Dienstag, 21. Mai 2024
20.05.24
Montag. Es ist Pfingsten, keine Arbeit. Ich habe geträumt, ich bin in einem Land, in dem Zitronen Schmuggelware sind. S hatte eine Zitrone eingeschmuggelt, die seltsam rechteckig aussah. Die Katze ist unruhig und ich auch, wir stehen um 5:00 auf, S schläft weiter.

Kaffee und Schreibtisch, mein Morgenritual, beruhigend und ordnend. Aber nicht umfassend, das Gefühl des Durcheinandergekommenseins bleibt auch danach. Angst vor alten Gewohnheiten, Angst vor der alten Angst.

ESO bis S aufsteht, dann Frühstück. Komischer Morgen, nicht angenehm, nicht wirklich zu fassen, warum. Das Gefühl, das mir das Wasser bis zum Bauchnabel steht, die Bewegungen fangen an schwer zu fallen und es steigt weiter.

Ein Versuch, Nähe herzustellen gelingt nur halb, ich bin nur halb dabei, mit halbem Herzen. Wo ist der Rest? Geflohen nach Tamriel?

Duschen und anziehen für das Fußballspiel, auf das ich mich nicht so freue, wie ich gehofft habe. S fährt mich zum Stadion, ich weiß nicht, ob das gut ist, aber es ist sehr nett von ihr. Ich versäume es aber dadurch, mir ein Bild im Kopf zu machen, wo ich da überhaupt bin. Im kleinen Stadion war ich noch nie. Ich verlasse mich auf mein Handy und GPS.

Das Spiel ist spannend, die anderen spielen aber besser. Die Stimmung ist nicht so mitreißend wie im großen Stadion, das war klar, es sind auch viel weniger Menschen da. Trotzdem langweile ich mich nicht, auch wenn ich zwischendurch müde werde. Das nächste Mal ein Sitzkissen mitnehmen, die Sitze sind sehr hart.

Den Weg zur Bahn finde ich dank Handykarte, es ist gar nicht so weit, wie ich dachte. Der Weg führt zuerst durch den Wald, einen Moment lang ist es mir unheimlich. Warum auch immer sehe ich niemanden sonst. Aber das Wetter ist sehr angenehm, mild und trocken. Schön für einen Spaziergang. Eine Stunde später bin ich zuhause, einmal quer durch die Stadt.

Ich habe Hunger, es ist schon nach meiner normalen Essenszeit. Meine Energie reicht nicht mehr für meine Routine oder vielleicht reicht auch nur die Moral nicht mehr dafür. Ich esse im Bett, lasse den Spül stehen, schaue Serie, höre Musik. Mache um 22:00 das Licht aus, später als ich gedacht hätte. Mit dem Gefühl zu schlittern, abwärts zu rutschen. Das möchte ich nicht, morgen möchte ich besser für mich sorgen.

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Montag, 20. Mai 2024
19.05.24
Sonntag. Ich wache nachts auf von irgendwas, gehe ins Wohnzimmer und frage S irgendwas. Kann mich nicht mehr erinnern, was. Muss sie gleich mal fragen. Später ist die Katze unruhig, ich füttere sie, anscheinend die falsche Sorte. Um 5:30 stehe ich auf.

Koche Kaffee und schreibe, widerstehe dem Drang, mich sofort nach Tamriel zu begeben. Im Moment bin ich wieder in das Spiel verliebt, da gibt es keinen Zweifel. Eine Stunde später logge ich dann ein. Das Wetter ist fies, aber auch ohne diese Ausrede würde ich dieses Wochenende viel spielen. Mein Energielevel ist niedrig und im Kopf schiebe ich Möbel hin und her.

S steht spät auf, wir Frühstücken zusammen. Anscheinend habe ich heute Nacht gefragt, wieso das Schlafzimmerfenster zu ist. Dabei wußte ich die Antwort schon: weil sie auf dem Balkon rauchen war, es geschlossen hat damit kein Rauch reinzieht und danach vergessen hat, es wieder zu öffnen.

Nach dem Frühstück suchen wir unsere Nähe, es entwickelt sich eine Unterhaltung über den Streit neulich. Sie fragt, ob noch etwas nachhängt und will nicht die Wahrheit wissen sondern beruhigt werden, aber ich antworte mit der Wahrheit. Es ist ein schweres, schwieriges Gespräch. Wir sind beide sehr schnell verletzbar und ziehen uns schnell zurück.

Dann gehen wir spazieren. Ich mag das Wetter nicht, es ist feucht, schwül, viele Fluginsekten, viele Pollen. Trotzdem gehen wir eine Stunde an Wiesen entlang und durch einen Wald. Der weite Blick über die Felder ist ganz schön.

Ich schiebe noch eine Stunde Möbel herum, während S eine Doku über ihren Fußballverein schaut. Dann fange ich langsam an zu kochen, genieße es, dafür viel Zeit zu haben. Leider misslingt letztlich das Fleisch, ich vermute, das ist meine Schuld. Es ist relativ zäh, was schade ist. Aber da leide nur ich drunter, S macht sich Nudeln mit Thunfischssauce.

Das Wochenende ist bislang unspektakulär aber ok. Trotzdem spüre ich ihre Anwesenheit auf nicht entspannende Weise. Sie ist nicht selbstverständlich und sie reizt mich auf subtile aber permanente Weise. Ich bin nah am Fauchen, wie eine Katze, die sanft geärgert wird.

Danach möchte ich im Bett Let's Dance zu Ende sehen, S will erst dazu kommen, geht aber dann doch ins Wohnzimmer. Ich habe ihr Designated Survivor empfohlen und sie ist voll dabei, schaut eine Folge nach der anderen.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, schlafe ein zu Licht und Geräuschen aus dem Wohnzimmer.

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Sonntag, 19. Mai 2024
18.05.24
Samstag. Ich träume, dass es kalt ist, dann merke ich, dass mir wirklich kalt ist. Es hat abgekühlt in der Nacht und mein Arm ist kalt aber die Katze liegt auf mir. Sie geht weg als ich mich tiefer in die Decke kuschele, ich hoffe sie kommt wieder. Um 5 wache ich auf und fühle mich so etwas ähnliches wie erholt. Ich konnte nur einmal nicht mehr einschlafen, weil S geschnarcht hat und war nur einmal auf Klo. Das ist ungewöhnlich wenig.

Ich stehe auf, füttere die Katze und koche Kaffee. Erst schreiben, dann Orga, dann ESO. Im Spiel mehr sortieren als wirklich questen aber das muss sein. Möbel sortieren um handlungsfähig zu sein beim Einrichten. Erst kurz bevor S aufsteht, fange ich wirklich an mit dem Spiel.

Und gehe dann erstmal einkaufen. S will ihr Auto waschen. Biedere Normalität, die sich aber nicht unangenehm anfühlt. Eher wie die Erinnerung an ein Zuhause, das ich so nie hatte.

Vor dem Frühstück gibt es eine Situation, die gefährlich werden kann, wir kriegen aber schnell und rechtzeitig die Kurve. Ich erinnere mich trotzdem jetzt noch daran. Vor allem an die Ohnmacht vor ihrem Unvermögen, etwas wahrzunehmen, das sie selbst nicht vesteht.

Wir frühstücken zusammen, reden, erzählen. Gehen dann eine Runde spazieren, genau den Weg durch den kleinen Park, den ich sonst immer alleine gehe. Die Stimmung ist gut, ich bin gut gelaunt, es ist normal.

Wieder zuhause schaut sie ein Fußballspiel an, während ich noch mal in ESO einlogge, den Rest der Möbel sortiere. Und siehe da, als alles sortiert ist, läßt der Druck etwas nach. Ich fange nicht mehr an zu questen, gehe stattdessen in die Badewanne. Als ich nach ihr rufe, hört sie mich sogar und kommt, was auf komische Weise wichtig ist und sich gut anfühlt.

S muss noch einmal los, Essen für sich einkaufen. Wir essen nicht dasselbe zur Zeit, sie möchte mehr Kohlehydrate und weniger Fett. Dann kocht sie in der Küche, mein Essen ist ja schon fertig und muss nur Zimmertemperatur bekommen. Wir essen zusammen, dann spüle ich, während sie auf dem Balkon raucht.

Ein schöner, normaler, (fast) ereignisloser Beziehungstag. Ein Tag, der Erholung gibt, der nicht nur Energie nimmt.

Zum Abschluss schauen wir im Bett zusammen Let's Dance, werden aber nicht fertig, da ich vor Ende schon müde werde und leichten Druck auf den Augen habe, wie der Anfang eines Kopfschmerzes. Ich möchte schlafen, sie geht ins Wohnzimmer und schaut dort noch weiter fern. Ich schlafe ein, während ich mich frage, ob es mich stört, dass im Wohnzimmer noch Licht und Geräusch sind. Es stört mich nicht.

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Samstag, 18. Mai 2024
17.05.24
Freitag. Ich wache mehrfach auf, einige Male von alleine, einige Male weil die Katze laut miaut. Ich füttere sie, lege mich wieder hin.

Um 5:30 wache ich aus einem Traum auf, der Übergang zwischen Traum und Denken ist fließend. Vorgärten in der wirklichen Größe einer Couchdecke, Nachbarn in 50 cm Entfernung. Das Haus gehört der Schwester von S im Traum. M sagt, dass er um 17 Uhr dann weg ist. Wohin? Fernsehen. Wir sehen doch dann zusammen fern? Er eher in seinem Zimmer, ohne mich. Es war eine Enttäuschung im Traum. Ich bin weniger wichtig als das Fernsehen. Das verbinde ich mit S, wieso gebe ich der Person im Traum die Erinnerung an M?

Als ich die Augen öffne, bin ich benommen, als ob das Denken noch zum Traum gehört hat und ich in diesem Moment gerade aufwache. Vielleicht tue ich das auch.

Kaffee und Schreibtisch. Sehnsucht nach ESO, danach, dieses Haus einzurichten, mich Stunden und Tage darin zu versenken. Was nicht geht.

Was geht, ist heute sehr kurz zu arbeiten, das lange Wochenende früh zu beginnen. Dann zum Biometzger und zum Supermarkt und noch 2 Stunden ESO dazwischenquetschen, bevor es zum späten Kiesertermin geht.

Kieser ist anstrengend, aber das Gute ist, dass es der letzte wöchentliche Termin an der LE war, ab jetzt nur noch monatlich. Das bedeutet, dass ich mir die restlichen Termine so legen kann, wie ich möchte, endlich.

Danach fahre ich direkt nach Hause, es ist spät und das Wetter ist drückend, keine Spaziergehzeit heute. Fange an zu kochen und bin fast fertig, als S kommt.

Es ist angenehm mit ihr heute, oder sagen wir so, ich fühle mich nicht unwohl. Es ist eher angenehm. Sie ist ruhiger als sonst, müde. Nach dem Essen spüle ich, während sie auf dem Balkon raucht, dann Nachrichten und der Anfang von Let's Dance auf der Couch.
Wir halten uns an der Hand, das ist schön. Ihre Hände sind meistens warm. Nach einer halben Stunde wickelt sie sich in die Couchdekce und schläft ein, so müde ist sie.

Ich gehe um 21:30 ins Bett, lasse sie schlafen, weil sie das so möchte. Der Tag war besser als ich erwartet hatte.

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Freitag, 17. Mai 2024
16.05.24
Donnerstag. Um 5 klingelt der Wecker, es regnet in Strömen. Die Katze sitzt auf mir, hat eigentlich schon etwas bekommen, irgendwann morgens. Aber das war wohl nicht 100% das Richtige.

Ich koche Kaffee und schreibe erstmal, aber zu gestern wird es kurz. Einfach weitermachen. Ich habe keine Lust, S heute zu sehen, wir sind aber verabredet. Ich bin immer noch zurückgezogen, lecke meine Wunden.

Eine halbe Stunde ESO vor dem Duschen, ich beschäftige mich obsessiv mit dem neuen Haus, das es als Geschenk gab. Es ist wirklich groß und sehr interessant, es wird sehr lange dauern, das Gelände zu gestalten und einzurichten. Dann mache ich mich fertig für die Arbeit. Ich bin neben der Spur, wünsche mir eine längere Auszeit.

Der Hinweg ist trocken, eine Regenpause. Im Büro ist viel los, unser Flur wirkt richtig lebhaft. Eine Begehung unserer Büros steht an, die dem Chef wichtig ist, er hat mehrfach gebeten, dass wir alle vor Ort sein sollen und es scheint, als wäre wirklich fast alle da. Die Gruppenleiter begleiten die Kommission durch die Räume. K und ich habe ein relativ großes Büro, sie fragen, ob man da nicht noch jemand dazu setzen könnte. Die Arbeitsmedizinerin ist tough, sie schaut die beiden an und fragt "Würden Sie das wollen?" Sie sagt, die Büros sollten so sein, dass die Leute gerne zum Arbeiten kommen sollen und das wäre hier bei zwei Personen schon ungünstig, so wie es hier eingerichtet ist. Zu laut, wenn beide telefonieren. Sie stellt die Frage mehrfach an die beiden, die damit überfordert sind und etwas von neuen Stellen, für die keine Büros da sind, murmeln.
Unser Büro ist weit entfernt von einem Platz, an dem ich gerne arbeite. Ich erwarte nicht mehr, dass sich daran etwas ändert. Der Arbeitsmedizinerin fliegt trotzdem mein Herz zu, sie stellt sich vor uns, das rechne ich ihr hoch an.

Ich sage die Verabredung für heute Abend mit S ab, bin froh, dass wir uns erst nächste Woche wieder sehen, da sie über Pfingsten zum Zelten fahren will. Sie antwortet, dass ihr Wochenendausflug ins Wasser fällt, buchstäblich. Ich fühle mich genötigt, zu einer Verabredung für Freitag zuzustimmen. Weil es sonst nur wieder Ärger geben würde. Sehe, das das die Mechaniken sind, die zur Trennung geführt haben und kann gerade nichts dagegen machen. Habe mich verloren und weiß nicht, wie ich mich wiederfinden kann.

Kurz bevor ich gehen will, wird es finster. Ich entschließe mich, 20 Minuten früher Schluß zu machen, aber zu spät, gerate in den Wolkenbruch mit Gewitter und werde bis auf die Haut nass. Egal, zuhause hänge ich die klatschnassen Sachen auf und bin in Sicherheit vor dem Wetter.

Ich spiele noch eine Stunde ESO und mache dann den Rechner aus. Wärme das Essen auf, spüle, falte Wäsche, lasse die Routine auf mich einwirken und sie tut mir gut.

Schaue später Designated Survivor weiter, finde es ganz spannend aber auch etwas überladen. Mache aus, als Erpressung ins Spiel kommt, so was sehe ich nicht gerne. Schaue ein paar Youtube Videos über das neue Haus, mache das Licht aus und schlafe schnell ein.

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Donnerstag, 16. Mai 2024
15.05.24
Mittwoch. Ich konnte nicht einschlafen, habe geweint. War verzweifelt, wach. S hat auf mich eingeredet, dass ich schlafen muss, als ob ich das nicht wüsste. Dann ist sie eingeschlafen und hat angefangen, laut zu schnarchen. Eine halbe Stunde auf die Couch gelegt und die Ruhe genossen , aber die Couch ist so unbequem, meine Beine schlafen ein, sie ist zu kurz. Um 1:30 das letze Mal auf die Uhr geguckt, um 5 wieder hellwach, zwischendurch herumgewälzt.

Ich weiß nicht, warum wir uns gestritten haben. Ich weiß nur, dass es schon vorher Anzeichen dafür gab, dass meine Nerven dünner wurden.

Ich habe versucht, ihr etwas zu sagen, sie um etwas zu bitten. Es ging um eine Kleinigkeit, sie hat etwas gemacht, das mir körperlich unangenehm ist. Das aber immer wieder passiert. Ich wollte ihr sagen, dass es mir wichtig ist, dass sie sich das endlich merkt. Dass ich darauf vertrauen möchte, dass sie weiß, was sie nicht machen soll. Nicht nur immer "ach ja, ach ja" wenn sie es wieder gemacht hat und ich sie wieder daran erinnere.

Und dann ging der Streit los. Ihre Rechtfertigungen, mein Beharren. Und von Anfang an der Nebel. Das Wissen, dass da gerade ein Karren vor die Wand fährt und ich ihn nicht aufhalten kann. Ich rege mich auf, ein Selbstläufer. Setze mich ins Unrecht durch meine Stimme, mein Verhalten, durch meine Existenz, obwohl ich am Anfang einen legitimen Wunsch hatte. Alte Wunden, alte Verhaltensmuster auf beiden Seiten. Weiterstreiten obwohl wir schon viel zu weit gegangen sind. Alles wieder in Frage stellen.

Dabei läuft äußerlich alles relativ ruhig und gesittet ab, wir schreien nicht, wir beleidigen uns nicht, aber was wir sagen, verletzt die andere. Wir reden aneinander vorbei, haben beide unsere eigene Agenda, unsere eigenen Verletzungen. Wir sitzen nebeneinander auf der Couch, berühren unsere Hände, aber kommen nicht zueinander.

Ich bin nicht auf meiner Seite, ich bin nicht bei mir. Orientierungslos, alles was ich kenne ist Rückzug. Rückzug ins Alleinsein, keine Menschen, die ich nicht verstehe, mit denen ich nicht umgehen kann. Die mir weh tun.

Ich ziehe mich zurück. Ich ziehe mich für heute zurück. Den Tag verbringe ich zurückgezogen, ich gestatte mir diese Ausnahme. Morgen muss ich ins Büro.

Ich mache früh das Licht aus, hole Schlaf nach.

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Mittwoch, 15. Mai 2024
14.05.24
Dienstag. Die Nacht war besser als die letzte, ich habe das Gefühl, geschlafen zu haben. Trotzdem das Bedürfnis nach einer Auszeit. Die Katze starrt mich vom Nachttisch aus an. Ich stehe um 5 auf, füttere die Katze und gehe spazieren.

Beim Gehen denke ich an die Dinge, die ich noch vor hatte alleine und die nun in weitere Ferne gerückt sind, weil wieder viel Zeit, Energie und Fokus für die Beziehung mit S verbraucht wird.
Ich wollte mir ein Fahrrad kaufen, ein ganz normales, kein E-Bike.
Ich wollte bei Therapeut*innen anrufen und nach probatorischen Sitzungen fragen.
Ich merke auch, dass die Karte für das Fußballspiel am Pfingstmontag keine Freude auslöst sondern eher wie früher Stress. Ein Termin ist wieder Stress. Weil ich nicht mehr alleine bin? Weil ich beobachtet, gewertet werde, weil S alles so souverain macht, dass ich dagegen nur abkacken kann? Als ich alleine war, hätte ich mich auf diesen Ausflug, dieses Abenteuer gefreut. Ein Stadion, da ich nicht kenne, was soll schon passieren.
Ich gehe anders, bin weniger bei mir, lächele weniger. Komme nicht in Kontakt mit Leuten, denen ich begegne. Bin zurückgezogener. Ich fokussiere mich auf S, brauche meine Energie für sie. Und zum Ausgleich wieder ESO, spiele ich deshalb wieder? Als Flucht?

Zuhause dann Kaffee und Schreibtisch. Heute morgen haben wir den monatlichen Termin für die Schmerzspritze, die Schlafzimmertür ist zu und die Katze merkt was los ist, hat Angst. Sie beruhigt sich wieder, legt sich hin, geht in die Küche und kommt an der geschlossenen Schlafzimmertür vorbei, bekommt wieder Angst. Als es soweit ist, geht es schnell, sie wehrt sich kaum, als ich sie ins Körbchen hebe. Es ist warm und sonnig, wir kommen sofort dran, eine halbe Stunde später sind wir wieder zuhause.

Es ist mir zu warm und ich bin müde und unmotiviert. Schleppe mich durch den Tag. Gehe um 16 Uhr offline und spiele eine knappe Stunde, bis ich los muss zur Kosmetikerin. Abends kommt S, sie ist wahrscheinlich schon da, wenn ich zurück komme. Wir haben unsere Schlüssel wieder ausgetauscht, wir tragen unsere Ringe wieder, es ist wieder eine Beziehung, auch wenn wir das so noch nicht ausgesprochen haben. Ich freue mich auf sie.

Aber meine Laune ist gedrückt, ich bin still bei der Kosmetikerin. Das letze Mal haben wir uns unterhalten, heute grübele ich.

Und abends dann der erste richtige Streit seit wir wieder Kontakt haben. Der erste Streit, bei dem ich mich komplett in mich zurückziehe, so dass ich mich selbst nicht mehr finde, nicht mehr weiß, wo ich bin. Streit, bei dem Nebel in meinem Kopf ist und ich mich selbst hasse und mich an allem schuldig fühle und nicht mehr zu ihr finde. Bei dem ich sie nicht mehr in meiner Nähe haben will. Und bei dem es nachts nicht besser wird.

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Dienstag, 14. Mai 2024
13.05.24
Montag. Ich stehe um 5:20 auf nach einer Nacht voller leichtem Schlaf, Traumfetzen, wach liegen, herumdrehen, aufstehen und Pipi machen oder Wasser trinken. Ich bin froh, dass die Nacht um ist und möchte mich am liebsten krank melden, tue es aber nicht. Ich gehe nachmittags zum Kieser.

Die Waage sagt, mein viszerales Fett sei weniger geworden. Das freut mich, auch wenn ich weiß, dass diese Art Waagen nicht unbedingt aussagekräftig sind. aber der Wert war monatelang stabil, jetzt hat er sich nach unten verändert. Ich nehme, was ich kriege.

Katze füttern, anziehen und eine Runde spazierengehen. Wieder den Weg über die Straßen, weil es mir noch zu früh ist für den Park. Dann Kaffee kochen und einloggen, arbeiten.

Der Tag zieht sich, ich quäle mich durch die Arbeit. Hangele mich von Termin zu Termin. Dazwischen Lustlosigkeit.

Um 15:00 mache ich Schluß und fahre zum Kieser. Die Bahnen fahren in unregelmäßigen Abständen, wie immer in den letzten Wochen. 17 Minuten warten, dann eine volle Bahn.
Kieser ist anstregend, aber ich habe leichte Fortschritte an zwei Maschinen. Ich dachte, ich stagniere jetzt nur noch, solange ich weiter versuche mein Körperfett zu reduzieren.
Dann wieder 16 Minuten warten, die Bahn ist natürlich voll und ich muss stehen. Ich stehe nicht gerne, lieber gehe ich. Steige 3 Stationen früher aus und gehe zu Fuß. Die Sporttasche ist unbequem zu tragen, davon nicht behindern lassen.

Kurz hinter dem Park überlege ich, die Straßenseite zu wechseln, lasse es aber. Ein paar Sekunden später entleert sich eine Taube über mir, der Inhalt ihrer Kloake landet genau in meinem Nacken. Ich kann sie fast begeistert "Treffer!" kreischen hören. Ich wische mir den weiß-gelb-schwarzen Dreck mit einem Taschentuch ab. Sie hat wirklich genau die nackte Haut zwischen Haaransatz und T-Shirt getroffen, die Kleidung hat nichts abbekommen. Respekt.

Also zuhause erstmal duschen. Dann kochen, ich bin hungrig und probiere ein neues Rezept mit grünen Bohnen, Paprika, Rucola, Knoblauch und Hühnchen. Es wird lecker. Dazu trinke ich einen Pastis, nicht zuletzt in der Hoffnung, heute endlich besser schlafen zu können. Und natürlich spiele ich Lotto, ich glaube, das gehört so wenn man von einem Vogel angeschissen wurde.

Ich mache die Küche fertig und gehe ins Bett, schaue Let's Dance von Freitag aber schaffe es nicht ganz. Ein halbe Stunde bleibt übrig für morgen oder übermorgen. Mache gegen 21:30 das Licht aus und schlafe schnell ein.

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Montag, 13. Mai 2024
12.05.24
Sonntag. Ich wache vor 6 auf, auch ohne Katze kann ich nicht länger schlafen. Scrolle in meinem Handy während S weiterschläft. Um 7 wird sie wach und wir stehen auf, für sie sehr früh und für mich eher spät. Wir fahren zusammen zu mir, die Katze freut sich.

Wir trinken Kaffee, S scrollt in ihrem Handy, ich bin am Schreibtisch, es ist harmonisch und schön. Ich spiele eine Stunde ESO, merke meine Schulter. Sie hat ein paar Handtaschen von mir erfolgreich auf Ebay verkauft, wir packen sie zusammen ein.

Dann machen wir Frühstück. Ich koche ihr Ei nicht lang genug, habe die Zeit nur geschätzt. Das ist mir tatsächlich vorher noch nie passiert. Es ist natürlich nicht schlimm aber es ist irgendwie symbolisch dafür, wie normal und fast schon kitschig harmonisch wir zur Zeit mit einander umgehen. Etwas klappt nicht, egal, wir machen normal weiter. Das ist gut. Kein unnötiges Ärgern mehr, keine Domino-Effekte, kein Aufschaukeln.

Mittags fahren wir zu einem Flohmarkt in der Stadt, den sie noch nicht kannte. Das Wetter ist gut, die Stände sind im Schatten unter den Bäumen einer kleinen Allee. Sie findet ein paar Dinge, die sie gebrauchen kann und ich kaufe eine pinkfarbene Badematte für 2 Euro. Insgesamt ein erfolgreicher Ausflug.

Sie bringt mich noch nach Hause und fährt dann zu sich. Der Abschied am Sonntagnachmittag ist immer irgendwie schwer, vielleicht weil ich früher auch immer sonntags zurückgelassen wurde.

Ich spiele eine Stunde ESO und dusche dann. Meine Schulter tut weh, ich scheine mich beim Spielen ganz anders zu bewegen oder zu verkrampfen als beim normalen Arbeiten, ich merke den Unterschied sofort. Selbst wenn ich aktiv versuche, entspannt zu sitzen und meine Schulter zu entspannen, schmerzt sie nach einer Stunde spielen mehr als nach einem ganzen Tag Arbeit. Das macht mir Sorgen und ärgert mich.

Mein Abendessen läßt sich wegen der Erdbeeren schlecht aufwärmen also habe ich es nur herausgestellt, damit es Zimmertemperatur bekommt und esse es dann so. Spülen und Aufräumen und den Tag beenden.

Im Bett schaue ich die neue Folge der Detektivserie, offensichtlich war der Cliffhanger der letzten Folge nicht symbolisch gemeint. Naja. Ich mag die Serie trotzdem, ich mag die Art wie die Leute miteinander reden: offen, intensiv, ruhig.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, kann aber nicht einschlafen. Scrolle im Handy, schreibe mit S. Kann weiter nicht einschlafen, mein Körper ist wach obwohl mein Kopf müde ist. Wünsche mir Urlaub, habe keine Lust auf die Arbeitswoche. Schlafe irgendwann ein, die Nacht fühlt sich nicht erholsam an.

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Sonntag, 12. Mai 2024
11.05.24
Samstag. Ich habe schlecht geschlafen, die Unruhe wegen der Entscheidungsprobleme im Spiel hat mich wach gehalten. Um 5:30 stehe ich auf, ziehe mich an und gehe spazieren. Mal einen anderen Weg, an noch ruhigen Straßen entlang. Ich wollte nicht so früh durch den Park, fand es gestern unheimlich, da dort Leute schlafen und noch fast keine Hundegassimenschen unterwegs waren.

Wieder zuhause endlich Kaffee. Das Handy fiept, die Frau aus der Chat App meldet sich. die hatte ich schon fast vergessen, verdrängt. Seit letzten Freitag habe ich ihr nicht mehr geschrieben, auf das letzte, das sie geschrieben hatte, habe ich nicht geantwortet. Ich wußte nicht, was ich schreiben soll, hatte auch kein gutes Gefühl dabei. Hatte gehofft, das sich das einfach von selbst erledigt. Nun muss ich formulieren und etwas, das ich selbst nicht richtig erfassen kann, freundlich aber bestimmt rüberbringen. Denn für mich ist die Kommunikation vorbei, ich möchte das nicht mehr.

Ich schreibe was ich denke, hoffentlich nicht unfreundlich, auf jeden Fall unmissverständlich und 5 Minuten später ist es vorbei, sie wünscht mir alles Gute und löscht meinen Kontakt aus Ihrem Handy. Das mache ich auch und bin erleichtert.

Ich mache Orgakram, logge dann eine Stunde in ESO ein und fange meine Listen an. Gehe zur Post und zum Supermarkt. Das Wetter ist sehr angenehm, es ist so wie die Sommer waren als ich klein war. Warm aber nicht heiß, mit ein paar Wolken und Windböen.

Wieder zuhause kan ich mich nicht dazu aufraffen, den Hausflur zu putzen, obwohl ich es mir für heute vorgenommen hatte. Ich mache einen Kompromiss mit mir und fege ihn nur. Dann sauge ich meine Wohnung.

Dann habe ich zwei Stunden Zeit und logge wieder ein. Erstelle einen neuen Char, die gleiche Klasse aber ein anderes Volk. Möchte nun doch erstmal nur leveln. Die Unschlüssigkeit kostet zu viel Energie. Aber auf das zukünftige Listenpotential freue ich mich.

Um 15:00 dusche ich und putze danach das Bad. Fange dann langsam an zu kochen, ein neues Rezept mit Hühnchen, Zucchini, Gurke, Erdbeeren, Apfel, Minze, Limette und Frühlingszwiebeln. Klingt sehr lecker und ist es auch. Nach dem Essen spülen und aufräumen. Dann mache ich mich fertig und fahre zu S.

Wir schauen zusammen den ESC, bzw. ich schaue bis 22:30 und S schaut bis zum Schluss. Es macht Spaß, aber ich kann nicht länger schauen, bekomme Kopfschmerzen von der Lautstärke und der Müdigkeit. Ich lege mich ins Bett während S mit Kopfhöhrern weiterschaut und schlafe gut ein.

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