angst davor. Denn es war genug Liebe da, um es doch immer noch etwas länger auszuhalten.

In den Stunden danach habe ich gefühlt, wie der Druck von mir abfällt. Zwischen den Schmerzwellen, in denen mir der Verlust klar wurde, auch immer wieder Erleichterung.

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Freitag, 4. November 2022
Struktur
Struktur, was ist das eigentlich? Nein, das ist kein schaler, "selbstironischer" Witz. Ich weiß es wirklich nicht, wurde mir eben klar.

Ich brauche Struktur, ich will Struktur, ich hungere geradezu danach. Sage ich mir immer wieder.

Aber was ist Struktur?
Regeln? Eine Haltung? Selbstdisziplin?
Ordnung? Ein Muster? Eine Richtung?

Orientierung: was soll ich tun, was ist richtig und was ist falsch. Das ist es vielleicht, was ich mir erhoffe, wenn ich mir Struktur wünsche.

Ich falle, trudele, werde weggeweht. Löse mich auf, bin niemand. Auch das ist vermutlich ein Muster, passt in irgendeine Struktur, die mir aber nicht hilft.

Brüllende Schwärze. Bodenloser Fall.

Aber es gibt etwas in diesem Sturm, in dieser Auflösung. Etwas das immer da ist, beobachtet, kommentiert, verzweifelt und dann wieder hofft, die Augen verschließt und dann wieder schaut, sucht, nach etwas zum Festhalten. Eine Gestalt im tobenden schwarzen Sturm, ein Ich in der Leere.

Dort muss ich anfangen.

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Donnerstag, 18. Oktober 2018
Zombie
Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll.

Nach außen hin funktioniere ich. Aber ich fühle mich wie ein Zombie. Alle Emotionen außer Reizbarkeit und Zorn sind abgestorben. Essen, trinken, schlafdämmern. Mehr geht nicht.

Für mich selbst habe ich nur Häme und Verachtung. Und keine Hoffnung mehr. Meine innere Stimme ist komplett abgedreht und keift nur noch Beschimpfungen. Hauptsächlich gegen mich selbst. Und malt sich aus, wie schlecht es mir demnächst ergehen wird. Wie ich wieder verlassen, verletzt werde. Wie das alles ist, was ich erwarten kann.

Ich starre vor mich hin und es wird nicht besser.

Und irgendwann stoße ich auf einen Rest Überlebenswillen.

Wehr dich. Komm, mach schon. Gib nicht auf.

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