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Dienstag, 21. Mai 2024
20.05.24
Montag. Es ist Pfingsten, keine Arbeit. Ich habe geträumt, ich bin in einem Land, in dem Zitronen Schmuggelware sind. S hatte eine Zitrone eingeschmuggelt, die seltsam rechteckig aussah. Die Katze ist unruhig und ich auch, wir stehen um 5:00 auf, S schläft weiter.

Kaffee und Schreibtisch, mein Morgenritual, beruhigend und ordnend. Aber nicht umfassend, das Gefühl des Durcheinandergekommenseins bleibt auch danach. Angst vor alten Gewohnheiten, Angst vor der alten Angst.

ESO bis S aufsteht, dann Frühstück. Komischer Morgen, nicht angenehm, nicht wirklich zu fassen, warum. Das Gefühl, das mir das Wasser bis zum Bauchnabel steht, die Bewegungen fangen an schwer zu fallen und es steigt weiter.

Ein Versuch, Nähe herzustellen gelingt nur halb, ich bin nur halb dabei, mit halbem Herzen. Wo ist der Rest? Geflohen nach Tamriel?

Duschen und anziehen für das Fußballspiel, auf das ich mich nicht so freue, wie ich gehofft habe. S fährt mich zum Stadion, ich weiß nicht, ob das gut ist, aber es ist sehr nett von ihr. Ich versäume es aber dadurch, mir ein Bild im Kopf zu machen, wo ich da überhaupt bin. Im kleinen Stadion war ich noch nie. Ich verlasse mich auf mein Handy und GPS.

Das Spiel ist spannend, die anderen spielen aber besser. Die Stimmung ist nicht so mitreißend wie im großen Stadion, das war klar, es sind auch viel weniger Menschen da. Trotzdem langweile ich mich nicht, auch wenn ich zwischendurch müde werde. Das nächste Mal ein Sitzkissen mitnehmen, die Sitze sind sehr hart.

Den Weg zur Bahn finde ich dank Handykarte, es ist gar nicht so weit, wie ich dachte. Der Weg führt zuerst durch den Wald, einen Moment lang ist es mir unheimlich. Warum auch immer sehe ich niemanden sonst. Aber das Wetter ist sehr angenehm, mild und trocken. Schön für einen Spaziergang. Eine Stunde später bin ich zuhause, einmal quer durch die Stadt.

Ich habe Hunger, es ist schon nach meiner normalen Essenszeit. Meine Energie reicht nicht mehr für meine Routine oder vielleicht reicht auch nur die Moral nicht mehr dafür. Ich esse im Bett, lasse den Spül stehen, schaue Serie, höre Musik. Mache um 22:00 das Licht aus, später als ich gedacht hätte. Mit dem Gefühl zu schlittern, abwärts zu rutschen. Das möchte ich nicht, morgen möchte ich besser für mich sorgen.

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Montag, 20. Mai 2024
19.05.24
Sonntag. Ich wache nachts auf von irgendwas, gehe ins Wohnzimmer und frage S irgendwas. Kann mich nicht mehr erinnern, was. Muss sie gleich mal fragen. Später ist die Katze unruhig, ich füttere sie, anscheinend die falsche Sorte. Um 5:30 stehe ich auf.

Koche Kaffee und schreibe, widerstehe dem Drang, mich sofort nach Tamriel zu begeben. Im Moment bin ich wieder in das Spiel verliebt, da gibt es keinen Zweifel. Eine Stunde später logge ich dann ein. Das Wetter ist fies, aber auch ohne diese Ausrede würde ich dieses Wochenende viel spielen. Mein Energielevel ist niedrig und im Kopf schiebe ich Möbel hin und her.

S steht spät auf, wir Frühstücken zusammen. Anscheinend habe ich heute Nacht gefragt, wieso das Schlafzimmerfenster zu ist. Dabei wußte ich die Antwort schon: weil sie auf dem Balkon rauchen war, es geschlossen hat damit kein Rauch reinzieht und danach vergessen hat, es wieder zu öffnen.

Nach dem Frühstück suchen wir unsere Nähe, es entwickelt sich eine Unterhaltung über den Streit neulich. Sie fragt, ob noch etwas nachhängt und will nicht die Wahrheit wissen sondern beruhigt werden, aber ich antworte mit der Wahrheit. Es ist ein schweres, schwieriges Gespräch. Wir sind beide sehr schnell verletzbar und ziehen uns schnell zurück.

Dann gehen wir spazieren. Ich mag das Wetter nicht, es ist feucht, schwül, viele Fluginsekten, viele Pollen. Trotzdem gehen wir eine Stunde an Wiesen entlang und durch einen Wald. Der weite Blick über die Felder ist ganz schön.

Ich schiebe noch eine Stunde Möbel herum, während S eine Doku über ihren Fußballverein schaut. Dann fange ich langsam an zu kochen, genieße es, dafür viel Zeit zu haben. Leider misslingt letztlich das Fleisch, ich vermute, das ist meine Schuld. Es ist relativ zäh, was schade ist. Aber da leide nur ich drunter, S macht sich Nudeln mit Thunfischssauce.

Das Wochenende ist bislang unspektakulär aber ok. Trotzdem spüre ich ihre Anwesenheit auf nicht entspannende Weise. Sie ist nicht selbstverständlich und sie reizt mich auf subtile aber permanente Weise. Ich bin nah am Fauchen, wie eine Katze, die sanft geärgert wird.

Danach möchte ich im Bett Let's Dance zu Ende sehen, S will erst dazu kommen, geht aber dann doch ins Wohnzimmer. Ich habe ihr Designated Survivor empfohlen und sie ist voll dabei, schaut eine Folge nach der anderen.

Um 21:30 mache ich das Licht aus, schlafe ein zu Licht und Geräuschen aus dem Wohnzimmer.

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Sonntag, 19. Mai 2024
18.05.24
Samstag. Ich träume, dass es kalt ist, dann merke ich, dass mir wirklich kalt ist. Es hat abgekühlt in der Nacht und mein Arm ist kalt aber die Katze liegt auf mir. Sie geht weg als ich mich tiefer in die Decke kuschele, ich hoffe sie kommt wieder. Um 5 wache ich auf und fühle mich so etwas ähnliches wie erholt. Ich konnte nur einmal nicht mehr einschlafen, weil S geschnarcht hat und war nur einmal auf Klo. Das ist ungewöhnlich wenig.

Ich stehe auf, füttere die Katze und koche Kaffee. Erst schreiben, dann Orga, dann ESO. Im Spiel mehr sortieren als wirklich questen aber das muss sein. Möbel sortieren um handlungsfähig zu sein beim Einrichten. Erst kurz bevor S aufsteht, fange ich wirklich an mit dem Spiel.

Und gehe dann erstmal einkaufen. S will ihr Auto waschen. Biedere Normalität, die sich aber nicht unangenehm anfühlt. Eher wie die Erinnerung an ein Zuhause, das ich so nie hatte.

Vor dem Frühstück gibt es eine Situation, die gefährlich werden kann, wir kriegen aber schnell und rechtzeitig die Kurve. Ich erinnere mich trotzdem jetzt noch daran. Vor allem an die Ohnmacht vor ihrem Unvermögen, etwas wahrzunehmen, das sie selbst nicht vesteht.

Wir frühstücken zusammen, reden, erzählen. Gehen dann eine Runde spazieren, genau den Weg durch den kleinen Park, den ich sonst immer alleine gehe. Die Stimmung ist gut, ich bin gut gelaunt, es ist normal.

Wieder zuhause schaut sie ein Fußballspiel an, während ich noch mal in ESO einlogge, den Rest der Möbel sortiere. Und siehe da, als alles sortiert ist, läßt der Druck etwas nach. Ich fange nicht mehr an zu questen, gehe stattdessen in die Badewanne. Als ich nach ihr rufe, hört sie mich sogar und kommt, was auf komische Weise wichtig ist und sich gut anfühlt.

S muss noch einmal los, Essen für sich einkaufen. Wir essen nicht dasselbe zur Zeit, sie möchte mehr Kohlehydrate und weniger Fett. Dann kocht sie in der Küche, mein Essen ist ja schon fertig und muss nur Zimmertemperatur bekommen. Wir essen zusammen, dann spüle ich, während sie auf dem Balkon raucht.

Ein schöner, normaler, (fast) ereignisloser Beziehungstag. Ein Tag, der Erholung gibt, der nicht nur Energie nimmt.

Zum Abschluss schauen wir im Bett zusammen Let's Dance, werden aber nicht fertig, da ich vor Ende schon müde werde und leichten Druck auf den Augen habe, wie der Anfang eines Kopfschmerzes. Ich möchte schlafen, sie geht ins Wohnzimmer und schaut dort noch weiter fern. Ich schlafe ein, während ich mich frage, ob es mich stört, dass im Wohnzimmer noch Licht und Geräusch sind. Es stört mich nicht.

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